45. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Keine Frage, das Meer, wenn morgens und am späten Nachmittag Flut herrschte, war traumhaft schön – aber für uns waren 4 Nächte einfach zu viel, zu langweilig, zu schlechtes Essen.
Die Erlebnisse mit dem Personal sind schwer zu beschreiben. Einige Supervisor waren übermotiviert, erkundigten sich dauernd nach dem Befinden, ob alles okay wäre – und ließen einen dann einfach nicht mehr alleine, blubberten immer weiter, auch wenn man gerade am Essen war. Andere Mitarbeiter dagegen waren genau das Gegenteil, versuchten unsichtbar zu sein, z.B. die Servicekräfte um den Pool.
So waren wir, trotz der traumhaften Lage, am Morgen sehr froh, dass um 14:20 der Rückflug nach Maputo, eine richtige Großstadt, anstand.
Das Frühstück nahmen wir wieder im Garten ein, köstliche, süße Früchte, frischer Mangosaft, starker Kaffee und in meinem Fall wieder das sehr gute, selbstgemachte Croissant mit Rührei und Käse. Aber auch hier zeigte sich wieder das leidige Problem, die fehlende Konsistenz. So war das Teil heute nur halb so groß wie am Vortag.
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Wir ließen uns Zeit, unterhielten uns noch mit dem Paar aus Malta, welches uns schockiert die Erlebnisse am Vorabend schilderten. Sie wären in einem Fischrestaurant gewesen, hätten den Fisch in Natura sehen wollen. Was dann kam wäre ein TK-Fisch gewesen. Wir fragten einen herumlaufenden Supervisor, wieso dies so wäre. Die Erklärung war wie folgt: die bösen Chinesen mit ihren riesigen Schiffen und Technik würden den Einheimischen alles wegfischen, deshalb müsste man international TK-Fisch zukaufen. Auch kämen mittlerweile viele der berühmten ‚Mozambique-Prawns’ direkt aus Vietnam.
Wir packten unsere Taschen, begaben uns ins Gym,
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überbrückten dort die Zeit bis zu unserer Abreise, nutzten die dortigen Duschen.
Um 12 waren wir in der Lobby, beglichen die Rechnung, warteten auf die anderen Reisenden bis zur Abfahrt. Interessant dieser Flyer, welcher im Hotel auslag. Wenn jemand also gerne ‚stoned’ ist, dann ist er hier richtig:
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Obwohl der Flug für 14:20 angekündigt war, wurde uns vom Hotel gesagt, dass wir spätestens um 12:30 aufbrechen müssten,
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um nicht später als 12:45 am Flughafen zu sein, LAM nähme es mit den Flugzeiten nicht besonders genau.
Durch die Straßen der Stadt
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zum Flughafen, wo wir um 12:50 am Check-In ankamen,
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wurden wir aufgefordert uns zu beeilen, das Flugzeug würde um 13:08 landen, um 13:25 wäre Abflug.
Valentyna hatte Hunger. So machten wir einen kurzen Umweg über das Flughafenrestaurant,
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bestellten einen Schinken-Käse-Toast ‚to go’, gingen durch die Sicherheitskontrolle zum Domestic-Abfluggate.
Und es kam wie es kommen musste: das Flugzeug stand wirklich bereits, zusammen mit zwei AirLink-Fliegern, auf dem Vorfeld – nur los ging es natürlich nicht wie angesagt.
Erst um 13:45 wurden wir aufgefordert zum Flugzeug zu laufen,
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dieselbe CRJ 100, welche uns auch vor 4 Tagen nach VNX gebracht hatte – nur mit anderer Crew.
Frei Platzwahl (außer Reihe 1), wir nahmen Reihe 2 C/D. Das Flugzeug wurde allerdings recht voll, man forderte uns auf uns in Reihe 1 umzusetzen, so dass eine Familie mit kleinem Kind auf 2 C/D Platz nehmen konnte.
Das Kind war ein Albino, was man in Afrika wesentlich häufiger als z.B. in Europa, Asien oder Amerika sieht. Heute zwischen Betreten des VNX Flughafens bis zum Verlassen des MPM Flughafens waren es insgesamt 3, die uns aufgefallen sind. Keine Ahnung ob es wirklich mehr Albinos gibt oder diese einem nur mehr auffallen.
Das erste Teilstück des Fluges ging nach Inhambane, das Kind trat mir dauernd in den Rücken, keine angenehme und teilweise sogar schmerzhafte Erfahrung. Die Mutter störte es auch nicht, dass ihr Kind die ganze Zeit schrie, sie hatte sich einfach Kopfhörer aufgesetzt und die Augen zugemacht. Ich setzte mich auf 1B, was wenigstens meinem Rücken half.
In Inhambane hatten wir 20 Minuten (real 35 Minuten) Aufenthalt, mit gutem Blick auf das Terminal, teilweise aus dem Jahre 1948.
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Wieder in der Luft gab es endlich etwas zu trinken und eine kleine Tüte Chips, das Kind nervte noch immer (ich musste wieder auf meinen alten Platz zurück), die Mutter hatte noch immer Kopfhörer auf und döste.
Die endlosen Sandstrände bis Maputo die Küste hinunter
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und in einem großen Bogen auf den MPM-Flughafen zugeflogen, mit schönem Ausblick auf die Stadt
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und die gerade von den (bösen) Chinesen erbaute Brücke.
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(die Fenster des Flugzeugs waren so zerkratzt, besser ging es nicht)
um 15:40, wie ursprünglich angekündigt (bei Abflug 14:20 mit einer DH4) setzten wir in Maputo auf, liefen zum terminal und durften sehr lange auf unser Gepäck warten. Heute, Sonntag, herrschte wohl kein großer Arbeitswille, das Gepäck kam mit riesigen zeitlichen Abständen aufs Band – aber wenigstens kam es.
Nun ging es zum Flughafenschalter von AVIS, denn es gab ein Problem mit unserer Reservierung für den Folgemorgen. Zwar hatte ich das Büro ‚Maputo Downtown’ ausgewählt, die bei avis.de angegebene Adresse existierte jedoch nicht in Maputo sondern nur in Nampula.
Am Schalter teilte man uns dann mit, dass unsere Buchung für Nampula gelte, nicht für Maputo. Ich zog unsere Reservierung heraus, zeigte der Dame was dort geschrieben stand, Abholort ‚Maputo Downtown’.
Die Dame war wenig beeindruckt, bot an die Reservierung zu ändern. Gemacht, getan – doch dann sah ich den Preis, schlanke 50% teurer als der auf meiner Bestätigung. Sie rechnete und rechnete, kam auf keinen anderen Preis. Ich meinte, dass dies vielleicht daran liegen könne, dass ich die Reservierung bereits im Juli 2017 gemacht hätte. Die AVIS Mitarbeiterin bestätigte dies und teilte mir mit, dass man mir diesen ‚alten Preis’ sowieso nicht geben würde, es seitdem Preiserhöhungen gegeben hätte, ich den tagesaktuellen Preis bezahlen müsse.
Aha, Afrika! Ich teilet ihr mit, dass das ja so nicht ginge, aber sie bestand darauf, sagte aber zu am Morgen mit ihrem Supervisor zu sprechen.
Der freundliche Mitarbeiter von AVIS besorgte uns ein normales Taxi, also kein gelbes Flughafentaxi, welches uns zu US$ 10 (statt 15) zum Radisson brachte.
Dort wurden wir schnell eingecheckt, bekamen ein Zimmer im 2. Stock des Haupthauses – uns war die Aussicht für eine Nacht mit früher Abreise egal. Schnell noch den Concierge gebeten uns für 19:30 einen Tisch im Restaurant ‚Zambi’, hochgelobt & im oberen Preissegment, zu reservieren.
Die Zimmer im Haupthaus können mit denen in der Residence nicht mithalten, sind kleiner, einfacher, ohne Balkon.
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Obwohl wir offene Badezimmer mögen, sagte uns dieses Design nicht zu.
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Taschen ausgepackt, gewählt was wir für die nächsten Tage benötigen würden, und wieder gepackt. Packen wird langsam zum Horror.
Noch schnell eine Email an AVIS geschrieben, damit man sich um unser Problem annimmt.
Valentyna hatte mal wieder Hunger und so ging es hinunter zum Concierge, mit der Bitte uns ein Taxi zum Restaurant zu organisieren. Plötzlich kam der Junge etwas ins Stottern, gab zu dass er vergessen hatte uns Bescheid zu geben, dass das Restaurant geschlossen sei. Ich wunderte mich über nichts mehr, wir sind in Afrika.
Er versuchte nun auf die Schnelle ein anderes Restaurant zu finden, machte einige Anrufe, ergebnislos am Sonntag.
Er setzte uns ins Hoteltaxi, welches uns zum Restaurant ‚Taverna’ brachte. Geschlossen. Der Fahrer war nun ratlos, Valentyna wurde langsam sauer, weil hungrig. Nun wurde mit dem Concierge Rücksprache gehalten, man fuhr uns 10 Minuten zum ‚Club Navale’, einer altehrwürdigen Badeanstalt mit einer, nennen wir es mal ‚Kantine’.
Ich sagte dem Fahrer er solle uns zum Restaurant ‚Campo di Mare’ bringen. Ich wusste es hat geöffnet und bietet ordentliches Essen.
Beim Eintreffen erhielten wir sofort eine Tisch auf der Terrasse, bestellten eine Spinatsuppe & Meeresfrüchtesalat als Vorspeise,
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Risotto mit Shrimps & Aubergine sowie Tintenfischpasta mit Tintenfischstückchen und Kirschtomaten als Hauptgericht.
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Der Meeresfrüchtesalat war, wie üblich, unterwürzt, die Shrimps trocken – die Suppe war dafür okay. Bei den Hauptgerichten stach das Risotto heraus, der Reis bissfest, das Risotto schön ‚schlotzig’.
Noch eine Kugel hausgemachtes Schokoladeneis als Dessert und schon waren wir auf der Straße, entschieden uns zum Hotel zurückzulaufen.
Im Gegensatz zu Südafrika hatten wir hier keine Angst, die Parkplätze am Strand waren noch recht vollgeparkt, Lautsprecher standen auf einigen Autos, ganze Familien grillten und machten Party. Wo immer wir vorbeiliefen, wir wurden freundlich begrüßt.
An einem Casino vorbei,
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entlang des chinesischen Hotels ‚Gloria’
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zum Radisson.
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(links das Hotel, in der Mitte Büros, rechts die Residence)
Der Concierge erwartete uns bereits, fragte wie das Essen gewesen sei und entließ nach oben in unser Zimmer.