Planlos in Skandinavien

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shauri

Erfahrenes Mitglied
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Schwedische Elche hab ich mir anders vorgestellt - ein Ausflug ins nördliche Öland

Nachdem wir gestern schon recht früh im Bett waren, sind wir dementsprechend früh wach. Die hauseigene COVID-Risk-Assessment Abteilung sieht darin einen entscheidenden Vorteil beim Frühstück, da das Hotel aufgrund von Wochenende ausgebucht ist. Am Buffet ist es teilweise etwas ungemütlich, weil viele Menschen Abstand halten beim Anblick von Essen völlig zu vergessen scheinen. Wir wurschteln uns so durch, wo gerade Platz ist und nehmen ein schnelles Frühstück am offenen Fenster ein, bevor es richtig voll im Raum wird. Jetzt sind wir so früh fertig und draußen hängt eine graue Suppe, bei der ich mir nicht sicher bin, ob es sich um Nebel oder tiefhhängende Wolken handelt. Wir verbummeln noch ein halbes Stündchen, bis sich die graue Suppe gegen halb neun zu lichten beginnt. Wir fahren heute Richtung Norden und legen unseren ersten Stop an den kleinen Kreideklippen "Byrums Raukar" ein. Es handelt sich hier um Kalkgestein, das aus vor 490 Millionen Jahren entstandenen Meeresablagerungen zusammengepresst und dann vom heutigen Meer zu kleinen Klippen abgetragen wurde. Im Bild sieht das ganze wie folgt aus:Wie man auf den Fotos unschwer erkennen kann, hat sich das Wetter inzwischen doch drastisch gebessert. Die Sonne steht zwar zum Fotografieren nicht optimal, dafür wird mir unter meinem Schal im laufe unseres Spaziergangs ziemlich warm. Die umgebende Landschaft mit Kiefern und kleinen Laubbäumen gibt ein wunderbares Fotomotiv in Kombination mit blauem Meer und blauem Himmel.


Am Ende der Klippen geht die etwas wildere Landschaft in Dünen und einen traumhaften Sandstrand über.
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Die größte fotografische Herausforderung ist hier, das Foto genau dann zu machen, wenn der einzige, aber dafür nackte Badegast gerade außer Sicht ist. Zurück am Auto entledige ich mich endlich meines Schals und wir fahren zu unserem nächsten Ziel, dem "Langen Erik".

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich beim langen Erik um einen Leuchtturm. Er steht am Nordende von Öland, am westlichen Zipfel der Insel, der durch eine Bucht vom Naturschutzgebiet am östlichen Zipfel getrennt ist. Dort fahren wir danach auch noch hin. Vom Parkplatz erreicht man den Leuchtturm über eine Brücke, auf deren linken Seite das Meer etwas rauher ist.

Auf der rechten Seite ist das Wasser deutlich ruhiger und viele Vögel scheinen sich dort wohl zu fühlen.

Wir passieren die Brücke und umrunden die kleine Insel und den Leuchtturm.


Früher lebten hier 2 - 3 Leuchtturmwärter mit Ihren Familien und ein Lehrer. Diverese Gebäude verteilen sich über die Insel und an einer Seite befinden sich ein paar Bootsstege und einige Boote.


Auf dem Rückweg beobachten wir bei der Brücke noch einen tauchenden Vogel.


Wir umrunden die Bucht mit dem Auto und befinden uns nun im Naturpark Trollskogen. Natürlich soll es hier, wie so oft in Skandinavien, auch Trolle geben. Begegnet sind wir wie üblich keinen, genau wie bisher den angeblich überall in Schweden in rauhen Mengen vorkommenden Elchen. Der Naturpark ist trotzdem sehr schön und wir entschließen uns, noch einen ca 4 km langen Rundweg zu wandern. Wir folgen dem Weg durch einen Wald aus verdreht wachsenden Kiefern und uralten Eichen bis zum Meer.

Der Weg führt ein Stück am Strand entlang und irgendwann treffen wir auf ein Schiffswrack, des Dreimastrs Swik, der 1926 in einer Winternacht auf dem Rückweg von Deutschland nach Schweden wegen eines Schneesturms mit Nordostwind auf einer Sandbank vor der Küste auf Grund lief. Die 6 Besatzungsmitglieder konnten sich glücklicherweise mit den Beibooten retten.



Wir folgen dem Weg durch ein weiteres Waldstück und kommen zu einer Wiese am Meer, von der man einen wunderbaren Blick auf die andere Landzunge und den langen Erik hat.



Außerdem weiden hier Kühe, zum Glück hat uns die Infotafel am Eingang versichert, dass diese freundlich seien. Es ist ohnehin ausreichend Wasser zwischen uns und dem Hornnvieh.

In unmittelbarer Nähe begegnet uns nur kleineres Getier in Form von Unmengen Libellen, die sich sehr kooperativ verhalten und fotografieren lassen.

Langsam spüren wir unsere Beine, es war ja schon der dritte Spaziergang heute. Auch eine leichte Müdigkeit macht sich breit und so beschließen wir, den etwa einstündigen Rückweg anzutreten. Unterwegs soll noch ein schöner Strand bei Böda Sand sein. Wir landen zunächst in einer riesigen Ferienanlage mit Unmengen Häusern, Campingplätzen, Spielplätzen, Restaurants, Kinder- und Jugend-Aufbewahrungsanstalten, Spaßbad etc. Erstaunlicherweise hat hier alles bis auf ein Restaurant und der Campingplatz geschlossen, wir wissen allerdings nicht, ob es an der Corona-Epedemie oder dem Ende der Sommerferien liegt. Der Strand ist wirklich sehr schön,

Allerdings ist sowohl bei uns als auch beim Wetter irgendwie die Luft raus. Wir genehmigen uns noch ein Eis und setzen die Heimfahrt fort. Während wir gemütlich und spritsparend über die schwedische Landstraße schaukeln, sinnieren wir, um uns von einer leichten aufkommenden Müdigkeit abzulenken, mal wieder darüber, dass wir nun schon zwei Tage hier unterwegs waren und immer noch keinen Elch gesehen haben, obwohl es laut den Warnschildern hier nur so davon wimmelt. Meine geistigen Ergüsse werden jäh von einem Aufschrei meines Mannes unterbrochen "DA, EIN KAMEL!". Oha, denke ich, offenbar sind ihm jetzt beim Anblick eines Elchs ein paar linguistische Synapsen durchgebrannt und er leidet unter einer Wortfindungsstörung. In meine Gedankengänge brüllt es neben mir "VIELE KAMELE!". Ich schaue mich um und in der Tat, Elche habe ich mir anders vorgestellt, diese Tiere sehen eindeutig aus wie Kamele.



In unmittelbarer Nähe ist eine Haltebucht und wir nähern uns dem Tier zu einer Überprüfung. Es sieht tatsächlich mehr nach einem Kamel als nach einem Elch aus. Immerhin sind wir nicht die einzigen verstörten Menschen, die währenddessen anhalten, um ein Foto zu machen. Gottseidank waren offenbar auch keine Drogen im Eis. Eine kurze Recherche ergibt, dass es hier tatsächlich eine Kamelfarm gibt. Immerhin sind wir jetzt wieder etwas wacher und kommen gut und hungrig im Hotel an. Der restliche Abend verläuft wie so oft in unseren Urlauben: Nachdem das hauseigene Risk-Assessment sich wieder für den bereits morgens für gut befundenen Fensterplatz zum Abendessen entschieden hat, oraklen wir uns mit Hilfe des Kellners durch die nur in schwedischer Sprache vorhandene Speisekarte, Kamel scheint immerhin nicht darin vorzukommen. Unser abendlicher "Kulturguttest der Kategorie Bier" ergibt: das schwedische Mellruds-Pilsener kann man gut trinken und es schmeckt auch wirklich nur nach Bier. Von dem IPA mit diversen Fruchtaromen lasse ich nach einigen traumatisch-blumigen Erfahrungen dieses Mal lieber gleich die Finger. Zu Essen gibt es ein Dreigängemenü, Kaviar vom nicht näher definierten schwedischen Fisch mit Tortilla sowie das Peppersmoked Roastbeef fallen der Gier noch vor einem Foto zum Opfer. Der Hauptgang, Zander in einer Muschel-Rotwein-Soße mit Kartoffelpüree und das Rindersteak mit Kartoffelgratin schafen es dann zumindest auf ein Foto.


Das Brownie mit braunem Butter-Eis (scheint der Renner in Skandinavien zur Zeit zu sein, gab es nämlich auch schon im Juli in Island) sowie die Vanilletarte mit Beeren und Crumble verschwinden allerdings wieder auf wundersame Weise ohne Foto. Lecker war's.
Zurück im Zimmer, muss ich mir noch kurz aufgrund der spektakulären Wolkenformation vorm Fenster ins Gedächtnis rufen, dass wir wirklich nicht in Island sind und draußen eher kein Vulkan ausbricht.


Das ist dann der Moment, an dem frau den Abend beenden sollte.

Gefahren sind wir etwa 170 km, gelaufen in Summe 12,5 km

 

shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Wir dümpeln uns gen Norden[/h]

Nach einem gemütlichen Aufbruch verlassen wir Öland, um unsere Fahrt nach Norden fortzusetzen. Unterwegs fotografiere ich noch kurz die auf der Insel typischen Windmühlen.



Die erste Hälfte der Route ist eher unspektakulär, ab und an verlassen wir die E22, um ein bisschen über Land zu gondeln und landen zum Beispiel an diesem schönen kleinen Jachthafen.


Auch ein weiterer Abstecher ist landschaftlich sehr schön und mein Auto darf endlich mal ein bisschen auf einer Schotterpiste seinen Zweck erfüllen. Für Fotostopps ist die schmale Straße jedoch ungeeignet.Kurz vor Västervik bewundern wir die doch recht große Gladhammars Kyrka.
Inzwischen ist kurz nach Mittag und wir haben gut die Hälfte der Strecke hinter uns. Frau droht, hungrig zu werden, und so entscheiden wir uns, zunächst eine kleine Mittagspause bei unserem nächsten Ziel, dem Gränsö Naturreservat einzulegen. Wir finden einen schönen kleinen Strand mit ein paar Picknickbänken und lassen uns zu einer ausgiebigen und sehr sonnigen Mittagspause nieder.


Danach machen wir noch einen kurzen Spaziergang zu einem felsigen Strand, der ganz offensichtlich von Gletschern kräftig abgeschliffen worden ist. Fotografisch sehr reizvoll, offenbar sind auch schon einige Fotografen dem Reiz erlegen und ins Meer abgeglitten, zur Sicherheit hängen hier mehrere Rettungsringe.Irgendwann fällt uns auf, dass wir heute doch sehr gemütlich unterwegs waren und noch anderthalb Stunden Fahrt vor uns liegen. Es ist 16 Uhr und wir haben für 18:30 einen Tisch zum Abendessen in unserem Hotel reserviert, daher reißen wir uns los und fahren weiter nach Norrköping. Dort haben wir uns für eine Nacht im sehr modernen "The Lamp Hotel and Spa" eingebucht.


Das Hotel setzt die Abstandsregelungen im Restaurant gut um, daher können wir hier gemütlich und entspannt zu Abend essen. Die Küche ist überwiegend asiatisch angehaucht, also ist heute ein japanischer Kulturgut-Test von Nöten:
Der Gatte gönnt sich experimentierfreudig ein Döschen "Yona Yona Pale Ale" und schon beim fruchtigen Geruch bin ich froh, keine Experimente gewagt und beim bewährten Kirin geblieben zu sein. Als Snack vorab gibt es leicht scharf gewürztes Popcorn.Wir entscheiden uns für insgesamt 4 kleine asiatische Speisen, die allesamt hervorragend schmecken, auch wenn sie teilweise recht scharf sind.
Cevice
Singapore Style Fried Crab

Stilleben aus Lobster Taco, Kimchi und Shitake-Trüffel Dumpling




Mandel-Joghurt-Eis, Zitronen Kuchen und in Yuzu und japanische Minze marinierte Erdbeeren


Himbeer Panna Cotta

Wir stellen wieder einmal fest, dass uns mangelnde körperliche Betätigung weder vor reichlichem Essen noch vor bleierner Müdigkeit bewahrt und beenden damit den Tag
 

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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4.715
HAM
Da ich am Donnerstag Morgen nach Stockholm (Business) und Sundsvall (Ausflug) aufbrechen werde, lese ich euren Bericht mit großem Interesse. Vielen Dank dafür. Werde euch gerne lesend begleiten. Ich wünsche euch einen schönen Urlaub.

Warum Sundsvall als Ausflug? Ins Herz der Schwedischen Holzindustrie? Es gibt da viele schönere Orte als Sundsvall...
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
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Hamburg
Warum Sundsvall als Ausflug? Ins Herz der Schwedischen Holzindustrie? Es gibt da viele schönere Orte als Sundsvall...

Es ist o t und ich hoffe Shauri verzeiht mir, wenn ich hier antworte.
Wollte als Ausflug nach 5,5 Monaten Corona mal wieder einen neuen Ort in Schweden sehen, und fand Sundsvall von Fotos und youtube her interessant. Außerdem hatte es mir das Hotel angetan, das auf einem Schiff wird betrieben wird. Kenne Sundsvall nur von der nächtlichen Durchreise mit dem artic circle train auf dem Weg nach Norden. Und 1992 bin ich dort mit Linjeflug in einer F 28 auf dem Weg von Lulea nach Göteborg zwischengelandet. Ab morgen schreibe in meinem TR weiter:)

An Shauri die Frage, nutzt ihr in Schweden Masken? Seht ihr Schweden mit Masken?
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.806
Hamburg
Euer The Lamp Hotel in Norrköping scheint ein schöner Ort und eine gute Wahl gewesen zu sein. Werde es nächstes Mal ausprobieren. Kenne dort nur das Scandic (OK) und das etwas sehr heruntergekommene Elite Hotel. Gute Reise weiterhin
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Kann am Handy schlecht zitieren: ist ja nicht richtig ot, passt schon.

Nein wir nutzen keine Masken sind fast nur draußen und halten ansonsten Abstand und die meisten Schweden auch. Hotels und Restaurants sind auch relativ leer bzw. beim Essen trägt man ja eh keine. Da wo wir eingekauft haben war auch so wenig los dass man Abstand halten konnte und tanken tun wir am Automaten. Die Schweden tragen durchweg keine und wirkten irritiert als wir am ersten recht vollen Rastplatz eine trugen. In Handdesinfektionsmittel könnte man dafür hier baden, an jeder Ecke im Hotel und supermarkt.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Unter der Grasnarbe vorbei an Stockholm und Uppsala[/h]

So wahnsinnig spektakulär war der Tag heute nicht. Wir haben uns wieder knapp 300 km nach Norden bewegt (es ist auch merklich frischer geworden) und haben die großen Städte Stockholm und Uppsala für eine Kurzreise in unbestimmter Zukunft rechts liegen lassen. Nach einem gemütlichen, weil mit kaum Sozialkontakten belasteten, Frühstück im leeren Hotel in Norrköping fahren wir auch heute wieder in Richtung Norden. Heute mal nicht an der Küste entlang, da wir zwei Naturreservarte an Seen im Inland besuchen wollen. Der erste Stop am Asköviken entpuppt sich als ziemlicher Reinfall, der Weg zum ersten Ausssichtspunkt ist so zugewachsen, dass ich zwischenzeitlich über die Anschaffung einer Machete für die nächsten Urlaube nachdenke, der zweite Weg ist mit einer schmetterlingsfangenden Schulklasse überbevölkert und beide Wege bzw. Aussichten teilen das Probblem, dass die Aussichtspunkte um diese Jahreszeit nicht hoch genug sind, um einen Blick über das hohe Sumpfgras zum See zu ermöglichen. Auch der dritte angefahrene Aussichtspunkt teilt dieses Problem. Allein die Kühe waren spektakulär und vor allem lautstark.
Kühe. Wieder keine Elche.
Wir fahren nochmal 100 km weiter nach Norden bis Gysinge, wo sich der Nationalpark Färnebofjärden befindet. Nach einer kurzen Mittagsrast am Ufer des Sees, der eigentlich ein großer Fluss ist,


fahren wir weiter zum Haupteingang des Parks. Hier machen wir noch eine kleine Wanderng von knapp 4 km zum Nachmittag. Der Weg führt idyllisch durch die Flussaue.
Unterwegs finden wir ein paar seltsame Pilze:
Die Landschaft ändert sich zwischenzeitlich immer zwischen Wald und sumpfiger Flussaue, teilweise führt der Weg über Stege, bei denen man die unterschiedliche Umgebung sehr gut erkennen kann.


Es ist sehr ruhig und idyllisch hier. Das Wasser ist so glatt, dass man schöne Wolkenspiegelungen fotografieren kann.


Dazwischen führt der Weg immer wieder durch Nadel- und Birkenwälder.


Hier soll es sogar Biber geben, wir finden aber nur ihre Spuren.


Dafür kann man schön die Vögel im Fluß auf den Steinen beobachten.


...so richtig ernst scheinen die beiden oben das Imponiergehabe ihres Kollegen ja nicht zu nehmen.Nach der Wanderung kaufen wir noch schnell etwas proviant für die kommenden Tage, ich stolpere promt noch beim Einkaufen schwedischen Kulturguts der Kategorie "Öl" über Flüssigelch in Grünglas. Darf mitreisen.
Die Nacht verbringen wir im Högbo Bruckshotell und es ist wirklich schade, dass wir hier nur eine Nacht sind. Es ist sehr idyllisch mit vielen Tieren im weitläufigen Gelände, sogar Schweine hält man hier in riesigen Freigehegen.Das Zimmer ist ebenfalls sehr schön.
Das Restaurant ist zwar geschlossen, aber das angeschlossene Bistro toppt mit seinem Wagyu-Beef Burger mit komplett lokalen und hausgemachten Zutaten sicherlich viele Restaurants. Zudem ist es riesig und so wenig los, dass Abstand halten problemlos möglich ist.
Danach noch einen Cocktail im komplett leeren Lounge-Bereich. Das hausinterne Risk-Assessment frohlockt.
Die Nacht ist dann ebenfalls erwartungsgemäß ruhig und erholsam.

Inklusive unseres abendlichen Spaziergangs über das Gelände waren wir 10 km zu Fuß und etwa 300 km zuvor mit dem Auto unterwegs.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Mit Schafen Richtung Norden



Wir bedauern wirklich, dass wir hier nur einen kurzen Zwischenstop hatten, so idyllisch wie es hier ist. Nur das Leitungswasser schmeckt dank des Eisenerzhaltigen Bodens etwas metallisch, aber davon haben wir ja den ganzen Tag mit unseren Wasservorräten leider noch was. Sowohl der Geschmackssinn als auch das hausinterne Risk-Assessment sind mit dem Frühstück hier wieder sehr zufrieden.
Beim Aufbruch bewundern wir vom Auto aus noch einen von zwei Pferden gezogenen Rasenmäher, leider ohne Bild. Unser erster Halt ist das [COLOR=rgba(0, 0, 0, 0.87)]Testeboån Naturreservat, wo wir einen 3 km langen Spaziergang um eine Halbinsel im Fluss machen. Landschaftlich etwas wilder als gestern, aber ähnlich schön.

Nächster Halt auf unserer Strecke ist das Stenöorns Naturreservat. Es handelt sich hier um eine Landzunge am Meer mit einer schönen Heidelandschaft in der sich 36 Schafe aufhalten sollen. Schafe sehen wir zunächst keine, aber es ist sehr schön hier, zumal das Wetter ebenfalls mitspielt.

Plötzlich rennen kurz vor uns drei aufgescheuchte Schafe aus dem hohen Gras. Es gibt sie also wirklich.
Wir spazieren bis zu einem Aussichtsturm und beobachten von dort aus die Schafe, die offenbar wichtige Schaf-Dinge zu erledigen haben. Gezählt haben wir sie allerdings aus bekannten Gründen nicht.Nach eingehender Schaf- und Landschaftsbeobachtung fahren wir weiter zu unserem letzten Stop. Wir halten noch an der Trönö Gamla Kyrka, eigentlich bin ich kein großer Fan von Kirchenbesichtigungen, aber diese liegt fast auf dem Weg und ich mag diese alten Holztürme.An dieser Stelle kann man einmal anmerken, dass in Schweden keine Kirche der anderen gleicht, die Baustile sind vollkommen unterschiedlich, vom spitzen, hohen Turm bis hin zum kastigen Turm mit kleinen Türmchen obendrauf, von Holz bis Stein ist so ziemlich alles dabei.
Von hier ist es noch ein gutes Stündchen Fahrt (Fahren is Schweden ist übrigens sehr spritsparend, bei maximal erlaubten 80 bis 110 km/h bewegt sich mein Benziner-Allrad-SUV in dieselverdächtigen Verbrauchsbereichen um 7 l/100 km)
[FONT=&quot]Das Hotel Södra Berget in Sundsvall[/FONT] ist zwar ein riesiger Kasten am Berg, jedoch ist die Aussicht aus unserem Zimmer grandios.


Das Zimmer (eigentlich ist es eine Suite mit eigener Sauna im Badezimmer) ist ebenfalls beeindruckend:



Leider wird das Urlaubsvergnügen im Restaurant ein wenig getrübt, das hausinterne Risk-Assessment besteht mal wieder auf einen Platz mit Abstand, dazu sind ein paar Diskussionen nötig, bis wir zumindest einen Platz mit zur Zeit freien Tischen um uns herum bekommen. Noch dazu ist der Kellner ziemlich heiser, aber der Gatte hat Hunger und merkt an, dass Heiserkeit nicht in der Liste der klassischen COVID-Symptome auftaucht. Noch dazu sind hier in der Gegend die Fallzahlen recht niedrig, also muss frau jetzt durch, hat aber weder Lust, mehr als ein Hauptgericht zu konsummieren, noch das Essen zu fotografieren. Da müssen dann wiederum Blog und Gatte durch. Als Entschädigung gönnen wir uns ein Stündchen Bowling im benachbarten Spielecenter, das erfreulich leer ist.

Gelaufen
sind wir 7 km, gefahren 270. Hier bleiben wir jetzt zwei Nächte, um morgen ein wenig zu wandern.
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
Ich tippe darauf, dass der Kormoran seinen Kollegen nicht zu imponieren versucht, sondern sein Gefieder trocknet ;)
Das war unsere zweite Vermutung. Fand ich aber nicht so witzig, weil die beiden oben halt auch verständlicherweise wirklich unbeeindruckt vom trocknen sind. Vögel sind jetzt nicht unbedingt mein Fachgebiet ;)
 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Wandertag[/h]

Heute ist für uns Wandertag, was für den Reisebericht eher unspektakulär, für uns aber auch mal ganz nett ist. Wir spazieren die 300 m vom Hotel zum "Freiuftcenter" und suchen uns an der etwas überfrachteten Informationstafel eine Wanderroute aus.
Wir entscheiden uns für eine kleine Wanderung zum Sidsjörn, aufgrund der Beschriftung "Naturreservat" hoffen wir auf einen idyllischen kleinen See. Hinter dem Freiluftcenter halten wir uns links bis zur Spitzkehre und folgen dem breiten Weg 160 Höhenmeter hinab bis zum Sidsjörn. Dieser grenzt leider an bewohntes Gebiet, man erkennt es auf der Karte, wollte es aber wohl nicht so recht wahrhaben. Der flachere Abstieg in Richtung See ist etwa 4 km lang, es ist bewölkt bei etwa 16 Grad und damit sehr angenehmes Wanderwetter.
Auch wenn wir etwas völlig anderes geplant und erwartet haben, ist es ganz nett, und wir brauchen dringend etwas Bewegung, also hängen wir die See-Umrundung von etwa 3 km mal eben noch an.


Als Rückweg wählen wir den etwas steileren, nördlichen, knapp 2,5 km langen Weg. Wir steigen zunächst moderat entlang einer Skipiste/Rodelbahn auf und und queren die Straße zum Hotel und Freiluftcenter beim ausgeschilderten Mountainbike-Parkplatz. Ab hier navigieren uns letztendlich mit Hilfe von Google Maps und der Alpenvereins-App, die auch Karten fernab der Alpen beinhaltet, einen Wanderpfad in der Nähe der Straße nach oben. Wenn man verdrängt, dass wir uns keine 50 m von der Hauptzufahrtstraße zum Freiluftcenter und Hotel befinden, kommt hier dann doch noch einmal richtiges Bergwanderfeeling auf.Nach 9,5 km und 160 Höhenmetern runter und danach mit ein bisschen Kletterei wieder nach oben, spüren wir dann auch ein wenig unsere Beine und entschließen uns, den restlichen Nachmittag in dem riesigen, glücklicherweise kaum besuchten Wellnessbereichs des Hotels zu verbringen. Dieser bietet diverse Saunen, Dampfbäder und Warmwasserbecken mit herrlicher Aussicht, die der aus unserem Hotelzimmer um nichts nachsteht. Zumindest, so lange sie vorhanden ist. Irgendwann kann man die Wolken am gegenüberliegenden Ufer über den Hügel ziehen sehen und nach und nach verschwinden Meeresarm, Stadt und irgendwann sogar der umliegende Wald in einer dichten, grauen Wolke. Da wir ohnehin nichts mehr vorhatten, nehmen wir unser Abendessen in Form eines Wraps mit Hühnchen sowie einem Krabbenbrötchen mit Ei im Wellnessbereich ein. Damit wäre das auch für heute erledigt und wir sind einfach den restlichen Abend ein bisschen faul.
Was wir uns jedoch bei allem grauen Wetter und trotz Faulheit nicht entgehen lassen, ist noch ein kleiner Kulturguttest der Kategorie "einheimische Biere".
Wir testen das "God Lager" von Nils Oscar. Erste erfreuliche Erkenntnis: es schmeckt nach Bier, frei von jeglichen Obst- oder gar Blumennoten. Leider schmeckt es auch nicht sonderlich intensiv nach Bier, vorne etwas dünn, hintenraus eine leicht malzige Bitternote. Schon ok, vermutlich wäre es bei 30 Grad und sonne süffiger als bei Glühweinwetter. Die Beschreibung auf der Packungsbeilage "deckt" sich laut Google Translate in etwa mit unserem Geschmackserlebnis.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Steil nach Norden (zum Scheitelpunkt)[/h]
Heute ist glücklicherweise (oder auch leider) der letzte Tag, an dem ich mir einen möglichst gezwungen-kreativen Titel als Umschreibung für "Wir fahren nach Norden" ausdenken muss. Wir sind nämlich jetzt am nördlichsten - und damit Scheitelpunkt unserer Reise angekommen. Auf unserer Fahrt von Sundsvall nach Sollefteå haben wir auch eigentlich nur einen längeren Stop im Nationalpark Skuleskogens geplant. Nach etwa anderthalb Stunden Fahrt, unter anderem über die tolle Hängebrücke Högarkustenbron
erreichen wir den Parkplatz am Südeingang, wo offenbar auch gerade eine Verpflegungsstation für einen Trailrunning-Wettbewerb aufgebaut wird. Dazu später mehr.
Wir machen das, was wir immer tun, und suchen uns an der Wanderkarte eine Route aus. Wir entscheiden uns für den orangenen Aufstieg zum Slåttdalsskrevan, einer Schlucht. Da es sehr nass ist, haben wir den etwas flacheren Anstieg gewählt, um dann später zu entscheiden, ob wir noch die blau markierte, steilere Schleife zum Aussichtspunkt laufen. Der Weg beginnt recht harmlos, mit den inzwischen gut bekannten Holzplanken.
Nach kurzer Strecke kommen wir an einem kleinen, idyllischen Wasserfall vorbei.

Generell ist es sehr idyllisch hier, sehr grün, kleine Gewässer mit großen Farnen und viel Wald, Steinen und Wurzeln.
Besonders beeindruckend sind die riesigen Kiesfelder mit Steinen, die vom Meer abgerundet wurden, als das Gebiet noch auf dem heute etwa 250 Höhenmeter tiefer liegenden Meeresboden lag. Durch den Rückzug der eiszeitlichen Gletscher und das dadurch fehlende Gewicht hebt sich die Landmasse bis heute.


Ebenso beeindruckend und vor allem beschwerlich ist die Tatsache, dass sich die Steine auch überall auf dem aktuellen Wegabschnitt befinden.




Die Markierungen sind im Übrigen für die Trailrunner, die offenbar durch dieses glitschige Gelände auch noch rennen. Wir geben uns kurz der Illusion hin, nach dem Geröllfeld das gröbste geschafft zu haben und genießen die Aussicht und den weiteren Weg durch schöne, grüne, sumpfige Wiesen.

Die Illusion endet jäh an einem steinigen Steilhang. Ein wahrer Traum, bei feuchtem Wetter dort hinaufzusteigen.


Irgendwo dort oben muss unser Ziel, die Schlucht die wir erwandern wollen, sein. Also kämpfen wir uns weiter nach oben und fragen uns gleichzeitig, ob es einen angenehmeren Abstieg gibt.
Der Aufstieg hat sich gelohnt, der Blick in die Schlucht ist wirklich beeindruckend. Eher erschreckend ist die Tatsache, dass die Trailrunner die Schlucht durchqueren und dann einen noch gewagteren Weg bergauf zum Aussichtspunkt (man erinnere sich, die blaue Route) laufend bewältigen.
Da wir weder auf schmalem, steinigen Untergrund ständig den Läufern ausweichen wollen, noch bei feuchtem Wetter einen noch abenteuerlicheren Abstieg wagen wollen, kämpfen wir uns unseren Aufstiegsweg wieder zurück, nicht ohne noch ein Foto vom eingeklemmten Felsen über dem Schluchteingang zu machen.


Der Abstieg ist nicht ganz so schlimm, wie befürchtet, dennoch sind wir froh, diesen steilen felsigen Teil hinter uns zu haben.



Beim Anblick der idyllischen Feuchtwiesen macht sich dennoch eine gewisse Erleichterung breit, wohl wissend, dass uns auch das Geröllfeld noch bevorsteht.

Noch dazu müssen wir immer wieder den in halsbrecherischer Geschwindigkeit den Berg hinablaufenden Trailrunnern ausweichen, die zwischenzeitlich vom "blauen" Aussichtspunkt wieder auf unseren Weg gestoßen sind. Zwischendurch findet sich aber noch Zeit, einen schön mit Wassertropfen dekorierten Pilz zu fotografieren. Pilze gibt es hier ohnehin in rauhen Mengen, kein Wunder, so feucht wie es hier ist.

Auch ein wunderschöner, blauer Käfer kreuzt unseren Weg, während die Trailrunner inzwischen zum Glück auf eine andere Strecke abgebogen sind.

Zwischenzeitlich hat frau noch die Muße für eine kleine, künstlerisch wertvolle Stunt-Einlage, bei der sie elegant auf einer glatten Holzplanke ausgleitet und mehr oder minder sanft auf ihren praktischerweise am hinteren Ende integrierten Polsterungen landet. Halb so wild, wir setzen den Weg eben jetzt mit einer etwas dreckigeren Hose fort. War irgendwie absehbar, nachdem ich heute morgen eine frische Trekkinghose angezogen habe. Kurz vor dem Parkplatz haben wir noch einen schönen Ausblick auf das Meer, von dem wir uns heute allerdings verabschieden werden, um nach Nordwesten weiterzufahren.
Die Rückfahrt zur E4 gestaltet sich ebenfalls abenteuerlich, irgendwer hatte die glorreiche Idee, die Laufstrecke vom Trailrun hier über die Zufahrtstraße des Nationalparks zu führen. Wir fahren also Salom um die Läufer, und als ob das nicht genug wäre, danach noch Slalom um einen in den Graben gekippten Reisebus. Kurz vor der E4 verabschieden wir uns endgültig vom Meer, zumindest bis wir es in Dänemark auf der Heimreise noch einmal wiedersehen werden. Netterweise kommt hier auch nochmal richtig fotogen die Sonne raus.
Hier nutze ich noch die Gelegenheit für das bei unseren Rundreisen obligatorische "Mietwagenfoto", mit dem Unterschied, dass es diesmal mein eigenes Auto ist, das ich nach der Reise auch weiterhin behalten darf. Heißt aber auch, ich muss es diesmal danach selber säubern. Alles hat seinen Preis.
Auf unserer Weiterfahrt nach Sollefteå machen wir noch einen kurzen Halt in Schwedens einziger Single Malt Brennerei. Leider ist hier eine geschlossene Gesellschaft und ich kann mir keinen schwedische Whisky als Urlaubssouvenir gönnen.
Nach kurzer Weiterfahrt kommen wir im Hotel Hallstaberget in Sollefteå an. Das Zimmer ist klein, aber schön und wieder mit toller Aussicht. Außerdem wohnt hier ein flauschiger Teddybär, den ich allerdings erst einmal verarzten muss, als ich beim Kennenlernen eine aufgeplatzte Naht am Bein entdecke.





Zufriedener, geflickter Teddybär nebst dekorativer Krake.



Schöne Lichtstimmung


Zum Abendessen gehen wir in das dem Hotel angeschlossene Restaurant, das ebenfalls eine großartige Aussicht hätte, wäre es nicht zwischenzeitlich nach 20 Uhr und würde die Sonne hier nicht schon um 19:50 untergehen. Dafür nimmt das Restaurant im Gegensatz zu dem im Hotel in Sundsvall die Abstandsrichtlinien gegen Corona ernst und besetzt die Tische nur versetzt zueinander und mit einem freien Tisch dazwischen. Sehr erfreulich für das zwischenzeitlich recht frustrierte hausinterne Risk-Assessment. Frau hat heute ihren experimentierfreudigen und macht gleich doppelten schwedischen Kulturguttest. Das "Merke" wird laut unserem Kellner hier in Sollefteå gebraut, und er versichert mir, es würde auch wirklich nur nach Bier und nicht nach Obst schmecken.
Er hat tatsächlich recht, es ist einfach nur Bier, und gar nicht mal unlecker. Damit der Kulturguttest nicht langweilig wird, bestellt sich frau die vier Surströmming Canapés als Vorspeise dazu.

Sieht nett aus, allerdings handelt es sich bei Surströmming um fermentierten Hering, der mit Hilfe von Milchsäuregärung einen strengen Eigengeschmack erhält. Sicher nicht jedermanns Sache, aber wir sind angenehm überrascht. Wir mögen allerdings auch strengen Käse und geschmacklich bewegen wir uns doch sehr in diese Richtung. Die Kombinationen sind allesamt interessant, mit Blutorange, Tomate, Preielbeere und Zwiebeln, allesamt auf saurer Sahne, Pellkartoffel und Knäckebrot. Vom isländischen Hárkal lassen wir dennoch auch zukünftig die Finger. Der Gatte hatte ein weniger spektakuläres aber dennoch leckeres Krabbenbrot als Vorspeise.


Mit der Hauptspeise machen wir es uns recht einfach, der Gatte nimmt das Lammfilet


und ich Fish and Chips. Beides ebenfalls sehr gut.


Da hier ja auch die hausinterne COVID-Risk-Assessment-Abteilung zufrieden gestellt wird, planen wir , auch morgen wieder hier zu essen. Zurück im Zimmer wird nochmal kurz der nächtliche Ausblick dokumentiert:​
und die schweren Knochen zur Ruhe gebettet.


Gefahren sind wir heute 220 km, gelaufen nervenaufreibende 7,5 km (die App wurde etwas später als beim Losgehen gestartet).​

 
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shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Faul in Sollefteå[/h]

Heute gönnen wir uns mal einen recht faulen Tag und nach einem etwas späteren Frühstück mit beachtlichen Abständen im riesigen Restaurant genießen wir die Landschaft mit einem kleinen Spaziergang in unmittelbarer Nähe des Hotels. Unsere gut 5 km lange Runde führt uns oberhalb des Hotels
vorbei an der Biathlonarena und entlang einer Langlaufloipe entspannt durch den Wald.


Die Landschaft und Vegetation erinnert schon stark an unseren Lappland Urlaub im letzten Winter, auch wenn wir noch gut 500 km weiter südlich sind. Ab und an treffen wir auf kleine Schutzhütten mit Grillplatz.


Wirklich viel Aussicht gibt es nicht, meistens führt der Weg einfach schön entspannt durch den Wald.
Allerdings sind auf den Wiesenabschnitten des Weges wahnsinnig viele große Pilze zu bestaunen. Da wir keine Ahnung davon haben, beschränken wir uns auf das Fotografieren.

Irgendwann kommen wir wieder auf befestigte Waldwege
in deren Umgebung die Böden mit Flechten und Heidekraut bewachsen sind.
Auch ein Lärchenwald wird durchwandert.

Gegen Ende der Runde treffen wir noch auf eine Skisprungschanze, auf Schwedisch "Hoppbacken".
Sie sieht allerdings nicht mehr so wirklich gut "in Schuss" aus, vermutlich springt man inzwischen auf den beiden moderneren unmittelbar neben dem Hotel. Da es recht frisch auf der Runde war, werfen wir bei Rückkehr ins Hotel ersteinmal unsere Sauna im Badezimmer an.
Das ist dann auch - neben der Aussicht auf zwei Regenbögen und das Abendessen - das spektakulärste an diesem Nachmittag nach der Wanderung.


... also Regenbögen können die Schweden!


Zum Abendessen gehen wir wieder in das dem Hotel angeschlossene Restaurant. Wir praktizieren wieder unser gepflegtes social Distancing und bestehen trotz ausgebuchtem Restaurant auf einen Tisch abseits vom Trubel vor der Bar. Da wir heute recht früh essen, ist es auch an den benachbarten Tischen noch nicht allzu voll. So geht gelebtes social Distancing.

Als Vorspeise wählen wir heute eine gemische Wurst- und Käseplatte sowie Knoblauchbrot mit Västerbotten-Käse überbacken. Lecker! Im Rahmen des schwedischen Kulturguttests Kategorie "Bier" nehme ich heute mal ein dunkles IPA vom Fass, das zwar vorneweg ganz leicht fruchtig schmeckt aber nach hinten ordentlich bitter nach Bier. Kann man mit leben. Der Gatte zieht diesmal nicht so richtig beim schwedischen Kulturguttest mit und wählt einen Chablis, der trotzdem gut schmeckt.
Als Hauptspeise hat der Gatte den Lachs in einer recht fruchtig-bitteren Soße (hier scheinen Soßen oft mit säuerlichen Beerenaromen, weswegen ich mir oft Gerichte mit Soße verkneife). Ich bleibe bei Bewährtem von gestern und nehme nochmal die ausgesprochen leckeren Fish and Chips, die heute statt mit der grünen Soße mit einer nicht minder leckeren Remoulade serviert werden.



Besonders lobend zu erwähnen ist an beiden Abend unser ausgesprochen netter, höflicher und engagierter, junger Kellner, der es nicht nur an beiden Abenden schafft, mir ein zufriedenstellendes Bier zu empfehlen, sondern uns auch noch die ganze - mal wieder nur schwedische - Speisekarte übersetzt und trotz seines wirklich sehr jungen Alters bedient wie ein echter Profi. Selbst unseren Namen hat er sich vom ersten Abend gemerkt und uns heute direkt wieder erkannt und mit Namen angesprochen (was ich besonders bewundernswert finde, kann ich mir doch Namen und Gesichter selbst so schlecht merken, dass ich sogar morgens oft meinen Mann und auch mich selbst erst nach kurzem Nachdenken wiedererkenne). Hut ab und vielen Dank! An dem jungen Mann kann sich manch älterer noch eine Scheibe abschneiden.
Da wir früh mit Essen fertig sind, gönnen wir uns noch einen Gin Tonic für den Gatten und irgendwas mit Himbeerlikör, Vodka und Sprite für mich. Klingt und sieht schlimmer aus, als es ist, auch wenn bei den Skandinaviern bei Cocktails oft Alkoholgehalt über Geschmack geht. Nüsschen gibt es auch im Corona-konformen, wenn auch unökologischen Plastikbehälter. Soll heute mal egal sein.



Wir nehmen unsere coronakonform-distanzierten "Walldorf und Stadler" Logenplätze auf der Galerie ein. Das sind die Momente, wo uns auffällt, dass wir wohl schon vor Corona anders waren, hätten wir früher schon genauso gemacht.
Zwischenzeitlich taucht hier kurz die Polizei auf und kontrolliert diskret, ob im Hotel die Abstände eingehalten werden. Da es hier aber wirklich vorbildlich zugeht, sind sie auch schnell und genauso diskret wieder weg. Da man ja nicht den ganzen Urlaub nur im Zimmer sitzen kann, und wir unseren Beobachtungsposten mit komfortablen Ohrensesseln für gut befunden haben, entscheiden wir uns noch für einen alkoholfreien Cider für den Gatten, ich wähle ein alkoholfreies Bier. Der Gatte bringt mir gleichnamiges, dessen Prozentzahlen nicht so recht mit meinem Verständnis von "alkoholfrei" übereinstimmen wollen. Schmecken tut es leider trotzdem, also muss der Gatte morgen eben mit Frühstück und Weiterfahrt warten, bis ich mich erholt habe. Man ist ja keine 20 mehr.



Heute sind wir zur Abwechslung mal wieder gar nicht mit dem Auto gefahren und gut 5,5 km gelaufen.



 

shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Skurriles aus Schweden[/h]

Beim Aufwachen ist das Licht im Hotelzimmer etwas merkwürdig, beim Öffnen der Vorhänge zeigt sich eine interessante Aussicht:
Nach dem Frühstück hat sich der Nebel gelichtet. Heute haben wir wieder knapp 300 km Strecke bis nach Storhogna zurückzulegen, die wir uns heute allerdings mit zwei sehr skurrilen Stops "versüßen" wollen. Den ersten Halt machen wir am Thailändiska Paviljongen, über den ich im Zuge meiner "ich gehe mal die Strecke auf Google Maps durch, und gucke, was sich so findet", gestolpert bin. Ungläubiges Erstaunen macht sich schon beim Sichten der Fotos im Internet breit. Da der Pavillion direkt auf unserer Strecke liegt, muss ich das mit eigenen Augen gesehen haben. 1897 war der thailändische König Chulalongkorn in Utanede in Schweden zu Gast. Zu seinen Ehren wurde zum hundertjährigen Jubiläum des Besuches ein Thailändische Pavillion in einem winzigen schwedischen Dorf errichtet. Sieht dann wie folgt aus:Die Goldornamente an den Türen sind in auch aus der Nähe beeindrucken.d Laut Wikipedia soll der Pavilion 3 Millionen Kronen, was aktuell knapp 290.000 € entspricht, gekostet haben.

Auch das Innere mit einer Statue von König Chulalongkorn und diversen Opfergaben kann sich sehen lassen.




Umgeben ist das ganze von einem schönen, gepflegten Park.Auf dem Gelände gibt es noch weitere Interessante Dinge zu entdecken. Ein kleines thailändisches Haus, das, unter den richtigen Voraussetzungen und an der richtigen Stelle aufgestellt, das eigentliche zuhause vor Unheil schützen soll.Des Weiteren stehen hier noch zwei Elefantenstatuen, stellvertretend für die beiden Elefanten, die Thailand Schweden geschenkt hat. Die "Originale" leben in einem schwedischen Zoo.


Wir hätten einen solchen Tempel auf jeden Fall nicht im nördlichen Schweden erwartet.Unser zweiter Stop heute ist der "Döda Fallet", ein nicht mehr vorhandener Wasserfall, der aus einem ebenfalls nicht mehr vorhandenen See gespeist wurde. Noch skurriler als die Tatsache an sich ist die Geschicihte, wie es dazu kam. Kurz zusammengefasst, man hat versucht, neben dem Wasserfall eine Rinne zu bauen, mit deren Hilfe man den Wasserfall umschiffen kann. Dummerweise ist durch die Rinne der komplette See leergelaufen, was auch als "Schwedens größte Naturkatastrophe" gennant wird. Wir wandern entlang des Rundwegs und bewundern die Felsen und versuchen, das Ausmaß der damaligen Katastrophe zu erfassen.



Am unteren Ende finden sich noch Reste des Fluses, der allerdings ansonsten inzwischen komplett etwa 500 m neben dem ehemaligen Flussbett fließt.



Des weiteren findet man noch diverse, eiszeitlich entstandene Löcher, die durch das Wasser weiter ausgewaschen wurden.


Noch etwas weiteres lernen wir hier, nachdem wir ja schon in Kanada im Februar 2017 die Erfahrung gemacht haben, dass vieles in der Nebensaison "Closed for the Season" war:

So heißt das also auf Schwedisch.
Die restliche Strecke fahren wir - abgesehen von einem kleinen Fotostop an einem der vielen malerischen Seen, die wir passieren - durch bis nach Storhogna.



Gegen 16 Uhr erreichen wir das Storhogna Högfjällshotel, wo wir zunächst einmal erfreut feststellen, dass es hier sehr strenge COVID-Schutzmaßnahmen gibt. Die Rezeption ist mit Plexiglas vom Kunden getrennt, Abendessen gibt es in Gruppen und mit reichlich Abstand und überall, selbst im Poolbereich wird hier um einen Abstand von 2 m gebeten. Unabhängig davon müssen wir allerdings unser Zimmer "umtauschen" da das erste Zimmer zwar etwas größer mit kleinem Balkon ist, allerdings nur in den Wintergartenbereich, in dem sich Restaurant und Baar befinden und nicht nach draußen. Da ich schon ohne Corona nicht gern in schlecht gelüfteten Räumen schlafe, tauschen wir das Zimmer gegen ein etwas kleineres mit Fenstern nach draußen. Für laue Abende auf dem Balkon ist es ohnehin zu frisch.

Da noch etwas Zeit bis zum Abendessen ist, spazieren wir noch schnell die 2,3 km lange, am Hotel ausgewiesene "Hotelrunde" durch die schon sehr herbstlich aussehende, karge Gebirgslandschaft. Immerhin befinden wir uns hier auf knapp 800 m und im Norden ist es in dieser Höhe schon ziemlicih kahl.

Danach gibt es ein sehr leckeres Abendessen im gut distanzierten Restaurant, in dem wir noch dazu das Glück haben, noch etwas Abseits vom "Trubel" am Rand zu sitzen. Das hausinterne Risk-Assessment ist extrem zufrieden. Vielleicht sind deshalb auch in Jämtland die Fallzahlen so niedrig, hier scheint man die Problematik wirklich auf dem Schirm zu haben.
Bei diesem Hotel haben wir Halbpension gebucht und bekommen zum Abendessen ein Drei-Gänge Menü serviert. Wir sind gespannt. Die Vorspeise fällt meinem Hunger zum Opfer, daher gibt es hiervon nur ein Foto in Schriftform von der schwedischen Speisekarte. Viel Spaß beim Interpretieren.


Als Hauptgang gibt es Lammkeule mit Risotto und Waldpilzen. Alles sehr, sehr lecker.


Nachtisch: Weisser Schokoladenkuchen mit Streuseln, Himbeersoße, Moltbeerensorbet und ein Mandelkrokant. Weckt Vorfreude auf den morgigen Abend.


Der Gatte gönnt sich danach noch die Käseplatte, ich beschränke mich aufs Käse-probieren, um zu berichten: Der Käse ist sehr streng, was wir beide zum Glück mögen. Die Schweden anscheinend auch, wir sind bisher zum Glück noch nie an zu milden Käse geraten.

Auch hier ist das Personal extrem freundlich und zuvorkommend. Wir sind nach der doch recht langen Fahrt und insgesamt 6,5 km Fußwegen auch wieder ziemlich müde.

 

shauri

Erfahrenes Mitglied
[h=3]Ein Tag in Storhogna: Wir basteln uns eine Wanderung[/h]

Nach einem ausgiebigen und streng separierten Frühstück (hier wird sogar die Anzahl der Leute, die gleichzeitig am Buffet sein dürfen, begrenzt) erkundigen wir uns an der Rezeption nach Wanderungen. Man empfiehlt uns eine sehr kurze Wanderung (mit, wie wir später herausfinden, abenteuerlicher Anfahrt) zu einem Aussichtspunkt, wo man eine gute Aussicht bis zu den Norwegischen Bergen hat. Gut, da wollten wir ja ursprünglich hin, also schauen wir wenigstens mal rüber. Da das Wetter extrem klar ist und es in der Gegend auch einige Wanderwege gibt (und wenn nicht, improvisieren wir halt, wie so oft beim Wandern), wagen wir die kurze, aber am Ende steile Anfahrt zum Aussichtspunkt. Die kurze Fahrt hat sich gelohnt, schon vom Parplatz aus kann man bis zu den norwegischen Bergen sehen.
Des weiteren befindet sich ein See in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz, in dem auch geangelt werden kann.


Wir gehen zunächst einen kurzen Weg bergauf zum Aussichtspunkt. Hier hat man wirklich einen wunderbaren Blick über die bewaldeten Hügel bis zu den norwegischen Bergen. Den klaren Blick bezahlen wir mit bestem isländischen Sommerwetter, 10 Grad und kräftiger Wind.


Außerdem sieht man von hier oben einen der erstaunlich großen Ski-Orte (es gibt derer mindestens drei in der näheren Umgebung).
Beim Abstieg vom Aussichtspunkt entdecken wir einen kleinen Wanderpfad, der (zur Abwechslung mal relativ eben) durch Gestein und sich langsam herbstlich rot färbende Heidelbeeren windet.


Da wir ja ohnehin hier oben etwas wandern wollten, konsultieren wir die App und finden zwar den hier deutlich sichtbaren Pfad nicht, aber einen in etwa 2 km Entfernung auf gleicher Höhe, auf den unser Pfad treffen sollte, wenn man ihm in die eingeschlagene Richtung folgen kann. Wir lassen es mal wieder darauf ankommen, Landschaft, Aussicht und Wetter sind ja gut, also warum nicht.


Die Aussicht auf die norwegischen Berge ist weiterhin großartig,

allerdings fällt es uns zunehmend schwerer, den Weg zu erkennen. Die am Anfang noch deutlichen Wegmarkierungen liegen verwittert am Boden und verschwinden letztendlich ganz. Wir navigieren uns die restlichen 500 m mit Karten-App zu dem Punkt, an dem wir auf den in der Karte zu sehenden Weg treffen sollten, allerdings scheint auch dieser Weg nicht mehr zu existieren. Wir finden auch hier noch ein paar verrottende Wegmarkierungen aber keinen Pfad, der uns sinnvoll zu folgen erscheint. Da man ab hier auf dem Pfad laut Karten knapp 100 Höhenmeter absteigen sollte, um dann an einer Kehre auf den nächsten Höhenrücken aufzusteigen, erscheint uns ein weiteres Folgen der Karte zu riskant. Wir haben keine lust, einen unmarkierten Abhang hinabzuklettern, insbesondere nicht auf die Gefahr hin, dass der Weg zurück nach oben ebenfalls nicht mehr zu finden sein würde. Die aktuelle Orientierung auf der Hochebene ist noch unproblematisch und so folgen wir einfach unserem Weg wieder zurück. Der Weg ist schließlich das Ziel und die Landschaft wird ja nicht häßlicher. Irgendwann treffen wir auf den Weg unterhalb des Aussichtspunktes am See entlang, der uns auch wieder zum Parkplatz führt.

Beim Blick zurück erkennen wir zumindest, dass der Wanderweg, den wir irgendwann hinter dem Höhenrücken hätten treffen wollen, zumindest auf dieser Seite existiert und zu einer Berghütte führt. Aber das kann ja jeder (und die Aussicht auf dieser Seite des flachen Kars ist auch einfach nicht so gut wie auf dem Höhenrücken).
Hier am See ist aber auch nochmal richtig schönes Licht, die herbstlichen Farben hier oben (wir befinden uns immerhin auf 900 m NN) sind heute wirklich wunderbar.



Offenbar ist der Wasserstand im See gerade ziemlich hoch, die Birken stehen teilweise im Wasser. Trotz des frischen Windes und des fehlenden Weges war es hier oben wunderschön. Da es noch nicht wirklich spät ist, entschließen wir uns noch, dem in der Nähe unseres Hotels liegenden Wasserfall Sångbäcksfallet einen kurzen Besuch abzustatten. Bevor wir zur Abfahrt auf der abenteuerlich-steilen Schotterpiste aufbrechen, geben wir dem Rudel lebensmüder abenteuerlustiger Motorradfahrer etwas Vorsprung. Ich habe keine Lust, dass mir einer von denen vors Auto fällt. Am Ende haben alle beteiligten - so auch ich - ihr Gerät ausreichend beherrscht und wir sind alle am Stück (und mit einer gehörigen Portion Spaß) wieder unten angekommen. Nach ansonsten unspektakulärer, kurzer Fahrt erreichen wir den Sångbäcksfallet und folgen brav dem kurzen, ausgeschilderten Weg zum Wasserfall, der leider ein wenig im Wald liegt, so dass die Aussicht etwas von Bäumen verdeckt ist. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen (juhu, Treppen, zum Glück nicht allzu viele).
Danach begeben wir uns zur Entspannung in den wirklich schönen und großen Hotelpool.

Ein weiteres Highlight steht uns heute beim Abendessen bevor. Frau hat heute morgen schon das heutige Menü studiert, und das Hauptgericht liest sich für den deutschsprachigen Leser doch irgendwie befremdlich bis unappetitlich.

Vorneweg und dazu heute für alle beteiligten schwedisches Kulturgut im hübschen Gefäß mit Namensaufdruck für Vergessliche: Norrlands Guld. Kann man sehr gut trinken, schon wieder Glück gehabt (Lager scheint sich auch in Schweden als recht sichere Wahl zu erweisen) und kein Obstgeschmack erwischt.



Die Vorspeise übersetzt sich selbst für den Schwedisch-Laien auf den ersten Blick leicht, auch wenn uns das "63-Ei" etwas irritiert. Wir tippen eher auf sowas wie Eierstich oder sonstige irgendwie gegarte Ei-Einlage und hoffen, dass es kein "63-jähriges-Ei" ist. Wir lagen richtig, es gibt Spargelsuppe mit pochiertem (bei 63 Grad gegartem) Ei, Parmesanchips, blanchiertem grünem Spargel und Croutons.
Es entpuppt sich als die beste Spargelsuppe, die ich je gegessen habe. Jetzt wird gleich das größte Geheimnis des Tages gelüftet. Zwischenzeitlich hat mir eine liebe Bekannte geflüstert, dass es sich bei "Kroppkaka" um Knödel handelt. Damit kommt das Übersetzungsorakel zu dem Schluss, es muss sich um einen Knödel gefüllt mit Räucherfleisch und Apfelkompott (vindeln ist laut Google Translate die Zigarette und sidfläsk laut dem Google Translate meines Mannes die Schweinelende). Der Rest sind Pilze, Zwiebeln und Rentierragout, so viel schwedische Essenserfahrung haben wir inzwischen. Sieht in der Realtät so aus, und die Bedienung bestätigt uns, dass wir mit der Übersetzung am Ende recht gut lagen:

Die getrockneten Pilze sind jetzt nicht so ganz mein Geschmack, der Gatte nimmt sie gern, wir ergänzen uns halt. Der Rest ist lecker und das größte Geheimnis des Tages ist damit gelüftet. Die Übersetzung des Nachtischs gelingt ebenfalls recht flüssig und fehlerfrei, Es gibt eine Schokoladenterrine, Rhabarbereis, Erdbeerkompott und weiße Schokoladenmousse.
Wir verstehen zwar kaum ein gesprochenes schwedisches Wort, aber Speisekarten-Übersetzen beherrschen wir wohl bis zum Ende unseres Urlaubs in Perfektion. Zur Belohnung gibt es noch einen Flüssignachtisch: Schwedischen Gin (Hernö) mit Tonic für den Gatten, für mich Gin mit Preiselbeer-Irgendwas und Fichtenzuckersirup.

Gefahren sind wir heute so gut wie nichts, aber dabei hatten wir immerhin großen Spaß. Gelaufen sind wir insgesamt 9 km, davon gut die Hälfte in sehr unwegsamem Gelände.


 

bluesaturn

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27.05.2014
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Danke fuer den Bericht. Ich habe ihn zu spaet entdeckt. Ich verstehe das Schild aus dem Boarder-Shop nicht. Könntest Du es mir erklaeren? Sorry.
 
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shauri

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Danke fuer den Bericht. Ich habe ihn zu spaet entdeckt. Ich verstehe das Schild aus dem Boarder-Shop nicht. Könntest Du es mir erklaeren? Sorry.
Der Laden dient eigentlich nur dazu, dass Dänen billig und grenznah an der Fähre (Alkohol) einkaufen können. Daher wird alles ohne Pfand verkauft, auch Bier und alkoholfreies in Dosen und Flaschen. Da das aber in Deutschland nicht ohne Pfand verkauft werden darf, verkauft man es nur an Dänen, die es dann ohne Pfand mitnehmen. So richtig verstehen muss man es eigentlich auch nicht, es ist sehr seltsam.
 
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bluesaturn

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27.05.2014
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Danke fuer die Erklaerung. Wobei die skandinavischen Laender auf Pfandysteme haben, wenn auch in einer anderen Waehrung.
Ich bin auch verwundert, warum der deutsche Shop dann nicht an Deutsche mit Pfand verkaufen könnte.
 
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WeisseBank

Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
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Danke fuer die Erklaerung. Wobei die skandinavischen Laender auf Pfandysteme haben, wenn auch in einer anderen Waehrung.
Ich bin auch verwundert, warum der deutsche Shop dann nicht an Deutsche mit Pfand verkaufen könnte.

Die verkaufen vermutlich nur Dosen, die explizit für den Export vorgesehen sind. Das wird sogar auf die Dose aufgedruckt. Daher kann ich das schon nachvollziehen, dass die explizit nur an Ausländer verkaufen. Hier liegt einfach der Verdacht nahe, dass die tatsächlich ins Ausland verbracht werden.
 

shauri

Erfahrenes Mitglied
Rentiertag



Wir bedauern ein wenig, Storhogna schon verlassen zu müssen, hier könnte man einen längeren Wanderurlaub verbringen. Das tun gerade auch sehr viele Senioren im Hotel. Uns zieht es heute in den Songfjället-Nationalpark und dann weiter nach Idre, ins Pernilla Wiberg Hotel. Da ich ein wandelndes Lexikon des 80er-Jahre Sports bin, weiß ich natürlich, dass es sich bei Pernilla Wiberg um eine Skifahrerin handelt. Aber davor fahren wir zunächst etwa 45 min in den Nationalpark. Dort suchen wir uns eine Wanderung aus, die auch bei Ankunft zu Mittag noch gut machbar zu sein scheint. Die meisten Wanderungen sind 10 km aufwärts und mit absurden Gehzeiten von mehr als 5 Stunden angegeben. Eine führt mit etwa 4 km Strecke, knapp 300 Höhenmetern und einer erstaunlichen, angegebenen Gehzeit von 2-3 Stunden zum Lillfjället, einem kleinen Nebenberg des Hogfjället, den man in sttatlichen 6-8 Stunden besteigen könnte.
Das verkneifen wir uns heute ausnahmsweise mal und entscheiden uns für den rechts im Foto zu sehenden Lillfjället. Ein bisschen Sorge bereiten uns die Warnschilder:


Es soll hier auch Bären und Wölfe geben, aber das Risiko scheint überschaubar. Wir machen uns auf den Weg bergauf zum Lillfjället, zunächst durch ein kleines, flach ansteigendes Birkenwäldchen.
bis zu einer Treppe (juhu!), mit der der steile Teil des Anstiegs beginnt.
Wir hecheln uns langsam mit einigen Verschnaufpausen Fotostops unterwegs.
Ziemlich sonnig ist es auch noch, dennoch sind es nur angenehme 15 Grad.



Blick auf den Lillfjället


Nach einer etwas abenteuerlichen Holzplanke
erreichen wir den Gipfel des Lillfjället , wo ich auch die Muße habe, die Spiegelreflex auszupacken. Bisher habe ich nur Handyfotos gemacht und war ansosten mit Schnaufen beschäftigt.

Allzu lange halten wir es hier oben jedoch nicht aus, es weht ein starker und eisiger Wind. Der Abstieg geht recht schnell und unten angekommen wundern wir uns, dass wir reine Gehzeit nur knapp eine Stunde gebraucht hatten, mit Schnaufen und Gucken waren es etwa 1,5 h. Die Strecke war laut App auch nur knapp 3 km und es waren etwa 250 Höhenmeter. Entweder, wir sind doch nicht so unfit, wie wir dachten, oder die Angaben in der Karte sind extrem großzügig.

Wir beschließen, da geht noch was und wir hängen noch die 2,5 km lange "Familienrunde" an. Diese geht idyllisch durch Birken- und Nadelwald, zunächst vorbei an Tiergehegen, wo im Sommer Ziegen und ähnliches gehalten werden. Diese sind allerdings schon in ihrem Winterquartier.


Auch hier haben wir unterwegs nochmal einen schönen Blick auf den Hogfjället.



Noch ist das Wetter recht sonnig. Der Weg ist ziemlich feucht und die Natur drumherum daher auch noch ziemlich grün. In höheren Lagen sieht es schon deutlich herbstlicher aus.


Auf ein paar wilde, gefährliche Kreaturen vom Warnschild treffen wir tatsächlich auch noch.
Zum Glück zeigen die friedlich grasenden Mütter keinerlei Interesse oder Unruhe, als wir vorbeigehen und so ist ein vorsichtiges Foto mit Zoom von den beiden interessiert schauenden Kälbern möglich. Danach stören wir aber auch nicht weiter und setzen unseren Weg fort, zumal es inzwischen ziemlich zugezogen hat.

Die zweite Runde war ähnlich kurz, aber deutlich moderater bei den Höhenmetern. Am Auto angekommen ist es empfindlich kalt geworden und beginnt zu tröpfeln, daher verspeisen wir die heute morgen im Hotel gekaufte Zimtschnecke gemütlich im warmen Auto.

Sie war frisch und lecker, aber noch besser wäre sie gewesen, wenn sie nicht zusätzlich zum Zimt nach Kardamom geschmeckt hätte. Aber kennen wir ja schon aus Finnland und war jetzt auch nicht allzu tragisch. Wir haben noch gut 100 km Fahrt vor uns und machen uns daher auf die Reifen, noch nicht ahnend, dass uns noch ein paar erfreuliche Überraschungen bevorstehen. Nach etwa einer Stunde Fahrt wundere ich mich, wieso in einiger Entfernung auf der recht geraden Straße ein paar Leute mit hocherhobenen Armen orientierungslos umherlaufen. Ich bremse vorsichtshalber ab und nähere mich langsam. Wir stellen fest, dass es sich weder um Menschen, noch um hocherhobene Arme handelt, sondern endlich mal um heimisches "Wildlife": Mitten auf der Straße wuseln vier sichtlich erregte Rentiere, die es völlig aus der Fassung zu bringen scheint, dass um diese Zeit auf einer Hauptverkehrsstraße Autos kommen. Man einigt sich nach einiger leicht planlos wirkender Diskussion auf eine Seite zum Ausweichen, und im Vorbeilaufen gelingt sogar ein Schnappschuss mit dem Handy aus dem Seitenfenster.
Gut, Rentiere hätten wir jetzt auch, sie sind einfach knuffig, aber der Elch fehlt immernoch. Mittlerweile sind wir auf eine Nebenstraße abgebogen und die Landschaft wird zum einen schön herbstlich, zum anderen sieht sie aus wie ein Paradies für Elche. Auch die inzwischen recht späte Nachmittagsstunde und kaum Verkehr wecken Hoffnung, aber weder rumtrödeln und Ausschau halten, noch der Versuch, einen Elch herbeizureden, fruchten. Immerhin, als wir an einem großen Wild-Holzzaun vorbeikommen und ich erwähne, dass der aussieht, als sei er dazu gemacht um Elche aufzuhalten, sehen wir dahinter eine Bewegung. Praktischerweise ist in unmittelbarer Nähe eine Parkbucht und wir erkennen wieder Rentiere. Zwar keine Elche aber offenbar sehr große alte Exemplare mit riesigen Geweihen. Sie lassen sich nicht stören, der Wind steht günstig, also erstmal das Teleobjektiv auf die Kamera und dann ein Paar schöne "Kapitales Ren in Herbstwiese"-Aufnahmen gemacht.

Ein prächtiger Kerl, aber auch seine drei Begleiter sind nicht zu verachten und am Ende reicht es sogar noch für ein paar "Gruppenbilder mit Geweihen".



Wir sind beeindruckt und bummeln weiter entlang der kaum befahrenen Straße Richtung Idre. Alles Herbeireden und Flehen hilft jedoch nichts, der Elch bleibt uns verwehrt. Dafür sehen wir noch eine weitere Herde Rentiere etwas versteckt im Wald, sogar mit weißem Ren mit Kalb. Dem Gatten gelingt sogar ein Foto aus dem Autofenster von den beiden.

An den plötzlich neben der Straße stehenden Werbeplakaten für Skilifte, Skizubehör, Skipässe, Restaurants und was auch immer erkennen wir, dass wir jetzt wohl wieder in der (Wintersport-) Zivilisation angekommen sind. Hier ist es auch im Gegensatz zu Storhogna auch wieder angenehm leer. Man kann sich aber vorstellen, was auch hier zur Skisaison los ist. Wir erreichen das Pernilla Wiberg Hotel, das sich auch nur im Nebensaison-Notbetrieb befindet, aber dadurch problemlos wieder ebenso hohe Corona-Schutzstandards wie das vorherige Hotel einhalten kann. Frau Wiberg, die das Hotel wohl wirklich betreibt, hat auch überall ihre Spuren in Form von Pokalen, Trikots und Plakaten von Weltcups und Rennen hinterlassen. Wir haben eine schöne Suite mit Balkon und Wohnzimmer.


Natürlich hängen auch hier gerahmte Trikots an den Wänden. Interessanterweise von Nagano und Saalbach-Hinterglemm, obwohl die Suite "Albertville" heißt.
Auch der Blick vom Balkon ist recht idyllisch. Einen Nachteil gibt es allerdings, offenbar hat ausgerechnet das Bad mit der Whirlpool-Badewanne ein Geruchsproblem, es riecht nach einer Mischung aus Abfluss und Chemie, Nachspülen mit Wasser ändert nichts. Da es trotz Nebensaison keine freie Suite mehr gibt, entschließen wir uns, die Tür einfach fest geschlossen zu halten und das zweite Bad mit Dusche zu nutzen. Es gibt ja auch noch da Spa, also kann man wohl auf die Whirlpool-Wanne verzichten. Luxusprobleme vom feinsten. Wir gehen noch zum Abendessen in das mit großen Abständen versehene Hotelrestaurant. Die kleine Karte mit nur 3 Vorspeisen und Hauptgerichten führt zu einer sehr leckeren Krabbensuppe (gut, ich hätte es mit Kraftbrühe übersetzt aber egal, Krabbensuppe essen wir auch gern), die es wegen Hungers nicht auf ein Foto geschafft hat. Passend zum Tag (und weil uns die anderen Gerichte nicht so richtig zusagen bzw. wir auf die schnelle keine Übersetzung parat haben), gibt es für jeden noch einen Rentierburger.

Auf dem Balkon noch einen schönen Abendhimmel fotografiert, danach Blog und Bett.

Gelaufen sind wir also in Summe knapp 6 km, gefahren etwa 200 km.
 
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shauri

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[h=3]Auf der Suche nach dem goldenen Elch[/h]

Heute steht ein Tagesausflug in den Fulufjöllet Nationalpark an. Dort soll es Elche geben. Aber zunächst: Frühstück. Auch hier merkt man, dass das Hotel im Nebensaisonprogramm läuft: Es ist lange nicht so üppig, wie viele Buffets in den Tagen davor. Aber die Brötchen sind mal extrem gut und seit langem gibt es mal wieder Lachs. Also alles im grünen Bereich. Wir fahren 50 km zum Nationalpark, im Gegensatz zu Elchen sehen wir - genau wie gestern - unglaublich viele Jäger und Jagdgesellschaften in der Gegend. Und natürlich (oder zum Glück) keine Elche. Wir fahren zunächst zum Haupteingang des Parks um von dort eine kleine Wanderung zum Wasserfall zu machen. Ein erster Blick auf den Wasserfall gestaltet sich vielversprechend, er erinnert an den Svartifoss in Island, auch wenn das umliegende Gestein natürlich deutlich älter und verwitterter ist.
Hier fällt mir dann auch ein, dass ich eigentlich ganz gerne mal wieder mit Langzeitbelichtungen experimentieren würde, aber das Stativ liegt wie immer im Auto. Egal, ein Stein tuts auch.
Wir gehen mal weiter, aus der Nähe geht sicher noch mehr. Aber vor den Wasserfall hat der Herrgott die Nationalparkverwaltung die Treppen gestellt. Mal wieder. Ich liebe sie.
...und in voller Schönheit von unten:
Die überall ausgeschriebenen 2 m Abstand kann man auf den schmalen Wegen nur schwer einhalten, aber wahnsinnig voll ist es nun nicht und bei so kurzen Begegnungen im Vorbeigehen an der frischen Luft sehen wir auch als wenig riskant an. Außerdem versuchen alle, so gut wie möglich auszuweichen, sich wegzudrehen... so viel zum Vorurteil der ignoranten und unvorsichtigen Schweden. Eher im Gegenteil, ist unser Eindruck vielerorts. Frau beschäftigt sich sowieso erstmal mit einigen Lichtexperimenten an den Stromschnellen, dabei kommt ihr das Brückengeländer sowie die ruhige Hand als Bogenschützin zugute, wir erinnern uns, das Stativ liegt wie üblich sicher im Auto.

Aber auch der Njupeskär, der mit 125 m Höhe und 90 m im freien Fall immerhin der höchste Wasserfall Schwedens ist, soll nicht zu kurz kommen.






Vorbei an idyllischen Wasserläufen, abenteuerlichen Holzplanken und schönen Aussichtsplattformen in Form des Nationalparklogos wandern wir zurück zum Parkplatz.

Zwischenzeitlich sind wir ziemlich durchgefroren, der Herbst in Schweden wird langsam kalt, es sind nur knapp 10 Grad und extremer Wind. Den restlichen Nachmittag haben wir uns für den Tagesordnungspunkt "Elchsuche" offen gehalten. Bei Ankunft haben wir uns im Vistior Center nach der Möglichkeit einer Elchsichtung erkundigt. Die Chancen klingen - wenn man es richtig angeht - gar nicht so schlecht. Die Rangerin markiert uns zwei Wege auf der Karte, praktischerweise führt einer zu einem zweiten Aussichtspunkt, der andere bietet sich als Alternative für den Heimweg an. Allerdings weißt sie darauf hin, dass die Elche sich momentan aufgrund der Jagdsaison (das erklärt die vielen Jäger unterwegs) insbesondere tagsüber oft im Wald verstecken und eher in der Dämmerung hervorkommen. Unsere Chancen stünden am besten, wenn wir die markierten Strecken abfahren und im Auto bleiben, da die Elche Autos insbesondere zur Jagdsaison weniger als Bedrohung auffassten als Menschen. Auch in Hinblick auf übermotivierte Jäger schätzen wir unsere Überlebenschancen im Auto besser ein. Wir machen uns also auf den Weg zum zweiten Aussichtspunkt und rollen im Schrittempo, immer die Umgebung scannend, in Richtung Aussichtspunkt. Am Straßenrand steht mal ein Auto mit einem spähenden Jäger, es besteht also durchaus die Chance auf einen Elch. Tastsächlich haben wir hier eine erste Sichtung, allerdings hängt der Elch bereits geköpft und gehäutet inmitten einer stolzen Jagdgesellschaft an der Jagdhütte. Na herzlichen Dank, so genau wollten wir die Anatomie des Elches auch nicht kennenlernen - auf ein Foto verzichten wir an dieser Stelle. Der Weg zum Aussichtspunkt ist dann auch durch umgefallene Bäume nicht begehbar und so hätten wir uns diesen Tagesordnungspunkt auch getrost ersparen können. Da frau aber stur und hartnäckig sein kann, fahren wir den alternativen Heimweg quasi 50 km über Waldstraßen im Schrittempo, immer die Umgebung nach Elchen absuchend.
Da hier niemand in Sicht ist, nicht einmal Jäger, hoffen wir, endlich einmal Glück zu haben. Wir dehnen die Heimfahrt aufgrund des langsamen Tempos auf gut 2,5 Stunden aus und bleiben denoch erfolglos. Es soll einfach nicht sein. Die Rentiere sind uns heute auch nicht hold. Diese werden im Übrigen aber nicht gejagt, da es sich, wie auch in Finnland, um halbwilde Herden, die frei laufen aber jemandem gehören, handelt. Ziemlich geschafft von der erfolglosen Elchsafari kommen wir gerade noch so vor einem abendlichen Schauer im Hotel an. Wir sind uns inzwischen sicher, in Schweden steht am Ende des Regenbogens kein Topf voll Gold, sondern ein goldener Elch. Hunger haben wir trotzdem und so nehmen wir wiedr im Hotelrestaurant unser Abendessen ein, das, genau wie der restliche Tag, irgendwo zwischen Erfolg und Enttäuschung schwankt. Als Vorspeise nimmt der Gatte die gleiche Krabbensuppe wie am Vortag, diesmal auch mit Bild.


Ich nehme heute den Ziegenkäse mit roter Beete auf Toast.
Beides sehr gut und wir sind vorsichtig optimistisch für die Hauptspeise. Waren wir ja bei den Elchsichtungen auch bis zum Ende. Meine Fischsuppe ist zwar völlig anders, als ich sie mit vorgestellt habe und könnte etwas heißer sein, aber ansonsten ist sie lecker und vor allem die Fischeinlage ist frisch und reichlich.
Nach 2/3 bin ich pappesatt, kein Wunder nach der auch schon üppigen Vorspeise. Zum Glück kann mein Mann daher noch etwas Fisch abhaben, seine Nudeln mit Steinpilzen entpuppen sich passend zum restlichen Tag letztendlich als ziemlicher Reinfall, die Nudeln zerfallen und die Soße scheint aus der Suppe von der Vorspeise zu bestehen und weitgehend frei von Steinpilzen zu sein. Noch dazu extrem salzig.

...es gibt halt Tage, an denen man verliert und Tage, an denen die anderen gewinnen. Wir haben uns ja genug Reserven angefuttert und werden (auch dank der reichhaltigen Fischeinlage in meiner Suppe) nicht verhungern. Kulturguttest Bier ergibt im Übrigen das gleiche wie gestern, kann man gut trinken, ist aber so unspektakulär, dass wir sogar den Namen schon wieder vergessen haben.


Gelaufen sind wir insgesamt 7 km, gefahren etwa 100 in einer Zeit, in der wir sonst 300 fahren würden.