Gut, dass hier keiner in die Hochhäuser gerauscht ist, vielleicht wären wir dann nicht so entspannt.
Wir hatten hier schon unseren eigenen buergerkriegsaehnlichen "war on terrorism" als die Amis noch froehlich Love-Ins auf der gesamten Wegstrecke des Hippie Trails bis nach Kabul und weiter gefeiert haben.
Das Fotografieren selbst war ja nicht der Grund des Rauswurfs, sondern die behauptete Weigerung, sich an Anweisungen der FA zu halten. Insofern war das Verhalten aller Beteiligten, insbesondere der Kapitäns logisch. Einzig das Verhalten der FA ist nicht in Ordnung, wenn die Darstellung der Paxes stimmt.
Hinsichtlich des Kapitaens moechte ich in zweierlei Hinsicht dagegenhalten, hinsichtlich der Stewardess noch weitergehen:
- Stichwort CRM: Der Kapitaen ist nicht nur "Gott" fuer die Passagiere, sondern auch disziplinarischer Vorgesetzter der Crew. In einem Streit zwischen Crew und Passagier (-> Kunden) einseitig und ohne Sachverhaltserforschung die Position der Stewardess einzunehmen, ist nicht nur schlechter Kundendienst (geschenkt) sondern auch falsches Verhalten als Vorgesetzter und falsches CRM; dazu komme ich gleich noch einmal, wenn ich mich mit der Stewardess beschaeftige;
- Stichwort Priorisierung/Safety First: Die Argumentation des Kapitaens war im wesentlichen darauf basiert, dass er keine Zeit fuer den Kinderkram habe, weil er keine Verspaetung verursachen wolle. Das koennte Symptom einer falschen Grundeinstellung sein, die "On time departure" ueber alles zu stellen. Ein Problem gehoert geloest und nicht unter Verweis auf Zeitdruck weggeschoben. Get-there-itis ist eine potentiell toedliche Krankheit;
- Stichwort Stewardess/falsche Arbeitseinstelllung: Die Dame hat einen Fehler gemacht und anschliessend gelogen, damit er nicht auffliegt. Die Sicherheitskultur in der Fliegerei beruht darauf, dass man zu Fehlern steht und sie aufklaert, um daraus zu lernen und eine Wiederholung zu verhindern. Die Frau hat ein grundlegendes Problem und ist moeglicherweise fuer ihren Job ungeeignet.
- Das zu erkennen, und damit nehme ich den ersten Punkt wieder auf, und Konsequenzen zu ziehen, waere gutes CRM des Kapitaens gewesen.
Ganz, ganz schlechte Performance der beiden Crewmitglieder.