Teil 1: Ein Trip zum Montreux Jazz Festival um Portishead live zu erleben
Musikalisch bin ich grundsätzlich bei der Stromgitarre daheim, aber im Laufe der Zeit - manche nennen es mit zunehmendem Alter zunehmende Milde bzw. Toleranz - haben sich einige Genres und Bands eingeschlichen, die ich unbedingt mal sehen wollte. Einer dieser Bands ist Portishead. Den Erstkontakt mit Portishead hatte ich so um 1998 herum als ich spätnachts von einer ausgiebigen Kneipentour mit den Kumpels heimgekommen bin und zum Einschlafen noch ein bisschen Bob Ross auf BR3 schauen wollte. Kam leider nicht, bin dann bei VH1 (das gab es damals noch) hängengeblieben und hab dort in das Roseland NYC Livekonzert reingezappt, welches gerade aus der Konserve gezeigt wurde. Statt müde war ich schlagartig wieder wach und absolut fasziniert was mir da auf die Ohren kam. Leider wusste ich damals noch nicht, dass das Portishead war. Das hab ich erst rausgefunden, als im Magazin der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit Mark King von Level 42 erschienen ist, wo er lang und breit darlegt, wie dankbar er dafür ist, dass seine Tochter ihm die Ohren für Portishead geöffnet hat... und er beschreibt das, was ich vorher im Fernsehen gesehen hatte. Jetzt wusste ich wenigstens den Namen der Band. Leider habe ich dann nie auf ein Konzert geschafft und als ich Anfang 2015 zufällig im Netz las, dass Portishead auf dem Jazzfestival in Montreux auftritt hab ich für mich und die Frau Gemahlin kurzerhand Karten gekauft...
Am Freitag den 9. Juli sind wir nach getaner Arbeit nach Stuttgart zu den Schwiegereltern gefahren. Das war unser Basislager für das Wochenende. Zeitig am Samstag ging es dann los in die Schweiz. Der Junior durfte bei Oma und Opa bleiben und wir sind los in Richtung Genfer See gefahren. In Bern haben wir einen kurzen Boxenstop gemacht um einen ehemaligen Kunden von mir auf einen Kaffee zu treffen. Er arbeitete damals bei der Swiss Post in Bern, direkt hinter dem Stade de Suisse. Vom altehrwürdigen Wankdorfstadion war leider nicht mehr viel zu erkennen...
Frisch gestärkt sind dann auf die A12 Richtung Südwesten und mit Deep Purple aus der Konserve hinab nach Montreux gefahren. Die Schweiz ist ja kein billiges Pflaster und Montreux legt während des Jazz Festivals noch ne ordentliche Schippe drauf. Wir hatten Glück und haben noch ein Zimmer (mit geteiltem Bad auf dem Gang) bei AirBnB für €100 bekommen. Nachdem wir ja nur mehr oder weniger zum Schlafen da waren hat uns das nicht gestört. Immerhin hatten wir vom Zimmer aus Seeblick und nach kurzer Pause sind wir zu Fuß direkt am See entlang zum Auditorium Stravinski gelaufen.
Wir wissen ja alle:
Frank Zappa and the Mothers
Were at the best place around
But some stupid with a flare gun
Burned the place to the ground
(
https://www.srf.ch/kultur/musik/smoke-on-the-water-das-feuer-das-zu-musikgeschichte-wurde-2)
Gegen den aufkommen Hunger gab es noch 4 Stücke Pizza und 2 Cola Zero auf die Hand für läppische CHF 50 und dann haben wir die heiligen Hallen des Auditorium Stravinski betreten...
Leider war das T-Shirt schon ausverkauft, bzw. nur noch in XS verfügbar.
Dann war Showtime. Ich muss gestehen, dass das eines der Top 3 Konzerte war, an denen ich bis heute teilgenommen habe. War für ein irres Erlebnis. Die Setlist gibt es hier:
Get the Portishead Setlist of the concert at Auditorium Stravinski, Montreux, Switzerland on July 10, 2015 and other Portishead Setlists for free on setlist.fm!
www.setlist.fm
Nach dem Konzert sind wir noch ein bisschen durch die laue Nacht am Seeufer geschlendert bevor wir den Bus zurück zu unserem AirBnB genommen haben. Nochmal ein letzter Ausblick vom nächsten Morgen, bevor wir die Heimfahrt via Stuttgart und dann mit Junior heim nach München angetreten haben.