Wird "Zwangs-Tipping" in USA uebertrieben?

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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
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Davon abgesehen: Steuern sind im Gesetz festgeschrieben. Welches Gesetz legt fest, daß Trinkgelder zu zahlen sind?

Nicht alles muss durch Gesetze geregelt werden. Wie wäre es mal mit Deinem Gewissen, dass festlegt, dass jemand entsprechend für seine Leistung auch bezahlt werden sollte?
 

un_lustig

Erfahrenes Mitglied
14.02.2011
2.060
447
VIE
Naja, das was ich nicht an Tips abdrücke muss der Arbeitgeber doch zahlen...also bis zum minimum Lohn hin ?????!?! oder ?
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Ja, genau diese Einstellung führt zum Erfolg der weltweiten Ausbeuter insbesondere in der Bekleidungsindustrie.

Das ist sicherlich richtig aber ich glaube fest daran, dass wir etwas von unserem westlichen 'heile Welt' Bild abruecken muessen und einfach verinnerlichen dass es Sklaverei schon immer gegeben hat (und in abgeschwaechter/modifizierter Form auch immer geben wird). Dies sogar unter den Augen von Regierungen in aller Welt. Man mag das nicht gut finden, gar verabscheuen aber die Welt ist gross und es kann nicht ueberall Wohlstand geben. Genauso unfair ist es, dass Menschen an Unterernaehrung sterben wo in der westlichen Welt taeglich Milliarden Tonnen guter Lebensmittel vernichtet werden.

Dieses Problem aber auf Tipping in den USA und das dort eingefahrene System zu uebertragen ist sehr weit hergeholt. Ich finde es interessant genau dieses System einmal im Kontext des derzeitigen US Wahlkampfs zu betrachten. Da werden Versprechungen gemacht und Dinge behauptet wo sich selbst George Washington im Grab umdreht. 'America, the hope of the world' sage ich da nur. Die USA sind der groesste Slum der westlichen Welt.
 

Bingham

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
388
1
MUC
Die Behauptung von Bingham ist ja auch absoluter Quatsch. Amerikaner geben auch in Europa im Schnitt die höchsten Trinkgelder. Die sind es einfach nicht anders gewöhnt. Japaner geben gar nichts. Die sind es auch nicht anders gewöhnt.

Das ist korrekt. Aber ich kann doch nicht €7 in Bad Salzdetfurt vergleichen mit $7 in Manhattan als Minimum Gehalt... Anyway - es ging mir nicht darum das ganze als freiwillige Sozialleistung darzustellen. Bist du in Rom, benimm dich wie ein Römer. In USA ist Tipping von 10-20% üblich bei uns wird aufgerundet bzw. 1-2 Euro mehr gegeben. Wobei das auch wiederum nicht für gute Restaurants gilt da sind auch in DE durchaus 10% normal. Wo ist das Problem? In DE gebe ich 1-2 Euro, in USA 10-20% (je nach Zufriedenheit) und in Japan nichts.

Wem es nicht passt wie die Kultur in anderen Ländern ist der bleibt halt zuhause. Und jeder ist glücklich.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.129
879
im Paralleluniversum
Müssen tut ein AG in den USA das aber. Ob er es im Zweifelsfalle auch tut, weiß ich aus Ermangelung an praktischer Erfahrung nicht.

Denk doch mal aus Unternehmersicht:

Wenn ein Mitarbeiter diese Regelung jemals in Anspruch nehmen müsste, dann hat dieser Mitarbeiter offensichtlich so viel Mist gebaut, dass er für das Unternehmen untragbar ist.

Die USA sind nun mal kein Auffangbecken für unmotivierte Mitarbeiter, die nur ihre Rechte kennen ohne eine Gegenleistung bringen zu wollen.
Manchmal wünschte ich mir, ich hätte mein Unternehmen in den USA... :yes:
 
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Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
1
FRA
Nicht alles muss durch Gesetze geregelt werden. Wie wäre es mal mit Deinem Gewissen, dass festlegt, dass jemand entsprechend für seine Leistung auch bezahlt werden sollte?
Bin ich 100%ig bei Dir. Nur wenn jemand für seine Leistung bezahlt werden will, muß erst mal Leistung da sein. :idea:

20% Tip ist bei entsprechender Leistung selbstverständlich. Nur der Punkt ist: Es ist und bleibt eine freiwillige Zahlung des Kunden. Jemand aber - egal wie mies er bezahlt wird - der bzgl. Tip nicht meint, es sei ein Bonus für b e s o n d e r e Leistungen sondern handfeste Ansprüche / Erwartungen hat unabhängig von seinem erbrachten Service, sollte noch mal zurück auf Los.
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
9
LEB/ERF
Denk doch mal aus Unternehmersicht:

Wenn ein Mitarbeiter diese Regelung jemals in Anspruch nehmen müsste, dann hat dieser Mitarbeiter offensichtlich so viel Mist gebaut, dass er für das Unternehmen untragbar ist.

Nö, nicht zwingend. Was ist, wenn der Koch einfach schlechtes Essen macht oder aus anderen Gründen gerade mal keine Gäste kommen? Sehr hypothetisch, aber möglich.

Btw, Mitarbeiter-Motivation geht auch mit anderen Mitteln. Zumindest haben sich meine AN bei mir noch nie beschwert und das liegt bestimmt nicht an einem exorbitanten Gehalt ;)
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.129
879
im Paralleluniversum
Nö, nicht zwingend. Was ist, wenn der Koch einfach schlechtes Essen macht oder aus anderen Gründen gerade mal keine Gäste kommen? Sehr hypothetisch, aber möglich.

Btw, Mitarbeiter-Motivation geht auch mit anderen Mitteln. Zumindest haben sich meine AN bei mir noch nie beschwert und das liegt bestimmt nicht an einem exorbitanten Gehalt ;)

Dann solltest Du Dir dringend überlegen, in den USA ein Restaurant zu eröffnen. :D
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
So, jetzt Tor 3 für Dich!!!

1288891398rB4eBX.jpg



SCHADE...

:cry::cry::cry:
 

unblack

UA-VollHONk.
02.08.2009
5.050
9
LEB/ERF
Verdammt, ich dachte hinter Tor 3 wäre eine Eisenleiter.

(uuh, wer den versteht, hat ein verdammt gutes Filmwissen)
 

un_lustig

Erfahrenes Mitglied
14.02.2011
2.060
447
VIE
Da kennst Du die Vereinigten Staaten aber gut :rolleyes:


What is the minimum wage for workers who receive tips?
An employer may pay a tipped employee not less than $2.13 an hour in direct wages if that amount plus the tips received equal at least the federal minimum wage, the employee retains all tips and the employee customarily and regularly receives more than $30 a month in tips. If an employee's tips combined with the employer's direct wages of at least $2.13 an hour do not equal the federal minimum hourly wage, the employer must make up the difference.

U.S. Department of Labor - Wage and Hour Division (WHD) - Minimum Wage
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.040
192
BER
In der Bekleidungsindustrie kann man keine Trinkgelder bezahlen aber sehr wohl darauf achten, wer der AG ist und es sollte einem nicht egal sein was der AG seinem AN bezahlt.

In der Gastronomie bezahlt der AG seinem AN ebenfalls zu wenig zum Leben, vor allem weil der Gast ja den Landessitten entsprechend Trinkgeld gibt. Das sollte und darf dem Gast ebenfalls nicht egal sein.

In der Gastronomie kann und sollte ich also direkt einwirken durch entsprechende Trinkgeldgabe, in der Bekleidungsindustrie kann ich indirekt einwirken durch Vermeiden der üblichen Verdächtigen, d.h. denen die als besonders schlimme Ausbeuter bekannt sind.

In beiden Fällen darf es nicht egal sein, was der AG seinem AN bezahlt, da ansonsten meines Erachtens Ausbeutung unterstützt wird.

Ich gebe dir recht, dass es dem Kunden nicht egal sein sollte, wie der AG den AN bezahlt. Das Problem ist aber, dass man durch diese Denkweise "was der AG dem AN nicht zahlt gleiche ich durch Trinkgeld aus" den AG subventioniert, nicht den AN, denn der würde in beiden Fällen das gleiche bekommen.

Man könnte also insbesondere in der Gastronomie auch darauf einwirken, dass die Leute vom AG ordentlich bezahlt werden, indem man Restaurants meidet, die die AN schlecht bezahlen und nur auf das Trinkgeld-Prinzip setzen (=> mit deinen Worten "besonders schlimme Ausbeuter", analog zur Bekleidungsindustrie). Auch so könnte man ein System ändern, es müssen sich nur hinreichend viele Leute beteiligen und hier ist der Haken.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
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Duisburg
"besonders schlimme Ausbeuter", analog zur Bekleidungsindustrie). Auch so könnte man ein System ändern, es müssen sich nur hinreichend viele Leute beteiligen und hier ist der Haken.

Es müssen sich IMMER nur hinreichend Leute beteiligen.

Unserer "Geiz-ist-geil"-Struktur bewußt zu entgehen ist schwierig genug und manchmal eben auch unmöglich.

ABER: Den allermeisten Leuten ist doch das Hemd näher als die Hose. Und wenn bei KIK/TAKKO etc. oder die Discounter-Milch im Schutze der Anonymität eingekauft wird, muss eben niemand mit dem politisch korrekten Zeigefinger rechnen. Die Sonntagsreden werden trotzdem gehalten - wie sich hier im Forum ja beispielhaft nachlesen lässt. Zugespitzt: LH-FB sollen gerne mehr verdienen und im Zweifel gerne für ihre Ansprüche streiken, aber selbst fliegt man mit der eh so viel besseren EK.

Lässt sich auf alle möglichen Lebenssituationen übertragen. Meinetwegen auch auf's Trinkgeld.
 
Z

Zurich Flyer

Guest
QUIZ:

Weiß hier eigentlich jemand, was die Abkürzung TIP bedeutet?

Der Gewinner bekommt... Schaun mer mal!

Ja, natürlich, ist ja kein Geheimnis.

TIP ist die Abkürzung von "To Improve Promptness". Das dürfte aber den wenigsten bekannt sein.

So wird TIP dann im Volksmund als Trinkgeld interpretiert. Eine Art Zwangsabgabe.
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
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Duisburg
Ja, natürlich, ist ja kein Geheimnis.

TIP ist die Abkürzung von "To Improve Promptness". Das dürfte aber den wenigsten bekannt sein.

So wird TIP dann im Volksmund als Trinkgeld interpretiert. Eine Art Zwangsabgabe.

Sehr richtig.

Leider hat aber User "unblack" schon den Gewinn abgezogen - sich dann aber unglücklicherweise für das falsche Tor entschieden...