V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
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Dass ihr mit Vollgas an Dresden vorbeigeheizt seid, nehme ich euch natürlich für alle Zeiten übel :p
Ich hatte von 1992 bis 1994 mit -2 in Dresden gelebt. Eine tolle Stadt, welche ich vor 4 Jahren mit V. für 2 Tage besucht habe - sie schwärmt noch heute von der Wurst im Brötchen, welche sie damals gegessen hat. Laut ihrer Aussage besser als die in Weimar.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Also, falls Ihr noch länger in Berlin bleibt, esst doch mal hier die Curry Wurst. Hat den entscheidenden Vorteil, dass Ihr euch in der Mitte der Schlange wiedertrefft. Für +1 der Mustafas Gemüsekebab, für Dich die Wurst. Aber Zeit mitbringen; halbe Stunde Wartezeit kann schon sein.
So verschieden sind Geschmäcker, Curry36 fand ich auch lecker, Mustafas Kebab viel zu viel gehypt.

Warum ist Prag so überlaufen, weil alle denken, es sei billig?
 
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kleinerpartybaer

Erfahrenes Mitglied
17.02.2012
1.272
-7
Wir waren im Juli noch in Prag und man hat das Gefühl, dass es jedes Jahr schlimmer wird ( Anzahl der Touristen).

Uns hat übrigens das V Zatisy ( Restaurant)bei unserem letzten Besuch gut gefallen.
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
5.053
4.726
BER
Tatsächlich, ja. Dabei sind die Preise in der Innenstadt auf dem Niveau jeder deutschen Großstadt. Außerhalb des Zentrums mag das wieder anders sein (da geht dann nur keiner hin).

Natürlich ist die Prager Innenstadt auch echt schön, ohne Frage.
Die Innenstadt von Prag ist zudem auch recht klein, in 20-30min. ist man einmal von einer Seite zur anderen durch. Da konzentriert es sich dann eben auch sehr, gerade bei den rapide steigenden Besucherzahlen aus Asien.

Wie geschrieben, mit Metro oder Tram bis Namesti Miru gefahren und losgelaufen. Da muss man sich dann Prag mit den Pragern und den dort sehr gern lebenden Expats teilen.
 

Ramius

Reguläres Mitglied
16.11.2011
30
0
BY / BW / OÖ
Ich war in den letzten 20 Jahren und vor allem seit 2010 etwa 25 Mal in Prag. Eine grossartige Stadt mit extrem sehenswerten Grunderzeitvierteln. Das Zentrum gilt es zu meiden, dann hat man an Prag wirklich Spass. Ich schlag mal meine Stammkneipe Pivovar Basta vor, die haben ein Weltklasse-Halbdunkles am Hahn und für den Preis sehr leckere Entengerichte! Und fahrt mal nach Vinohrady und geht da spazieren: Halickovy Sady und dann rüber zum (zugegebenerweise eher unansehnlichen) Fernsehturm in Zizkov. Tolle Bebauung unterwegs und zero Touristen und definitiv keine Kristall- und Nippesladen.
Die Bar Soma im selben Viertel hat gute Drinks abseits vom Bier. Für letzteres gibts dann den Beergeek oder U Vodoucha.
Kann ich genau so bestätigen.

@ HON/UA
Fahr mal nach Vinohrady. Ist sehr sehr schön dort und nicht annähernd vergleichbar mit dem Zentrum.

Restaurant Tipp wäre das Sapori restaurace.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Ich durfte auch einen Teil der restlichen Tschechei kennenlernen, schon damals war Prag erheblich teurer als der Rest. Jetzt war ich allerdings schon einige Jahre nicht mehr dort. Und hier schon gesagt wurde, andere Staedte sind uriger. Also mutig sein und den Rest der Tschechei erkunden.
Scheint wohl, dass Prag wie ein zweites Barcelona wird/ist.
Ich finde an Prag die alte Metro und ihre Stationen schoen und auch diese Tramwagen.
Danke fuer den Bericht.
 
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singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
Angesichts der Bilder könnte man sagen, dass es bis jetzt beim Versuch geblieben ist? ("...versuchen der Kälte zu entkommen...") ;)
 
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MaxPowers

Reguläres Mitglied
13.02.2017
87
-1
FRA
Warum ist Prag so überlaufen, weil alle denken, es sei billig?

Genau das ist der Grund, warum ich selber mit einigen Studienfreunden zum Übermaß an Touristen beigetragen habe. Und wenn man es drauf anlegt, kann man in Prag ziemlich günstig feiern gehen, auch wenn die Qualität (z. B. der Clubs) darunter leidet.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
9. Tag; 1. Winterreise 2017/18

Gegen 9 ging es hinunter zum Frühstück, als Platin-Member hat man die freie Wahl zwischen einem eingeschränkten Frühstück in der Club Lounge oder dem vollen Frühstück im Restaurant – ohne dafür die Willkommenspunkte opfern zu müssen.


Der Frühstücksraum ist eher schrecklich, billigst und runtergerockt, wie der Rest des Hotels.


Das Buffet ist ebenfalls maximal okay, aber zu schlecht um dafür Geld zu bezahlen.




Wenigstens kann man sich Eierspeisen frisch zubereiten lassen, was wir auch taten.


Draußen schien die Sonne, ein Wunder! Dennoch war es eiskalt, als wir das Hotel um 10 Uhr verließen hatte es gerade 8 Grad. Direkt neben dem Sheraton wechselten wir Euros ins lokales Geld, 0% Provision, zudem ein sehr guter Kurs (knapp 26 Kronen pro Euro)

Wir kamen an einem der für mich schönsten Häuser Prags vorbei, vor allem der Eingang ist genau mein Stil.


Über die ‚Narodni’,


mit eindrucksvoller Architektur




und dem ‚Neuen Theater’


zur Legii-Brücke, von wo aus meinen herrlichen Überblick hatte.


In Richtung Norden zur Karlsbrücke,


vor welcher ich das perfekte Gym sah.


Die Brücke mit tausenden anderer Touristen im Slalom zwischen Souvenirständen überquert.

(Blick nach Süden)

Am Ende der Brücke


erreichten wir das Stadtviertel ‚Mala Strana’ und begannen den Aufstieg


zur Burg.

Oben angekommen bot sich ein guter Blick über Prag.


Wer einen ‚Kaffee’ möchte, Starbucks ist auch schon da!

Auf dem Burgvorplatz


angekommen warfen wir einen Blick auf den Toskanapalast entgegengesetzt der Burg,


liefen dann zum Eingang der Prager Burg,


welche man ohne Eintritt zu bezahlen betreten kann.

Die Besichtigung des Burginneren schenkten wir uns, die Schlange zum Kauf eines Tickets war uns zu lang.


Durch den ersten Burghof in den nächsten, und schon standen wir vor dem Veitsdom,


welchen wir sodann betraten.


In östlicher Richtung hinaus aus der riesigen Burganlage, wieder mit hübschem Blick auf Moldau


und Altstadt.


Zwischen Weinreben führt ein schmaler Fußwegen hinunter, wir kämpften uns in russischer Methode (Ellenbogen) an den langsamen chinesischen Touristengruppen vorbei.

Über die Moldau an moderner Kunst


und Rudolfinum,


dem Sitz der Tschechischen Philharmonie, vorbei.

Der Schrittzähler des iPhones zeigte um 13 Uhr bereits knapp 9 Kilometer – und wir hatten die wichtigsten Punkte Prags abgehakt.

Damit ging es zum Shoppen. Dummerweise fand V. auch gleich die richtige Straße, die Parizska.


Eine wunderschöne Straße, in welcher sich die üblichen Verdächtigen befinden, wie Gucci, Dior, LV, Ferragamo und natürlich Dolce & Gabbana.

Bewaffnet mit Einkaufstüten (es gab u.a. Mäntel im Military-Look für V. und mich) drehten wir am sowjetischen Hotel Intercontinental, in welchem ich vor bestimmt 15 Jahren schon mit -2 übernachtet hatte, um, liefen an der Spanischen Synagoge zur ‚Na Prikope’, wo ich noch eine Weile bei Zara der Dinge harren durfte.

Zu Fuß zurück zum Hotel, wo wir wieder gegen 15 Uhr ankamen.

Nachdem V. ein paar Früchte gegessen hatte, ließen wir das Auto holen, fuhren los zum Stadtteil Zizkov, über die ‚Vinohradska’ nach Osten zum Friedhof.

Gegenüber dieses Bürogebäudes aus der Sowjetzeit

(CETIN)

tankten wir das Auto voll und parkten vor dem Friedhof, gönnten uns einen kleinen Spaziergang in Ruhe, abseits der Touristenmassen.




Dieser Friedhof ist sehr eindrucksvoll, die Grabmonumente opulent ausgeführt, die Wege sauber. Es gibt sogar ein Terminal, in welches man den gesuchten Namen eintippen kann, dieser spuckt die Lage des Grabes aus.

Wieder durch den wunderschönen Distrikt mit Häusern aus dem Jugendstil und der Gründerzeit zum Fernsehturm.


Naja, hübsch ist er nicht – aber wenigstens anders.

(Detailaufnahme des Fernsehturms).

Da V. etwas bei Zara in der Innenstadt nicht bekommen hatte fuhren wir nun auf die andere Seite der Moldau, zur Shopping Mall ‚Novy Smichov’, wieder an spannenden Gebäuden vorbei.


Auto geparkt, hinein, das gewünschte besorgt und Hunger gehabt.

Ich war sehr glücklich, dass ich in Prag diese Delikatesse bekommen konnte:


Auch V. schmeckte es ausgezeichnet, besser als jeder Burger bei McD – und dazu auch noch gesünder.

Am ‚Tanzenden Haus’


vorbei zurück zum Hotel, wo wir uns nach 12 Kilometern erstmal ausruhen mussten.

Für das Abendessen stand ‚alles außer Tschechisch’ an, wir entschieden uns für das ‚Bibimbap Korea’ Restaurant im Stadtteil Zizkov, reservierten einen Tisch.

Schon vor Abfahrt wurden wir vom Concierge gewarnt, Parken wäre in Prag der pure Horror, fast alle Parkplätze ‚Blau’, für Anwohner reserviert. So fuhren wir relativ früh los, um Zeit zu haben das Auto regelkonform abzustellen.

Nach 10 Minuten des Suchens fanden wir einen legalen Parkplatz auf der Seifertova, ca. 500 Meter vom Restaurant entfernt.

Wir liefen das Stück, erreichten das Restaurant,


waren beim Eintreten froh einen Tisch reserviert zu haben – der Laden war sehr einfach, aber alle Tische besetzt.

Wir bestellten klassisches Bibimbap und einen Gemüse/Seafood-Pancake


Sowie ein Set-Menü mit Bulgogi.


Wow, war das Essen lecker, wir fühlten uns in Seoul zurück! Herausragend war das Kimchi, selten in Europa so ein gutes gegessen. Nach ‚Tim Raue’ und ‚IWASE’ war dies bisher das drittbeste Essen auf unserer Reise.

EUR 30 inkl. Trinkgeld bezahlt und mit dem Auto zurück zum Hotel, in unser ‚Deluxe-Zimmer’.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
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Moin, Moin, HON/UA.Danke fuer den Bericht.
Wenn du gestattest, hier ein paar Fragen.


- Das Hotel ist deiner Meinung ja eher schlecht, zufrieden scheinst du nicht zu sein. Ich weiss ja, dass du Airbnb nicht magst, aber waere das naechste Mal vielleicht ein Appartement mit Service oder ein Airbnb eine Alternative?
Fruehstuecken kann man ja heutzutage ja auch oft ausserhalb des Hotels.
Warum wurde es ausgerechnet dieses Hotel?


- Die Shoppingstrasse mit den Designern. Findet man das gleiche Angebot nicht in jeder Stadt, sei es Berlin oder Prag?
Lohnt sich Prag wirklich noch zum Shoppen?


Ein Nordseefischbroetchen in Prag. :) Die Globalisierung gruesst.
Gute Nacht und viel Spass morgen.

 
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HON/UA

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28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Das Hotel ist deiner Meinung ja eher schlecht, zufrieden scheinst du nicht zu sein. Ich weiss ja, dass du Airbnb nicht magst, aber waere das naechste Mal vielleicht ein Appartement mit Service oder ein Airbnb eine Alternative?
Prag war zu unserem Zeitpunkt sehr teuer - und da haben sich die 7'000 Punkte/Nacht eben gelohnt. Ich dacht nicht, dass ein 'Sheraton' so mies sein kann, einen gewissen Mindeststandard bietet.
AirBnB? Nein, bestimmt nicht mehr. 2x reingefallen reicht völlig. Aus Fehlern muss man lernen.

Die Shoppingstrasse mit den Designern. Findet man das gleiche Angebot nicht in jeder Stadt, sei es Berlin oder Prag? Lohnt sich Prag wirklich noch zum Shoppen?
Manchmal sind bestimmte Artikel in manchen Städten ausverkauft, oder die richtige Größe nicht erhältlich. In den meisten Boutiquen kann man dann fragen ob der gewünschte Artikel in einer anderen Stadt verfügbar ist und es wird im System nachgeschaut. So war z.B. ein Gürtel in Berlin nur in 85 für mich, in Prag in 80 für V. erhältlich.

Die Preise sind in der EU eh gleich, vielleicht minimale Abweichungen durch andere MwSt.
 

Hene

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27.03.2013
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BER
Das 'Gebäude aus der Sowjetzeit' ist, wenn mich nicht alles täuscht, der tschechische Rundfunk. Es freut mich, dass sowas bei den tschechischen Nachbarn nicht einfach abgerissen wird. Ein paar m weiter ist der leerstehende Güterbahnhof Zizkov, wo man im Sommer nett in einer Kneipe auf den Gleisen sitzen kann und abends gibts openair Kino. Auf dem Friedhof (Jüdischer Friedhof Flora) liegt doch meines Wissens auch der Kafka-Franz?
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
...Auch wenn Prag überlaufen ist, in meinen Augen eine sehenswerte Stadt. ;)
Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen. Prag ist ein 'must see' - aber ein zweites Mal brauche ich es nicht, da gibt es interessantere Städte in Europa. Die Architektur ist zweifelsfrei wunderschön - nur stehe ich eben mehr auf 'interessante' Architektur, z.B. aus der Sowjetzeit, den 30er und 50er Jahren. 'Schönheit' ist nicht alles.
 
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27.03.2013
5.053
4.726
BER
Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen. Prag ist ein 'must see' - aber ein zweites Mal brauche ich es nicht, da gibt es interessantere Städte in Europa. Die Architektur ist zweifelsfrei wunderschön - nur stehe ich eben mehr auf 'interessante' Architektur, z.B. aus der Sowjetzeit, den 30er und 50er Jahren. 'Schönheit' ist nicht alles.
Dem zweiten Teil schliesse ich mich an! Jetzt bin ich gespannt, wie es bei euch weitergeht. Bratislava hat auch spannende sozialistische Architektur: die Ufo-Brücke und das Rundfunkgebaude.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
10/1. Tag; 1. Winterreise 2017/18 (2 Teile wegen über 40 Fotos)

Ein letztes Frühstück im Sheraton in Prag, Taschen gepackt, Auto kommen lassen und bereits gegen 09:30 war Abflug, es gaben keinen Grund das ‚Ambiente’ des Hotels länger als nötig zu genießen.

Natürlich regnete es wieder, alles war grau, als wir zur Autobahn in Richtung Brno fuhren.

Nach guten 2 Stunden Fahrt zeichnete sich Brünn am Horizont ab, ein bisschen wie Kiev, eine Ansammlung von sozialistischen Einheitswohngebäuden.

Wir bogen von der Autobahn ab, fuhren in Richtung Stadtzentrum, welches bei diesem Anblick auch ohne Navigationssystem schwer zu verfehlen gewesen wäre.


Wir machten uns auf eine ausgedehnte Parkplatzsuche gefasst, hatten aber Glück, dass die normalerweise gesperrten Straßen zum Krautmarkt geöffnet waren, wir dort problemlos unseren Luxusschlitten abstellen konnten.

Auch hier konnte die Architektur begeistern,



(mir gefiel natürlich wieder das Gebäude links)

wenn auch provinzieller als in Prag – dafür aber mit weniger Touristen, nicht ohne, denn die Reisebusse mit Chinesen haben auch schon ihren Weg hierher gefunden.

Wir liefen etwas durch die Gassen,


kamen am Alten Rathaus mit schmuckem Eingangsportal vorbei


Und erreichten den Freiheitsplatz (ich hoffe ich habe das richtig aus dem Tschechischen übersetzt).


Die Architektur konnte überzeugen, erinnerte aber eher an Österreich als an Prag. Einige Details gefielen mir besonders:


Ein Blick die Straße entlang und


an der Stadtverwaltung vorbei


zurück zum Auto, so dass wir den letzten Teil der Fahrt nach Bratislava (Pressburg) antreten konnten.

Die Fahrt zog sich, zum Glück hatte ich die Vignette für die Slowakei bereits am Vortag online erstanden, V. übernahm das Steuer.

Gegen 14 Uhr erreichten wir unseren ersten Sightseeing-Punkt in den nordwestlichen Vororten Bratislavas, die Gedenkstätte ‚Slavin’.

Bei dieser Gedenkstätte handelt es sich um ein Kriegerdenkmal und Friedhof zu Ehren der knapp 7'000 Sowjetsoldaten, welche bei der Schlacht um Bratislava am Ende des 2. Weltkrieg gefallen sind.

Am unteren Zugang kommt man an einer Gedenktafel vorbei,


Erklimmt dann die Stufen zum Ehrenmal, welches 1960 zum 15. Jahrestag der Schlacht eröffnet wurde.


Oben angekommen sieht man im Hintergrund die Ehrenhalle mit dem knapp 40 Meter hohen Pfeiler, auf welchem eine Bronze eines siegreichen Sowjetsoldaten steht.

Vorbei an den Einzel- und Massengräbern,


die Stufen hinauf zum Eingang.


Die Türe war leider verschlossen, so dass wir die darin befindlichen Statuen und Sarkophage nicht besichtigen konnten.

Im Hintergrund erspähten wir noch den Fernsehturm Bratislavas,


liefen zurück zur Treppe. Hier bietet sich wohl der beste Blick auf Bratislava, mit Schloss und meinem persönlichen Wahrzeichen der Stadt, dem ‚UFO’.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
10/2. Tag; 1. Winterreise 2017/18 (2 Teile wegen über 40 Fotos)

Wieder ins Auto gesetzt und durch die Stadt mit seiner alten und sowjetischen Architektur


zum Fluss gefahren. Schon hier fiel uns auf, dass Bratislava nicht den Renovierungsstand Prags erreicht hat, es gibt noch sehr viele wunderschöne Häuser und Villen, welche in schlechtem Zustand sind. Insgesamt man dies die Stadt aber authentischer und spannender als ‚Disney-World-Prag’.

Als UFO-Fan hatte ich natürlich ein Hotel in der Nähe der SNP-Brücke gebucht, um genau zu sein das Hotel ‚Devin’ (nebenan wird gerade ein Park Inn fertiggestellt).


Auto auf dem Hotelparkplatz geparkt und hinein in die Lobby.


Obwohl es bereits 15 Uhr war, wurde uns mitgeteilt, dass unser Zimmer noch nicht bezugsbereit sei, es noch eine gute Stunde dauern würde. Als die Rezeptionistin hörte, dass wir Russisch sprechen wechselte sie auch plötzlich ins Russische, sie käme ebenfalls aus einer ehemaligen Sowjetrepublik. Innerhalb von 2 Minuten hatten wir dann ein bezugsbereites Zimmer, im 4. Stock mit Flussblick.

Der Stil des Hotels gefällt mir ungemein, 50er, Stalinstil, aber in hervorragendem Zustand und blitzsauber – das findet man heute kaum mehr bei einem Hotel aus dieser Ära.




Das beste war natürlich der Blick, stromabwärts


und auf mein persönliches Highlight, das UFO:


Wir wuschen uns nur schnell die Hände und liefen los, die Altstadt zu erkunden.

Am Studentenmonument vorbei


auf den Theatervorplatz mit Blick auf die Philharmonie mit Siegesdenkmal


und natürlich das Theater mit Ganymedesbrunnen davor.


Wir schlenderten noch etwas durch die wunderschöne Allee


mit dem Brunnendenkmal für Pavol Orszagh Hviezdoslav (slowenischer Dichter)


bevor wir umdrehten und marschierten zum Altstadtplatz, vorbei an der Bronze des ‚Man at Work’ (Cumil).


Der Altstadtplatz war sehr nett,

(altes Rathaus, Pawera Haus)

mal wieder mit beeindruckend schönen Gebäuden


Und einer Bronze eines Französischen Soldaten.


Überhaupt, die Altstadt war herrlich ausgeschmückt, Blumen überall,


dazu sehr sauber.

Von hier noch einen kleinen Abstecher zum Primatialpalais


und in Gegenrichtung die Michalska hinauf zum Michaelertor.

(sehr touristische Straße)

Hindurch, links an der St. Stefans-Kirche


und interessantem Wandschmuck vorbei,


den Berg hinauf zur Burg.


Der Eintritt in die Burganlage bis 24 Uhr ist kostenlos (nur das Innere der Burg kostet Eintritt) und so traten wir ein, erklommen die letzten Stufen.


Von der Terrasse wieder ein toller Ausblick auf UFO und Neustadt,


sodann hinauf zur Burg.




Nördlich des Burggebäudes liegt der Burggarten, welcher gerade neu angelegt wurde.


Nun ging es wieder hinunter in Richtung Altstadt, entlang des Martinsdoms,


einem weiteren Blick auf UFO mit sowjetischem Brückenbau und postsowjetischem Graffiti,


nochmals toller unrenovierter Gebäude,


der Deutschen Botschaft (wunderschön) und der US-Vertretung, für welche die halbe Breite der Allee abgesperrt wurde.

Noch ein Schlenker zu BILLA, Getränke kaufen und zurück zum Hotel.

Um kurz vor 8 ein Blick aus dem Hotelzimmer zum UFO


und wir liefen wieder in Richtung Burg, hatten einen Tisch im Restaurant ‚Modra Hviezda’ reserviert, wollten der lokalen Küche nochmals eine Chance geben – auch da in TA hochgelobt.

Nach Ankunft


gingen wir hinein, bekamen einen schönen Tisch im Gewölbe zugewiesen,


alles sehr romantisch.

Die Speisekarte umfasste zahlreiche lokale Spezialitäten, wir entschieden uns für ein Wildgulasch mit Böhmischen Knödeln


und Ente mit Blaukraut,


dazu, um V. glücklich zu machen, eine Portion Kartoffelpüree.

Das Wildgulasch war sehr gut, bei weitem nicht so trocken wie die Variante in Prag, dazu noch hervorragend gewürzt. Auch der Knödel, wesentlich lockerer als die Pragvariante – ein leckeres Gericht.

Die Ente war kross, das Fleisch dafür etwas trocken. Das Blaukraut war dem Deutschen nicht sehr ähnlich, wesentlich weniger Geschmacksnuancen. Auch was ein Pfannkuchen als Beilage soll... aber V. hatte ja ihr Püree.

Wir waren zwar voll bis zum Rand, wollten aber dennoch ein Dessert versuchen, Kartoffelpfannkuchen mit Mohn.


Zu meiner Verwunderung waren diese sehr lecker und mehr als großzügig mit einer Honig-Mohn-Masse gefüllt.

Wir bezahlten EUR 50, liefen wieder zurück zum Hotel.

Wir holten den Autoschlüssel aus dem Zimmer, fuhren auf die andere Flussseite zum Eingang des UFOs. Den Mietwagen unter der Brücke abgestellt und den Aufstieg begonnen. V. fühlte sich dabei nicht sehr wohl, denn die Metallkonstruktion der Treppen war an vielen Stellen völlig durchgerostet, Löcher von über 10 cm Durchmesser.

Vom Fußweg unter der Fahrbahn machte ich noch ein paar Fotos von der nächtlich beleuchteten Burg,


hatte echt Mühe die Kamera ruhigzuhalten, so sehr vibrierte die Konstruktion wenn ein Lastwagen oder Straßenbahn darüberfuhr.

Der Aufzug zum UFO wurde leider erneuert, der alte Lift existierte nicht mehr. Damit war mein Interesse an einer Fahrt nach oben erloschen, auch weil im UFO selbst alles runderneuert wurde.

Noch ein Blick nach oben zum UFO


und wir fuhren los.

Für eine Konstruktion aus den 60er Jahren ist diese 430 Meter lange Schrägseilbrücke mit nur zwei Stützpfeiler auf einer Seite beeindruckend.


Zurück zum Hotel wo der Tag sein Ende fand.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
5.053
4.726
BER
Toller Bericht wie immer, danke! Brünn hat auch einiges an moderner Architektur zu bieten, u.a. die Tugendhat-Villa von Mies van der Rohe. Muss da unbedingt auch selbst mal hin!
Macht ihr in Bratislava noch einen kurzen Stopp an der umgekehrten Pyramide von Slovensky Rozhlas? Ein sehr abgefahrener Bau...
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
...u.a. die Tugendhat-Villa von Mies van der Rohe. Muss da unbedingt auch selbst mal hin!
Ich habe diese kurz nach der Renovierung besichtigt, als ich geschäftlich in Brno war. Mir es damals zu 'neu', es hatte keine Patina, keinen Flair, eher das Gefühl eines Nachbaus. Aber vielleicht hat sich das nach 5 Jahren geändert.

Macht ihr in Bratislava noch einen kurzen Stopp an der umgekehrten Pyramide von Slovensky Rozhlas? Ein sehr abgefahrener Bau...
Eigentlich stand das Gebäude des Slowakischen Radios heute beim Hereinfahren vom Slavin zum Hotel auf dem Programm - aber V. war hungrig. Somit schauen wir uns dieses Morgen beim Herausfahren aus Bratislava an.

P.S.: müsste ich wählen, Prag oder Bratislava, ich würde mich klar für Bratislava entscheiden.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.295
Odessa/ODS/UA
Da weniger touristisch? Weniger ueberlaufen? Authentischer? Mal sehen, ob ihr auch nach Ostrau kommt.
Ostrau läge ja wieder in Tschechien. Würden wir noch mehr Zeit in der Slowakei haben, ich würde Banska Bystrica wählen - und die Hohe Tatra. Ich war schon vor 15 Jahren in Banska Bystrica, die Stadt und die Umgebung waren wunderschön.

Warum Bratislava? Kleiner, übersichtlicher, nicht Disney-World-mässig renoviert, authentischer, freundlicher, weniger Nepp, nicht ganz so touristisch und natürlich mehr sowjetische Architektur. Speziell die Neustadt auf der anderen Flussseite, V. dachte wir wären im Charkovski Massiv in Kiev angekommen.
 

Dale

Aktives Mitglied
02.06.2011
181
78
PDX
Hach, Bratislava... Verdammt, jetzt muss ich heut abend The living daylights schauen (auch wenns eigentlich in Oesterreich gedreht wurde...)
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Ostrau läge ja wieder in Tschechien. Würden wir noch mehr Zeit in der Slowakei haben, ich würde Banska Bystrica wählen - und die Hohe Tatra. Ich war schon vor 15 Jahren in Banska Bystrica, die Stadt und die Umgebung waren wunderschön.

Warum Bratislava? Kleiner, übersichtlicher, nicht Disney-World-mässig renoviert, authentischer, freundlicher, weniger Nepp, nicht ganz so touristisch und natürlich mehr sowjetische Architektur. Speziell die Neustadt auf der anderen Flussseite, V. dachte wir wären im Charkovski Massiv in Kiev angekommen.

Stimmt, es liegt in der Tschechei. Hohe Tatra ist natuerlich auch sehr schoen. Habt ihr denn Wanderschuhe dabei? Aber ihr fahrt wohl nun weiter gen Osten.
 
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