Arte hatte die Tage den wunderbaren PBS-Doku-Dreiteiler "Chasing the Moon" im Programm (bei uns: Die Eroberung des Mondes, erkennbar daran dass die Titel jeweils ein Teil des berühmten JFK-Zitats sind). Kann ich jedem nur empfehlen, falls noch in der Mediathek.
Ich fand, aus der Doku ging ganz klar hervor, dass Apollo 8 das eigentlich waghalsigste Unterfangen war. Die Vorbereitungszeit war absurd zusammengestaucht worden, die Katastrophe von Apollo 1 lag keine zwei Jahre zurück, und niemand hatte bis dahin versucht dem Mond überhaupt so nahe zu kommen. Im Film heißt es auch mehr oder minder wortwörtlich, dass man nach 8 eigentlich ziemlich sicher war, dass 11 klappen sollte - während man bei 8 tatsächlich das Gefühl haben musste, dass hier erstmals Abenteurer in die Richtung einer neuen Welt aufbrechen. Niemand konnte sicher sein, dass sie überhaupt von hinterm Mond zurückkehren würden, geschweige denn heil wieder nach Hause.
Die Doku zeigt auch viele einzelne Momente aus der Apollo-8-Mission, die man einfach nur als unvergesslich bezeichnen kann. Der Moment, als der Kontakt zur Kapsel wieder hergestellt wird, nachdem die Astronauten von der dunklen Seite des Mondes zurückkehren. Die Live-Ansprache zu Weihnachten. Der erste Blick auf die aufgehende Erde, damals eine völlige Sensation und heute ja komplett selbstverständlich. Schon allein die auch damals oft kommentierte Tatsache, dass so ein verrücktes Jahr noch einmal mit so einem Wunder endete.
Im Sinne der Fragestellung würde ich also ganz klar sagen: Apollo 8!
Was ich auch bemerkenswert fand:
In den vergangenen Tagen konnte man ja auch viel Originalmaterial von 1969 von Apollo 11 sehen. Jeder von uns hat Bilder von der Mondlandung im Kopf - das ist aber ein Sammelsurium aus später gezeigtem Filmmaterial, nicht das, was damals live lief. Das Signal was in Deutschland ankam fand ich jetzt in der Wiederholung auf meinem 60-Zoll-Fernseher schon kaum erkennbar, ich will gar nicht wissen was da damals mein Vater im Pfadfinderlager auf nem 10-Zoll-Monitor (wenn überhaupt) gesehen haben soll. Da schwimmt ein weißes Rechteck durch ein schwarzes Bild. Das "one small step for a man, one giant leap for mankind" kennt heute auch jeder - aber in der CBS-Übertragung hat es Walter Cronkite nicht ganz verstanden und in der ARD-Übertragung labern die Kommentatoren drüber.
Natürlich war das alles ein technisches Wunderwerk. Wenn man das aber mit der heutigen medialen Inszenierung von banalen Ereignissen vergleicht ist es bemerkenswert, wie viel dann doch noch relativ improvisiert wirkt. Man merkt, wie sehr man sich daran gewöhnt hat, dass medial übertragene Ereignisse durchstrukturiert ablaufen.