Thailand extra voll oder Expedition Nr. 27

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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Tag 38 - LH773 oder es bleibt halt Lufthansa

Nach dem Pushback rollten wir zügig zur Startbahn westlich neben den Terminalgebäuden und hoben zwanzig Minuten nach der angegeben Abflugzeit ab. Wenige Minuten später nach einer Linkskurve erkannte ich die Chalong-Rat-Mautstraße und den östlichen Autobahnring Bangkoks und deren Verbindung miteinander nordöstlich des Stadtzentrums.

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Eine halbe Stunde später startete der Service durch die sehr bemühte Flugbegleiterin, die für den links-hinteren Teil der vorderen Business-Kabine zuständig war.

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Die Sommerrolle schmeckte, wenngleich unklar blieb, womit diese genau gefüllt war.

Kurz darauf kam der Purser vorbei, um zu fragen, ob der Sitz weiterhin in Ordnung sei. Ich antwortete, dass ich hören würde, wie der Sitz immer wieder anfangen würde, zu pumpen. Auch hätte ich das Gefühl, dass das Sitzkissen mal weicher und dann wieder härter würde. Der Purser meinte, dass er mir vorsorglich mal ein zusätzliches Sitzkissen geben würde. Tatsächlich sollte die Pumpe des Sitzes dann auch wenig später resignieren und ich wieder hart auf dem Untergestell sitzen, sodass ich das zusätzliche Sitzkissen, das ich erst an die Seite gestellt hatte, nun nutzte.

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So richtig ersetzte es allerdings einen funktionierenden Sitz nicht. Aber hatte man sich wenigstens die Mühe gegeben, das Sitzkissen mit demselben Stoff zu beziehen wie die eigentlichen Sitze.

Erfreulicher war, dass vor dem eigentlichen Essensservice bereits die Wünsche für Vorspeise und Hauptgang abgefragt wurden. So konnten wir unsere Wunschgerichte erhalten, wenngleich gerade unsere Flugbegleiterin zwar sehr sympathisch war, aber auch etwas mehr Zeit brauchte. Fast vierzig Minuten vergingen vom Ameuse Bouche bis zum Servieren der Vorspeise, die ich dafür ganz solide und vor Allem hübsch angerichtet fand.

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Das Hauptgericht, bei dem ich mich für die Knoblauchgarnelen entschieden hatte, sah da schon wieder lufthansatypischer aus. Es ist schon auffallend, dass bei LH der Tellerrand von Hauptgerichten offenbar immer rundum Kontakt mit Sauce gehabt haben muss.

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Geschmacklich waren die Garnelen leider ziemlich fad.

Als Dessert sollte es für mich heute mal kein Käse sondern Käsekuchen sein, der sehr schön angerichtet serviert wurde und superlecker schmeckte.

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Gute zwei Stunden nach dem Take-Off fuhr ich meinen Sitz in die Horizontale und konnte so gegen 2 Uhr nachts thailändischer Zeit versuchen, in den Schlaf zu finden.

Das zusätzliche Sitzkissen wirkte erstaunlicherweise in der Liegeposition weniger störend als befürchtet, gab jedoch nicht ganz die Unterstützung, die ich mir im Beckenbereich als Seitenschläfer gewünscht hätte. Im Flugzeug kann ich aber selten wirklich gut schlafen, da ich es zum Schlafen ruhig, dunkel, kühl und bequem brauche. Nachdem mich Ohropax und Schlafmaske eher irritieren, als mir die gewünschten Zustände herbei führen, sprechen halt meistens 2-4 Gründe dagegen, dass ich im Flugzeug auch in der C richtig schlafen kann. Dafür klappte es jedoch sehr gut, wenngleich ich in den folgenden Stunden zweimal über +1 klettern musste, um auf die Bordtoilette gelangen zu können.

Als ca. 7,5 Stunden später das Kabinenlicht wieder eingeschaltet wurde, war ich ohnehin wach und fuhr langsam meinen Sitz wieder in die Sitzposition, um bereit für das Frühstück zu sein. Die vertraute Flugbegleiterin fragte, ob es das pikante Omelette oder die süßen Pfannkuchen sein sollten, wobei +1 und ich uns Beide für Ersteres entschieden.

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Flugzeugfrühstück ist halt meistens langweilig, insofern waren die Erwartungen gering und damit passte es.

Beim Abräumen fragte ich nochmal nach dem Purser, dem ich wenig später mitteilte, dass das mit dem Sitzkissen die Nacht über ja ganz nett gewesen wäre, aber irgendwie doch etwas Komfort gefehlt hätte. Ein wenig kam da die Drama-Queen in mir durch, sodass mir der offenbar auf einer ähnlichen Wellenlänge befindliche Purser versprach, mir als Entschädigung einen 300€-Voucher zukommen zu lassen, den ich nach der Landung per E-Mail erhalten und in den nächsten 24 Monaten für neue Flugbuchungen einlösen können sollte.

Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass bei der Britin rechts vor mir sich der Sitz zur Landung nicht mehr von der Relax- in die Sitzposition stellen lassen sollte. Unsere bemühte Flugbegleiterin schien nach längerem Herumdoktern an ihre Grenzen zu stoßen und rief ihre Kollegin um Hilfe. Manuell konnte man den Sitz dann irgendwann mit etwas Gewalt zurück in die Sitzposition bringen.

Statt um 5:50 laut Flugplan setzten wir dann bereits vierzig Minuten vor der Zeit gegen 5:10 im Erdinger Moos auf der Südbahn auf, was aufgrund der großzügigen Flugzeitkalkulation auch keine Seltenheit darstellte.

Wenige Minuten später erreichten wir das noch etwas verschlafene Vorfeld am Terminal 2.

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Wie erwartet rollten wir zum Satellitengebäude des Terminal 2. Quer vor der Parkposition 318 mussten wir dann jedoch noch eine ganze Weile warten, während insbesondere die beiden linken Fluggastbrücken ausgefahren wurden.

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Es sollte fast eine Viertelstunde dauern, bis wir endlich den A380 durch die sehr kalte Fluggastbrücke (Der Pilot sprach vor der Landung von -8°C am Flughafen.) verlassen konnten. Glücklicherweise war das Flughafengebäude beheizt und bot dazu einen Blick zurück auf die Maschine, mit der wir die ca. 9.000 Kilometer Flugreise absolviert hatten.

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Dies dürfte dann meine erste Non-Schengen-Unclean-Ankunft im Satelliten gewesen sein. Wir folgten der Beschilderung zur Gepäckausgabe und mussten dazu noch im Satelliten eine Passkontrolle absolvieren. Ich konnte die automatische Kontrolle nutzen, wohingegen +1 an einer solchen abgewiesen wurde und zu einer mit einem Grenzschutzbeamten besetzten Kontrolle musste, die er jedoch ohne Wartezeit und ohne weitere Komplikationen absolvieren konnte. Anschließend stand unsere erste Fahrt mit der Kabinenbahn vom Satelliten zum Hauptgebäude im Abteil für Non-Schengen-Unclean-Ankünfte an. Aus diesem hintersten Abteil hatte man dann einen Blick in das Depot der Kabinenbahn, wohin ich bis dato noch nie geblickt hatte.

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Die überraschend leere Gepäckhalle erreichten wir so ca. eine halbe Stunde nach der Landung und konnten hier lernen, dass wir Passagiere des bislang einzigen ankommenden Fluges des Tages waren.

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Ernüchtert waren wir, dass die Auslieferung des Gepäcks bei unserer Ankunft am weit entfernten Gepäckband 5 noch 13 Minuten dauern sollte.

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Diese Zeit sollte sich jedoch noch verdreifachen. Auch wenn das Priority-Gepäck für München überraschend mit als Erstes ausgeliefert wurde, mussten wir fast 45 Minuten warten, bis unsere vier Gepäckstücke endlich auf dem Band auftauchten.

Wenigstens schien der Zoll nicht besetzt oder möglicherweise anderweitig beschäftigt gewesen zu sein, wenngleich wir in München bislang auch noch nie zur Kontrolle gebeten wurden.

Aus der Wärme Thailands kommend trugen wir jeweils nur ein T-Shirt mit einem Sweat-Pulli darüber. Einerseits wollten wir so nicht sie S-Bahn München für die Heimfahrt nehmen, andererseits bot Miles weiterhin einen Pauschalpreis von 19€ für die Fahrt mit seinen Autos in das Stadtgebiet von München an. Nachdem uns die S-Bahn mit 2x 5 Streifen einer Streifenkarte 17,80€ gekostet hätte, fiel die Wahl nicht schwer.

Wir machten uns also auf den Fußweg durch die Kälte zum P20, wo wir in der untersten Etage eine breite Auswahl an Car-Sharing-Fahrzeugen vorfanden.

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Ich wählte wieder einen Audi A4 Avant, den ich über die Miles-App öffnen konnte. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, setzten wir uns in den Wagen. Erst beim Betrachten dieses Fotos erkannte ich an der Kühlwassertemperatur, dass der Wagen wohl erst kurz zuvor hier abgestellt wurde.

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Nach dem Starten des Motors schaltete ich leicht frierend direkt die Sitzheizung ein und erhöhte die Temperatur der Klimaautomatik. Gegen 6 Uhr morgens konnte man über die A92 und A99 noch ohne Stau vom Flughafen an den nordwestlichen Stadtrand Münchens gelangen. In der Tiefgarage luden wir das Gepäck aus, das ich zusammen mit +1 in unsere Wohnung brachte. Von dort nahm ich meine Daunenjacke mit. Als ich zurück in der Tiefgarage den A4 starten wollte, zeigte dieser an, dass man mit dem Schlüssel den Wagen entriegeln sollte. Ich wollte dies über die Miles-App probieren, allerdings behauptete diese, dass ich mehr als 500 Meter vom Fahrzeug entfernt sei und ich demzufolge den Wagen nicht entriegeln dürfe. Auch mehrere Versuche halfen nicht, den Wagen wieder zu starten. Ich war genervt. Ich bewegte mich in der Tiefgarage umher und hatte die leise Hoffnung, eventuell unter freiem Himmel eine Position näher am Car-Sharing-Auto zu erhalten. Noch auf dem Weg nach draußen klappte jedoch einer meiner Versuche und die App schickte eine Information an das Auto, das das erneute Starten des Motors ermöglichte.

Ich fuhr endlich aus der Tiefgarage aus, um anschließend nach längerer Suche, bei der mir jemand einen bereits gefundenen Parkplatz wegnahm, in der Umgebung unserer Wohnung einen freien öffentlichen Parkplatz zu finden, um den Car-Sharing-Wagen dort abzustellen. Der Rückweg zu Fuß war kalt, wenngleich ich nun dankbar für die mitgenommene Daunenjacke war. Kälte, Dunkelheit und all der Stress rund um die Rückgabe des Autos hatten in Summe meine Frustration, wieder zurück in Deutschland zu sein, verstärkt. Ich wünschte mich ins warme und sonnige Thailand zurück.

Dazu stand nun direkt die Arbeit an. Zurück in der Wohnung gönnte ich mir einen heißen Kaffee und fuhr den Dienstlaptop hoch, um mich weiter zurück in Richung Alltag zu begeben, der unvermeidlich war.
 

Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
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FMO
Ich konnte die automatische Kontrolle nutzen, wohingegen +1 an einer solchen abgewiesen wurde und zu einer mit einem Grenzschutzbeamten besetzten Kontrolle musste, die er jedoch ohne Wartezeit und ohne weitere Komplikationen absolvieren konnte

Rein interessehalber : hat Dein + 1 gefragt, warum er die automatische Kontrolle nicht nutzen konnte / durfte. Ich gehe mal davon aus, dass er eine Niederlassungserlaubnis hat.

Ansonsten war es wie immer ein Vergnügen dabei sein zu dürfen. LIeben Dank ! 💐
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Rein interessehalber : hat Dein + 1 gefragt, warum er die automatische Kontrolle nicht nutzen konnte / durfte. Ich gehe mal davon aus, dass er eine Niederlassungserlaubnis hat.

Tatsächlich ist +1 mittlerweile glücklicherweise eingebürgert und hatte versucht, seinen deutschen Pass einzulesen. Ob es seine Ungeschicktheit in Bezug auf Technik oder vielleicht doch Racial Profiling war, kann ich nicht beantworten. Und ich weiß nicht, was ich mir da eher wünschen sollte. ;)

Ansonsten war es wie immer ein Vergnügen dabei sein zu dürfen. LIeben Dank ! 💐

Sehr gerne! :) Ich selbst bin ja auch froh, mir für diesen langen Urlaub mit dem teilweise detaillierten Bericht wieder umfangreiche Erinnerungen konserviert zu haben. Dazu freut es mich, wenn unsere Begleitung dem Ein oder Anderen Vergnügen bereitet haben sollte.
 

PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
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Wieder mal ein großartiger und detailgetreuer Bericht, bei dem man sich fast dabei wähnt.

Vielen Dank für Deine Mühe!
 
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zimbowskyy

Erfahrenes Mitglied
29.11.2016
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Vielen Dank für deinen detaillierten Bericht, es hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen! Wir fühlen uns auch in Asien sehr wohl, nachdem wir jetzt mal 2 Wochen in Vietnam waren gehts nächstes Jahr entweder wieder mal nach Thailand oder Indonesien :)
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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Vielen Dank @Nitus für diesen detaillierten Bericht eines "anderen" Thailands, Du hast uns viele Einblicke in ein Thailand um die ausgetretenen Touristenpfade herum gegeben.

Ich bin gerne mitgereist.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
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der Ewigkeit
@Nitus, mal wieder ein dickes Danke für Deinen umfangreichen, wirklichen interessanten Bericht
und den unterstützenden Bildern.
Hat Spass gemacht und wie ich Dich einschätze, laufen auch schon die nächsten Planungen.......
 
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Bayer59

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
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Ich kann mich nur zustimmend den Vorpostern anschließen. Auch von mir ein dickes Dankeschön. Ich weiß ja nicht, ob ihr dahingehend schon Planungen im Sinn habt, ist Thailand für später mal eine Alternative für einen dauerhaften Umzug? Ich freue mich schon auf deinen nächsten Reisebericht. :)
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Ich kann mich nur zustimmend den Vorpostern anschließen. Auch von mir ein dickes Dankeschön.

Sehr gerne!

Ich weiß ja nicht, ob ihr dahingehend schon Planungen im Sinn habt, ist Thailand für später mal eine Alternative für einen dauerhaften Umzug?

Absolut! +1 als Thailänder kann sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, für immer außerhalb seines Heimatlandes zu leben. Und auch ich fühle mich in Thailand zu wohl, um dies nicht als dauerhaften Aufenthaltsort anzustreben. Solange allerdings der Broterwerb in meinem Heimatland Deutschland mehr abwirft als in Thailand, wird das noch dauern.

Ich freue mich schon auf deinen nächsten Reisebericht. :)

Wird wahrscheinlich im April folgen, denn für dann ist die nächste und sich über das thailändische Neujahrsfest erstreckende Thailandreise geplant. Und auch für den Jahreswechsel 2025/2026 ist schon der Flug nach Thailand gebucht. :)
 

BidiBondi

Reguläres Mitglied
29.03.2022
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Ganz herzlichen Dank für das Mitnehmen auf diesen Trip.
Das hat mir viele neue Ideen eröffnet. Eine ernst gemeinte Frage habe ich. Nimmst Du auf diesen Trips eigentlich ein paar Kilogramm zu?
Bei dem tollen Essen und Getränken würde mich das zumindest nicht verwundern. Oder hast du die sportlichen Aktivitäten im Reisebericht weggelassen?
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Ganz herzlichen Dank für das Mitnehmen auf diesen Trip.

Sehr gerne!

Das hat mir viele neue Ideen eröffnet. Eine ernst gemeinte Frage habe ich. Nimmst Du auf diesen Trips eigentlich ein paar Kilogramm zu?
Bei dem tollen Essen und Getränken würde mich das zumindest nicht verwundern. Oder hast du die sportlichen Aktivitäten im Reisebericht weggelassen?

Tatsächlich fehlen zur Beantwortung dieser Frage harte Fakten, nachdem ich mich schon länger nicht mehr wiege, um mir Stress zu ersparen. Tatsächlich sitzen Hosen und T-Shirts aber eher lockerer in der letzten Zeit. Ich würde daher schätzen, dass mir der Urlaub kein und nur wenig zusätzliches Gewicht beschert hat. Man muss ja auch immer bedenken, dass das meiste fotografierte Essen nicht alleine für mich sondern für mehrere Personen war. Und bewegt habe ich mich in diesem Urlaub auch schon etwas. Insofern Alles gut. :)
 

gran turismo

Aktives Mitglied
19.03.2017
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Vielen Dank für den (wie immer bei dir!) sehr schön lesbaren und opulent bebilderten Bericht, den Thread zu verfolgen hat viel Spaß gemacht :)
 
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Icecreamman

Erfahrenes Mitglied
04.07.2022
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Wahnsinnstrip, danke fürs mitnehmen. So viel Urlaub am Stück ist schon ne Hausnummer, dazu die tollen Orte...da möchte man direkt wieder im Flieger sitzen. :cool:
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Fazit

Nachdem ich es endlich vor ca. 1,5 Wochen geschafft habe, den Reisebericht zu Ende zu schreiben, will ich nun auch endlich noch ein abschließendes Fazit ziehen.


Dauer

Fünf Wochen Thailand fühlten sich nicht nur vor Abreise sondern auch während der Reise erfreulich lang an. Bereits nach zwei Wochen in Thailand stellte ich fest, sehr erholt zu sein und ausreichend Abstand vom Alltag in Deutschland erreicht zu haben. Dabei stellte sich ein breites Grinsen ein, dass noch über die Hälfte der Reise vor mir/uns lag. Tatsächlich wurde es in der Folge auch nie wirklich langweilig und war ich am Ende sehr froh, so eine lange Auszeit von daheim genossen zu haben.


Reisezeit

Die Reisezeit war tatsächlich perfekt, denn es war nicht zu heiß und gab kaum Regen. Genau deswegen und aufgrund der Weihnachtsfeiertage waren wir absolut nicht die einzigen Touristen in Thailand. Dass wir verschiedene Freunde und Bekannte in Thailand treffen konnten, fanden wir großartig. Die zweite Dezemberhälfte ist eindeutig die Zeit, wo sich die wahren Thailandfreunde vor Ort treffen.


Ziele

Phuket war - nicht unerwartet - sehr voll, zumal Surin Beach echt eine Touristenhölle mit russischer Dominanz war. Der Strand wirkte sehr idyllisch, wenn man die eng nebeneinander und in mehreren Reihen angeordneten Sonnenliegen und die darauf liegenden Pauschaltouristenmassen ausblendete. Ein zweites Mal muss ich Surin Beach definitiv nicht besuchen.

Der Aufenthalt am Nai Yang Beach zuvor war da deutlich ruhiger und angenehmer, sodass ich neben Mai Khao Beach auf Phuket Nai Yang als zweite akzeptable Option festhielt.

Bangkok hingegen bleibt meine Lieblingsstadt, die so unglaublich vielseitig ist. Für den Tipp mit dem Ausflug vom Pier des Khlong Toei Nok Piers hin zur Ruheoase Bangkoks bin ich weiter sehr dankbar.

Ubon Ratchathani bietet da schon deutlich weniger Abwechslung, wobei mir die Gegend am Mekong im äußersten Osten der Provinz Ubon Ratchathani sehr gut gefallen hatte, wenngleich ich da leider krankheitsbedingt nicht ganz auf der Höhe war.

Koh Mak bot Erholung und Quality Time mit unseren Freunden aus dem Ländle, die wir sehr genossen hatten.

Und schließlich war die Erkundung der südlichsten Provinzen super interessant und erlebnisreich. Auch wenn die wahrscheinlich vorhandenden (aber nicht wahrgenommenen) Spannungen vor Ort zur Reisewarnung des Auswärtigen Amtes geführt hatten, bleibt mir der tiefe Süden als sehr sympathische Region mit teils atemberaubender Landschaft in Erinnerung.


Flüge

Für die Reise fiel die Wahl auf Lufthansa, da einerseits die Einlösemöglichkeit von Miles&More bei LH-Group-Airlines am Besten ist und andererseits Direktflüge von unserem Wohnort München nach Bangkok erstrebenswerter schienen als Umsteigeverbindungen irgendwo in Europa oder im Sandkasten.

Die Flüge waren dann auch größtenteils in Ordnung, wenngleich das Catering eher langweilig und einfach war und mich vor Allem auf dem Rückflug der defekte Sitz genervt hatte. Zwar war die Nacht mit dem extra erhaltenen Sitzkissen halbwegs okay, aber stellt man sich unter einem Business-Class-Flug doch etwas Anderes vor. Mit einer Woche Verzögerung habe ich dann auch wirklich den vom Purser versprochenen 300€-Gutschein als Entschädigung erhalten, der schon auf eine weitere LH-Buchung erfolgreich angewendet wurde.

Andererseits liebe ich A380-Flüge, insbesondere vom Oberdeck aus. Außerdem war die LH sowohl hin als auch zurück relativ pünktlich und dank viel Schlaf auf den Flügen war das für die pro Person 142.000 Meilen und ca. 575€ in meinen Augen ein fairer Deal.

Bei den Inlandsflügen in Thailand hatten wir uns komplett für Thai Airways entschieden. Nachdem man das Experiment "Thai Smile" glücklicherweise beendet hatte, waren wir froh, mit unseren A3 *G auch in Thailand zusätzliches Gepäck, Priority-Check-in und -Boarding sowie Lounge-Zugang erhalten zu haben, wenngleich die Thai Airways Domestic Lounge in Bangkok ja auch mit dem Priority Pass zugänglich ist.

Auf unserem ersten Inlandsflug dieser Reise BKK-HKT wurden wir dazu mit dem Op-Up in die Y+ angefixt, was Erwartungshaltungen auf den folgenden Inlandsflügen geweckt hatte, die ja leider allesamt enttäuscht wurden. Nichtsdestotrotz werde ich wohl weiterhin aufgrund der Statusvorteile eher TG als PG, FD, DD, SL oder VZ buchen.


Hotels

Marriott hat auch auf dieser Reise nicht enttäuscht. Zwar waren die Upgrades ohne Einsatz der NUA eher überschaubar, aber boten alle Aufenthalte in Bangkok tolle Aussichten und die Lounge-Angebote waren nicht zu verachten. Das dank NUA bestätigte Upgrade im Marriott Nai Yang Beach war sensationell mit der Pool Villa direkt am Strand. Dazu gefiel das ziemlich private Frühstück direkt am Strand, das uns aber wohl auch als Bonvoy Titanium ohne Villa-Upgrade zugestanden hätte. Dazu musste ich dort wohl eine Error-Fare gebucht haben, denn war der Aufenthalt wirklich günstig und enthielt ein überraschend gutes Abendessen.

Von dem Twin Palms Phuket Surin Beach, das wir dank der SLH-Hilton-Kooperation auf Hilton-Honors-Punkte gebucht hatten, hatte ich etwas mehr erwartet. Unser Zimmer war zwar großzügig gestaltet, aber in Bezug auf Lage und Frühstück hätte ich hier wohl nie die aufgerufenen >300€ bezahlt.

Das Outrigger Phuket Surin Beach war der größte Reinfall. Gebucht ja eigentlich nur, um die Drei-Marken-Challenge für den GHA Discovery Titanium zu erfüllen, war das Haus eher auf dem Niveau eines Ibis und hat uns gar nicht gefallen.

Bei den gebuchten Nicht-Ketten-Hotels war vor Allem das Pattanipirom eine positive Überraschung, denn war das Zimmer geräumig und sehr ansprechend eingerichtet. Das Gegenteil war dann das B2 Hat Yai Boutique & Budget Hotet, welches mit das einfachste und billigste Zimmer und Gesamterlebnis war.


Mietwagen

Für Phuket hatte ich bei Sixt mit dem Ora Good Cat ein E-Auto reserviert, da dies einerseits die mit Abstand günstigste Variante war und ich andererseits auch sehr neugierig war, wie man mit einem E-Auto in Thailand unterwegs sein würde. Tatsächlich muss ich gestehen, dass dieses chinesische E-Auto durchaus Spaß gemacht hat. Und das Laden war zwar ein wenig herausfordernd aber in Summe deutlich günstiger als der in Thailand ohnehin günstige Kraftstoff.

Der Yaris in Hat Yai war dagegen langweilig aber auch irgendwie Erwartungswert. Mit einem Yaris ist man in Thailand ja auch nie schlecht unterwegs.


Kulinarik

Kulinarisch bin ich in Thailand immer zu Hause, was man an den unzähligen Bildern sicher nachvollziehen kann. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Nudelsuppe mit hausgemachten Nudeln und Allerlei vom Schwein in der mehrheitlich muslimischen Provinz Yala. Darüber hinaus waren unsere Besuche sowohl im Royd in Phuket Stadt als auch im Potong in Bangkok besondere kulinarische Erlebnisse, die gezeigt haben, dass gerade in Thailand die Aromen vielfältiger sein können als woanders. Fine Dining in Thailand ist uns daher sehr in Erinnerung geblieben.


unerwarteter Todesfall

Auch wenn wir Thomas erst während unseres Phuket-Aufenthaltes an den beiden Abenden, zu denen wir dank der guten Freundin von +1 kamen, kennengelernt hatten, waren wir umso betroffener, als wir kurz nach unserer Heimreise erfahren sollten, dass er kurz nach unserer Abreise aus Thailand verstorben war. Offenbar hatte er einen Herzinfarkt erlitten und lag alleinlebend drei Tage unentdeckt in seiner Wohnung auf Phuket. Er war Anfang 50 und wirkte bei unserem Zusammentreffen voll im Leben stehend. Ich hatte es wirklich genossen, an den zwei Abenden von ihm detailliert zu erfahren, wie er seine Auswanderung nach Thailand erlebte. Tröstend nahm ich wahr, dass sein Freundeskreis sich in Thailand gut um seine Trauerfeier und Einäscherung kümmerte. Ruhe er in Frieden!


Ausblick

Wie üblich fällt mir der Alltag schwer ohne den Ausblick auf die nächste (Thailand-)Reise. Tatsächlich hatte ich bereits im Sommer 2024 eine Thailand-Reise über Songkran (das thailändische Neujahrsfest) und somit auch Ostern 2025 gebucht. Dank Flugzeitenänderungen konnte ich dann im Januar 2025 die Reise auf Wunschtermine hin optimieren. Insofern sind es nun auch keine zwei Monate mehr, bevor wir wieder LH772 fliegen werden.

Auf der anstehenden Reise sind diesmal jedoch weniger Erkundungen abseits ausgetretener Pfade geplant als mehr Strandurlaub auf Phuket und in Khao Lak sowie Neujahrsfest in Bangkok und Ubon Ratchathani. Einen Reisebericht wird es aber sehr wahrscheinlich dennoch geben.

Und ebenfalls im Januar konnte ich uns dann auch bereits eine Reise über den Jahreswechsel 2025/2026 nach Bangkok sichern. Auch wenn ich die Detailplanung noch nicht begonnen habe, ist bereits eine weitere gemeinsame Erkundungen Nordthailands mit ArFr deutlich abseits der touristischen Pfade im Hinterkopf.


In Summe war dies ein für mich großartiger Urlaub mit so vielen Erlebnissen und Begegnungen, der mich wahrlich zufrieden gemacht hat.

Euch vielen Dank für das Mitlesen und das viele Feedback!
 

Tomminho7

Reguläres Mitglied
02.03.2017
44
32
Vielen Dank für deine sehr umfangreichen Reiseberichte, vor allem für die über Thailand.

Meine +1 ist ebenfalls Thailänderin, lebt seit 2021 in Deutschland und hat seit November auch einen deutschen Pass. Insgesamt finde ich daher viele Parallelen zwischen deinen Berichten und unserem Leben bzw. meinen/unseren Besuchen in Thailand.

Bei vielen deiner Reiseberichte entdecke ich Orte und Sehenswürdigkeiten, welche ich selbst schon besucht habe oder auf meiner Bucket List stehen habe. Beim Lesen kann ich daher häufig in eigenen Erinnerungen schwelgen. Teilweise kommen Orte auch erst durch deine Berichte auf meine Bucket List, da du auch abseits der typischen Touristenpfade unterwegs bist.

Lediglich bei den Hotels und Flügen in C kann ich in der Regel nicht auf deine Erfahrungen zurückgreifen, da diese meistens über unserem Budget liegen. Zum Glück gibt es in Thailand aber auch günstigere Hotels, die unseren Anforderungen entsprechen.
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Vielen Dank für deine sehr umfangreichen Reiseberichte, vor allem für die über Thailand.

Sehr gerne! Feedback wie Deines bestärkt mich dann auch darin, damit bei den nächsten Reisen weiter zu machen.

Meine +1 ist ebenfalls Thailänderin, lebt seit 2021 in Deutschland und hat seit November auch einen deutschen Pass. Insgesamt finde ich daher viele Parallelen zwischen deinen Berichten und unserem Leben bzw. meinen/unseren Besuchen in Thailand.

Davon gehe ich aus. Mit einer/einem +1 aus Thailand hat man einen ganz anderen Zugang zu dem Land, der sich natürlich dann auch noch über die Zeit vertieft.

Bei vielen deiner Reiseberichte entdecke ich Orte und Sehenswürdigkeiten, welche ich selbst schon besucht habe oder auf meiner Bucket List stehen habe. Beim Lesen kann ich daher häufig in eigenen Erinnerungen schwelgen. Teilweise kommen Orte auch erst durch deine Berichte auf meine Bucket List, da du auch abseits der typischen Touristenpfade unterwegs bist.

Nach 27 Thailandreisen in knapp 20 Jahren sind die typischen Touristenziele mittlerweile auch abgehakt. Und tatsächlich scheinen die Touristenmassen, die nach Thailand strömen, mit der Zeit immer mehr zu werden. Da kann "Wat Pho" noch so außergewöhnlich sein, spätestens die extremen Touristenmassen machen das (zumindest für mich) kaputt.

Daher bin ich immer wieder auf der Suche nach ausgefallenen Zielen und touristischen Orten. Der Süden Thailands hat mir entsprechend gut gefallen, denn abseits von ein paar malaysischen Touristen war es wirklich nicht überlaufen.

Wie gesagt wird es bei der nächsten Reise abseits von einem kurzen Aufenthalt in Ubon zu Songkran eher nur Bangkok, Phuket und Khao Lak geben. Bei der zu erwartenden Hitze ist mir Strandurlaub in gut erschlossenen Touristengegenden auch etwas lieber als die Erkundung abgelegener Ziele.

In Nordthailand habe ich dafür für den Urlaub um den nächsten Jahreswechsel mit einer größeren Bergbauregion, die teilweise mit wundervollen Gärten renaturiert wurde, ein nächstes spannendes Ziel gefunden. Und die bergigen Urwälder im zentralen Westen Thailands reizen mich ja auch noch.

Lediglich bei den Hotels und Flügen in C kann ich in der Regel nicht auf deine Erfahrungen zurückgreifen, da diese meistens über unserem Budget liegen. Zum Glück gibt es in Thailand aber auch günstigere Hotels, die unseren Anforderungen entsprechen.

Ohne die vielen Tipps und Kniffe in diesem Forum würden wir wohl auch nicht regelmäßig in C fliegen. Ähnliches gilt für die internationalen Kettenhotels, die wir in Thailand gerne nutzen, wenngleich für mich ja auch mal ein lokales Hotel für 15€ die Nacht in Ordnung geht. Tatsächlich gibt es in meinen Augen kaum ein Land, welches so eine Vielfalt an guten Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
 

Tomminho7

Reguläres Mitglied
02.03.2017
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Wie gesagt wird es bei der nächsten Reise abseits von einem kurzen Aufenthalt in Ubon zu Songkran eher nur Bangkok, Phuket und Khao Lak geben. Bei der zu erwartenden Hitze ist mir Strandurlaub in gut erschlossenen Touristengegenden auch etwas lieber als die Erkundung abgelegener Ziele.
Das kann ich nachvollziehen. Ich war sehr häufig um Ostern herum in Thailand, was sich dann auch oft mit Songkran überschnitten hat. Temperaturen um 40°C sind dann ja keine Seltenheit, wobei ich damit eigentlich noch ziemlich gut zurechtkomme. Es ist dann aber definitiv angenehmer irgendwo am Strand zu liegen, als auf Entdeckungstour zu gehen.
Ohne die vielen Tipps und Kniffe in diesem Forum würden wir wohl auch nicht regelmäßig in C fliegen. Ähnliches gilt für die internationalen Kettenhotels, die wir in Thailand gerne nutzen, wenngleich für mich ja auch mal ein lokales Hotel für 15€ die Nacht in Ordnung geht. Tatsächlich gibt es in meinen Augen kaum ein Land, welches so eine Vielfalt an guten Übernachtungsmöglichkeiten bietet.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man für 50/60€ pro Nacht und Zimmer inkl. Frühstück fast immer (für uns) vernünftige Hotels finden kann. Mit etwas Glück ist es teilweise auch noch günstiger. Zur Hauptsaison, vor allem um den Jahreswechsel, wird es natürlich schwieriger, aber auch dann kann man häufig etwas in diesem Rahmen finden, sofern man früh genug bucht.

Außerhalb der Hauptsaison und der deutschen Ferienzeiten sind, aus meiner Sicht, auch die Hotelangebote der deutschen Reiseveranstalter interessant. Diese liegen dann z.B. in Khao Lak teilweise mehr als 50% unter den Preisen direkt bei den Hotels oder booking/agoda etc. Auch zu den innerthailändischen Hauptreisezeiten (z.B. Songkran) sind sie häufig deutlich günstiger, das die anderen Angebote.
 
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toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
2.233
1.294
Toller Reisebericht (was nicht anders zu erwarten war), aber leider kein allzu ekliges Essen🤭

Tatsächlich ist +1 mittlerweile glücklicherweise eingebürgert

Meine +1 ist ebenfalls Thailänderin, lebt seit 2021 in Deutschland und hat seit November auch einen deutschen Pass.
Wie habt ihr das mit den Sprachkenntnissen gemacht? In einer Sprachschule erworben und dann das Beste beim Sprachentest gehofft?
 

Tomminho7

Reguläres Mitglied
02.03.2017
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Wie habt ihr das mit den Sprachkenntnissen gemacht? In einer Sprachschule erworben und dann das Beste beim Sprachentest gehofft?
Die Einbürgerung war (nahezu erschreckend) einfach. Um das vernünftig zu erklären muss ich etwas weiter ausholen, werde aber versuchen das möglichst kurz zu fassen und mich hauptsächlich auf den Teil mit der Sprache konzentrieren, da du das eigentlich gefragt hast:

Wir haben 2021 in Deutschland geheiratet. Dafür musste das Sprachniveau A1 nachgewiesen werden. Das war bei meiner Frau alles etwas schwierig (zuerst Sprachkurs am Goethe Institut in BKK, dann leider schwerer Autounfall mit Komplettverlust der deutschen Sprache, Intensivkurs (A1 + A2) in Deutschland (Test am Ende leider nicht bestanden), dann mit den vorhandenen Unterlagen selber gelernt und am Ende Test für A1 am Goethe Institut in BKK bestanden). Natürlich mussten noch diverse andere Unterlagen für die Heirat vorgelegt werden, die haben aber nichts mit den Sprachkenntnissen zu tun. In Thailand haben wir die Ehe erst 2023 eintragen lassen.

Nach der Hochzeit hat sie eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland bekommen. Dabei ist es (verpflichtend?) notwendig einen Integrationskurs zu machen. Der beinhaltet dann einen Sprachkurs bis Level B1. Meine Frau hat den B1 Test am Ende leider nicht sofort bestanden und hat den Teil des Kurses dann noch einmal wiederholt und den Test dann auch bestanden. Insgesamt tut sie sich beim Deutschlernen, evtl. auch aufgrund des Unfalls, einfach schwer. Zusätzlich konnte man beim Integrationskurs auch den Teil "Leben in Deutschland" mitmachen. Das entspricht wohl dem "berühmten" Einbürgerungstest. Den Test hat sie zum Glück sofort bestanden.

Für die Einbürgerung waren von meiner Frau eigentlich nur bereits für/durch die Hochzeit benötigte und somit vorhandene Unterlagen (z.B. Geburtsurkunde inkl. Übersetzung, Heiratsurkunde) nötig. Zusätzlich waren dann noch einige Unterlagen von mir (z.B. Gehaltsnachweis, da meine Frau zu dem Zeitpunkt noch nicht gearbeitet hat) notwendig und eben der Nachweis über das Sprachniveau B1, dem Zertifikat "Leben in Deutschland" und dem eigentlichen Antrag. Insgesamt waren das für uns vielleicht ein oder zwei Stunden Arbeit.

Wir hatten dann einen Termin beim Ausländeramt in unserer Stadt, wo eigentlich nur der Stapel mit den Unterlagen abgegeben wurde und der Beamte diesen einmal kurz überflogen hat. Wir haben dabei den Hinweis bekommen, dass die Bearbeitung ca. zwei bis drei Monate dauern kann. Nach ca. zweieinhalb Wochen kam aber schon ein Brief, dass der Antrag angenommen wurde. Die Einbürgerungsfeier mit der Überreichung der Urkunde fand dann aber erst ca. vier Monate später statt.
 

Nitus

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Toller Reisebericht (was nicht anders zu erwarten war), aber leider kein allzu ekliges Essen🤭

Ich werde mir bei der nächsten Reise mehr Mühe geben. ;)

Wie habt ihr das mit den Sprachkenntnissen gemacht? In einer Sprachschule erworben und dann das Beste beim Sprachentest gehofft?

+1 ist vor ca. 15 Jahren dank eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Deutschland gekommen. Vor Aufnahme des eigentlichen (deutschsprachigen) Studiums war daher direkt nach Ankunft hier ein sehr intensiver Deutschkurs an einer deutschen Universität angesagt, den er glücklicherweise gut meistern sollte.

Als wir uns dann vor ca. 11 Jahren kennengelernt haben, sprach er schon gut Deutsch. Die Einbürgerung hat er dann aber tatsächlich erst vor gut vier Jahren hier in München beantragt. Die Nachweise aus der Studienzeit haben für die Sprachkenntnisse ausgereicht. Hier wurde dann lediglich noch der Integrationskurs fällig, den er glücklicherweise auch erfolgreich absolvieren konnte.

Nach knapp einem Jahr wurde dann der Antrag auf Einbürgerung positiv beschieden, sodass +1 nun den Luxus der doppelten Staatsbürgerschaft TH und DE genießen kann.

In Thailand haben wir die Ehe erst 2023 eintragen lassen.

Der Punkt ist bei uns noch offen, nachdem die Homoehe in Thailand ja erst seit wenigen Wochen in Thailand praktisch geschlossen werden kann. Ganz klar ist mir der Vorteil einer möglichen Anerkennung unserer Ehe dort noch nicht, aber freue ich mich sehr, dass Thailand nach Taiwan das zweite Land Asiens ist, das gleichgeschlechtlichen Paare die Eheschließung ermöglicht.

Wir hatten dann einen Termin beim Ausländeramt in unserer Stadt, wo eigentlich nur der Stapel mit den Unterlagen abgegeben wurde und der Beamte diesen einmal kurz überflogen hat. Wir haben dabei den Hinweis bekommen, dass die Bearbeitung ca. zwei bis drei Monate dauern kann. Nach ca. zweieinhalb Wochen kam aber schon ein Brief, dass der Antrag angenommen wurde. Die Einbürgerungsfeier mit der Überreichung der Urkunde fand dann aber erst ca. vier Monate später statt.

Scheint bei Euch eindeutig flotter geklappt zu haben als hier in der bayerischen Landeshauptstadt.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
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Ich muss da mal eine Lanze für LH brechen, gerade wenn es ums Essen geht.

Die Begriffe "langweilig" und "einfach" finde ich zwar ein bisschen zu negativ, aber ganz falsch ist das auch nicht. Allerdings ist mir das immer noch lieber als irgendein überkandidelter Unsinn, der dann regelmäßig komplett in die Hose geht - da ist Swiss ja seit etlichen Jahren sehr negativ auffällig (schon bezeichnend, dass die LX F weniger pretentiös anmutendes Catering anbietet als in der C).

Ja, das LH Catering ist manchmal etwas uninspiriert, ich persönlich würde es als "unauffällig" bezeichnen, aber, dass ich mir (Premium) Eco Essen habe bringen lassen müssen, weil das Business-Essen so ein indiskutabler Mist war, wäre mir in 25 Jahren bei Lufthansa noch nicht passiert. Selbstverständlich ist da Luft nach Oben, insbesondere im Vergleich zu OS, aber immerhin sind auf der Langstrecke die Ausreißer nach Unten wirklich extrem selten (in Europa sieht das leider echt anders aus).
 
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Tomminho7

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Scheint bei Euch eindeutig flotter geklappt zu haben als hier in der bayerischen Landeshauptstadt.
Ja, das hat bei uns alles immer sehr schnell funktioniert. Sowohl beim Ausländeramt für die Verpflichtungserklärungen bei Besuchen, Aufenthaltstiteln, Einbürgerung usw., als auch beim Standesamt für die Hochzeit und eine nachträgliche Nachnamensänderung bei meiner Frau hat alles (zumindest auf der deutschen Seite) sehr gut und auch ziemlich schnell funktioniert. Da haben wir im Netz von deutlich schlechteren Erfahrungen gelesen.
 
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