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Die AB-Verantwortlichen sehen das also ganz anders als der SPON-Autor
Naja wenn dem nicht so wäre bliebe wohl morgen die welt stehen.
Die AB-Verantwortlichen sehen das also ganz anders als der SPON-Autor
Ein Copilot muss den Captain immer(!) korrigieren dürfen und ihn auf Fehler aufmerksam machen.
Wie gut kennt man sich innerhalb der Crew?
Das ist ein wichtiger Aspekt, und da gibt es einen Unterschied zwischen der Lufthansa und anderen Fluglinien, die in der Regel deutlich kleiner sind. Die Lufthansa hat 5400 Piloten, Air Berlin 1100, also ein Fünftel davon. Bei Air Berlin haben wir einzelne Stationen, meine Basis ist Köln. Da habe ich 15 Kopiloten, und in der Regel mache ich meine Flüge mit diesen 15 Leuten. Da kennt man sich schon. Die Kollegen von Lufthansa hingegen fliegen manchmal nur einmal im Jahr miteinander.
Nach Germanwings-Absturz: Ein Air-Berlin-Pilot über seine Arbeit
Mit "schlecht drauf" zeigst du eindrucksvoll die Vorbehalte ggü. Depressionen in weiten Teilen der Bevölkerung auf. So eine Depression ist ja kein Problem, mit einigen guten Hinweisen wird man da schon wieder fit:Stimmt und die werden auch noch schlechter bezahlt, aber die nehmen nicht mal eben 149 Menschen mit in den Tod wenn sie schlecht drauf sind.
Ich sehe da ehrlich gesagt nichts, was nicht auch bei anderen Berufen vorkommt.
- Ich nehme Essen für die 12-Stunden-Schicht mit, aber davon mag einiges an der SiKo konfisziert werden. Wut, Ablehnung und ein niedriger Blutzuckerspiegel resultieren unausweichlich.
- Nur eine Stunde ist von Arbeitsantritt bis Pushback angesetzt, aber irgendwie müssen wir daran denken, sämtliche Programme unserer iPads vor Verlassen des Crewrooms zu aktualisieren. Absolut alles ist in diesen enthalten, aber im Gegensatz zu einem „Bücherregal“ kann ich den Inhalt nicht visualisieren. Ich fürchte, nichts mehr finden zu können und empfinde es als anstrengend, einen schwierigen Anflug ohne die Karte vor mir zu fliegen.
- Vor dem Zurückdrücken bin ich einen Miniraum eingesperrt, in dem ich nicht aufstehen kann und werde davon abgehalten diesen – es sei denn, wenn unbedingt erforderlich - zu verlassen.
- Als Begleitung hat mir ein Computer einen völlig Fremden ausgewählt, jemanden mit riesigen Ausbildungsschulden und dessen Agenda verdeckt bleibt.
- Stunden später sind mein Geist und Körper ausgelaugt, ich begehe einen Fehler. Anstatt mich nur darauf zu konzentrieren die Situation zu bereinigen, befasse ich mich damit, was am Flugschreiber ist – wird es meine Laufbahn beeinflussen?
- Wir landen, und ich hatte genau zwei Minuten außerhalb der Flugkanzel in den letzten sechs Stunden. Ich würde liebend gerne meine Füße vertreten und ein paar Minuten für mich haben – aber nein, „the show must go on“.
- Zurück an der Basis melde ich mich schließlich ab. Mein Boss ist nicht zu sehen – tatsächlich haben sich unsere Wege seit Wochen nicht gekreuzt, und er wüsste nicht, wenn ich als brabbelndes Wrack nach Hause ginge.
Aus einem rezenten Brief eines Flugkapitäns an Flight International:
Es gebe einen zunehmend toxischen Mix aus negativen betrieblichen Faktoren, verbunden mit unnachgiebigem Druck und Null-Toleranz seitens der Arbeitgeber, während die Aufsichtsbehörden beiseite stehen.
Am Beispiel eines 2-Piloten-Returns aus Britannien ans östliche Mittelmeer legt er dies da:
Hier habe ich das Gefühl, das jemand sehr subjektiv unzufrieden mit seinem Job ist, ggf. und sich vlt. auch einfach einen Beruf ausgesucht hat, der nicht zu ihm passt.
Daraus auf schlechte Arbeitsbedingungen zurück zu schließen halte ich für schwierig.
Eurowings Pilotengehälter durchgesickert
AUA-Piloten verdienen weniger als ihre EW-Kollegen.
Das Eurowings-Europe-Projekt der Deutschen Lufthansa AG scheint nicht aus dem Kreuzfeuer der Kritik zu kommen. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab aus der kommenden Ausgabe berichtet, sollen die Pilotengehälter bei Eurowings Europe deutlich unter jenen eines bei der Mainline Neueingestellten liegen. Die Rede ist von einer jährlichen Differenz von bis zu 20.000 Euro. Lufthansa bestätigte die Recherchen des Wochenmagazins.
[...]
Insbesondere die Personalkosten sollen unter der Dachmarke Eurowings möglichst niedrig gehalten werden. Dies führt zu heftiger Kritik seitens Pilotengewerkschaften wie der Vereinigung Cockpit. Co-Piloten sollen laut dem Spiegel-Bericht im ersten Dienstjahr mit 44.000 Euro entlohnt werden. Nach zehn Jahren Betriebszugehörigkeit ist aktuell eine Steigerung auf 58.000 Euro vorgesehen.
Co-Piloten, die bei Austrian Airlines anfangen, erhalten laut dem neuen Kollektivvertrag von Beginn an ein Grundgehalt von rund 53.000 Euro jährlich. Bei Lufthansa hingegen würde dieser rund 65.000 Euro jährlich bekommen. Ein ähnliches Bild ist laut "Der Spiegel" auch bei Kapitänen festzustellen: Eurowings bezahlt 78.000 Euro, wobei sich der Bezug nach sechs Jahren Betriebszugehörigkeit auf 102.000 Euro erhöhen soll. Flugkapitäne der Mainline steigen bereits mit 136.000 Euro ein und bekommen nach zehn Jahren rund 189.000 Euro jährlich.
Aus dem Kollektivvertrag der Austrian Airlines Group geht allerdings hervor, dass es deutliche Unterschiede zwischen Kapitänen der ehemaligen Tyrolean-Operation im Regionalverkehr und den Airbus/Boeing-Piloten gibt. Regio-Kapitäne starten demnach mit 75.000 Euro und können sich binnen zehn Jahren auf 89.000 Euro steigern. Flugzeugführer der größeren Maschinen erhalten 89.000 Euro und nach zehn Jahren Betriebszugehörigkeit 99.000 Euro.
Eurowings Pilotengehälter durchgesickert
...typical starting gross annual € 125 000 for Captains, € 68 000 for FOs. Best roster in the business, stable 5 on 4 off pattern. Voraussetzung (u.a.) natürlich Type Rating und 500 Std. PIC auf 737 für Captains.
Ich blicke nicht mehr durch. Ist es ein Alptraumberuf oder doch nicht?