ANZEIGE

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.517
4.475
München
ANZEIGE
„Brauchen wir in jedem unserer Langstreckenflugzeuge noch acht First-Class-Sitze?“ hinterfragt der seit Januar 2021 amtierende Swiss-CEO Dieter Vranckx die zukünftige Produktstrategie im jüngsten Interview mit der Schweizer Handelszeitung.

Innerhalb der Lufthansa Group ist Swiss bis dato der Premium-Carrier schlechthin. Im Gegensatz zur Konzern-Mutter Lufthansa bietet Swiss nicht nur seit vielen Jahren Einzelsitze in der Business Class, sondern als eine von wenigen Airlines weltweit auch ein First Class Produkt auf der gesamten Langstreckenflotte.

Eigentlich sollte jetzt im Frühjahr 2021 auch bei Swiss ein neues Premium Economy Produkt zur Verfügung stehen. Durch die Corona-Krise hat sich der Start verzögert – für den nun anstehenden Umbau der Langstreckenflotte prüft Swiss analog der Lufthansa eine geänderte Konfiguration der Kabinengrößen.

Swiss-Kunden werden sich jedoch weiterhin auf ein durchgängiges Produktangebot verlassen können. „Die First Class war und ist ein integraler Teil unseres Produktportfolios“ sagt Vranckx der Handelszeitung. Auch wenn man beispielsweise für das Jahr 2023 mit einem Minus von 25 bis 30 Prozent bei den Geschäftsreisenden rechnet, so will man bei der Produktstrategie dennoch möglichst langfristig agieren.

Auf dem Swiss-Flaggschiff, der Boeing 777, dürfte es bei 8 Plätzen in der First Class bleiben. Die neue Premium Economy wird dort sowohl Plätze in der Business Class, als auch der Economy Class ersetzen. Derzeit wird noch geprüft, ob man an der ursprünglich geplanten Kabinengröße von 24 Premium Economy-Sitzen festhält, oder ähnlich wie die Konzern-Mutter Lufthansa auf eine noch größere Premium Economy setzt.

Mit einer kleineren First Class dürfte bei Swiss somit insbesondere auf dem Nachfolger der für die zur Ausflottung vorgesehenen A340 zu rechnen sein.
 

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.370
707
BRN
Mit einer kleineren First Class dürfte bei Swiss somit insbesondere auf dem Nachfolger der für die zur Ausflottung vorgesehenen A340 zu rechnen sein.

Viel wichtiger / umfassender als der A340 ist der Nachfolger der A330, ausser man plant diese zu behalten. Hier braucht es in allen Klassen dringend eine neue / aktualisierte Kabine.
Bei den A330 bzw. Ersatz (787?) könnte ich mir 4F vorstellen, oder gemischt 4F und eine 8F Subflotte für nachfragestarke Strecken - aber fraglich, ob man sich diese zusätzliche Komplexität antun will.
 

Nick Art

Erfahrenes Mitglied
16.10.2016
396
9
ZRH
Ich nehme nicht an dass die Swiss First auf vier Sitze reduziert wird.
Auf den Meisten 77W Strecken kann und wird die F sehr gut gefüllt, gleiches gilt für sehr viele A340/A330 Strecken: (BOS, JFK, PVG, ORD, YUL etc.). Die einzigen nicht stark ausgelasteten Strecken: NBO/DAR, Für DXB/MCT, DEL, BOM und PEK weiss ich nicht genug zur Auslastung.
Zum Glück wurde das Thema nur kurz in einem Interview angesprochen und noch nichts ist fix entschieden worden. Ich persönlich fände es schade die First Class bei der Swiss zu reduzieren zumal man sie doch bis anhin sehr güt füllen konnte und vor allem mit der Reduktion der LH F glaube ich kaum dass es bei der LX Probleme gäbe die Sitze zu füllen.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Boeing736

Guest
Ich nehme nicht an dass die Swiss First auf vier Sitze reduziert wird.
Auf den Meisten 77W Strecken kann und wird die F sehr gut gefüllt, gleiches gilt für sehr viele A340/A330 Strecken: (BOS, JFK, PVG, ORD, YUL etc.). Die einzigen nicht stark ausgelasteten Strecken: NBO/DAR, Für DXB/MCT, DEL, BOM und PEK weis ich nicht genug zur Auslastung.

Bei der Diskussion geht es aber nicht primär um die Auslastungen sondern um die Wirtschaftlichkeit. Eine F mit Promos oder Meilen und Bid Upgrades zu füllen ist ja keine grosse Kunst. In "guten" Jahren kann man sich das dann schön rechnen indem man hier einen Mehrwert fürs Image unterstellt. In schwierigen Zeiten wie jetzt sollte auch effektiv Geld hängen bleiben.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.517
4.475
München
Die A330-300 ist ein integraler Bestandteil der zukünftigen Flottenstrategie der Lufthansa Group.

Von insgesamt 11 unterschiedlichen Mustern auf der Langstrecke werden insgesamt 6 Langstreckenmuster verbleiben:
  • Very Large: 748
  • Large: 779
  • Medium: 773 und 359
  • Small: 789 und 333
Zum Nachfolger für die 340 ist die Entscheidung ja noch nicht gefallen, ob dafür nun 350er oder Dreamliner an die Swiss gehen.

Die 330er dürften bleiben. Ja, aus Passagiersicht sind die Flieger "abgerockt" und eigentlich wäre es wünschenswert, wenn man mit dem Premium Economy Retrofit jetzt die ganzen 330er einmal komplett "aufhobelt". Aufgrund der coronabedingt sehr beschränkten Budgets denke ich, dass das erst einmal Wunschgedanke bleiben wird. Die 330er sehe ich auch als einen Kanditaten für eine 4er-First, die wenigsten Strecken die mit den 330ern geflogen werden haben realistisch eine stärkere Nachfrage als vier Vollzahler-Plätze. Upgrades und Meilentickets sind revenue-technisch bei so einer Produktentscheidung kein relevantes Kriterium, auch wenn die First damit auch auf einzelnen 330-Strecken immer wieder komplett gefüllt werden kann.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.419
753
Bei der Diskussion geht es aber nicht primär um die Auslastungen sondern um die Wirtschaftlichkeit. Eine F mit Promos oder Meilen und Bid Upgrades zu füllen ist ja keine grosse Kunst. In "guten" Jahren kann man sich das dann schön rechnen indem man hier einen Mehrwert fürs Image unterstellt. In schwierigen Zeiten wie jetzt sollte auch effektiv Geld hängen bleiben.
So sieht es aus.

First lohnt sich auf einigen Rennstrecken enorm, da vor allem hier relativ wenig discountiert werden muss. Wenn wir den Gedanken fortführen, gilt das natürlich auch für die C und PE.

Viele weitere Strecken liegen beim SLF eher um 30%, der (full fare) paid load ist teilweise noch deutlich geringer. Von hoher Relevanz ist noch ein Monopol in F auf entsprechenden Strecken.

Wenn wir einfache Modelle anlegen und die F durch Sitze in anderen Klassen ersetzen, kann man die Motivation der Airlines schnell nachvollziehen, die First zu reduzieren. Das führte zu all Y Upper Decks, Upper Class und Business First Ansätzen.

Wenn wir uns die Kostenseite ansehen, wird es noch dramatischer, das FCT in Fra ist ein Beispiel.

Die Swiss sticht hier sicherlich etwas heraus, flog sie doch immer vergleichbar große F Kabinen, dennoch sieht man auch hier mit der PE den notwendigen Schritt, wenn auch reichlich spät.

Gehen wir mal pi mal Daumen davon aus, dass 24 PE Sitze den Platz von 8 F Sitzen einnehmen und insgesamt deutlich wenig kosten (vom Vertrieb über das Catering und die pers. Betreuung) , muss die F schon in F gebucht und sehr gut ausgelastet sein, um auch nur im Ansatz mit einer PE konkurrieren zu können, wenn man die Yields der LH Mainline in der PE auf die Swiss überträgt.

Eine Verknappung der F Sitze würde den Anteil der Full Fare Passagiere wieder erhöhen, dennoch die Kosten pro Pax massiv nach oben schnellen lassen, war aber bei der AF eine gern gesehene Not(lösung) auf einigen Strecken mit nur 4 First Sitzen. Übrigens sehr exklusiv und intim, wenn 2 FA die F betreut haben.

Es wird sich letztlich zeigen, ob und wie die Schweiz eine First bei ihrer nationalen Airline tragen kann. Ausflüge nach Stuttgart in den guten, alten Zeiten, heute nach Kiev helfen eher weniger.
 
  • Like
Reaktionen: hpschmid

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.583
7.089
irdisch
Wäre nicht die A321XLR auch ein logisches Langstreckenmuster für die LH Group? Gerde für die kleineren Player im Konzern?
Erst recht, wenn man dann "billige" Mittelstreckencrews auf der Langstrecke einsetzen könnte? Bei Ocean geht es ja auch schon los mit Narrowbodies.
 

Nick Art

Erfahrenes Mitglied
16.10.2016
396
9
ZRH
Bei der Diskussion geht es aber nicht primär um die Auslastungen sondern um die Wirtschaftlichkeit. Eine F mit Promos oder Meilen und Bid Upgrades zu füllen ist ja keine grosse Kunst. In "guten" Jahren kann man sich das dann schön rechnen indem man hier einen Mehrwert fürs Image unterstellt. In schwierigen Zeiten wie jetzt sollte auch effektiv Geld hängen bleiben.
Das ist natürlich wahr. Wobei bei der Swiss die Wirtschaftlichkeit der 8F Kabina ja vorhanden war. Meiner Meinung nach wird dies auch nach der Pandemie der Fall sein.
Die A330-300 ist ein integraler Bestandteil der zukünftigen Flottenstrategie der Lufthansa Group.

Von insgesamt 11 unterschiedlichen Mustern auf der Langstrecke werden insgesamt 6 Langstreckenmuster verbleiben:
  • Very Large: 748
  • Large: 779
  • Medium: 773 und 359
  • Small: 789 und 333
Zum Nachfolger für die 340 ist die Entscheidung ja noch nicht gefallen, ob dafür nun 350er oder Dreamliner an die Swiss gehen.

Die 330er dürften bleiben. Ja, aus Passagiersicht sind die Flieger "abgerockt" und eigentlich wäre es wünschenswert, wenn man mit dem Premium Economy Retrofit jetzt die ganzen 330er einmal komplett "aufhobelt". Aufgrund der coronabedingt sehr beschränkten Budgets denke ich, dass das erst einmal Wunschgedanke bleiben wird. Die 330er sehe ich auch als einen Kanditaten für eine 4er-First, die wenigsten Strecken die mit den 330ern geflogen werden haben realistisch eine stärkere Nachfrage als vier Vollzahler-Plätze. Upgrades und Meilentickets sind revenue-technisch bei so einer Produktentscheidung kein relevantes Kriterium, auch wenn die First damit auch auf einzelnen 330-Strecken immer wieder komplett gefüllt werden kann.
Ich finde die Auflistung hier entspricht nicht ganz der Wahrheit. Für LX könnte eine A330/A343 ziemlich 1 zu 1 mit einer A359 ersetzt werden. Ich bin der Meinung dass die A330 und A340 vom gleichen Typ ersetzt werden, meiner Meinung nach wohl erst 2027 oder später (A330 würden dann wohl zu einer anderen Group Airline wandern), wahrscheinlich (und auch hoffentlich) durch A350-900 oder A350-1000 oder eine Mischung aus beiden Typen. Den Entscheid für A350 basiere ich auf was ich so aus LX Kreisen gehört habe, das ist aber natürlich nicht 100% sicher. EDW zumindest besteht ja auf die A350 zum Ersatz der A340/A330.
Durch Hinzufügen einer PE und ohne grosse Änderung des vorigen Layouts wäre eine A350-1000 ja direkt gefüllt, ich fände dies persönlich einen guten Fit, der immernoch unter der B77W angesiedelt ist Kapazitätsmässig. Bei der A350-900 würden bei Hinzufügen der PE wohl ein paar Reihen Y oder C gestrichen werden müssen im Vergleich zu den A340/A330.

Bezüglich der Aussage dass die wenigsten A330 Strecken die F füllen können stimme ich nicht zu. JFK, BOS, ORD PVG waren in der F nach meinen Erfahrungen immer sehr gut ausgelastet. Zum Rest der Strecken, also NBO/DAR, DXB/MCT, BOM, DEL, YUL, JNB, PEK, (IAD und KIX und potentiell zukünftig ICN mal ausgenommen) und co. weiss ich leider nicht genug. Ich glaube aber kaum dass nur die wenigsten Strecken eine 8F Kabine füllen können. Die einzige Strecke bei der ich denke dass 8F zu viel ist wäre NBO/DAR. Ich habe aber natürlich keinen Zugang zu den Auslastungend er LX F.
 

Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.370
707
BRN
Bei der A350-900 würden bei Hinzufügen der PE wohl ein paar Reihen Y oder C gestrichen werden müssen im Vergleich zu den A340/A330.

Der A359 bietet mehr Platz als A330/A343, bei LH sind es je nach Konfiguration 40-50 Plätze mehr.

Dass die A330 in der LHG bleiben ist klar, aber das muss ja nicht bedeutet dass sie bei LX bleiben. Dort hat man nunmal die älteste Kabine welche aktualisiert werden muss - entweder bei LX oder eben bei einem Wechsel zu einer anderen Airline. Ich frage mich wie lange man das noch hinauszögern will - es gibt auch eine Zeit nach Corona.

Ein Umbau der A330 auf 4F bedingt eine Änderung der Konfiguration mindestens im vorderen Bereich, mit 'einfach' so zwei Reihen C von hinten nach vorne setzen ist es nicht getan. Daher würde ich schon erwarten dass bei einem solchen Refit auch direkt die ganze Kabine aktualisiert wird. Alles andere sehe ich als am falschen Ende gespart.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.517
4.475
München
@Nick Art - Die Auflistung ist ganz klar die Lufthansa Group Flottenstrategie, auch wenn Du sie nicht als Wahrheit empfindest. Die Ausflottung von insgesamt 115 Flugzeugen aus der Lufthansa Group Flotte ist beschlossene Sache; die Komplexität und Kosten als auch die CO2-Emissionen sollen bis 2025 deutlich reduziert werden. Von daher wäre es sehr verwunderlich, wenn Swiss die 340er nicht wie vorgesehen ausflotten würde und diese bis 2027 weiter betreibt.

Falls man sich entscheidet, die 330er bei der Swiss auszuflotten und gegen ein anderes Muster zu ersetzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit natürlich groß, dass es das selbe Muster werden wird wie das, was als Ersatz für die 340er kommt. Natürlich wären die 350er die wahrscheinlich erste Wahl bei der Swiss, aber die A350-1000 wie von Dir angesprochen geht an der Flottenplanung komplett vorbei. Man braucht und will kleineres und flexibleres Fluggerät, und das dürfte einheitlich die A350-900 bleiben.

Was die First betrifft, sollte man nicht blind die Auslastung damit gleichsetzen, ob sich die First auch wirklich rentiert. Natürlich könntest Du jeden Tag die 8 Plätze füllen, wenn Du diese mit Upgrades und Meilentickets voll machst. Das ist aber nicht das Entscheidungskriterium für die Flottenstrategie. Aus Airline-Sicht ist die Rechnung knallhart, ob Du alleine schon mal 4 der derzeit 8 Plätze mit Vollzahlern gefüllt bekommst (=jemand, der F bezahlt und vielleicht im Revenue Mix auch noch einen der teureren A-Tarife). Jeder, der mit einem Upgrade, einem Meilenticket oder einem der billigen Partnertarife unterwegs ist, zählt in der Betrachtung nicht.
 

Anhänge

  • lhg-fleet.jpg
    lhg-fleet.jpg
    141,6 KB · Aufrufe: 62

Nick Art

Erfahrenes Mitglied
16.10.2016
396
9
ZRH
Der A359 bietet mehr Platz als A330/A343, bei LH sind es je nach Konfiguration 40-50 Plätze mehr.

Dass die A330 in der LHG bleiben ist klar, aber das muss ja nicht bedeutet dass sie bei LX bleiben. Dort hat man nunmal die älteste Kabine welche aktualisiert werden muss - entweder bei LX oder eben bei einem Wechsel zu einer anderen Airline. Ich frage mich wie lange man das noch hinauszögern will - es gibt auch eine Zeit nach Corona.

Ein Umbau der A330 auf 4F bedingt eine Änderung der Konfiguration mindestens im vorderen Bereich, mit 'einfach' so zwei Reihen C von hinten nach vorne setzen ist es nicht getan. Daher würde ich schon erwarten dass bei einem solchen Refit auch direkt die ganze Kabine aktualisiert wird. Alles andere sehe ich als am falschen Ende gespart.
Die LH Konfiguration ist nur schwer mit der LX Konfiguration zu vergleichen, aber es stimmt natürlich schon dass die A350-900 etwas grösser ist als die A33-300, für LX würde ich auf etwa 20 Plätze mehr setzen (inklusive Einbau der PE) gegenüber der jetzigen Konfiguration, aber +- kann man einen A330-300 mMn. schon mit einer A350-900 ersetzen.

Was den Umbau der Kabine angeht hast du Recht, die A330 wäre auch bei der LX das erste Modell gewesen welches die neue LH C erhält. Mal schauen ob und wie das überhaupt kommt... Die LH muss mich hier mit ihrere neuen C erst noch überzeugen!
@Nick Art - Die Auflistung ist ganz klar die Lufthansa Group Flottenstrategie, auch wenn Du sie nicht als Wahrheit empfindest. Die Ausflottung von insgesamt 115 Flugzeugen aus der Lufthansa Group Flotte ist beschlossene Sache; die Komplexität und Kosten als auch die CO2-Emissionen sollen bis 2025 deutlich reduziert werden. Von daher wäre es sehr verwunderlich, wenn Swiss die 340er nicht wie vorgesehen ausflotten würde und diese bis 2027 weiter betreibt.

Falls man sich entscheidet, die 330er bei der Swiss auszuflotten und gegen ein anderes Muster zu ersetzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit natürlich groß, dass es das selbe Muster werden wird wie das, was als Ersatz für die 340er kommt. Natürlich wären die 350er die wahrscheinlich erste Wahl bei der Swiss, aber die A350-1000 wie von Dir angesprochen geht an der Flottenplanung komplett vorbei. Man braucht und will kleineres und flexibleres Fluggerät, und das dürfte einheitlich die A350-900 bleiben.

Was die First betrifft, sollte man nicht blind die Auslastung damit gleichsetzen, ob sich die First auch wirklich rentiert. Natürlich könntest Du jeden Tag die 8 Plätze füllen, wenn Du diese mit Upgrades und Meilentickets voll machst. Das ist aber nicht das Entscheidungskriterium für die Flottenstrategie. Aus Airline-Sicht ist die Rechnung knallhart, ob Du alleine schon mal 4 der derzeit 8 Plätze mit Vollzahlern gefüllt bekommst (=jemand, der F bezahlt und vielleicht im Revenue Mix auch noch einen der teureren A-Tarife). Jeder, der mit einem Upgrade, einem Meilenticket oder einem der billigen Partnertarife unterwegs ist, zählt in der Betrachtung nicht.
Das Bild der LH Flottenplanung haben wir hier ja schon oft gesehen. Dass es aber nicht wirklich der Realität entspricht, vor allem in Bezug auf die verschidenen Layouts der Gruppen Airlines ist wohl klar.
Hier handelt es sich für sehr vereinfachtes Marketingmaterial für Präsentationen. Eine 789 ist z.B. kleiner als eine A333 mit gleichem Layout (siehe z.B. Air Canada).
Eine A350-900 in einem Swiss Layout hätte wohl unter 270 Sitzplätze im Vergleich zu dem Layout der Lufthansa mit über 300. Ich finde diese Auflistungen ein wenig verwirrend und irreführend da die verschiedenen Kabinen der verschidenen Airlines nicht berücksichtigt werden. Es ist nun mMn. ein wenig komplizierter als auf der schönen Graphik. :)

Die Idee mit den A350-1000 stammte noch von vor Corona Zeiten. Die Nutzung dieses Modells hätte die Einfürhung der PE ohne Reduktiond er C oder Y ermöglicht, plus noch ein kleines und gesundes Wachstum für C und Y.
Mit Einbezug der Auswirkungen der Pandemie sehe ich natürlich ein dass man wohl auf die kleinere A359 setzen will, wobei auch hier noch nicht einmal klar ist was die langfristigen Auswirkungen auf die Nachfrage sein werden.
Die Lufthansa Group selbst hat ja noch nicht genug Flugzeuge bestellt (20 A359, 20 B789 20 B779) um alle alten Langstreckenflugzeuge zu ersetzen (LH: ca. 20 A343, 20 A346, 14? B744, evtl 14 A380, LX: 5 A343 (evtl 14 A333), WK: 4 A343, 2 A333, OS: 6 B767, 6 B777). Selbst mit der beschlossenen Reduktion der Flotte müsste man noch ein paar Modelle bestellen um langfristig nicht noch mehr zu schrumpfen. Ich sehe hier durchaus die Möglichkeit das LH noch mehr A350-900 und sogar A350-1000 bestellt (für LX und MUC als langfristigen A346 Ersatz vielleicht?). Die grosse B789 Order kam ja auch eher unerwartet und passte ja nicht gerade in die simplifizierte LH Flottenplannung. ;)Die LH Flottenplannung ist ja noch nicht in Stein gemeiselt.
Natürlich ist das obige alles reine Spekulation. :p

Was die Ausflottung der A340 betrifft, soweit ich weiss war das Jahr 2025 nur ein Richtwert und bezog sich vor allem auf die LH A340, spezifisch zur Ausflottung der LX und WK A340 war bis anhin ja noch kein spezifisches Datum beschlossen worden (soweit ich mich erinnere, ich kann hier natürlich flasch liegen). Ich kann mir gut vorstellen dass dies vor allem mit der Pandemie noch ein wenig hinausgezögert wird.

Was die First betrifft hast du natürlich Recht, als Passagier kann ich mich nun halt wirklich nur an den Dingen orientieren die mir zugänglich sind. Ich bin aber immer noch der Meinung dass die LX eine 8F Kabine rentabel betreiben kann. Eine Reduktion auf 4F ist ja zum Glück (noch) keine beschlossene Sache. (Wie schon erwähnt habe ich natürlich keinen Einblick in die genauen Kosten und Auslastungen der LX F). Darum basiert meine Meinung, nebst den wenigen Informationen und Einblicke die ich habe, ja unter anderem auch auf mein Gefühl :) Und wer weiss, vielleicht stimmt ja mit meinem Gefühl etwas nicht. :p
 
Zuletzt bearbeitet:

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.517
4.475
München
@Nick Art - Deine Grafik ist überholt, die ist aus dem Jahr 2013. Die Grafik von mir stammt aus dem Frühjahr 2021 und entspricht dem aktuellen Stand. Gerade auch bei der letzten Analysten-Konferenz hat der Lufthansa-Vorstand noch einmal unterstrichen, dass die Vierstrahler bis auf die 748 möglichst zeitnah die Flotte verlassen sollen.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.317
3.370
49
MUC
www.oliver2002.com
Die letzte B789 & A359 Bestellung war klar als Ersatz für die B772/A343 der LH/LX/OS deklariert, da ändert sich nichts. Die Entscheidung ob LX A359 oder B789 kriegt ist in der Luft. B789 wäre Crewkompatibel mit der B77W, A359 mit den A330. Beide sind im Vergleich zu einer A343 viel schwerer zu füllen.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.754
2.226
Die LH Konfiguration ist nur schwer mit der LX Konfiguration zu vergleichen, aber es stimmt natürlich schon dass die A350-900 etwas grösser ist als die A33-300, für LX würde ich auf etwa 20 Plätze mehr setzen (inklusive Einbau der PE) gegenüber der jetzigen Konfiguration, aber +- kann man einen A330-300 mMn. schon mit einer A350-900 ersetzen.
Sollten nicht sowieso die Sitze/Konfigurationen über alle Töchter vereinheitlicht werden, um ein schnelles Durchwechseln zu ermöglichen, falls nötig?
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.419
753
Die gefühlte Wahrheit ist in Internetforen aber durchaus eine recht harte Währung und passt daher ganz gut zur Schweiz.

Nick, um dir mal etwas Kontext zu liefern. Ich kann mich an ein Projekt bei einer großen amerikanischen Airline erinnern, welche damals zwischen 10-11% ihrer Kapazität in F zu Full Fare Konditionen verkauft hat..., kann mich daran so gut erinnern, da wir überlegt haben, den Sachverhalt zu visualisieren und daher die Frage aufkam, ob nun jeder neunte oder zehnte Sitz der Kabine eingefärbt werden sollte...

Die Hansa flog lange noch F in eine Destination, wo die Nachfrage in F gleich null war, die Nachfrage in C aber oft +x. Solange dann F -8 und die C + 8 ist, ist der Flieger doch wunderbar prognostiziert worden.

Apropos Prognosen:

Die Airlines brauchen aktuell maximale Flexibilität, die Buchungslage für den Sommer war zu Beginn des Jahres sehr gut, schwächelt aber in den letzten Wochen wieder, daher auch die weit geöffnete Schere bei den Umsatzprognosen für 21.

Und selbst als Weltmeister der Planung und da liegt die Hansa recht weit vorne, sind Szenarien aktuell schwer zu prognostizieren, eine Entscheidung über Kapazität hängt zudem natürlich von der Konkurrenz ab und da darf man gespannt sein, was die Konkurrenz aufbietet.

Allerdings hat in den letzten Jahren der Fokus klar auf der Kostenseite gelegen, mit den NDC war eine Tendenz zur Revenue Seite erkennbar, nur sind halt aktuell viele Etats im Rahmen von Re:X eingefroren und werden erst langsam wieder aufgetaucht.

Daher ist die Essenz des Interviews klar, F bleibt, aber mit weniger Sitzen. Bei der Hansa selber wird es noch einen Tacken härter ausfallen. Bedeutet erst einmal eine Vielzahl von Konfigurationen.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.317
3.370
49
MUC
www.oliver2002.com
Sollten nicht sowieso die Sitze/Konfigurationen über alle Töchter vereinheitlicht werden, um ein schnelles Durchwechseln zu ermöglichen, falls nötig?

Ja die neue (B789/A359) Kabine wird einheitlich damit bei Bedarf nur die Bezüge und ein paar Folien ausgestauscht werden sollen. Soweit die Theorie. Ob der Wechsel zwischen D/CH so einfach geht steht auf einem anderem Blatt, BAZL/LBA sehen das anders.
 
  • Like
Reaktionen: Nick Art