Vermeidung von Lebensmittel-Verschwendung an den Frühstücksbuffets in der gehobenen Hotellerie

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LucaMK

Neues Mitglied
02.08.2024
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Hallo liebe Community,

im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit zum Thema "Food Waste Management in der gehobenen Hotellerie: Wege in eine nachhaltigere Zukunft" habe ich ein paar Fragen an euch.
Ich selber bin leidenschaftlicher Vielflieger und teste mich gerne durch die verschiedensten Hotels und möchte natürlich bei der (für mich) wichtigsten Mahlzeit des Tages (das Frühstück!) natürlich auf nichts verzichten.
Ein Unterthema der Arbeit ist, ohne Abstriche bei der Auswahl, der Verfügbarkeit oder der Frische trotzdem so gut es eben geht, weniger Essen in den Müll wandern zu lassen.

Da es hierzu leider noch überhaupt keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt, wollte ich euch mal um eure persönliche Meinung bitten.

Folgende Ideen habe ich mir bisher überlegt:

Div. Belohnungssysteme für "leergegessene Teller":
-eine Art Stempelkarte, 10x Teller leer, 1x gratis Frühstück
-Teller leer, 10% Rabatt beim nächsten Mal auf den Frühstückspreis
-Teller leer, 5€ Getränkegutschein an der Cocktailbar
-Teller leer, 3-5€ Rabatt auf den Frühstückspreis

Hier konnte ich von Green Cuisine herausfinden, das schätzungsweise 15-20% der Lebensmittel im Müll landen, für den Hotelbetreiber wären die 4 o.g. Optionen somit immer noch wirtschaftlich.

Bestrafungssystem:
Strafzahlung bei nicht leergegessenem Teller. Davon halte ich persönlich nichts, man ist ja immerhin entweder auf Dienstreise oder im Urlaub und hat für solche "Spirenzchen" kein Ohr.

Was haltet ihr von einer CO2-Fußabdruck-Ampel?
Ein kleiner roter/gelber/grüner Punkt auf den Bezeichnungsschildern am Buffet um zu zeigen, wie Umweltverträglich die einzelne Komponente ist.

Habt ihr andere Ideen?
Wie können sonst Anreize geschaffen werden, weniger auf dem Teller übrig zu lassen?

Danke für euern Input :)
 
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Mora

Erfahrenes Mitglied
22.10.2010
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131
Immer mehr Hotels z.B. in Frankfurt beteiligen sich jetzt schon an Too Good to Go mit ihren Frühstücksbuffets. Zu einer Uhrzeit nach Ablauf der offiziellen Frühstückszeit können sich Leute, die bei Too Good to Go eine Box erstanden haben, am Buffet eine Box vollpacken oder es werden Boxen mit den Resten des Buffets vom Hotel vorgepackt.

Ich persönlich halte von all deinen Vorschlägen gar nichts - das ist aber wie gesagt meine persönliche Meinung. Vor allem solltest du bei deiner Arbeit vielleicht auch kulturelle Unterschiede mit betrachten. Es gibt nämlich Nationen die essen eher ihre Teller leer, als andere....
 
Zuletzt bearbeitet:

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
691
1.026
Wenn man bedenkt dass Hotelfrühstückspreise in der erwähnten gehobenen Hotellerie heutzutage im Bereich von ~25-50 Euro pro Person liegen (einige Statuskunden ausgenommen) sehe ich weder ein Belohnungssystem noch ein Bestrafungssystem als angemessen. Wer sich diesen Luxus gönnt will sich nicht noch damit rumschlagen. Letztendlich ist es (regional unterschiedlich) eigentlich auch eher eine Ausnahme, dass sich Gäste grundlos die Teller vollpacken. Von den 15%-20% im Müll wird der größte Teile der Rest auf dem Buffet sein und ein kleiner Teil auf dem Gästeteller bleiben. Und das nicht immer mutwillig sondern eben auch mal, weil es nicht schmeckt.

Ein wichtiger Ansatz ist dabei ein Buffet korrekt zu beschriften. Sollte selbstverständlich sein, aber eben nicht immer so richtig umgesetzt. Da fällt auch mal ein Fehlgriff weg. (Wenn auch kein Frühstück, aber Buffet - das erinnert mich an ein Erlebnis in den fast immer schlecht beschilderten Lufthansalounges, wo ein Gast grüne Sauce über den Kaiserschmarrn gegossen hat. Der Teller bliebt wohl dann stehen)

Ansonsten kann vielleicht manchmal das Vorportionieren in kleinen Gläsern etc. sinnvoll sein, z.B. für Süßspeisen wie Fruchtquark o.ä..
Aber im Allgemeinen sind der Vermeidung von Lebensmittelabfällen da beim Hotelfrühstück Grenzen gesetzt. Bleibt eher der Ansatz der Nachverwertung (TGTG wie schon erwähnt).
 

spremmse

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
1.259
1.046
BER
Letztendlich ist es (regional unterschiedlich) eigentlich auch eher eine Ausnahme, dass sich Gäste grundlos die Teller vollpacken. Von den 15%-20% im Müll wird der größte Teile der Rest auf dem Buffet sein und ein kleiner Teil auf dem Gästeteller bleiben. Und das nicht immer mutwillig sondern eben auch mal, weil es nicht schmeckt.
Das ist auch mein Eindruck. Außerhalb der All-Inclusive Burgen sind das Problem nicht die Gäste die sich zu viel auf den Teller Schaufeln sondern das Konzept Buffet als solches.

Während ich bei günstigen Hotels eine Reduzierung des (v.a. frischen) Angebots beobachten kann sehe ich bei immer mehr gehobenen Hotels einen Trend zu made-to-order oder a la carte. Mir ist's recht und sicherlich der effektivste Weg zur Abfallvermeidung.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.766
13.440
Trans Balkan Express
Voraussetzung für das finden einer These wäre sicherlich eine kulturanthropologische Studie zum Essverhalten bestimmter Volksgruppen in Verbindung mit bestimmten Hotelgruppen, z.B. unserer amerikanischen Freunde in einigen Hiltons. Dann bedarf es einer gruppenbezogenen Lösung. Ich als gelernter DDR-Bürger wurde noch so erzogen: was auf den Tisch kommt, wird gegessen. Da bedarf es keines Belohungssystems. Außerdem ist es so, dass die Erziehungsversuche in den letzten Jahren zugenommen haben und zu einer Gegenbewegung führen könnten, d.h. einem bewussten Vollschaufeln und Stehenlassen. N.b. bin ich der einzige der sich über die aktuellen Bachelorarbeiten wundert? Dies wäre ein Thema für eine interdisziplinäre breit angelegte Studie.
 

monty81

Erfahrenes Mitglied
05.05.2017
691
1.026
Außerdem ist es so, dass die Erziehungsversuche in den letzten Jahren zugenommen haben und zu einer Gegenbewegung führen könnten, d.h. einem bewussten Vollschaufeln und Stehenlassen.
Das kann ich mir leider sehr gut vorstellen, sieht man ja gerade in Deutschland auf vielen Ebenen derzeit. Man verhält sich bewusst unsinnig nur um "denen da oben" zu zeigen, dass man sich nichts vorschreiben lässt. Das könnte in dem Kontext genauso passieren. Abgesehen davon, dass es eben dem Grundkonzept gehobener Hotellerie widersprechen würde.
N.b. bin ich der einzige der sich über die aktuellen Bachelorarbeiten wundert? Dies wäre ein Thema für eine interdisziplinäre breit angelegte Studie.
Nein, mein erster Gedanke war auch "Wie soll man mit dem Thema denn eine BA schreiben" ... ich hätte es mir nicht ausgesucht. Aber wenns Spaß macht, warum nicht.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.766
13.440
Trans Balkan Express
Das kann ich mir leider sehr gut vorstellen, sieht man ja gerade in Deutschland auf vielen Ebenen derzeit. Man verhält sich bewusst unsinnig nur um "denen da oben" zu zeigen, dass man sich nichts vorschreiben lässt. Das könnte in dem Kontext genauso passieren.

Mein Beitrag war zwar etwas launig geschrieben. Aber dieser Gedanke kam mir tatsächlich genau so.

Nein, mein erster Gedanke war auch "Wie soll man mit dem Thema denn eine BA schreiben" ... ich hätte es mir nicht ausgesucht. Aber wenns Spaß macht, warum nicht.

Nächstes Problem, zwar auch mit einem Augenzwinkern, aber einem durchaus ernsten Hintergrund. Hier geäußerte Hinweise müssten eigentlich als fremde Gedanken gekennzeichnet werden, um nicht in den Bereich des Plagiatsverdachts zu geraten. Frühere Anfragen hier haben sich wenigstens die Mühe gemacht, dies in Form einer Umfrage zu gestalten.
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.387
12.043
In was für Kindergartenhotels seid Ihr denn so? Weder erlebe ich besondere Verschwendung, noch das Erfordernis, dass sich ein Hotel mit Anreizsystemen oder gar Strafen gegenüber den Kunden darum extra kümmern müsste?
z.B. FCL G MUC

Irgendsoeine Proleten-Familie lässt den guten Champagner stehen, wahrscheinlich war der schon zu warm, wenn man schon das Glas NICHT am Stiel anfassen kann. Bei den Kindern (einige an der Zahl) wird das sicher irgendwann nicht besser werden, wenn man sieht wie das Spielzeug so in der Lounge verstreut worden ist und sicher noch darum trollt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.147
11.003
irdisch
Bin ja kein großer First-Nutzer, aber die Umgangsformen einiger Leute dort, keineswegs aller, sind mir auch schon aufgefallen.
Aber in großen 4- oder 5-Sterne Hotels hat man mehrheitlich nicht solche Leute. Von daher dürfte die angebliche Essensverschwendung eher ein verklausulierter Kostensenkungsansatz sein, mit kleineren Portionen etc.?
 

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
7.387
12.043
Andaz Wien war letztes WE absoluter Saustall beim Frühstück. Werde in Zukunft auf dem Zimmer frühstücken.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.548
671
Bin ja kein großer First-Nutzer, aber die Umgangsformen einiger Leute dort, keineswegs aller, sind mir auch schon aufgefallen.
Aber in großen 4- oder 5-Sterne Hotels hat man mehrheitlich nicht solche Leute. Von daher dürfte die angebliche Essensverschwendung eher ein verklausulierter Kostensenkungsansatz sein, mit kleineren Portionen etc.?
Den Kulturunterschied erachte ich größer als den Sterne- oder Geldunterschied, wie ich gerade diese Woche wieder beobachten darf.

Der erste Schritt ist wohl mit den Waste zu erfassen (was bei der Abfallentsorgung nicht immer der Fall ist (bei Fett schon), da häufig die Entsorgung der Tonnengröße bezahlt wird), zumeist läuft das so: Ich kenne den Wareneinsatz und meinem Verkauf, Differenz Waste (und Diebstahl). Da gibt es einen Hersteller, dessen System wiegt und analysiert die Abfälle. Und natürlich geht es darum Lebensmittelmüll zu vermeiden, d.h. Angebot zeitgesteuert so verringern, dass die Warenpräsentation trotzdem gut ist. Neben dem Lebensmittelmüll gibt es ja noch die Verpackungsabfälle, hier wird häufig mit automatisierten Spendern z.b. für Marmelade gearbeitet, verringert Verpackungsabfall und erlaubt entsprechend kleinere Dosiergrößen.

Ich gehe mal davon aus, dass alle Kettenhotels und größere Betreiber gehalten sind, entsprechende Reportings vorzuhalten, sind man von gesetzlichen Pflichten mal ab. Nun was ist gehobene Gastronomie? Nach meinem Verständnis wird man da bedient, da ist der einfachste steuernde Eingriff ja offensichtlich.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.905
9.845
LEJ
Hallo liebe Community,

im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit zum Thema "Food Waste Management in der gehobenen Hotellerie: Wege in eine nachhaltigere Zukunft" habe ich ein paar Fragen an euch.
Ich selber bin leidenschaftlicher Vielflieger und teste mich gerne durch die verschiedensten Hotels und möchte natürlich bei der (für mich) wichtigsten Mahlzeit des Tages (das Frühstück!) natürlich auf nichts verzichten.
Ein Unterthema der Arbeit ist, ohne Abstriche bei der Auswahl, der Verfügbarkeit oder der Frische trotzdem so gut es eben geht, weniger Essen in den Müll wandern zu lassen.

Da es hierzu leider noch überhaupt keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt, wollte ich euch mal um eure persönliche Meinung bitten.

Folgende Ideen habe ich mir bisher überlegt:

Div. Belohnungssysteme für "leergegessene Teller":
-eine Art Stempelkarte, 10x Teller leer, 1x gratis Frühstück
-Teller leer, 10% Rabatt beim nächsten Mal auf den Frühstückspreis
-Teller leer, 5€ Getränkegutschein an der Cocktailbar
-Teller leer, 3-5€ Rabatt auf den Frühstückspreis

Hier konnte ich von Green Cuisine herausfinden, das schätzungsweise 15-20% der Lebensmittel im Müll landen, für den Hotelbetreiber wären die 4 o.g. Optionen somit immer noch wirtschaftlich.

Bestrafungssystem:
Strafzahlung bei nicht leergegessenem Teller. Davon halte ich persönlich nichts, man ist ja immerhin entweder auf Dienstreise oder im Urlaub und hat für solche "Spirenzchen" kein Ohr.

Was haltet ihr von einer CO2-Fußabdruck-Ampel?
Ein kleiner roter/gelber/grüner Punkt auf den Bezeichnungsschildern am Buffet um zu zeigen, wie Umweltverträglich die einzelne Komponente ist.

Habt ihr andere Ideen?
Wie können sonst Anreize geschaffen werden, weniger auf dem Teller übrig zu lassen?

Danke für euern Input :)
Falsches Thema im falschen Forum.

Eine Steuerung kann nur durch den Betreiber erfolgen.
Dies könnten kleinere Ausgabeportionen sein.
Eine "Eigenerziehung" des Kunden wird es nicht geben..
Der Kunde wird rebellieren, denn er bezahlt das Frühstück.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.147
11.003
irdisch
Wirklich gehobene Leute wollen doch gar nicht "viel" essen? Das vermeidet man eher aktiv. Die Fresserei ist noch aus irgendwelchen Notzeiten übrig geblieben oder von Leuten, die erstmals den "Alles ist umsonst"-Flash haben.
 
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Onkel Dubai

Erfahrenes Mitglied
01.07.2012
2.463
3.906
Frankfurt, Genf, London
Ich kann mit den Ideen leider auch nichts anfangen. Gerade in gehobenen Hotels, bei mir meistens RC, StR, Four Seasons gehe ich beim Frühstück häufig mit kleinen Portionen, um möglichst viel zu probieren. Und da bleibt auch nichts übrig. Und wenn der sehr seltene Fall eintritt, dass mir irgendetwas überhaupt nicht schmeckt, möchte ich dafür bei diesen Preisen auch nicht bestraft werden.
Die Umsetzung würde meines Erachtens nach am fehlenden Personal scheitern, was das kontrollieren sollte.
Und ja, es ist großenteils ein kulturelles Problem (ich bin regelmäßig in Kairo mit Ägyptern unterwegs und spreche da aus Erfahrung) und auch zu großen Teilen ein Problem der Erziehung.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.905
9.845
LEJ
Ich würde das ganze Thema umdrehen.
Keine Plastikverpackungen mehr beim Discounter oder Supermarkt und alles frisch mit Service verpackt.
Ach so, kostet Geld...... und wer keines hat wird eher sparen und wer viel hat, isst eher mit Hirn und Achtsamkeit.