SQ Notlandung wegen Feuer / (27.06.2016)

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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.183
8.484
Dahoam
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Andererseits muss man sagen, dass die Crew ja bewusst den Eindruck einer Evakuierung vermeiden möchte und die Passagiere den Flieger ganz normal verlassen.
Dann darf man sich natürlich nicht wundern, dass die Passagiere auch das tun, was man beim normalen Verlassen des Fliegers so tut, z.B. Gepäck mitnehmen.

Zu dem Zeitpunkt wo das passiert war weder eine Evakuierung noch ein normales Verlassen im Gange. Laut den Durchsagen sollte jeder ruhig auf seinem Sitz bleiben.



Ich hätte da schon raus gekonnt, und ich wäre auch raus. Ohne Handgepäck. Ich weiss, wie man eine Tür öffnet und aus dem Flieger rutscht. Wenn die Mühle hochgeht, bist Du im vorderen Teil genauso eingeäschert wie hinten. Oder Du erstickst vorher. Alles schon passiert.

Ist bei der 777 allerdings nicht so einfach da an jedem Ausgang ein Flugbegleiter sitzt.
Kann Dich allerdings auch verstehen und würde auch alles versuchen zum Notausgang auf der linken Seite zu kommen und die Flugbegleiter dazu zu bringen über die linke Seite zu evakuieren. Ist doch Irrsinn in einem Flugzeug ruhig sitzen zu bleiben wo gerade der Flügel abfackelt.


Habe grad die Diskussion auf pprune.org gelesen - die Crew wird zurecht äußerst stark kritisiert. Und ich frage mich, ob SQ wirklich vertrauenswürdiger ist als AF (immerhin DAS hat AF in Toronto professioneller gemacht), TK und Co. Für mich ist das Versagen auf der kompletten Linie, mit nicht beherrschbar gewesenem glücklichem Ausgang.

Aus meiner Sicht versagt da die Crew auch. Aber vermutlich ist es ein kulturelles Problem da man wohl nicht in Eigeninitiative evakuieren will wenn offensichtliche Gefahr in Verzug ist und wohl erst beginnt wenn die Anordnung vom Ranghöchsten kommt. Und der scheint die Lage nicht ganz überblickt zu haben. Aber nicht dass man da sein Gesicht verliert, das ist schlimmer als wenn Passagiere draufgehen...
 
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bivinco

Erfahrenes Mitglied
03.08.2014
2.402
133
BSL
Ich lese nun auch gerade den pprune thread und das o.g. You Tube Filmchen gesehen.

Die Meinungen gehen grundsätzlich stark auseinander.

Ein Kommentar #191 trifft es für mich am besten:

Imagine a lack of contribution from pilots to a thread and topic that is speculative in every sense. It's been said a million times (possibly more) that unless you were on the flight deck, or intimately involved, it is very likely that you don't have visibility of all of the facts, hence no real point is trying to find answers or understanding at this point.

Time and further information will tell us if the flight crew earn were fantastic, or just lucky.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Das sehe ich auch so - und wundere mich wie wenig Überlebensinstinkt wir mittlerweile zu haben scheinen... Wenn ich schon nicht aus dem Flugzeug raus kann würde ich sofort alles stehen und liegen lassen und mich so weit wie möglich von der Gefahrenquelle entfernen - idealerweise ganz nach vorne in diesem Fall. Und das so schnell wie nur irgend möglich.
Aha, alle Menschen an Bord haben überlebt, aber haben keinen Überlebensinstinkt. Sowas dämliches. Lessons learned:

1) Allgemeines Grundwissen: eine Maschine (auch im Notfall) zu verlassen, bevor die Checkliste abgearbeitet ist, kann sehr gefährlich sein.
2) British Airtours 28M: öffne bei einer brennenden Maschine nicht achtlos die Türen, sonst stirbst du schneller an einer Rauchvergiftung als dir lieb ist
3) Asiana 214: in hüfthohem Löschschaum zu laufen ist nicht so einfach UND Passagiere, die die AES behindern bzw. von diesen nicht gesehen werden, können auch schon mal von einem Fahrzeug überrollt werden
4) China Airlines 120: stehen die AES nicht bereit und läuft bei denen alles schief (hier Kommunikation, siehe Unfallbericht), ist es besser eine Maschine sofort zu evakuieren
5) Singapore Airlines 368: stehen AES bereit und man ist auf einen Notfall vorbereitet, kann es besser sein die Passagiere in der Maschine warten zu lassen, den Brand zu kontrollieren und dann ganz ohne Verletzte die Passagiere aussteigen zu lassen

Ich hab mir schon bei dem Post vom SalesConsultant vorgenommen in so einer Situation so jemanden wie ihn besonnen KO zu schlagen. Einfach wegen der Sicherheit, nicht weil ich gewaltbereit bin. ;)
 
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SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
9
SIN
Aus meiner Sicht versagt da die Crew auch. Aber vermutlich ist es ein kulturelles Problem da man wohl nicht in Eigeninitiative evakuieren will wenn offensichtliche Gefahr in Verzug ist und wohl erst beginnt wenn die Anordnung vom Ranghöchsten kommt. Und der scheint die Lage nicht ganz überblickt zu haben. Aber nicht dass man da sein Gesicht verliert, das ist schlimmer als wenn Passagiere draufgehen...

Auch bei westliche Flugesellschaften hat der Kapitaen die Autoritaet an Bord. Auch hier wuerde der Inflight-Supervisor nicht eigenmaechtig eine Evakuierung des Flugzeuges einleiten. Der Inflightsupervisor hat weniger Informationen wie das Flightdeck und es waere grobfahlaessig eigenmaechtig u eakuieren (ich gehe sogar davon aus, das der Inflightsupervisor in Europa/USA vor Gericht landen wuerde, falls er hier ohne Ruecksprache evakuiert). Ich sehe kein kulturelles Problem.

Wir kennen im Moment die Umstaende nicht wirklich, die den Kapitaen dazu bewogen haben mit der Evakuierung abzuwarten. Vielleicht gibt der Stimmenrecorder spaeter Aufschluss was im Flightdeck tatsaechlich vorgegangen ist.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.358
6.491
Aha, alle Menschen an Bord haben überlebt, aber haben keinen Überlebensinstinkt. Sowas dämliches.

Lass deine persönlichen Angriffe bitte stecken.
Abgesehen davon habe ich mit keiner Silbe gesagt, dass man das Flugzeug eigenmächtig verlassen soll. Sondern nur sich so weit wie es geht innerhalb des Flugzeugs von der Gefahrenquelle weg zu bewegen. Noch Handgepäck mitzunehmen oder Videos zu drehen ist Darwin Award verdächtig. Da kannst du wettern wie du willst.

Ich hab mir schon bei dem Post vom SalesConsultant vorgenommen in so einer Situation so jemanden wie ihn besonnen KO zu schlagen. Einfach wegen der Sicherheit, nicht weil ich gewaltbereit bin. ;)

Deinen Post habe ich damals durchaus zur Kenntnis genommen und mir meinen Teil dazu gedacht. Aber wenn du nochmal so explizit darauf hinweist: dann hoffe ich du gerätst an jemanden der sich zu wehren weiß.
Mal abgesehen davon, dass das Ankündigung einer Straftat (Körperverletzung) ist, kann daraus im Evakuierungsfall ganz schnell "... mit Todesfolge" werden. Das möchte ich sehen wie du im Gerichtssaal sitzt und den Angehörigen das erklärst...
Es gibt auch andere Wege jemanden am durchdrehen zu hindern.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Lass deine persönlichen Angriffe bitte stecken.
Zielte nicht auf eine persönliche Ebene ab, sondern lediglich auf die Argumentation. In deiner Antwort hättest du die Möglichkeit gehabt, darauf einzugehen, was du möglicherweise eigentlich sagen wolltest. ;)

Sondern nur sich so weit wie es geht innerhalb des Flugzeugs von der Gefahrenquelle weg zu bewegen. Noch Handgepäck mitzunehmen oder Videos zu drehen ist Darwin Award verdächtig. Da kannst du wettern wie du willst.
Handgepäck mitnehmen: stimme ich zu. Videos drehen: stimme ich zu, wundere mich aber, dass man bei 4U9525 sich "beschwert" (auch hier bist nicht explizit du gemeint), dass es keine solchen Videos gibt. Von der Gefahrenquelle entfernen: wie sieht das dann mit rd. 240 Menschen an Bord aus, wenn sich jeder möglichst weit weg von der Gefahrenquelle begeben möchte?

Deinen Post habe ich damals durchaus zur Kenntnis genommen und mir meinen Teil dazu gedacht. Aber wenn du nochmal so explizit darauf hinweist: dann hoffe ich du gerätst an jemanden der sich zu wehren weiß.
??? Wehren muss man sich doch gegen jemanden, der sowas tut, wie es SalesConsultant ankündigt hat!?
Mal abgesehen davon, dass das Ankündigung einer Straftat (Körperverletzung) ist, kann daraus im Evakuierungsfall ganz schnell "... mit Todesfolge" werden. Das möchte ich sehen wie du im Gerichtssaal sitzt und den Angehörigen das erklärst...
Es gibt auch andere Wege jemanden am durchdrehen zu hindern.
Um es kurz zu machen: wenn jemand einen Flugbegleiter KO schlagen möchte, um sich und alle anderen Passagiere in Gefahr zu bringen, wäre es letztlich ganz klar Nothilfe (falls deutsches oder vergleichbares Recht zur Anwendung käme). Ob andere Mittel möglich sind, ist genauso wie der Fall SQ368 so individuell zu bewerten, dass man das hier und jetzt schlecht beurteilen kann. Wenn aber so jemand wie SalesConsultant so gewaltbereit agieren würde, wie er es hier äußert, dann könnte ein Faustschlag zur Abwendung weiterer Gefahr angebracht sein. Ich hoffe natürlich, dass sich die virtuelle Person gegen die SalesConsultant Gewalt angedroht hat, selbst zu helfen weiß.
Und selbstverständlich wäre ich so fair und würde mich um die Bewusstlosen (auch wenn es nicht mein KO-Schlag war) im Evakuierungsfall kümmern. Der SalesConsultant hätte hingegen große Erklärungsnot.

Ja ja, so ist das in Deutschland: man solidarisiert sich mit dem Täter und hat keinen Überlebensinstinkt. ;)

EDIT: um es zu ergänzen: möglicherweise wäre es besser gewesen nur den "Überlebensinstinkt"-Teil aus deinem Post zu nehmen und für den Rest rorschi zu zitieren. Sorry dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.490
19
Farewell City
Alle FA hören in den wiederkehrenden Übungen "No Doubt, Get OUT".

Decision Making in case of no "EVACUATE EVACUATE EVACUATE" signal from Flight Deck:

FA MUST initiate evac in "no doubt, get out!" situation,
such as fire in the cabin, broken fuselage,
or imminent danger to life of pax and crew.

FA unsure about "No Doubt, Get Out" + NO "EVACUATE EVACUATE EVACUATE"
then FA must attempt to contact Flight Deck PRIOR initiation of evacuation.
If attempt unsuccesfull FA must make decision based on circumstances.

Warum das so ist?

Die Szenarien im Crash Fall sind teilweise sehr extrem:

Pacific West 501

The number two flight attendant, seated in the rear of the
aircraft, attempted to notify the flight deck of the fire by
using the aircraft interphone system. Although the signal
tone was heard on the flight deck, it went unanswered because
the first officer mistook the tone for that associated with
the passenger flight attendant call button.

weiter

The purser attempted to enter the flight deck but was
unable to do so because the door was locked in accordance
with standard company procedures.

conclusive

There was no general announcement of the evacuation made by either the captain
or the flight attendants. Evacuation commands were given to passengers as
they exited the aircraft. The passengers' decisions to leave their seats
and evacuate were based on their perceptions of the emergency situation and
their observations of the flight attendants opening the exits.


Asiana 214

Findings NTSB final report

The flight attendants acted appropriately when they initiated an emergency evacuation upon determining there was a fire outside door 2R. Further, the delay of about 90 seconds in initiating an evacuation was likely due partly to the pilot monitoring’s command not to begin an immediate evacuation, as well as disorientation and confusion.


Quantas A380 uncontained engine failure

CPT / Crew decides NOT to evacuate

The crew’s decisionto perform a precautionary disembarkation via the stairs likely provided the safest option, particularly given the low immediate safety threat and the elevated risks associated with an emergency evacuation into a potentially hazardous external environment.

British Airtours Flight 28M

Oben schrieb jemand, dass hier ein Fehler seitens der Crew / Paxe bezueglich des
Öffnens der Türen zu bermerken sei

As the aircraft began its right turn off the runway, approximately 10 seconds before it stopped, one of the two flight attendants in the rear of the aircraft, probably the No 3 stewardess, opened the right rear door and deployed the emergency chute. When the aircraft came to a stop, this exit was unusable. The aircraft was facing the northwest, and a light wind of 6 – 7 knots was blowing from the west. The wind was enough to carry dense smoke, and occasionally flames, in through that door. When the door was first opened, the aircraft had been facing into the wind, and the exit had been clear. No one escaped through this door. However, when the left front door was opened, this created an airflow from the front of the aircraft to the rear, and out through the right rear door, which likely contained the smoke to the rear of the aircraft. When the right overwing exit and the right front exit were opened, this flow was lost, and the entire cabin rapidly filled with smoke.The left rear exit remained closed.

Es gibt viele weitere Beispiele die die "Unberechenbarkeit" und die "Unsicherheit" bedingt durch die Notfall Situation widerspiegeln.

In Unsicherheit kann man KEINE sicheren Entscheidungen treffen - der Mensch hat auf "Instinkt" Modus geschaltet, und ist
so wenig empfänglich für differenzierte Entscheidungswege / findungen.

Genau deshalb gibt es für diese Momente Entscheidungsvorgaben, die nur "abzurufen" sind - hier "NO Doubt - Get OUT.

Wohlwissend dass dies nicht immer - aber aus der bisherigen Erfahrung heraus in den meisten Fällen zu einer positiven
Beeinflussung der Gesamtlage führt.

Eine weitere Frage die sich daraus ergibt: Hat das Flightdeck angeordnet "NO EVAC"?
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
In Unsicherheit kann man KEINE sicheren Entscheidungen treffen - der Mensch hat auf "Instinkt" Modus geschaltet, und ist so wenig empfänglich für differenzierte Entscheidungswege / findungen.

Genau deshalb gibt es für diese Momente Entscheidungsvorgaben, die nur "abzurufen" sind - hier "NO Doubt - Get OUT.

Eine weitere Frage die sich daraus ergibt: Hat das Flightdeck angeordnet "NO EVAC"?
Meines Wissens wird die Regel "No doubt, get out" angewandt, wenn man es auch nach 30 Sekunden nicht schafft, mit dem Flight Deck zu kommunizieren. Und auch dann muss der/die FA entscheiden, ob es eine "No doubt, get out"-Situation ist (wäre der Fall bei z.B. Feuer in der Kabine, auseinandergebrochener Kabine, Gefahr im Verzug). Da ja laut einzelner Berichte "Remain Seated" Anweisungen zu hören waren, könnte man annehmen, dass Kommunikation mit dem Flight Deck vorhanden war und entsprechende Anweisungen gegeben wurden. Ob es tatsächlich so war? Wird hoffentlich bald herausgefunden, möglicherweise aber nie öffentlich kommuniziert.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.183
8.484
Dahoam
Handgepäck mitnehmen: stimme ich zu. Videos drehen: stimme ich zu, wundere mich aber, dass man bei 4U9525 sich "beschwert" (auch hier bist nicht explizit du gemeint), dass es keine solchen Videos gibt.

Wüsste nicht was gegen Videos/Fotos spricht wenn Du eh nur ruhig auf Deinem Sitz bleiben sollst. Solang man keinen damit behindert oder gefährdet oder die Daten später nur aus Sensationsgeilheit verbreitet sind sie wertvoll für die Flugunfalluntersuchung.

Ich selber hätte wohl in dieser Situation erstmal versucht möglichst weit von der Gefahrenstelle zu entfernen, d.h. bei einem Sitzplatz am Fenster neben dem brennenden Flügel werde ich garantiert nicht ruhig auf meinem Platz bleiben. Abseits davon hätte ich sicher auch mitgefilmt wenn ich schon ruhig sitzen bleiben soll, da ich eh immer meine kleinen Fotoapperat während dem Flug griffbereit habe (nicht um Unfälle zu fotografieren sondern die schönen Momente aus der Luft).


Auch bei westliche Flugesellschaften hat der Kapitaen die Autoritaet an Bord. Auch hier wuerde der Inflight-Supervisor nicht eigenmaechtig eine Evakuierung des Flugzeuges einleiten. Der Inflightsupervisor hat weniger Informationen wie das Flightdeck und es waere grobfahlaessig eigenmaechtig u eakuieren (ich gehe sogar davon aus, das der Inflightsupervisor in Europa/USA vor Gericht landen wuerde, falls er hier ohne Ruecksprache evakuiert). Ich sehe kein kulturelles Problem.

Wir kennen im Moment die Umstaende nicht wirklich, die den Kapitaen dazu bewogen haben mit der Evakuierung abzuwarten. Vielleicht gibt der Stimmenrecorder spaeter Aufschluss was im Flightdeck tatsaechlich vorgegangen ist.


Blindes Warten auf Befehle halte ich für sehr gefährlich. Wenn es brennt sollte man so schnell wie möglich raus. Kann ja auch sein dass die vorne gar nicht wissen wie übel die Situation ist. Nach einem Unfall (z.B. dem LH Crash in WAW) kann es auch sein dass die Piloten gar nicht mehr in der Lage sind eine Evakuierung anzuordnen. Sinnvoll wäre es auf jedem Fall miteinander zu reden statt zu warten.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Wüsste nicht was gegen Videos/Fotos spricht wenn Du eh nur ruhig auf Deinem Sitz bleiben sollst. Solang man keinen damit behindert oder gefährdet oder die Daten später nur aus Sensationsgeilheit verbreitet sind sie wertvoll für die Flugunfalluntersuchung.
Spricht nichts gegen. Ich sehe das so wie du, die Videos können durchaus wertvoll für Ermittlungen, Prozessverbesserungen o.ä. sein. Ich habe longhaulgiant so verstanden, dass er das Video aufnehmen für gefährlich hält, wenn man das in einer Evakuierungssituation macht. Und da denke ich sollte man sich tatsächlich auf anderes konzentrieren.

Sinnvoll wäre es auf jedem Fall miteinander zu reden statt zu warten.
Weswegen es genaue Vorgaben für Notfälle gibt, die genau das vorsehen. Wenn man mal davon ausgeht, dass sich Flight Deck und Rest der Crew ausgetauscht haben und so die Entscheidung getroffen wurde nicht zu evakuieren und man sich ansieht, wie das abgelaufen ist, dann würde ich mal (natürlich nur so aus der Hüfte, aufgrund der spärlichen vorliegenden Informationen) sagen: alles richtig gemacht. Ob man das auch noch sagen könnte, wenn man auf alle Informationen zugreifen könnte, ist ja genau die Frage.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.490
19
Farewell City
Wüsste nicht was gegen Videos/Fotos spricht wenn Du eh nur ruhig auf Deinem Sitz bleiben sollst. Solang man keinen damit behindert oder gefährdet oder die Daten später nur aus Sensationsgeilheit verbreitet sind sie wertvoll für die Flugunfalluntersuchung.

Im konkreten Video läuft jemand mit einem Handy im Videomodus mit EINGESCHALTETER Dauerleuchte
durch ein dunkles Flugzeug, welches u.U. kurz vor einer Evakuierung steht.

Dunkelheit + helles Licht sorgen u.U. für Blendung anderer Paxe und können als solche fatale Auswirkungen
auf die Sehfähigkeit / Wahrnehmung haben, mit u.U. üblen Konsequenzen.

IMHO spricht also eine ganze Menge GEGEN entsprechende Videos / Fotos.

Ganz abgesehen davon dass heruntergefallene Handys eine erstklassige Rutschfalle darstellen,
wenn es schnell gehen muss.
 

bivinco

Erfahrenes Mitglied
03.08.2014
2.402
133
BSL
Hätte ich das Inferno auf der rechten Seite gesehen - ich hätte links die nächstbeste Tür geöffnet und wäre raus. "Please remain seated with the seltbets fastened" wäre mir da völlig egal gewesen, lieber im Gefängnis enden als den Feuertod zu sterben. Alles mit den Bildern von Okinawa vor Augen.

Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen aber das Flight Deck hat doch wesentlich mehr Informationen hat als jeder Pax und man die Crew eher unterstützten sollte als eigenmächtig einen auf Rambo zu machen. Wenn ich auf dem Video schon sehe wie der Pax den Gang 2x blockiert wegen seinem (Handy und) Carry-On, dann bekomme ich eher einen Anfall.

Der Bericht wird zeigen ob schieres Glück im Spiel war oder hier professionell gearbeitet wurde.

Auch scheint es so, das die linke Turbine noch lief. Wenn dabei die falsche Tür aufgegangen wäre...
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.870
2.872
ZRH / MUC / VIE
Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen aber das Flight Deck hat doch wesentlich mehr Informationen hat als jeder Pax und man die Crew eher unterstützten sollte als eigenmächtig einen auf Rambo zu machen.

ich gehe nicht davon aus, dass sich die Piloten in ihrer abgeschlossenen Kanzel des Infernos bewusst waren. Die sahen zumindest weniger als die obrigkeitshörigen Kabinenmädels. Beim "remain seated with the seatbelts fastened" schaudert es mich schon - bei einem standardmäßigen Betankungsvorgang muss man die Gurte offen haben, bei einem explosionsartigen Feuer geschlossen!?
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.183
8.484
Dahoam
ich gehe nicht davon aus, dass sich die Piloten in ihrer abgeschlossenen Kanzel des Infernos bewusst waren. Die sahen zumindest weniger als die obrigkeitshörigen Kabinenmädels.

Das meine ich auch mit "kulturelle Probleme". SQ-Flugbegleiter machen ihren Job sehr gut indem sie exakt das machen was vorgegeben ist. Selbständiges Denken und Handeln wird dagegen gerade im asiatischen Kulturkreis zu dem Singapore nun mal gehört nicht gerne gesehen.
 

bivinco

Erfahrenes Mitglied
03.08.2014
2.402
133
BSL
Trotz allem gab es auch die Tail Camera, Kommunikation mit ATC und Feuerwehr, die das Bild abrunden.
 

SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
9
SIN
ich gehe nicht davon aus, dass sich die Piloten in ihrer abgeschlossenen Kanzel des Infernos bewusst waren. Die sahen zumindest weniger als die obrigkeitshörigen Kabinenmädels. Beim "remain seated with the seatbelts fastened" schaudert es mich schon - bei einem standardmäßigen Betankungsvorgang muss man die Gurte offen haben, bei einem explosionsartigen Feuer geschlossen!?

Das meine ich auch mit "kulturelle Probleme". SQ-Flugbegleiter machen ihren Job sehr gut indem sie exakt das machen was vorgegeben ist. Selbständiges Denken und Handeln wird dagegen gerade im asiatischen Kulturkreis zu dem Singapore nun mal gehört nicht gerne gesehen.

Da sieht ma mal wie gut SQ seinen Job macht. Ïhr seht nur Frauen. Die Tatsache ist der Head Purser bei SQ mit sehr hoher Warscheinlichkeit ein Mann ist und mit sehr grosser Warscheinlichkeit aelter ist als der Kapitaen. Ihr koennt davon ausgehen, das der:

1.) die Reife hat zu entscheiden ob am Kapitaen vorbei evakuiert werden muss
2.) alt genug ist mit dem Kapitaen abzusprechen wie mit der Notlage umzugehen ist

Es gibt im Moment keine Indikation, das zwischen Cockpit und Servicecrew waehrend zwischen Ausrollen und Evakuierung keine Kommunikation gegeben hat. Und wir wissen auch nicht wie die Feuerwehr bzw. ATC in die Kommunikation eingebunden war.

Fakt ist: Es gab gluecklicherweise keinen Personenschaden. Somit haette die Crew es ohnehin nicht besser machen koennen. Somit: "Haette, Haette, Fahrradkette"

Singapur gehoert dann zum asiatischen Kulturkreis wenns gerade passt, wenn man Singapur bereist gehoert es nicht an Asien, wenns brennt dann schon.
 

SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
9
SIN
Das meine ich auch mit "kulturelle Probleme". SQ-Flugbegleiter machen ihren Job sehr gut indem sie exakt das machen was vorgegeben ist. Selbständiges Denken und Handeln wird dagegen gerade im asiatischen Kulturkreis zu dem Singapore nun mal gehört nicht gerne gesehen.

Was denkt der Asiate ueber Europeaer: Die wollen immer..... Die Trinken immer... Ang Moh=Tomate. Jeder pflegt halt seine Vorurteile ;)
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.358
6.491
Zielte nicht auf eine persönliche Ebene ab, sondern lediglich auf die Argumentation. In deiner Antwort hättest du die Möglichkeit gehabt, darauf einzugehen, was du möglicherweise eigentlich sagen wolltest. ;)

Was ich sagen wollte steht da: in einer Gefahrensituation nicht den Bereich der Gefahr schnellstmöglich zu verlassen (sich aktiv weg zu bewegen) und dann auch noch sich selbst und andere in Gefahr zu bringen ist fehlender Überlebensinstinkt.
Dass niemand zu Schaden kam war reines Glück. Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem glücklichen Ausgang und den dämlichen Handlungen der Paxe als vorhandenen Überlebensinstinkt zu werten finde ich gelinde gesagt gewagt.

Von der Gefahrenquelle entfernen: wie sieht das dann mit rd. 240 Menschen an Bord aus, wenn sich jeder möglichst weit weg von der Gefahrenquelle begeben möchte?

Dann wird es vorne kuschelig. Solange keine Panik ausbricht auch kein Problem. Aber die Gefahr besteht sowieso nicht - die meisten nehmen lieber ihre Habseligkeiten mit und Filmen noch gemütlich als mit ihrem Leben davonzukommen...

??? Wehren muss man sich doch gegen jemanden, der sowas tut, wie es SalesConsultant ankündigt hat!?
Um es kurz zu machen: wenn jemand einen Flugbegleiter KO schlagen möchte, um sich und alle anderen Passagiere in Gefahr zu bringen, wäre es letztlich ganz klar Nothilfe (falls deutsches oder vergleichbares Recht zur Anwendung käme). Ob andere Mittel möglich sind, ist genauso wie der Fall SQ368 so individuell zu bewerten, dass man das hier und jetzt schlecht beurteilen kann. Wenn aber so jemand wie SalesConsultant so gewaltbereit agieren würde, wie er es hier äußert, dann könnte ein Faustschlag zur Abwendung weiterer Gefahr angebracht sein. Ich hoffe natürlich, dass sich die virtuelle Person gegen die SalesConsultant Gewalt angedroht hat, selbst zu helfen weiß.
Und selbstverständlich wäre ich so fair und würde mich um die Bewusstlosen (auch wenn es nicht mein KO-Schlag war) im Evakuierungsfall kümmern. Der SalesConsultant hätte hingegen große Erklärungsnot.

Ja ja, so ist das in Deutschland: man solidarisiert sich mit dem Täter und hat keinen Überlebensinstinkt. ;)

Das war keine Solidarisierung mit SalesConsultant. Das hast du so interpretiert. Die Aussage war, dass man jemanden nicht einfach KO schlagen kann wenn er in so einer Situation durchdreht. Das wäre vielleicht das absolut letzte Mittel wenn er nicht anderweitig ruhigzustellen ist. Meistens reichen zwei bis drei Leute um jemanden auf den Boden zu drücken und dort zu halten bis die Situation sich wieder normalisiert. Aber ich gebe dir recht: das ist von Fall zu Fall anders.

Und gut gebrüllt mit dem sich kümmern: falls die Situation eskaliert hast du ggf. keine Zeit mehr dazu oder vergisst ihn einfach weil du dann selbst im Überlebensmodus bist.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Dass niemand zu Schaden kam war reines Glück. Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem glücklichen Ausgang und den dämlichen Handlungen der Paxe als vorhandenen Überlebensinstinkt zu werten finde ich gelinde gesagt gewagt.
Und ich halte die These für gewagt, dass die Situation mit Passagieren, die die Flugbegleiter KO schlagend, selbstständig die Türen öffnen und sich per Notrutsche evakuieren, ähnlich glimpflich abgegangen wäre. Natürlich gehört in solchen Situationen auch immer Glück dazu. Aber nach solchen Situationen gehört eben auch das "nachher sind sie alle schlauer" dazu.

Den Rest lasse ich mal unkommentiert, nur hierzu noch was:
Meistens reichen zwei bis drei Leute um jemanden auf den Boden zu drücken und dort zu halten bis die Situation sich wieder normalisiert. ... weil du dann selbst im Überlebensmodus bist.
Du hast ja grundsätzlich Recht. Ein direkter KO Schlag wäre sicherlich nicht meine erste Wahl, die Aussage sollte schon etwas polarisierend sein, da schließlich gegen die "KO"-Aussage von SalesConsultant kaum einer was einzuwenden hatte (gab ja sogar 5 Danke dafür). Kurios fand ich halt jetzt, dass man nichts gegen den KO-Schlag gegen den/die FA hat, aber wenn ich gegen diesen KO-Schlag mit einem KO-Schlag vorgehen möchte, mir gleich mit "Ankündigung einer Straftat" gedroht wird. Wie dem auch sei: wie rational man sich bei so einem Störenfried verhält, wenn man im Überlebensmodus ist ...

EDIT:
Und gut gebrüllt mit dem sich kümmern: falls die Situation eskaliert hast du ggf. keine Zeit mehr dazu oder vergisst ihn einfach weil du dann selbst im Überlebensmodus bist.
Auch hier noch kurz die Ergänzung: dass es der/dem KO geschlagenen FA vom SalesConsultant evtl. genauso ergehen würde (und vielleicht sogar eine wichtige Person für die Evakuierungsprozeduren fehlen würde) hat vorher keinen gestört.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.490
19
Farewell City
Blogbeitrag eines SQ Stewards, der den Augenzeugenbericht
einer Kollegin an Bord SQ 368 wiedergibt:

Cabin Crew, Flight Attendant, Pilots Stories by Boh Tong a SIA Cabin Crew of 35 years : Traumatic experience of a cabin crew on SQ 368 (a/c engine fire)

And where xxxx was seated - she couldnt see much as well.
My next reaction was to get out of my seat so i could get a better
view of the condition - within these few seconds - the fire was raging.
It only took a seconds.

My first emergency call to the Captain was
unanswered. My second attempt was unanswered as well.

Now, the next
3 to 4 minutes was the craziest and probably what I'm still reeling
from By this time - where i was, I could get a full view of what was
happening.

Passengers seated closest to the fire at D3R window seat
were jumping out of their seats and scrambling for their bags and
just running towards the door. People were shouting "FIRE!"
"THERE IS A FIRE!" "DO SOMETHING!" "OPEN YOUR DOOR NOW!"
"WHAT ARE YOU DOING?!" Passengers at D3L were all running
forward as well to my door - jumping over people.
By this time i couldn't call anyone although i wanted
to inform either SSSS or TTTT that there was a fire.
But with all the pax wanting to open my door i had to
guard the door instead.

(Unverifiziert)

...weitere Indizien für den Vorgang. Nochmal zur Erinnerung: Eine 777 evakuiert
man in 90 Sekunden im optimalen Fall. Diese Passagiere und Crew haben sie kurzem
2x pro Jahr Geburtstag imho.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.490
19
Farewell City
Erstaunlich dass nach wie vor neue Videos von Paxen
bei YouTube auftauchen, die weitere Eindrücke darstellen.

Hier der Feuerbekämpfung....60 Sekunden und es brennt
augenscheinlich davor und danach weiter.

 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.183
8.484
Dahoam
Den kannte ich auch noch nicht. Bei 0:41 beginnt ein anderer Video auf dem man sieht wie die Feuerwehr auf dem Taxiway schon bereitsteht/fährt als das Flugzeug noch nicht vollständig zum Stop gekommen ist. Unterbrochen von einem Cabinvideo sieht man dann auch die Löscharbeiten. Leider sieht man nicht wieviel Zeit zwischen dem Schnitt vergangen ist.

Demnach dürften die Behauptungen, dass die Feuerwehr nicht bereitgestanden hat und oder zu lang gebraucht hat, vom Tisch sein. Die war fix da.

 
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SQ325

Erfahrenes Mitglied
11.10.2011
3.227
9
SIN
Also bis jetzt habe ich noch keinen Video gesehen, indem man irgendeine Art von Panik erkennen kann. Soviel zum Thema Verlaesslichkeit von Augenzeugenberichten.