Spanien: Neue Bahngesellschaft schafft Wettbewerb auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken

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globetrotter11

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07.10.2015
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9.263
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Spanish high-speed rail operator Iryo to launch in November


It will be operating a fleet of Italian Frecciarossa 1000 trainsets with initial HS routes expected to be Madrid-Barcelona and Madrid-Valencia.

 

skyblue99

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24.08.2019
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Und während man im Ausland einen funktionierenden Wettbewerb auf der Schiene einrichtet, regen sich die deutschen Bahnnerds über ebendiesen auf, sehen in diesem den Grund für die Unzulänglichkeiten der Bahn und fordern, dass ein Anbieter, der Köln-Frankfurt anbietet, auch Hintertupfingen-Kleinkleckersdorf zu fahren hat. Schade nur, dass die Politik ausgerechnet an der Bahn einen Narren gefressen hat.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.289
3.144
Wettbewerb bei der Bahn. Lernen wir es denn nie? Muss man hier extra an das Beispiel Grossbritannien erinnern bis hin zu den Zugsunglücken? Schlimmer ging es wohl nicht mehr, eine einzige Katastrophe. Man soll mir mal zeigen, wo eine Privatisierung der Bahn geglückt ist und alle zufrieden sind. Meistens endete sie doch in Streckeneinstellungen, Kaputtsparen bei der Infrastruktur, Outsourcing kombiniert mit schlechten Arbeitsbedingungen und am Schluss muss der Steuerzahler dann doch wieder Geld einschiessen. (Z.B. England, Niederlande) Aber wir freuen uns, dass die Tickets billiger werden. (Wenn es dann überhaupt soweit kommt).

Schlussendlich wird doch bei der Bahn genau das gleiche passieren wie bei den Fluggesellschaften. Die Privatbahnen werden von den grossen Gesellschaften aufgekauft (DB kaufte bereits Arriva und Veola, dabei haben die den Laden im eigenen Land nicht im Griff), dann haben wir eine DB, eine SNCF und noch ein paar andere, die einander nicht mehr wehtun und nur Pseudo-Konkurrenz auf ihrem Gebiet zulassen. Vorher haben sie aufgrund der vorherigen Konkurrenz Kundenservice, Löhne, Schalter, Komfort runtergefahren. jetzt ist die Konkurrenz aufgekauft oder Pleite, weniger rentable Strecken kann man jetzt einstellen, der Service bleibt schlecht, die Preise gehen hoch, analog Lufthansa-Gruppe.
 
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globetrotter11

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07.10.2015
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Am 25. November hat Iryo den Betrieb aufgenommen. Zunächst auf der Strecke Madrid-Barcelona. Kampfpreise ab 9 €.

Bereits am 16. Dezember 2022 startet der Iryo auch acht Mal am Tag von Madrid nach Valencia

Am 31. März 2023 wird die Route Madrid-Córdoba-Sevilla mit je sechs Fahrten starten.


 

hch

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25.05.2009
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INN
Wettbewerb bei der Bahn. Lernen wir es denn nie? Muss man hier extra an das Beispiel Grossbritannien erinnern bis hin zu den Zugsunglücken?

Das Hauptproblem in UK war die Privatisierung der Infrastruktur, das hat man dann aber nach den Sicherheitsproblemen rückgängig gemacht und die Infrastruktur wieder verstaatlicht. Seit dem funktioniert die Bahn-Infrastruktur in UK recht gut, und z.B. deutlich besser als in Deutschland.

Beim Wettbewerb im Sinne dieses Threads war und ist man in UK hingegen sehr restriktiv. Jeglicher relevanter Personenverkehr ist dort in Franchises vergeben, ähnlich wie der ausgeschrieben SPNV in Deutschland, aber eben auch inklusive Fernverkehr (wobei es den strikten Unterschied dort eh nicht gibt), und für profitable Verkehre gibt der Betreiber dann Geld an den Staat ab. Es gibt auch ein Einheitliches Tarifsystem für alle diese Züge, auch wenn es natürlich Zug oder betreibergebunden Sonderangebote gibt. Jegliche Verkehre außerhalb der Franchises müssen beweisen dass sie den Franchises nicht schaden und sind werden die Fahplankonstruktion behandelt nachrangig behandelt.

Das System ist also sogar näher an dem der Schweiz dem Deutschlands, nur halt mit einer Extra-Portion Kapitalismus. Und wenn man die ganze Ausschreiberei nicht ganz loswerden will wäre das eigentlich auch das deutlich bessere System für Deutschland und Österreich anstatt dass man unterschiedliche Betreiber mit komplett inkompatiblen Tarifsystem und unkoordinierten Fahrplänen hat die Taktknoten und Anschlüsse zerschießen.

"Privatbahnen" im Personenverkehr gibt es übrigens in der ganzen EU nur relativ wenige, die großen Wettbewersbahnen sind fast alle mehrheitlich staatlich, gehören oft aber einem anderen Staat als dem in dem sie Fahren, oder Gebietskörperschaften unterhalb der nationalen Ebene.
 
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lowwer

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12.11.2020
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Wien
Wisst Ihr wieso die Renfe so sau teuer ist?
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Retour muss Ich mit der Renfe fahren da der Iryo kein durchgehendes Ticket ausstellt und mir das zu riskant ist und nicht den Flug verpassen mag:

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20/02/2024
20/02/2024
Origen: BARCELONA-SANTS
Destino: MADRID P.ATOCHA
CONFORT AVE Coche: 2 Plaza: ...
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06.20
Für total: 160,40€...
 

globetrotter11

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07.10.2015
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CPT / DTM
isst Ihr wieso die Renfe so sau teuer ist?
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Reiherair fliegt günstiger...

Tue 20/02/24 08:45 Barcelona BCN 10:30 Sevilla SVQ 1:45 h / no change 19,99 €

Tue 20/02/24 12:40 Barcelona BCN 14:25 Sevilla SVQ 1:45 h / no change 19,99 €
 

lowwer

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Reiherair fliegt günstiger...

Tue 20/02/24 08:45 Barcelona BCN 10:30 Sevilla SVQ 1:45 h / no change 19,99 €
Ja Ich weiss aber Ich habe ein grosses Gepäck dabei und meinen Rucksack da mag Ich gerne alles ein wenig entspannter angehen. Mich interessiert trotzdem wieso die Renfe so teuer ist im vergleich zu der konkurrenz.
 

Karl Langflug

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22.05.2016
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Wisst Ihr wieso die Renfe so sau teuer ist?
Renfe ist nicht nur sauteuer, sondern oft auch ausgebucht, gerade auf der Strecke Barcelona - Sevilla. Dazu kommt - selber erlebt - dass bei Renfe sowohl Automat wie Homepage sagen können, dass alle Züge ausgebucht sind, über Drittanbieter aber noch Tickets zu bekommen sind.

Meine These ist die gleiche wie bei der SNCF. Man bietet bewusst weniger an, als Nachfrage besteht. Dank der obligatorischen Sitzplatzreservation lässt sich das leicht planen und so die Preise entsprechend ansetzen.
 

lowwer

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12.11.2020
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Wenn FR mein Gepäck hätte durch buchen können wäre es eine gute Option für mich. So freue Ich mich den Zug erleben zu können.
 

offtherecord

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13.11.2009
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Renfe versucht, die hohen Preise durchzusetzen und für das Billigsement hat man dann AVLO. Zum Teil berechtigt (wenn sie zB als einzige ein durchgängiges Ticket anbieten, wie hier beschrieben), an sich aber ohne große Grundlage. Serviceniveau auch eher niedrig, Bürokratie at its best. Aber sie haben eine Lounge im Bahnhof, während IRYO in ein 200m entferntes Hotel einlädt und OUIGO sowieso maximal zweite Klasse mit großen Sesseln (die für mich aber sofort Urlaubsfeeling verbreiten) anbietet.
Ich gehe auch davon aus, dass Renfe in vielen Firmenverträgen (noch) drinstecken wird, auch so Sachen wie da steuerbegünstigte Pendlerticket 66€ pm auf einer Mastercard) funktionieren nur mit Renfe, nicht mit den anderen Gesellschaften.
 
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Goofy

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09.05.2010
261
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Renfe ist nicht nur sauteuer, sondern oft auch ausgebucht, gerade auf der Strecke Barcelona - Sevilla. Dazu kommt - selber erlebt - dass bei Renfe sowohl Automat wie Homepage sagen können, dass alle Züge ausgebucht sind, über Drittanbieter aber noch Tickets zu bekommen sind.

Meine These ist die gleiche wie bei der SNCF. Man bietet bewusst weniger an, als Nachfrage besteht. Dank der obligatorischen Sitzplatzreservation lässt sich das leicht planen und so die Preise entsprechend ansetzen.
Dafür bietet Renfe aber auch eine sehr gute Customer Experience - pünktlich und mit Sitzplatzgarantie. Hatten gerade wieder in D bei der DB das Gegenteil: Verspätet und Anschluss verpasst, Kaffeemaschine defekt, Leute die auf dem Gang herumstehen und auch zwischen den Waggons in der ersten Klasse standen - furchtbar - und dann hat man wieder gemeint, aus dem ICE eine bessere S Bahn machen zu müssen mit Halten in Harburg, Celle, Uelzen, Lüneburg …. Es fehlt einfach die Infrastruktur für schnelle Verbindungen aber solange auch die SPD und Lars Klingbeil die NBS HH - H bekämpfen wird sich da nichts ändern, Dank dieser NYMBY Denkweise.
 

Goofy

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09.05.2010
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Renfe versucht, die hohen Preise durchzusetzen und für das Billigsement hat man dann AVLO. Zum Teil berechtigt (wenn sie zB als einzige ein durchgängiges Ticket anbieten, wie hier beschrieben), an sich aber ohne große Grundlage. Serviceniveau auch eher niedrig, Bürokratie at its best. Aber sie haben eine Lounge im Bahnhof, während IRYO in ein 200m entferntes Hotel einlädt und OUIGO sowieso maximal zweite Klasse mit großen Sesseln (die für mich aber sofort Urlaubsfeeling verbreiten) anbietet.
Ich gehe auch davon aus, dass Renfe in vielen Firmenverträgen (noch) drinstecken wird, auch so Sachen wie da steuerbegünstigte Pendlerticket 66€ pm auf einer Mastercard) funktionieren nur mit Renfe, nicht mit den anderen Gesellschaften.
Hier gibt es mit Flixtrain ja inzwischen auf einigen Strecken auch Wettbewerb und die sind oft super günstig - fahren aber leider nur mit abgerockten Wagen aus den 80er herum und nicht mit modernen Zügen für HGV - sind aber dennoch oft kaum langsamer als die Bahn mit ICE - z.B. HD - Berlin und kosten oft nur 10 % des DB Preises. Aber solange man hier kaum HGV Infrastruktur hat, kommt man so manchmal auch gut ans Ziel, wenn auch langsam. Letzte Woche wieder man K - HH gefahren - wieder alles verspätet und überfüllt aber es gibt meines Wissens nach noch nicht einmal Pläne für HGV HH - HB - Köln - das könnte man locker in weniger als der halben Zeit fahren, wenn man mal in die Schienen investieren würde. Keine hohen Berge im Weg aber eine hohe Nachfrage….
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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14.251
FRA
es gibt meines Wissens nach noch nicht einmal Pläne für HGV HH - HB - Köln - das könnte man locker in weniger als der halben Zeit fahren, wenn man mal in die Schienen investieren würde. Keine hohen Berge im Weg aber eine hohe Nachfrage….
Sehr gutes Beispiel für „low hanging fruits“ die ein reiches Land wie Deutschland mit dem nötigen politischen Willen gut umsetzen könnte.
 

lowwer

Erfahrenes Mitglied
12.11.2020
342
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Wien
Serviceniveau auch eher niedrig,
Aber sie haben eine Lounge im Bahnhof
Dafür bietet Renfe aber auch eine sehr gute Customer Experience
Mit meinen 160€ Ticket komme Ich leider nicht in die Lounge hinnen. Und essen wird auch nicht inkl sein.
Dagegen mit meinen 34€ iryo Ticket habe Ich auch einen 1te Klasse Sessel sogar mit Lactosefreien Menü dabei.
 

Karl Langflug

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22.05.2016
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Dafür bietet Renfe aber auch eine sehr gute Customer Experience - pünktlich und mit Sitzplatzgarantie. Hatten gerade wieder in D bei der DB das Gegenteil: Verspätet und Anschluss verpasst, Kaffeemaschine defekt, Leute die auf dem Gang herumstehen und auch zwischen den Waggons in der ersten Klasse standen - furchtbar - und dann hat man wieder gemeint, aus dem ICE eine bessere S Bahn machen zu müssen mit Halten in Harburg, Celle, Uelzen, Lüneburg …. Es fehlt einfach die Infrastruktur für schnelle Verbindungen aber solange auch die SPD und Lars Klingbeil die NBS HH - H bekämpfen wird sich da nichts ändern, Dank dieser NYMBY Denkweise.

Die DB hat doch Hochgeschwindigkeitsstrecken. München-Berlin zum Beispiel. ICE muss ja nicht = Hochgeschwindigkeit sein, man kann den ja auch anders einsetzen. Ich finde den ICE ein sehr gutes Produkt, sehr bequem, vielleicht etwas zu wenig Kapazität. Wenn man eine Strecke beschleunigt, können dort nur noch beschleunigte Züge fahren. Hochgeschwindigkeitsnetzte sind dazu extrem teuer im Unterhalt, ab einer bestimmten Geschwindigkeit bringt man die gar nicht mehr rentabel hin, weil der Verbrauch und die Abnützung (vorallem Stromabnehmer/Fahrdraht) zu gross ist. Die DB wäre ganz gut aufgestellt, wenn sie die Infrastruktur nicht hätte verlottern lassen, Bauarbeiten effizienter gestaltet werden würden, Wartung verbessern und damit als Summe sie zuverlässig wäre. Und im Falle eines Anschlussbruches bin ich lieber in Deutschland als in Spanien. Und zwar darum:

Mein TGV von Frankreich nach Barcelona war zu spät. So. Ich habe Sitzplatzreservation im Zug nach Saragossa. Den verpasse ich. Die Folgezüge sind ausgebucht. Und da stehe ich nun. Für diese Stunde Fahrt wäre ich auch gestanden oder in den Speisewagen. Fand Renfe aber keine gute Idee. Folge: Hotel in Barcelona und man kann sich vorstellen, wie viel man um 22 Uhr für eine Nacht in einem Hotel in Barcelona zahlt, das beginnt bei 250 Euro für ein Zimmer im Hostel. Die SNCF findet, sorry Bombendrohung, können wir nichts und die Renfe findet, das war die SNCF. Dazu hat die Renfe ein sehr dünnes Netz. Auf manch Strecke fährt 2-3x ein Zug. Verpasse ich einen Zug z.B. in Merida, dann warte ich 3-4 Stunden auf den nächsten, für den ich mir zuerst eine Sitzplatzreservation organisieren und hoffen muss, dass er Platz hat. Bei der DB steige ich einfach in den nächsten Zug und dann stehe ich halt.

In Deutschland sind auch viiiieeeeel mehr Leute im Zug unterwegs als in Spanien. Dementsprechend grösser ist die Herausforderung und dementsprechend dichter das Netz.
 
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Goofy

Erfahrenes Mitglied
09.05.2010
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Die DB hat doch Hochgeschwindigkeitsstrecken. München-Berlin zum Beispiel. ICE muss ja nicht = Hochgeschwindigkeit sein, man kann den ja auch anders einsetzen. Ich finde den ICE ein sehr gutes Produkt, sehr bequem, vielleicht etwas zu wenig Kapazität. Wenn man eine Strecke beschleunigt, können dort nur noch beschleunigte Züge fahren. Hochgeschwindigkeitsnetzte sind dazu extrem teuer im Unterhalt, ab einer bestimmten Geschwindigkeit bringt man die gar nicht mehr rentabel hin, weil der Verbrauch und die Abnützung (vorallem Stromabnehmer/Fahrdraht) zu gross ist. Die DB wäre ganz gut aufgestellt, wenn sie die Infrastruktur nicht hätte verlottern lassen, Bauarbeiten effizienter gestaltet werden würden, Wartung verbessern und damit als Summe sie zuverlässig wäre. Und im Falle eines Anschlussbruches bin ich lieber in Deutschland als in Spanien. Und zwar darum:

Mein TGV von Frankreich nach Barcelona war zu spät. So. Ich habe Sitzplatzreservation im Zug nach Saragossa. Den verpasse ich. Die Folgezüge sind ausgebucht. Und da stehe ich nun. Für diese Stunde Fahrt wäre ich auch gestanden oder in den Speisewagen. Fand Renfe aber keine gute Idee. Folge: Hotel in Barcelona und man kann sich vorstellen, wie viel man um 22 Uhr für eine Nacht in einem Hotel in Barcelona zahlt, das beginnt bei 250 Euro für ein Zimmer im Hostel. Die SNCF findet, sorry Bombendrohung, können wir nichts und die Renfe findet, das war die SNCF. Dazu hat die Renfe ein sehr dünnes Netz. Auf manch Strecke fährt 2-3x ein Zug. Verpasse ich einen Zug z.B. in Merida, dann warte ich 3-4 Stunden auf den nächsten, für den ich mir zuerst eine Sitzplatzreservation organisieren und hoffen muss, dass er Platz hat. Bei der DB steige ich einfach in den nächsten Zug und dann stehe ich halt.

In Deutschland sind auch viiiieeeeel mehr Leute im Zug unterwegs als in Spanien. Dementsprechend grösser ist die Herausforderung und dementsprechend dichter das Netz.
Ich stimme Dir in vielen Punkten zu - der ICE ist grundsätzlich ein gutes Produkt, aber dennoch wird er oft falsch eingesetzt und es fehlen eben doch in Deutschland weitere HGV Strecken wie z.B. Hamburg - Köln und Berlin - Köln während Frankfurt - Köln und München - Berlin klasse Strecken sind.
Ich habe die negativen Erfahrungen mit Reservierungspflicht bisher nicht machen müssen bin daher wohl noch ein Fan davon, weil ich es als sehr unangenehm empfinde, was ich oft bei der DB erlebe. Da wird der reservierte Platz nicht geräumt, da ist man kurz weg dann hockt da wieder einer, da blockieren Taschen und Menschen Gänge etc - das ist oft mehr wie U Bahn in Tokio als angenehmes Reisen. Wenigstens in die erste Klasse sollte man nicht ohne Sitzplatzbuchung können, das würde auch dort die Diskussionen ersticken. Aber vor allem muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Und in anderen Ländern gibt es auch oft gute Erstattungen in Falle von Verspätungen, aber dann wäre die DB wohl schnell Pleite. Gerade sind wir wieder mal von Köln über den Ruhrpott nach Norden geschaukelt auf Strecken, wo es noch viele Schranken gibt und keine Verspätung aufgeholt werden kann. Und ja, ein ICE sollte die Top Verbindung zwischen den großen Städten sein und nicht auf dem Weg von Hamburg nach Hannover in Harburg, Lüneburg, Uelzen und Celle anhalten - das können andere Züge wie früher der IR besser, aber den hat man ja abgeschafft.
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
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Aber vor allem muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Und in anderen Ländern gibt es auch oft gute Erstattungen in Falle von Verspätungen, aber dann wäre die DB wohl schnell Pleite. Gerade sind wir wieder mal von Köln über den Ruhrpott nach Norden geschaukelt auf Strecken, wo es noch viele Schranken gibt und keine Verspätung aufgeholt werden kann. Und ja, ein ICE sollte die Top Verbindung zwischen den großen Städten sein und nicht auf dem Weg von Hamburg nach Hannover in Harburg, Lüneburg, Uelzen und Celle anhalten - das können andere Züge wie früher der IR besser, aber den hat man ja abgeschafft.
Ich verstehe deinen Ärger. Es ist etwas anderes, wenn man wie ich "ab und zu" in Deutschland unterwegs ist oder man fast täglich Unzulänglichkeiten erlebt. Ich hatte den Ärger in Frankreich. Jeden Tag verpasste ich einen reservierungspflichtigen Zug und hatte den anschliessenden (zeitaufwendigen) Ärger. Bahnfahren in Frankreich ist nicht billig. Und als ich von Bordeaux am Vorabend ein Ticket kaufen wollte, war über die nächsten Tage gerade mal noch ein Platz frei über Lille - (Brüssel - Frankfurt nach Zürich - nach Paris alles ausgebucht und das ausserhalb der Saison), Abfahrt um 5.45 Uhr oder so zu einem Preis, darüber will ich gar nicht reden. Natürlich war der Zug von (Marseille-) Lille nach Brüssel zu spät und der Bahnhof Brüssel ... wer schnell den Perron finden muss - chancenlos. Dieser Bahnhof ..., das kann man mit einem normalen Verstand nicht erfassen. Kurz: Anschluss verpasst. Und dann kommt der nächste ICE nach Frankfurt. Pünktlich. Ich brauche mich nicht um eine neue Reservation zu kümmern, geniesse den Speisewagen, auch wenn dort die Abwaschmaschine kaputt ist und es daher nur Plastikbesteck gibt, sie keine Brötchen mehr haben und auch kein Fassbier. Das sind dann alles kleine Probleme. Pünktlich in Frankfurt, ab in den ICE nach Zürich, hier funktionierte alles, geniesse ein Fassbier und denke: "Auf die DB ist verlass." :yes: 😊 Aufgrund meiner Erfahrungen ist eben nicht nur die DB im Arsch, sondern auch die SNCF und man fragt sich, ob der Wettbewerb, den die EU verlangt, daran schuld ist.

Zurück zu Spanien. Ich sehe beim Wettbewerb dieses Problem: Z.B.: Frecciarossa kommt nun auf den spanische Markt. Schön. Aber sie bedienen nur die hochrentablen Strecken Barcelona-Madrid und noch eine, weiss jetzt nicht mehr welche. Was die Renfe zwingt, auf dieses Strecken Qualität anzubieten. Ich habe also auf diesen Strecken die Wahl. Aber wer finanziert z.B. die Strecke Huelva-Zafra? Frecciarossa fährt dort nicht, die wollen nur die Filletstücke. Renfe investiert in Madrid-Barcelona, ihre wichtigste Einnahmequelle, durch den Konkurrenten macht sie weniger Einnahmen. Und wo wird sie sparen? Nicht auf der Strecke Madrid-Barcelona, sondern Huelva-Zafra.
 
Zuletzt bearbeitet:

pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
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Ich verstehe deinen Ärger. Es ist etwas anderes, wenn man wie ich "ab und zu" in Deutschland unterwegs ist oder man fast täglich Unzulänglichkeiten erlebt. Ich hatte den Ärger in Frankreich. Jeden Tag verpasste ich einen reservierungspflichtigen Zug und hatte den anschliessenden (zeitaufwendigen) Ärger. Bahnfahren in Frankreich ist nicht billig. Und als ich von Bordeaux am Vorabend ein Ticket kaufen wollte, war über die nächsten Tage gerade mal noch ein Platz frei über Lille - (Brüssel - Frankfurt nach Zürich - nach Paris alles ausgebucht und das ausserhalb der Saison), Abfahrt um 5.45 Uhr oder so zu einem Preis, darüber will ich gar nicht reden. Natürlich war der Zug von (Marseille-) Lille nach Brüssel zu spät und der Bahnhof Brüssel ... wer schnell den Perron finden muss - chancenlos. Dieser Bahnhof ..., das kann man mit einem normalen Verstand nicht erfassen. Kurz: Anschluss verpasst. Und dann kommt der nächste ICE nach Frankfurt. Pünktlich. Ich brauche mich nicht um eine neue Reservation zu kümmern, geniesse den Speisewagen, auch wenn dort die Abwaschmaschine kaputt ist und es daher nur Plastikbesteck gibt, sie keine Brötchen mehr haben und auch kein Fassbier. Das sind dann alles kleine Probleme. Pünktlich in Frankfurt, ab in den ICE nach Zürich, hier funktionierte alles, geniesse ein Fassbier und denke: "Auf die DB ist verlass." :yes: 😊 Aufgrund meiner Erfahrungen ist eben nicht nur die DB im Arsch, sondern auch die SNCF und man fragt sich, ob der Wettbewerb, den die EU verlangt, daran schuld ist.

Zurück zu Spanien. Ich sehe beim Wettbewerb dieses Problem: Z.B.: Frecciarossa kommt nun auf den spanische Markt. Schön. Aber sie bedienen nur die hochrentablen Strecken Barcelona-Madrid und noch eine, weiss jetzt nicht mehr welche. Was die Renfe zwingt, auf dieses Strecken Qualität anzubieten. Ich habe also auf diesen Strecken die Wahl. Aber wer finanziert z.B. die Strecke Huelva-Zafra? Frecciarossa fährt dort nicht, die wollen nur die Filletstücke. Renfe investiert in Madrid-Barcelona, ihre wichtigste Einnahmequelle, durch den Konkurrenten macht sie weniger Einnahmen. Und wo wird sie sparen? Nicht auf der Strecke Madrid-Barcelona, sondern Huelva-Zafra.
Diese Info liegt aber schon länger in der Vergangenheit.Iryo fährt mitlerweile auch nach Valencia, Malaga, Barcelona, madrid und Sevilla und Alicante. Das sind eigentlich alle Hochgeschwindigkeitsstrecken die es in Spanien gibt. Von Huelva nach Zafra biete auch Renfe keine Hochgeschwindigkeit an weil es keine Infrastruktur dafür gibt.
 
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