Zinsen im Keller, Inflation recht hoch - Wie sichert ihr euer Vermögen?

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Wie ist Eure Einschätzung zum 'Gesundheitszustand' des EUR?

  • Der EUR wird in der EU noch sehr lange Bestand haben.

    Abstimmungen: 226 62,4%
  • Der EUR ist für mich klinisch tot und ich erwarte früher oder später eine Währungsreform.

    Abstimmungen: 83 22,9%
  • Sparen bzw. eine Flucht in Sachwerte ist für mich unausweichlich.

    Abstimmungen: 114 31,5%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    362
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .

3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.288
9.597
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Ich glaube Dein Post ist soweit weg von der Realität der Familien in Deutschland. Von einem sehr hohen Familieneinkommen von 10.000 brutto bleiben bei zwei Kindern 5.500 EUR übrig. Dass in Deutschland in der Vergangenheit meist 1/3, heute aufgrund der seit Jahren steigenden Nebenkosten meist 40 - 50% des verfügbaren Einkommens fürs Wohnen drauf geht, ist seit langem Realität. In München ist es noch viel anders. Dass bei diesem Einkommen gerne auch noch 1000 EUR für zwei Kitaplätze dazu kommen, ist ein Weiteres. Deine Formulierungen zum Überdenken von Prioritäten ist so arrogant, dass er schwer erträglich ist und kann allenfalls mit Realitätsferne erklärt werden.

Und wenn das hier nicht Leute mit 10.000 EUR brutto, sondern Leute mit 3.000 EUR brutto trifft, sieht es noch anders aus. Von 3000 EUR brutto, das ist meine Sekretärin, bleiben 2000 EUR netto übrig. Versuch mal in Düsseldorf ein 50 qm Wohnung warm für weniger als 1000 EUR zu bekommen. Wenn da die Heizkosten, die Stromkosten und anderes um zusammen 200 EUR im Monat steigen, brechen Kalkulationen zusammen. Und dann geht es nicht mehr mit der kaputten Waschmaschine oder der Autoreparatur.

Und wenn es in Deinen Kopf nicht reingeht: Der Gaspreis hat sich versechsfacht. Wenn Du früher 100 EUR fürs Heizen bezahlt hast, wird es auch unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuerabsenkung ein vielfaches sein.

Wenn Du im Übrigen mal im Aldi einkaufen gehst, wirst Du feststellen, dass die Wasserflasche nicht mehr 19 Cent, sondern 24 oder 29 Cent kostet, die Milch nicht mehr 79 Cent, sondern bestenfalls 99 Cent und die Butter von 1,29 EUR auf 2,99 EUR hochgeht. Das kannst Du für alles andere auch rechnen. Gutverdienende Singles wird das alles nicht stören, die stöhnen hier höchstens leidend über den schlechten Dollarkurs für den Wochenendtrip. Manchmal merkt man, was das hier für ein Elfenbeinturm ist. Weit weg von jeder Realität in Deutschlandland und leider dann oft auch völlig abgehoben.
Also, ich finde so ganz unrecht hat der User @Piw nicht. Deine Aussagen kann ich zum Teil auch nachvollziehen.

Fakt und ich denke Kern seiner Aussage ist halt 250qm zu bewohnen/unterhalten für eine durchnschnittliche Familie schon eigentlich Luxus ist, vor der Krise vielleicht weniger ein Problem, nur halt jetzt steigen die Unterhaltungskosten auch extrem, dann tut es weh oder haut nicht mehr hin. Wenn das knapp wird muss man sich doch verständlicher Weise fragen ob man nicht vielleicht doch über seine Verhältnisse gelebt hat. Finde ich legitim. Aber das ist wohl leider viel verbreitet.

Persönlich haben wir in der Vergangenheit eigentlich auch zuviel Energie verplempert.

T-Shirt und barfuß bei Außentemperaturen weit unter null gab es früher auch nicht zu Hause. Ein gut beheizter Raum, Pullover und unter der Decke auf dem Sofa war damals eigentlich normal. Wir sind da schon ziemlich verwöhnt.
 
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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Also, ich finde so ganz unrecht hat der User @Piw nicht. Deine Aussagen kann ich zum Teil auch nachvollziehen.

Fakt und ich denke Kern seiner Aussage ist halt 250qm zu bewohnen/unterhalten für eine durchnschnittliche Familie schon eigentlich Luxus ist, vor der Krise vielleicht weniger ein Problem, nur halt jetzt steigen die Unterhaltungskosten auch extrem, dann tut es weh oder haut nicht mehr hin. Wenn das knapp wird muss man sich doch verständlicher Weise fragen ob man nicht vielleicht doch über seine Verhältnisse gelebt hat. Finde ich legitim. Aber das ist wohl leider viel verbreitet.

Persönlich haben wir in der Vergangenheit eigentlich auch zuviel Energie verplempert.

T-Shirt und barfuß bei Außentemperaturen weit unter null gab es früher auch nicht zu Hause. Ein gut beheizter Raum, Pullover und unter der Decke auf dem Sofa war damals eigentlich normal. Wir sind da schon ziemlich verwöhnt.
Zwei Gedanken dazu:
1. Wer sagt, dass das eine Durchschnittsfamilie ist? Evtl. sind das mehr als zwei Kinder.
2. Wir katapultieren uns gerade zurück ins Mittelalter was das Beheizen von Gebäuden bzw. Teilen davon angeht. Wie ich es auch drehe und wende: positiv finde ich das nicht.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
@Flying Lawyer

Na gut, dass ich nicht selber Familienvater wäre und in Deutschland leben würde. Und ja mit Kindern, merkt man erst so richtig was die Welt kostet. Wir leisten uns als dreiköpfige Familie 170 Quadratmeter und das ist schon mehr als genug und Platz für ein etwaiges, zweites Kind miteinkalkuliert. Und obwohl ich als Selbstständiger noch ein Büro habe, bleiben derzeit zwei Zimmer unbenutzt, ist natürlich toll wenn mal Gäste kommen und man die problemlos einquartieren kann, ist aber purer Luxus und deutlich über unseren Bedarf. Würden wir uns auch nicht leisten, wenn am Ende des Monats keine Reserven mehr bildbar wären, dann müsste es weiterhin die 3-Zimmer-Wohnung tun, die wir als DINKs bewohnt haben. Und dies entspricht auch eher der Regel als junge Familie, von unseren gleichaltrigen Freunden mit Kindern, wohnen die meisten in einer Wohnung mit 3-4 Zimmer. 250 Quadratmeter als vierköpfige Familie wären im Rhein-Main-Gebiet total überdimensioniert. Wer sich es sich leisten kann gerne, aber mit deinen genannten 10k Bruttohaushaltseinkommen spielt man garantiert nicht in dieser Liga - vielleicht in irgendwelchen ländlichen, abgehängten Gebieten. Aber auch da stellt sich die Frage, wieso vier Personen, davon zwei Kinder, 8-9 Zimmer brauchen?!
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.619
2.251
HAM
Man verzeihe mir..wie kommen die 19.000€ den zusammen bitte? sebst der übelste Gaspreis hier macht im Monat "nur" 200€ aus. Was auch schon viel ist, aber keine 19 Stutz zusammen kommen.

In einem Neubau mag das sein und in einer Wohnung auch... In einem Einfamilienhaus oder einer Doppelhaushälfte sieht das anders aus. Beispiel, unser Haus, etwas älter, schlecht gedämmt. Der Jahresverbrauch vor der Sanierung für 170qm Wohnfläche lag bei 41.000kWh. Mit den Preisen, die wir bis März 2022 gezahlt haben, wären das 2.173€. Teuer, aber tragbar. Gerade haben wir die Preiserhöhung für Herbst bekommen. Mit den Preisen wären unsere Kosten bei 9.103€. 19.000€ bei 500qm wäre auf den Quadratmeter sogar noch etwas weniger als was wir gezahlt hätten.

Wir haben glücklicherweise noch im letzten Moment saniert, und sogar noch die Mehrwertsteuersenkung und niedrige Darlehenszinsen mitnehmen können. Nach der Sanierung mit einem Verbrauch von 18.000kWh liegen unsere Heizkosten für das nächste Jahr, wenn die aktuelle Erhöhung dann voll durchschlägt, bei 4.086€. Falls nicht noch die dritte Erhöhung in 12 Monaten kommt. Also sechsstellig saniert, Heizkosten bislang knapp verdoppelt, und da sind wir noch gut mit weggekommen.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Zwei Gedanken dazu:
1. Wer sagt, dass das eine Durchschnittsfamilie ist? Evtl. sind das mehr als zwei Kinder.
Stand zumindest im zweiten Beitrag mit den zwei Kindern. Wobei 4-5 Kinder bei der Wohnungsgröße Sinn machen würde, dann wäre es tatsächlich dem Bedarf angemessen. Aber auch hier gilt, Kinder muss man sich leisten können. Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf eine Großfamilie, vor allem nicht auf Kosten derer die sich aus finanziellen Gründen gegen weitere Kinder entschieden haben.
 
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3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.288
9.597
Zwei Gedanken dazu:
1. Wer sagt, dass das eine Durchschnittsfamilie ist? Evtl. sind das mehr als zwei Kinder.
2. Wir katapultieren uns gerade zurück ins Mittelalter was das Beheizen von Gebäuden bzw. Teilen davon angeht. Wie ich es auch drehe und wende: positiv finde ich das nicht.
Uns ist es eigentlich die letzte Zeit "zu gut" gegangen. Das ist das Problem. Denn wieder auf etwas verzichten zu müssen ist echt bitter.

Es ist einfach nicht alles normal.

Klar, positiv ist das nicht, aber wer weiß, vielleicht wird das trotzdem nötig sein. Bleiben natürlich jede Menge Leute auf der Strecke.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.083
5.973
Uns ist es eigentlich die letzte Zeit "zu gut" gegangen. Das ist das Problem. Denn wieder auf etwas verzichten zu müssen ist echt bitter.
Ist das so? Der technische Fortschritt und die Tatsache, dass wir die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sind sollte es uns eigentlich ermöglichen mehr als einen Raum notdürftig beheizen zu können als wären wir im Winter 1946…

Die Gaspreis Futures steigen in Höhen die absurd sind. Ja, es ist Unsicherheit unterwegs und das spiegelt sich in den Preisen. Aber es kommt aus meiner Sicht noch eine ganze Ecke Spekulation dazu. Wo sind wir mittlerweile? Beim sechs- bis achtfachen dessen was die Terminkontrakte vor Februar 2022 gekostet haben? 1973 gab es eine Vervierfachung des Ölpreises. Beim Gas sind wir mittlerweile ungefähr beim Doppelten des Anstiegs. 1973 war aus meiner Sicht um einiges mehr an Unsicherheit unterwegs. Und es soll ja noch weiter steigen…
 
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3LG

Erfahrenes Mitglied
04.07.2019
6.288
9.597
Ist das so? Der technische Fortschritt und die Tatsache, dass wir die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sind sollte es uns eigentlich ermöglichen mehr als einen Raum notdürftig beheizen zu können als wären wir im Winter 1946…
Das meinte ich ja auch nicht so. Trotzdem leben heutzutage sehr viele Menschen eben über ihre Verhältnisse und da kommt dann jetzt die Quittung.
 
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koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.252
1.726
Das meinte ich ja auch nicht so. Trotzdem leben heutzutage sehr viele Menschen eben über ihre Verhältnisse und da kommt dann jetzt die Quittung.
Genau das hatten wir 2007 ja bereits, nur halt eben fast ausschliesslich in den USA und bei Eigenheimbesitzern.
Und die Gegenmassnahmen von damals aka Geldschwemme schleppen wir heute noch mit rum, was mMn auch die aktuelle Problematik zu einem Grossteil mitverursacht.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Stand zumindest im zweiten Beitrag mit den zwei Kindern. Wobei 4-5 Kinder bei der Wohnungsgröße Sinn machen würde, dann wäre es tatsächlich dem Bedarf angemessen. Aber auch hier gilt, Kinder muss man sich leisten können. Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf eine Großfamilie, vor allem nicht auf Kosten derer die sich aus finanziellen Gründen gegen weitere Kinder entschieden haben.

Grosse Quadratmeterzahlen lassen nicht auf viele Zimmer schließen. So ist es bei diesen beiden von uns vermieteten Wohnungen, wo ich die Zahlen aktuell sehr genau sehe, weil diese Wohnungen hier im Gegensatz zu kleinen Wohnungen bei uns mit einem größeren Risiko in den Büchern stehen.

Der Einzelfall ist aber im Ergebnis auch egal, denn es wird keinem Durchschnittsverdiener anders gehen. Das Bild ist bei meiner Sekretärin ohne Kind nicht anders. Sie hat 3000 EUR brutto, da kommen 2100 EUR netto raus. Die Miete ihrer 58qm Wohnung in der Düsseldorder Vorstadt (alles andere als Luxus) liegt bei 1200 EUR. Damit bleiben noch genau 1000 EUR fürs Auto und zum Leben. Fürs Auto gehen mal geschätzte Kosten von 200 EUR weg (damit sind die hier allgemein verwendeten Luxuskarossen sicher nicht abgedeckt). Damit sind keine Reparaturen o.ä. abgedeckt. Bleiben also 800 EUR zum Leben.

Die Heizung der 58qm Wohnung braucht rund 6.000 kw/h un das kostete 2020 bei 3,62 Cent und 120 EUR Grundgebühr im Jahr noch rund 350 EUR. Heute kostet der gleiche Tarif 35,41 Cent und weiterhin 120 EUR Grundgebühr im Jahr. Macht also rd. 2.250,00 EUR im Jahr und damit 1900,00 EUR im Jahr oder knapp 160 EUR im Monat mehr. Für einiger der hier protzenden Großverdiener sind "zwei Hunnis" nicht die Welt und man kann ja auch im Hotel oder der FCL duschen oder mit einem unserer Herren Ministerpräsidenten einen Waschlappen nehmen. Wenn ich aber zum Leben 800 EUR habe, dann sieht es anders aus. Dann gibt es nämlich keine FCL. Und mit 3000 EUR brutto liegt sie noch gut da. Friseurinnen haben nach statistischem Landesamt EUR 1613 brutto, als Verkäufer/in Vollzeit kannst Du ein Durchschnittsgehalt von EUR 27.500 erwarten. Ich weiß, hier gibt es nur Millionäre, aber die Wirklichkeit in unserem Land sieht sehr anders aus. Ich erwarte fürs nächste Jahr durchaus erhebliche soziale Spannungen.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
3.619
2.251
HAM
Sie hat 3000 EUR brutto, da kommen 2100 EUR netto raus.

Da hier viele keine Arbeitgeber sind... 3000 EUR brutto bedeutet, dass der Arbeitgeber circa 3700 EUR nur an Gehalt und Sozialabgaben zahlen muss. Dazu kommen dann eine Reihe weiterer Kosten für einen konkreten Arbeitsplatz, die je nach Firma ab stark variieren, wie Büromiete (inklusive Nebenkosten), Einrichtung, Computer, Softwarelizenzen (je nach Branche teilweise ziemlich hoch), Lohnbuchhaltung, weitere Benefits, seltener Schulungen.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Ist das so? Der technische Fortschritt und die Tatsache, dass wir die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sind sollte es uns eigentlich ermöglichen mehr als einen Raum notdürftig beheizen zu können als wären wir im Winter 1946…
Schau dir doch einfach mal die Entwicklung der Arbeitsproduktivität seit der Finanzkrise an, dann siehst du recht schnell, dass jeder technologische Fortschritt verpufft ist. Was schon sehr erstaunlich ist, da die letzte Dekade voll in die Digitale Revolution fällt, dem bedeutendsten technologischen Quantensprung seit der Industrialisierung. Eigentlich müsste die Produktivität und damit der Wohlstand genauso durch die Decke gegangen sein wie zu Zeiten der industriellen Revolution. Aber das Gegenteil ist der Fall! Die Wirtschaft ist von 2010-2020 nur gewachsen, weil man durch die Hartz IV Reformen die letzten Reserven an Arbeitskräften mobilisiert hat und gleichzeitig Sparen so unattraktiv gemacht hat, dass jeder sein Einkommen direkt wieder verkonsumiert, im Glauben an die Versprechungen der Politik, dass wenn mal wieder eine Krise kommt, der Staat einen raushaut.

Das alles ist Resultat einer exzessiven Nachfragepolitik und einer elitären Politikerkaste, die aus ideologischen Gründen den Markt und seine Gesetze ablehnt und meint mit der MMT das Prinzip von Angebot und Nachfrage aushebeln zu können. Es war genug Zeit in den letzten Jahren das Angebot an Energie bspw. durch die Erschließung eigener Gasvorkommen zu erhöhen, stattdessen hat man sich durch den Atomausstieg für die Verknappung entschieden und noch gemeint durch eine verantwortungslose Geldpolitik die Nachfrage zu befeuern. Das Ergebnis ist bekannt.

Im Gegensatz zu den Irrlehren des Neukeynesianismus war Wohlstand noch nie Gleich der Geldmenge und noch nie ist Wohlstand auf Knopfdruck irgendeiner Zentralbank entstanden, sonden war schon immer Produkt aus Produktivit und geleisteten Arbeitstunden. Und wie sieht es da aus: Die Boomer scheiden bald aus dem Arbeitsmarkt aus, der Anteil an Erwerbstätigen wird massiv zurückgehen, die aktuell nachströmende Generation will dies auch nicht kompensieren, ganz im Gegenteil sie träumt von der Vier-Tage-Arbeitswoche. Bliebe halt noch die Steigerung der Produktivität, aber diese ist mittlerweile als Quotient einer kapitalistischen Leistungsgesellschaft total in Verruf geraten.

Ergo braucht man sich nicht über Wohlstandsverluste beklagen, wenn der Großteil der Bevölkerung der Illusion verfallen ist, dass man Leistung durch staatliche Geldscheißere ersetzen kann.
 

mb85

Erfahrenes Mitglied
20.06.2021
1.161
880
Das Problem ist auch Social Media und jeder meint mit irgendeinem Müll gleich Millionär zu werden von der Jugend, bzw. es Ihr suggeriert wird.
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.144
3.061
Z´Sdugärd
Du verstehst, glaube ich nicht, wie eine Familie in Deutschland rechnet. Die hat in der Regel kein "Koks und Nutten Konto". Dein Strombedarf zeigt mir ungefähr, dass Du wahrscheinlich alleine lebst in einer kleinen Wohnung. Wenn 30% Mehrpreis beim Strom durch eine Pizza Express Lieferung kompensiert werden kann, wird es so sein. Strom ist von 22 auf 42Cent kw/w hoch. Bei vielen Familien geht auch der Pizzaexpress das gar nicht mehr, weil schon der Einkauf beim Aldi 20 bis 30% teurer geworden ist. Und 19.000 EUR Gaskosten für ein Zweifamilienhaus? Das Haus hat rund 500 qm Wohnfläche, sind also große Familienwohnungen. Und gib einfach mal 60000 kw/h in einen Vergleichsrechner ein, dann weißt Du wo es herkommt. Und vielleicht werde wach, sonst kommt Dein Erwachen mit der nächsten Abrechnung.
Ernsthaft. 2 Personen, 100qm², 30 Jahre alt. Und ich habe als Hobby das eine oder andere Terrarium. Von daher empfinde ich Stromkosten für 130€ überdurchschnittlich.
 

ArnoldB

Erfahrenes Mitglied
17.09.2016
3.111
1.817
VIE
Hat der Euro irgendeine realistische Perspektive, in absehbarer Zeit gegen den US Dollar aufzuholen? Ich sehe da irgendwie schwarz. Die EU ist auf Grund der geographischen Nähe und der ressourcentechnischen Abhängigkeit vom Ukrainekonflikt natürlich viel stärker betroffen als die USA und die EZB scheint sich wegen den Schulden der Südländer ja auch nicht so richtig zu trauen, wenn man die Zinserhöhungen mit der FED oÄ vergleicht.
 

Piw

Erfahrenes Mitglied
15.10.2015
844
1.831
FRA
Grosse Quadratmeterzahlen lassen nicht auf viele Zimmer schließen. So ist es bei diesen beiden von uns vermieteten Wohnungen, wo ich die Zahlen aktuell sehr genau sehe, weil diese Wohnungen hier im Gegensatz zu kleinen Wohnungen bei uns mit einem größeren Risiko in den Büchern stehen.
Und die Quadratmeter müssen trotzdem beheizt werden, egal ob sie sich nun auf 5-6 Zimmer oder 8-9 verteilen oder etwa nicht? Alles vorher bekannt, und mehr Wohnraum bedeutet eben höhere Nebenkosten, selbst dann wenn man den Quadratmeter günstiger schießt als bei kleineren Wohneinheiten.

Und lass mal die Sektetärin mit ihrer 50-60 Quadratmeter-Wohnung aus dem Spiel, denn die nimmt garantiert nicht mehr Platz in Anspruch als sie braucht. Das ist eher das Gegenteil von der Familie mit 250 Quadratmeter „Palast“. Wüsste auch nicht, dass ich den Wohn- und momentanen Energiebedarf solcher Fälle kritisiert hätte.
 
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PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
1.936
403
HAM
Einfach mal in Strom "investieren" ...

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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Da hier viele keine Arbeitgeber sind... 3000 EUR brutto bedeutet, dass der Arbeitgeber circa 3700 EUR nur an Gehalt und Sozialabgaben zahlen muss. Dazu kommen dann eine Reihe weiterer Kosten für einen konkreten Arbeitsplatz, die je nach Firma ab stark variieren, wie Büromiete (inklusive Nebenkosten), Einrichtung, Computer, Softwarelizenzen (je nach Branche teilweise ziemlich hoch), Lohnbuchhaltung, weitere Benefits, seltener Schulungen.
Du kannst auch noch ergänzen: Es kommen 28 Tage Urlaub und statistisch 8 Krankheitstage im Jahr dazu. Sind also noch mal sechs Wochen, so Du keine Leistung vom AN bekommst. Kostet also noch mal rund 500 EUR mehr, mithin 4.200 EUR. Und das reicht dann in Deutschland nicht mehr wirklich zum Leben. Von Friseurinnen und Verkäuferinnen wollen wir nicht reden.
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
6.619
4.647
SNA
Der Einzelfall ist aber im Ergebnis auch egal, denn es wird keinem Durchschnittsverdiener anders gehen. Das Bild ist bei meiner Sekretärin ohne Kind nicht anders. Sie hat 3000 EUR brutto, da kommen 2100 EUR netto raus. Die Miete ihrer 58qm Wohnung in der Düsseldorder Vorstadt (alles andere als Luxus) liegt bei 1200 EUR. Damit bleiben noch genau 1000 EUR fürs Auto und zum Leben. Fürs Auto gehen mal geschätzte Kosten von 200 EUR weg (damit sind die hier allgemein verwendeten Luxuskarossen sicher nicht abgedeckt). Damit sind keine Reparaturen o.ä. abgedeckt. Bleiben also 800 EUR zum Leben.
Dann verdient sie für Düsseldorf zu wenig oder die Lebenshaltungskosten sind dort zu teuer. Mit 2,1 netto kann man in anderen hippen deutschen GroßStädten super auskommen.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.143
3.123
Und lass mal die Sektetärin mit ihrer 50-60 Quadratmeter-Wohnung aus dem Spiel, denn die nimmt garantiert nicht mehr Platz in Anspruch als sie braucht. Das ist eher das Gegenteil von der Familie mit 250 Quadratmeter „Palast“. Wüsste auch nicht, dass ich den Wohn- und momentanen Energiebedarf solcher Fälle kritisiert hätte.
Es geht, um es mal ganz klar zu sagen, nicht um den konkreten Fall. Weder um den einen noch um den anderen. Es geht darum, dass die klassische Mittelschicht in Deutschland wirtschaftlich abzurutschen droht. Den Harz 4 Empfängern ist das wahrscheinlich recht egal, denn die werden abgefedert, weil der Staat die Kosten direkt übernimmt. Und mir und vielen anderen hier ist es auch egal, weil wir zum obersten einem Prozent oder zu den obersten 0,1% der Einkommensschicht in Deutschland gehören. Mit ist aber nicht egal, wenn es zu sozialen Verwerfungen kommt.

Tatsache ist, dass in der relevanten Wohnung eine Familie mit drei Kindern lebt, von denen zwei in die Kita gehen und einer in die Schule geht, die ganz klar mit 130.000 bis 140.000 EUR Jahreseinkommen zu den sehr viel Besserverdienenden nach der Definition unserer Politiker gehören. Darum zahlen sie z.B. Kitabeiträge voll selbst ohne staatliche Zuschüsse. Die hatten kein Thema damit, eine solche Wohnung im Ruhrgebiet zu bezahlen, die wahrscheinlich weniger kostet, als die 125 qm Wohnung in München. Miete und Nebenkosten lagen vor der Krise bei rd. 2000 EUR. Jetzt geht das bald auf 2500 EUR. Macht schon einen erheblichen Unterschied, losglöst davon dass der Familieneinkauf (den natürlich nur die Leute machen, die nicht in Restaurant oder Lounges täglich essen) auch 50% teurer ist als noch vor Monaten. Aber damit droht auch eine gut situierte Familie abzurutschen. Und nur darum geht es.

Was den von Dir genannten "Palast" angeht, steht Dir "Kritik" ganz sicher nicht zu. Es gibt Leute, die finanzieren in einen HON Status und sinnlose Flüge nur um Meilen zu kriegen, in den regelmäßigen Trip mit dem Lebenspartner am Wochenende in Luxushotels oder aber sie investieren in eine gute Wohnlage und eine Familie. Es gibt Leute, die müssen, koste es was es wolle, in München oder in Düsseldorf wohnen, andere pendeln von Duisburg nach Düsseldorf oder von Augsburg nach München und wohnen mit wesentlich mehr value for money im Ruhrgebiet oder in Schwaben und nicht in der Landeshauptstadt. Jeder Jeck ist anders und jeden Euro kann man nur einmal ausgeben. Hier laufen genug Leute rum, für die Familie ein Fremdwort ist und auch dieses wird akzeptiert. Sätze wie "es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf eine Großfamilie, vor allem nicht auf Kosten derer die sich aus finanziellen Gründen gegen weitere Kinder entschieden haben" sind einfach nur arrogant. Wenn nämlich jeder so bequem wäre und auf Kinder verzichten wollte und/oder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder klassischen DINC Beziehungen leben würde, dann würde in unserem Staat perspektisch nichts mehr funktionieren und für solche Menschen gäbe es weder Pflegekräfte im Alter noch Personal im Supermarkt noch Lokführer noch Piloten noch sonstwas. Und wer sein privates Geld in Flüge und Luxushotels investiert, der investiert das in sich selbst, vielleicht noch in die Bilanz der DLH und den Wohlstand der erdölproduzierenden Länder, sicher aber nicht in die Zukunft unseres Landes.