Vorankündigung: Demo wegen Fluglärm am Samstag, 04.02.2012 in Frankfurt, Terminal 1!

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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
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Die Future AG habe nicht ich in die Diskussion eingeführt, sondern lediglich aufgegriffen.

Die von Dir zitierte Studie kenne ich leider nicht. Interessieren würde mich, ob hier nur die positiven Aspekte berechnet wurde oder die Belastungen im Sinne einer Vollkostenrechnung dagegen gerechnet wurden:
- Wegfall von Arbeitsplätzen in anderen Branchen (hier bei uns z.B. Fremdenverkehr, Weinbau)
- Konzentration auf wenige Arbeitgeber bzw. wenige Branchen, Strukturelle Nachteile solcher Konzentrationsprozesse.
- Wegfall von Arbeitsplätzen, weil aufgrund besserer Logistik "verlängerte Werkbänke" in Billiglohnländern attraktiv werden
- Krankheitskosten
- Kosten durch vorzeitige Todesfälle (ausbleibender Konsum, fehlende Arbeitsleistung und Investitionstätigkeit)
- Kosten durch weitere Umweltbelastungen (neben Lärm z.B. Schadstoffe, Feinstaub)
- etc.

Alles drin?

Grüße,
Der, der Montags auf die Demo geht

P.S.: Ich habe vor kurzem gehört, dass in England per Regierungsbeschluss keine Flughäfen durch neue Bahnen erweitert werden dürfen. Kann das vielleicht einer von Euch bestätigen oder dementieren? Danke im voraus.

Guten Morgen,

Hut ab vor deiner Argumentationsweise. Extrem sachlich und inhaltlich gut aufbereitet. Und das bei einem so emotionalen Thema - stark.

Aber: das Problem ist, dass man sich beide Seiten schönreden kann (ist wie mit der Bibel - du findest immer ein Zitat, dass deine These beweist oder widerlegt). Im Endeffekt stellt sich doch nur die Frage, wie fortschrittlich oder wirtschafts- und technikabhängig sich eine Gesellschaft aufstellen will. Isoliert betrachtet mag deine Argumentationskette stimmig sein. Dieser Flughafen ist aber nur ein kleiner Teil des Gesamtgetriebes - und das Stellen von Rädchen dort hat (globale) Auswirkung auf viele andere Bereiche.

Du sprichst Umweltbelastungen, frühe Todesfälle, Krankheitskosten, den Wegfall von Arbeitsplätzen etc. an. All das kann man dir auch entgegenhalten. Eine Verlagerung von Flügen z.B. nach München, Köln, ... verlagert die Belastungen auf andere Menschen - haben die weniger Rechte als du? Villeicht entstehen durch die erhöhte Kapazität nicht so viele Arbeitsplätze in der Region wie versprochen - aber wenn wegen der beschränkten Kapazität jemand seinen Job verliert - ist das gerecht? Was sagst du den Menschen, die an Bahnstrecken oder Autobahnen wohnen - ist der Lärm weniger schädlich, weil er nicht von oben kommt?

Wir sind bisher mit unserem Gesellschaftsansatz bisher gut gefahren. Trotz Industrialisierung, Stress, Burn-Out, Atomkraft, ... steigt die Lebenserwartung kontinuierlich. Wir leben in relativer Sicherheit, es geht uns nicht schlecht (selbst denen, die keinen Job haben) und wir erfreuen uns der Freiheit. Willst du das alles über den Haufen werfen? Ein weiteres zum scheitern verurteiltes Gerechtigkeitsprojekt starten? Alle Menschen sind gleich und streben nach Gerechtigkeit :)lol:)?

Lärm macht krank - also lass uns den Flughafen schliessen - denn bei der Gesundheit und der körperlichen Unversehrtheit gibt es ja keine Kompromisse, oder? Aussserdem weg mit Autobahnen, Eisenbahnen, Straßen überhaupt. Back to the Roots, wo man noch natürlich leben konnte, gesund an der frischen Luft (ok - Lebenserwartung zwar nur bei ein paar 40 aber auch nur dann, wenn man nicht durch einen Krieg dahingerafft wurde).

Für dein Problem gibt es keine einfache und gerechte Lösung. Wenn wir (und das will ich!!!) unseren Gesellschaftsansatz erfolgreich weiter führen wollen, wird es immer wieder Sitauationen geben, bei denen jemand mehr zurück stecken muss, als andere. Du hast aber immerhin die Freiheit und Möglichkeit, weiter auf´s Land zu ziehen. Eventuell auch mit finanziellen einbußen, aber bei der Gesundheit gibt es ja keine Kompromisse, oder?
 

Montagsdemonstrant

Reguläres Mitglied
05.02.2012
60
0
Guten Morgen,
Hut ab vor deiner Argumentationsweise. Extrem sachlich und inhaltlich gut aufbereitet. Und das bei einem so emotionalen Thema - stark.

Herzlichen Dank. :) Ich bemühe mich und mein Ziel ist ja Verständnis und Verständigung. Das werde ich mit reiner Polemik wohl nicht erreichen.

Aber: das Problem ist, dass man sich beide Seiten schönreden kann (ist wie mit der Bibel - du findest immer ein Zitat, dass deine These beweist oder widerlegt). Im Endeffekt stellt sich doch nur die Frage, wie fortschrittlich oder wirtschafts- und technikabhängig sich eine Gesellschaft aufstellen will. Isoliert betrachtet mag deine Argumentationskette stimmig sein. Dieser Flughafen ist aber nur ein kleiner Teil des Gesamtgetriebes - und das Stellen von Rädchen dort hat (globale) Auswirkung auf viele andere Bereiche.

Damit sprichst Du ein grundsätzliches Problem an. Aber wenn für den Ausbau wirtschaftliche Argumente herangezogen werden und diese mit wirtschaftlichen Gutachten und Prognosen begründet werden, sollte diese doch zumindest in sich widerspruchsfrei und vollständig sein. Und zumindest halbwegs plausibel. Das vermisse ich bei diesen Betrachtungen oft.

Und man sollte dann doch so ehrlich sein, die Gesundheitskosten zu berücksichtigen und die statistisch erwiesenen zusätzlichen Todesfälle zu monetarisieren und prüfen, ob der Vorteil immer noch überwiegt. Auch das vermisse ich. Vielleicht, weil man Angst hat, dass diese Sicht als zynisch angesehen wird. Aber ganz pragmatisch werden Entscheidungen ja so getroffen, ich hatte schon Beispiele angeführt (Strassenverkehr, Rauchen).

Du sprichst Umweltbelastungen, frühe Todesfälle, Krankheitskosten, den Wegfall von Arbeitsplätzen etc. an. All das kann man dir auch entgegenhalten. Eine Verlagerung von Flügen z.B. nach München, Köln, ... verlagert die Belastungen auf andere Menschen - haben die weniger Rechte als du? Villeicht entstehen durch die erhöhte Kapazität nicht so viele Arbeitsplätze in der Region wie versprochen - aber wenn wegen der beschränkten Kapazität jemand seinen Job verliert - ist das gerecht? Was sagst du den Menschen, die an Bahnstrecken oder Autobahnen wohnen - ist der Lärm weniger schädlich, weil er nicht von oben kommt?

In einem Leserbrief, den ich kürzlich sah, wurde das sehr prägnant auf eine kurze Frage gebracht: Geld oder Leben?

Meine absolut persönliche Meinung: ohne Job komme ich eine ganze Zeit „irgendwie“ durch. Ohne ausreichend Schlaf nicht.

Ich hatte eine Frage hier schon mehrfach gestellt, aber leider keine Antwort erhalten: gibt es ein Optimum, eine ideale Größe für den Frankfurter Flughafen? Oder muss der Ausbau einfach immer weiter gehen? Schon jetzt sprechen Aktienanalysten davon, dass man in fünfzehn Jahren die nächste Bahn brauchen wird. Sollte diese dann auch einfach gebaut werden? Oder sollte man sich schon jetzt überlegen, wie es weiter gehen soll und wie viel Flugverkehr in einer dicht besiedelten Region grundsätzlich verträglich ist?

Nach den teilweise blutigen Auseinandersetzungen um die Startbahn West schien eine funktionierende Koexistenz von Flughafen und Menschen in der Region gefunden zu sein. Auch weil es das Versprechen der Politik gab "Kein Ausbau jenseits des Zauns". Durch den Ausbau und die neue Verlärmung großer Flächen gibt es jetzt Initiativen im ganzen Rhein-Main-Gebiet von Menschen, für die die Grenze des Erträglichen überschritten ist.

Und: jeder Lärm ist schädlich. Auch die Menschen im Mittelrheintal fordern z.B. nächtliche Betriebbeschränkungen für die Bahn. Und ich kann sie gut verstehen und würde diese Forderung unterstützen. Allerdings wird dieser Punkt sehr oft von Ausbaubefürwortern angeführt und ich habe dann das Gefühl, hier wird das eher als Argument gesehen: Die Menschen leiden auch, da macht das bisschen Fluglärm nix.

Wir sind bisher mit unserem Gesellschaftsansatz bisher gut gefahren. Trotz Industrialisierung, Stress, Burn-Out, Atomkraft, ... steigt die Lebenserwartung kontinuierlich. Wir leben in relativer Sicherheit, es geht uns nicht schlecht (selbst denen, die keinen Job haben) und wir erfreuen uns der Freiheit. Willst du das alles über den Haufen werfen? Ein weiteres zum scheitern verurteiltes Gerechtigkeitsprojekt starten? Alle Menschen sind gleich und streben nach Gerechtigkeit :)lol:)?

Lärm macht krank - also lass uns den Flughafen schliessen - denn bei der Gesundheit und der körperlichen Unversehrtheit gibt es ja keine Kompromisse, oder? Aussserdem weg mit Autobahnen, Eisenbahnen, Straßen überhaupt. Back to the Roots, wo man noch natürlich leben konnte, gesund an der frischen Luft (ok - Lebenserwartung zwar nur bei ein paar 40 aber auch nur dann, wenn man nicht durch einen Krieg dahingerafft wurde).

Für dein Problem gibt es keine einfache und gerechte Lösung. Wenn wir (und das will ich!!!) unseren Gesellschaftsansatz erfolgreich weiter führen wollen, wird es immer wieder Sitauationen geben, bei denen jemand mehr zurück stecken muss, als andere. Du hast aber immerhin die Freiheit und Möglichkeit, weiter auf´s Land zu ziehen. Eventuell auch mit finanziellen einbußen, aber bei der Gesundheit gibt es ja keine Kompromisse, oder?

Deine letzten beiden Absätze sind mir zu schwarz-weiß. Um es zu wiederholen: Ich habe seit einem Jahr viel mit Ausbaugegnern zu tun und dabei keinen gefunden, der den Flughafen schliessen will. Oder sonstwie zurück auf die Bäume will. Und auch "alle sind gleich" ist nicht mein Ding. Ich fahre mit dem Leistungsprinzip gar nicht schlecht. :D

Natürlich gibt es auch bei der Gesundheit Kompromisse: zu wenig Bewegung, Rauchen, Alkohol, Ernährung, Strassenverkehr. Alles Kompromisse. Ich zitiere mal einen alten Meister: Die Dosis macht das Gift (Paracellsus). Mit einem bestimmten Maß an Belästigungen und Störungen kann sich der Mensch offenbar recht gut arrangieren. Aber wenn dieses Maß überschritten wird, ist eben keine Kompensation mehr möglich.

Unser Gesellschaftsansatz beruht meiner Ansicht nach ganz erheblich auf Ausgleich. Ausgleich von divergierenden Interessen. Ausgleich von Schäden. Ärzte der Uniklinik Mainz stufen Fluglärm als Körperverletzung ein. Ab diesem Punkt wird es mit dem Ausgleich allerdings schwierig.

Und zu Deinem letzten Punkt (umziehen aufs Land): Ich wohne bereits auf dem Land. Und ich kenne viele Menschen, die genau diesen Schritt vor Jahren gemacht haben, nur um jetzt vom Fluglärm wieder eingeholt worden zu sein. Auch diese Frage wurde mir hier noch nicht beantwortet: welche Entfernung haltet Ihr langfristig für zweckmäßig? Wenn Ihr persönlich vor dieser Frage stehen würdet: wie weit würdet Ihr wegziehen und glauben, damit vorgesorgt zu haben?

Ich wehre mich dagegen, als Ausbaugegner als weltfremder Träumer hingestellt zu werden. Ich stelle mir einfach die Frage: was ist das rechte Maß? Und Du hast recht: Wenn man dieser Frage konsequent nachgeht, wird es schnell sehr grundsätzlich.

Herzliche Grüße,
Der, der montags auf die Demo geht
 

Montagsdemonstrant

Reguläres Mitglied
05.02.2012
60
0
Ich habe gehört, dass die jetzt mit Ufos fliegen und gar nicht mehr mit Flugzeugen.

Mann, Mann, Mann. Beiss dich da nicht so rein: Find Dich ab oder zieh weg - es wird keine andere Lösung geben. Du verschleuderst gerade nur noch mehr Lebenszeit und -energie.

Schade, Deine erste Zeile hat wohl weniger mit der Sache zu tun.

Und Deine zweite finde ich, hm, fortschrittsfeindlich? Wenn alle sich nur verdrücken oder brav erdulden: gibt es dann Entwicklung? Entsteht Entwicklung nicht gerade aus der Unzufriedenheit gepaart mit der Konsequenz, etwas dagegen zu unternehmen?

Aber überlegen wir mal: Umzug! Was gehört dazu?
- Entscheiden, wo es hingehen soll
- Zwei neue Arbeitsplätze finden
- Neues Domizil finden
- Umzug organisieren
- Altes Domizil verkaufen
- Am neuen Standort alles neu aufbauen: soziales Umfeld, Infrastruktur, jedes Teil des Hausstandes in die Hand nehmen etc. pp.

Das, was hier jeweils nur ein paar Worte sind, braucht in der Realität dann Stunden, Tage und Wochen und ist alles anderen als stressfrei. Vom Geld, was mann für all das braucht gar nicht zu reden. Da erscheint mir meine Lebensenergie aktuell im Widerstand gegen diese absurde Fehlplanung besser investiert.

Grüße
Der, der montags auf die Demo geht

P.S.: Und ich habe die Frage ernst gemeint. Die Aussage stammt von einem Vertreter der Anti-Fluglärminitiativen auf europäischer Ebene und ich dachte, vielleicht weiß einer hier etwas dazu.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.017
3.243
CGN
Und man sollte dann doch so ehrlich sein, die Gesundheitskosten zu berücksichtigen und die statistisch erwiesenen zusätzlichen Todesfälle zu monetarisieren und prüfen, ob der Vorteil immer noch überwiegt. Auch das vermisse ich. Vielleicht, weil man Angst hat, dass diese Sicht als zynisch angesehen wird. Aber ganz pragmatisch werden Entscheidungen ja so getroffen, ich hatte schon Beispiele angeführt (Strassenverkehr, Rauchen).

Die Todesfälle sind z.B. ein Bereich, indem es schon schwer ist eine Prognose aufzustellen: Erstmal: Wieviele Todesfälle gibt es tatsächlich und wie lange sterben die Leute früher? Und selbst wenn man davon ausgeht, dass welche früher sterben, wer stirbt? Das sind im Zweifel nicht junge-oder mittelalte Leute (denn die sterben ja nicht sofort, sondern die Lebenszeit soll sich lediglich verkürzen). Dann sterben aber wahrscheinlich eher alte Leute. Das diese früher sterben macht aber volkswirtschaftlich keinen allzu großen Unterschied. Vielleicht konsumieren sie weniger, dafür werden auch Sozialleistungsträger entlastet, insbesondere Renten- und Krankenkassen. Ja das ist makaber, aber das zeigt eben aus meiner Sicht die Schwierigkeit von Prognosen und da wären wir wieder beim Thema Abwägung...
 

Montagsdemonstrant

Reguläres Mitglied
05.02.2012
60
0
Die Todesfälle sind z.B. ein Bereich, indem es schon schwer ist eine Prognose aufzustellen: Erstmal: Wieviele Todesfälle gibt es tatsächlich und wie lange sterben die Leute früher? Und selbst wenn man davon ausgeht, dass welche früher sterben, wer stirbt? Das sind im Zweifel nicht junge-oder mittelalte Leute (denn die sterben ja nicht sofort, sondern die Lebenszeit soll sich lediglich verkürzen). Dann sterben aber wahrscheinlich eher alte Leute. Das diese früher sterben macht aber volkswirtschaftlich keinen allzu großen Unterschied. Vielleicht konsumieren sie weniger, dafür werden auch Sozialleistungsträger entlastet, insbesondere Renten- und Krankenkassen. Ja das ist makaber, aber das zeigt eben aus meiner Sicht die Schwierigkeit von Prognosen und da wären wir wieder beim Thema Abwägung...

Ok, lassen wir die Todesfälle weg, weil es zu spekulativ wird. Über die Frage der Gesundheitskosten für Schlaganfälle, Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen gibt es aber inzwischen Zahlen (z.B. Studie von Greiser im Auftrag des UBA). Aber auch diese Zahlen habe ich noch nie gegengerechnet gesehen? Zumal diese Kosten ja von der Allgemeinheit getragen werden.

Und andererseits wird eben auch das Arbeitsplatzargument sehr spekulativ begründet. So wurde der Begriff der "katalytischen Arbeitsplätze" eingeführt und so Zahlen von 200.000 durch den Ausbau geschaffene Arbeitsplätze hergeleitet. Hast Du eine Idee, was das ist?

Fragt
Der, der montags auf die Demo geht
 

TXL_Bis_Zuletzt

Aktives Mitglied
08.12.2010
161
0
Ich habe wirklich nichts gegen Demos und organisiere sogar manchmal welche. Aber bei einer Demo gegen Fluglärm frage ich mich schon, ob die versammelten Mann-/Fraustunden nicht vielleicht beim Nichtdemonstrieren irgendetwas bewegen könnten, dass das Leben wirklich besser oder Flugzeuge wirklich leiser machen würde. (Und ich HABE in der Flughafeneinflugschneise meines Lieblingsflughafens gewohnt und kenne Fluglärm).
 
T

tatami

Guest
Womit "erkauft" man sich eigentlich den steileren Anflugwinkel?
Kostet das mehr Kerosin zum runterkommen? Ist es riskanter!? Oder anfälliger für Seitenwinde (mehr Durchstarten)?

Irgendeinen Grund wird es ja gegeben haben, den aktuellen Winkel so anzusetzen.
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
13.315
1.140
Wie wenig es die Leute wirklich interessiert, konnte man gut bei den OB-Wahlen in Frankfurt sehen, AFAIR hat die Kandidatin der Fluglärmgegner nur in 3 oder 4 Bezirken gut abgeschnitten - im kompletten rest Frankfurts wurde sie kaum gewählt!
 

Alligator

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11.07.2011
1.712
6
FRA
leider ist das so. Die Stadtteilzugeordneten Ergebnisse lagen zwischen 0,5 und 29 Prozent. Die Solidarität unter den Stuttgarten war offenbar deutlich größer.
 

Montagsdemonstrant

Reguläres Mitglied
05.02.2012
60
0
Wie wenig es die Leute wirklich interessiert, konnte man gut bei den OB-Wahlen in Frankfurt sehen, AFAIR hat die Kandidatin der Fluglärmgegner nur in 3 oder 4 Bezirken gut abgeschnitten - im kompletten rest Frankfurts wurde sie kaum gewählt!

Ja, so ist das. Und ich kann das sogar gut verstehen. Bevor ich Fluglärm nicht persönlich ganz konkret und über einen langen Zeitraum erfahren hatte, war es für mich auch ein sehr abstraktes Thema und hätte mich wohl nicht dazu gebracht, eine monothematische Partei wie die FAG zu wählen.

Andereseits: der geplante Durchmarsch des frisch geläuterten Nachtflugverbots-Fans Rhein hat irgendwie auch nicht funktioniert, oder? Mal sehen, was bei der Stichwahl rauskommt. Bei der Montagsdemo gab es ein kurzes Stimmungsbild. Danach hat der Herr Rhein einfach ein massives Glaubwürdigkeitsproblem zumindest bei der "Fluglärm-Klientel". :eek:


Grüße
Der, der montags auf die Demo geht
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
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leider ist das so. Die Stadtteilzugeordneten Ergebnisse lagen zwischen 0,5 und 29 Prozent. Die Solidarität unter den Stuttgarten war offenbar deutlich größer.

Nein war sie nicht, selbst die Stuttgarter haben mehrheitlich für S21 gestimmt. Dagegen waren nur TÜ,FR und LÖ.
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
13.315
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Ja, so ist das. Und ich kann das sogar gut verstehen. Bevor ich Fluglärm nicht persönlich ganz konkret und über einen langen Zeitraum erfahren hatte, war es für mich auch ein sehr abstraktes Thema und hätte mich wohl nicht dazu gebracht, eine monothematische Partei wie die FAG zu wählen.

Andereseits: der geplante Durchmarsch des frisch geläuterten Nachtflugverbots-Fans Rhein hat irgendwie auch nicht funktioniert, oder? Mal sehen, was bei der Stichwahl rauskommt. Bei der Montagsdemo gab es ein kurzes Stimmungsbild. Danach hat der Herr Rhein einfach ein massives Glaubwürdigkeitsproblem zumindest bei der "Fluglärm-Klientel". :eek:


Grüße
Der, der montags auf die Demo geht

In großen Städten gibt es fast immer eine Stichwahl daher nichts neues. Diesen Montag waren ja eh nur noch 1500 Leutchen auf Eurer "Demo" (viele Zeitungen versehen Euren falschen Namen inzwischen mit "").
 
Zuletzt bearbeitet:

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.017
3.243
CGN
Viel interessanter finde ich allerdings das vom BverwG angesprochene Problem der möglicherweise fehlerhaft unterlassenen 2. Anhöhrung. Der VGH hatte hier noch argumentiert, die Anhöhrung seie insgesamt nicht erforderlich, jedenfalls aber habe es ausgereicht, dass einzelnen Betroffenen erneut die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wurde, da eine insgesamt neue Durchführung eines Erörterungstermins gesetzlich nicht vorgesehen sei.

Ich bin gespannt was aus den - in der Presse so zitierten - Äußerungen des Senats in den Entscheidungsgründen wird - jedenfalls mit dieser pauschal zitierten Aussage würde der Senat sich in Teilbereichen in Widerspruch zur bisherigen Rechtsprechung des BVerwG (z.B. zu Fragen der analogen Anwendung des §10 Abs. 2 LuftVG) setzen.

Es bleibt also weiter spannend.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.347
3.042
FRA
In der Frankfurter Innenstadt gab's heute einen SPD-Infostand zur Bürgermeisterwahl, ich habe gefragt wie die aktuelle Position zum Fluglärm ist.

Angeblich verlangt die SPD jetzt ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6. Auf die Frage, wie mit abfliegenden Passagiermaschinen zu verfahren ist, die wegen einer kleinen Verspätung erst am nachfolgenden Morgen starten können meinte man nur, es gebe nur wenige betroffene Maschinen, weil der Grossteil der Nachtflüge Carfoflüge sind.

Cargoflüge will man nach Hahn verlagern, dort gebe es weniger betroffene Anwohner als in FRA. Dass Hahn nicht mehr der Fraport gehört und dass man so freiwillig Arbeitsplätze in ein anderes Bundesland verschieben würde, sei kein Problem.

Keine Ahnung, ob es das offizielle SPD-Programm ist oder eine Fantasie der Leute am Infostand. Ich glaube, ich gebe dem CDU-Mann eine Chance :)
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
In der Frankfurter Innenstadt gab's heute einen SPD-Infostand zur Bürgermeisterwahl, ich habe gefragt wie die aktuelle Position zum Fluglärm ist.

Angeblich verlangt die SPD jetzt ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6. Auf die Frage, wie mit abfliegenden Passagiermaschinen zu verfahren ist, die wegen einer kleinen Verspätung erst am nachfolgenden Morgen starten können meinte man nur, es gebe nur wenige betroffene Maschinen, weil der Grossteil der Nachtflüge Carfoflüge sind.

Cargoflüge will man nach Hahn verlagern, dort gebe es weniger betroffene Anwohner als in FRA. Dass Hahn nicht mehr der Fraport gehört und dass man so freiwillig Arbeitsplätze in ein anderes Bundesland verschieben würde, sei kein Problem.

Keine Ahnung, ob es das offizielle SPD-Programm ist oder eine Fantasie der Leute am Infostand. Ich glaube, ich gebe dem CDU-Mann eine Chance :)


Das BVG scheint ja wohl 23-5Uhr festzuschreiben und in der h davor und danach die Flüge ab- bzw. anschwellen lassen zu wollen und die 17 gestrichenen Nachtflüge sollen wohl von den 150 Nachtflügen insgesamt abgezogen werden.

Lauf FAZ waren es bisher wohl AFAIR 19 Flüge, die seit Oktober nicht starten durften, also tatsächlich nicht die Welt und eine Größenordnung für die man eine Regelung finden können sollte.
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.315
1.140
Das Interesse an den Demos nimmt deutlich ab! Gestern waren laut FASZ nur 3000 auf der "Großdemo". Parallel dazu nimmt die Fehleinschätzung der Veranstalter zu (die reden von 10k Teilnehmern).
 

Montagsdemonstrant

Reguläres Mitglied
05.02.2012
60
0
In großen Städten gibt es fast immer eine Stichwahl daher nichts neues. Diesen Montag waren ja eh nur noch 1500 Leutchen auf Eurer "Demo" (viele Zeitungen versehen Euren falschen Namen inzwischen mit "").

Wie ist denn die Stimmung nach dem Wahlausgang der Bürgermeisterwahl in FFM?

Nach den Wahlanalysen, die ich kenne, sieht es so aus, als wenn gerade die ehemaligen CDU-Hochburgen im Frankfurter Süden Einfluss auf das Wahlergebnis hatten. Warum wenden sich die Menschen bloß vom Nachtfluggegner Rhein und der CDU ab?

Und zu der Frage, ob Demonstrationen was bringen und wie viele tausend da jetzt auf der Straße sind: Immerhin gibt es da seit November eine ziemliche Kontinuität, also schon über mehr als vier Monate. Das Umweltbundesamt, mehrere Kliniken aus Mainz und Offenbach, die großen Kirchen und die IG Metall unterstützen den Protest. Das Thema ist weiter in den Medien präsent und hat jetzt offenbar zum ersten Mal den Ausgang einer Wahl beeinflusst.

Alles nur eine Splitergruppe? Egoistische Partikularinteressen?

Fragt sich
Der, der Montags auf die Demo geht
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
6
FRA
Der Wahlausgang war eine völlige Überraschung und auch die FAG hat wenige Tage vor der Wahl eine Empfehlung für Feldmann an ihre Mitglieder und Förderer verschickt, nachdem sie beiden Kandidaten einen Fragebogen zu Fluglärmthemen vorgelegt hat.

Am Ende waren es m.E. weniger die Positionen der Kandidaten an sich (Feldmann wird wohl kaum ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr durchsetzen können, auch, wenn das eine tolle Sache für die Betroffenen wäre) als die Unglaubwürdigkeit, in die sich Rhein als Mitglied der Landesregierung, die gegen das Nachtflugverbot klagt, reinmanöverierte, als er - nun als frisch gebackener OB Kandidat - plötzlich zum Nachtflugbefürworter wurde.

Ein Hoch auf den Wähler, der dies nicht ungestraft ließ.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.347
3.042
FRA
die Unglaubwürdigkeit, in die sich Rhein als Mitglied der Landesregierung, die gegen das Nachtflugverbot klagt, reinmanöverierte, als er - nun als frisch gebackener OB Kandidat - plötzlich zum Nachtflugbefürworter wurde.

Du meinst sicher "Nachtflugverbotbefürworter" :) Als Nachtflug-Befürworter habe ich genau aus diesem Grund für Rhein gestimmt - ich fand seine Aussagen zum Nachtflugverbot unglaubwürdig :D

Für mich war der Wahlausgang auch eine Überraschung, Rhein hat im Vergleich zur ersten Wahlrunde fast nichts dazugewonnen, und hat auch in Stadtbezirken verloren, die nicht vom Fluglärm betroffen sind.

Die Wahlprogramme waren im Bezug auf meine Interessen aber recht ähnlich, so dass ich mit jedem Kandidaten gut leben kann.