Unterwegs im mittleren Osten

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Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
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Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Tripreport von mir.
Semi live wäre schön gewesen, aber ging leider nicht. Ich bin gerade zurück und daher sind die Erinnerungen noch ganz gut :D

Prolog


Ein Freund von mir hatte mich im Herbst 2016 gefragt, ob ich Lust auf was Neues hätte. Ihm schwebte der mittlere Osten vor. Bevor es einen Eklat gibt, ich verwende mittlerer Osten, da diese Region sich selbst als solchen bezeichnet.
Es kristallisierten sich nach und nach Jordanien oder Iran heraus.
Beides nicht die typischen Reiseziele von jüngeren Leuten, ich bin seit kurzem 22, er 23.

Wir fanden beides aber hoch interessant und meine letzten Reisen waren auch etwas stadtlastig.
Inzwischen war geklärt: Es geht nach Jordanien. Iran ist für eine zehntägige Reise zu groß, zudem wollten wir uns erstmal das US Visum ersparen. Schade um die B727, das wäre meine letzte Chance gewesen denke ich.
Noch eins Vorweg. Für mich gibt es noch einen Abstecher nach Israel, wenn ich schon mal in der Gegend bin.

Es gab bei mir noch zwei persönliche Hindernisse, Uni läuft grad nicht wie vorgestellt – dafür konnte ich nebenbei mehr arbeiten als normalerweise. Zudem begleiten mich seit Anfang Februar zwei Schrauben in meinem Fuß, aber das sollte hoffentlich kein Problem darstellen.
Long story short:

Zehn Tage Jordanien und ~vier Tage Israel. Hotelmäßig musste aufs Budget geachtet werden. Daher werde ich hier wohl nicht mit schicken Hotelzimmern glänzen können, die Hotels ggf auch ganz außen vor lassen- Der Freund von mir (im weiteren M.) legt da keinen Wert drauf und mir ist die Art der Unterkunft auch (noch) nicht so wichtig. Klar residiere ich gerne in guten Hotels, aber ich kann/will dafür noch nicht so viel Geld auf den Tisch legen. Generell gab es natürlich einige Kompromisse, da unsere Reisearten allgemein nicht immer deckungsgleich sind.

Ein weiteres Kriterium, das hier eher ungewöhnlich ist: Statt des stattlichen Rimowa begleitet mich ein großer Rucksack. Generell bin ich eher nicht der typische Backpacker, M. schon eher. Auf die von HON/UA ‚geliebte’ Kleidung, insbesondere Hosen mit interessanten Mustern, verzichte ich allerdings gern. Auch Mr. Hard sprach eine ähnliche Spezies jüngst in seinem NZ Bericht an. Dort begann Mitte 2013 übrigens alles für mich. Ich schweife ab …

Wie gesagt, ich bin gerade zurück. Bilder werde ich morgen nach der Arbeit und am Donnerstag sichten - dann wird es hier wohl auch, opulent bebildert, richtig los gehen.
Ich freue mich, wenn ihr dabei seid. Bis dahin
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
DUS-FRA-AMM & Amman


Wie die meisten meiner Reisen startet auch diese in DUS.
Ganz langweilig mit LH via FRA nach AMM.
M. flog stattdessen UIA via KBP. Aufgrund unterschiedlicher Reisepläne war das für uns beide die beste Lösung, bei ihm ging es ausschließlich nach Preis.
Ich habe hingegen eine preislich akzeptable Gabel gefunden. Mein Wunsch war *A, aber kein TK. In diesem Zusammengang möchte ich auch darum bitten hier keine politischen Diskussionen stattfinden zu lassen. Mir ist bewusst, dass die besuchten Länder kein weißes Tuch sind, allerdings kann ich mich damit abfinden.

Da blieb nur LH. Alternativ hätte ich mich noch auf ne AB/RJ Kombi eingelassen, aber so war ich zufrieden.
In der Osterwoche scheint der Flugplan so ausgedünnt zu sein, dass ich den 14:30 Flug nehmen musste, inklusive langem layover in FRA. Im Nachhinein wäre wohl FMO gegen 18 Uhr die bessere Alternative gewesen, aber das ist mir zu spät aufgefallen.

Am Samstag noch lockere elf Stunden arbeiten gewesen, Sonntag den OLCI vollzogen und meinen Kram zu Ende gepackt.
Zunächst fuhren wir nach DUS, seine Flugzeiten waren immerhin auch nicht besser :D

M ging nach C, ich blieb in A. Bagdrop war sehr leer, zudem wurde ich äußerst freundlich namentlich begrüßt. Die Osterferien in NRW hatten begonnen und so war die Security nicht ganz so leer. Nach zehn Minuten war ich auch hier durch.

Die erste Reise meines neuen RP, nachdem der alte abgelaufen war
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Am Gate wartete mein A320 bereits auf mich. Heute die D-AIUH mit Sharkis, immerhin, wenn schon die ewigen A320er.
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Boarding begann pünktlich, Y flex wurde als prio aufgerufen.
Die Auslastung in Y heute um 70%, die C nur drei Reihen groß und ziemlich voll.
Der Mittelsitz blieb frei und nach kurzer Flugzeit war FRA bereits in Sicht.
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In FRA habe ich meinen layover unspektakulär vertrödelt und den Tunnel durchquert
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An B24 kam die D-AISN aus TLV an.
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Auch hier wurde Y flex als prio durchgesagt. Vorher aber mehrfach, dass dieser Flug ausgebucht sei und großes Handgepäck bitte unbedingt jetzt abgegeben werden sollte. Mehrere Mitarbeiter forderten viele aktiv dazu auf.

Hier verzögerten sich Boarding und Abflug allerdings. LH 692 ging die Tage vor meinem Flug nie pünktlich raus und kam auch immer (etwas) verspätet in AMM an. Das sollte natürlich auch heute so sein.
Da lobe ich mir die USA. Wenn dort Boarding um Zeit X beginnen soll, dann beginnt es um Zeit X.

Flug war in Y tatsächlich 99% voll, es gab einen freien Platz. Die drei Reihen C ebenfalls voll.
Die günstigen Eco BKs waren allerdings relativ kurz vor Abflug noch (weit) offen, das verwunderte mich doch etwas.
Um 21:40 waren wir dann airborne, 40 Minuten nach STD.

Das Essen wurde inklusive zwei Getränkerunden sehr bald gereicht. Und es schmeckte mir überraschend gut. Die Sauce war etwas BBQ artig.
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Danach wollte ich die LH Entertainment App über Bordconnect ausprobieren, allerdings konnten Serien und Filme nicht geladen werden.
Stattdessen unterhielt ich mich etwas mit dem Typen von 5B. Mexikaner, der in England studiert [...] interessanter Herr und wir hatten ein nettes Gespräch.
Anschließend verschlief ich die restliche Zeit bis kurz vor AMM.

Dort kamen wir 02:30 local an, etwas hinter der Zeit. An der Einreise war nichts los und nach drei Minuten war ich am Gepäckband. Der Jordanpass für 77JD ersparte mir übrigens die Gebühr des Visums bzw inkludierte diese.
Auf das Gepäck mussten allerdings alle sehr lange warten.
M war mit UIA bereits angekommen und wartete schon auf mich. Bei ihm dauerte die Einreise wohl über eine Stunde.
Nachdem das Gepäck endlich da war und wir die ersten "Taxifahrer" hinter und ließen bekamen wir am offiziellen Taxistand ein deutlich besseres Angebot und machten uns auf den Weg zum Hotel.
Uber ist in AMM auch verfügbar, allerdings war keiner in der Nähe.
Das einfache, aber gut gelegene, Hotel erreichten wir gegen 4 Uhr local und gegen 9 Uhr ging es nach dem Frühstück los.

Zunächst ging es zum Roman Theater, das drei Minuten zu Fuß entfernt liegt
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Mit uns war gerade eine Schulklasse vor Ort
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Vin hier hatte man einen guten Blick auf den Zitadellenhügel
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Nachdem wir im dazugehörigen Museum noch etwas Zeit verbracht hatten legten wir einen kurzen Stop im Hotel ein, um zu checken wo wir etwas essen wollten.
Blick von dem Hoteldach
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Das Roman Nymphaeum lag auf dem Weg, wurde aber gerade restauriert. Daher nur ein Teil auf dem Bild. Interessant war ein Schild, das am Bauzaun hin. Es verwies auf ein "US department of XXX" Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber wir sollten in den nächsten Tagen noch viele solcher Schilder sehen.
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Auf dem Weg zum Restaurant kamen wir an einem Markt vorbei und den dazugehörigen Einkaufswagen
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Erstaunlich großes Gemüse
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Auch sonst ein Markt wie ich mir ihn vorstelle
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Auch frei Hängende Tiere fehlten natürlich nicht. Später sahen wir auch noch viele Ziegenköpfe separat "herumliegen"
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Nachdem wir das Ende des Marktes erreicht hatten begrüßten uns typische Häuser Ammans
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Wir gingen einen anderen Weg weiter, alles mögliche wurde angeboten
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Unser Ziel war jetzt fast erreicht. Was uns direkt auffiel waren die vielen alten Autos und LKW. Ein Großteil davon musste aus Deutschland kommen, es gab viele Indizien, wie eine ausgeblichene deutsche Werbung
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Wir entschieden uns für das viel gelobte Restaurant Hashim. Es gibt im wesentlichen nur Falafel, Humus und baba ganoush. Das ganze zu einem unglaublichen Preis von wenigen JD
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Anschließend liefen wir zur Zitadelle den Berg hinauf. Der Eintritt war im Jodanpass inkludiert


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Von oben hat man sowohl einen schönen Blick auf das römische Theater
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als auch auf den auf dem Hügel befindlichen Herkulestempel, den wir am Morgen schon von unten gesehen hatten
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Zur anderen Seite befindet sich der 126.8m hohe Raghadan Mast. Der zu seiner Bauzeit (2003) höchste Fahnenmast der Welt wird von einer 60X30 m Fahne geziert
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Weiterhin befindet sich der Umayyad Palace auf dem Hügel
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Sowie weitere Ruinen
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Jetzt schonmal einen kleinen "Bonus", angeregt durch einen anderen Reisebericht
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Anschließend liefen wir einen anderen Weg hinunter. Durch eine merklich ärmere Gegend. Das kaputte Auto ist in Jordanien ganz normal, aber die Häuser der Straße waren schon sehr heruntergekommen
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Nach einem Saft aus Zuckerrohr endete der erste Tag in Jordanien auch bereits
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Gegenüber des Hotels holten wir uns noch etwas zu Essen und ich verbrachte noch ein paar Minuten auf dem Dach. Das Theater liegt unmittelbar rechts hinter dem Baum
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Der erste Tag in Jordanien hatte mir gut gefallen. Ich wusste nicht so ganz was mich erwarten würde. Ich rechnete mit ein wenig Chaos und Gebäuden, wie man sie aus Filmen oder Spielen kennt.
Dahingehend wurde ich nicht enttäuscht. Aber ich war mir jetzt schon sicher, dass ich in so einer Gegend nicht dauerhaft leben möchte. Das ist nichts für mich.

Weiterhin fielen uns die Menschen direkt sehr positiv auf. Die meisten freuten sich uns zu sehen, Kinder winkten, manche wollten Fotos mit uns machen. Diejenigen die Englisch konnten kamen von sich auf einen zu, erzählten aus ihren Leben. Aufdringlich waren die wenigstens.

Am Abend noch etwas "typisches". Das warme Wasser funktionierte nicht.
Das wäre in einem "besseren" Hotel wahrscheinlich nicht passiert. Aber wir wollten uns auch auf das richtige Jordanien einlassen. Beispielweise auch so gut es geht die Transportmittel der Einheimischen nutzen. Dazu später mehr.
Insgesamt war ich schon sehr beeindruckt von einer doch komplett anderen Welt. Wenn ich auch glaube Ammen ist immernoch "soft".
Wirklich sehr negativ fand ich die sehr verdreckten Straßen. Aber der Müll sollte uns leider die ganze Zeit begleiten.

Im nächsten Teil wird es primär nördlich von Amman weiter gehen. Bis hoch zur Grenze zu Syrien.
 
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16.05.2015
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Top Bilder. Jordanien hat einen vorderen Platz auf meiner Wunschliste an ausstehenden Zielen im Nahen / Mittleren Osten. Bisher nur zweimal STPC in AMM und damit war (weder zeitlich noch hinsichtlich der "Bewegungsfreiheit") ein touristisches Programm möglich. Eine andere Airline würde ich auf jeden Fall wählen. RJ hat auch in Y individuelles IFE und auf dem Tablett war auch substantiell mehr. In C nicht gigantisch, aber eben kein NEK-Y-Sitz.
 

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Top Bilder. Jordanien hat einen vorderen Platz auf meiner Wunschliste an ausstehenden Zielen im Nahen / Mittleren Osten. Bisher nur zweimal STPC in AMM und damit war (weder zeitlich noch hinsichtlich der "Bewegungsfreiheit") ein touristisches Programm möglich. Eine andere Airline würde ich auf jeden Fall wählen. RJ hat auch in Y individuelles IFE und auf dem Tablett war auch substantiell mehr. In C nicht gigantisch, aber eben kein NEK-Y-Sitz.

Danke, freut mich zu hören.

Amman hat natürlich an sich nicht so viel zu bieten, aber auch am toten Meer ist man relativ schnell. Die wirklichen Highlights Jordaniens sind mit Petra, Wadi Mujib und Wadi Rum natürlich mit einer länger Anreise (ex AMM) verbunden. Aber grundsätzlich schafft man in Jordanien viel in wenigen Tagen.

Ich muss sagen ich fand die 4h NEK gar nicht mal schlimm. Nicht außerordentlich angenehm, aber hatte von dem Campingstuhl weniger erwartet. Bin mit knapp 1.8m nun auch nicht der größte und halt noch jung, das kann das Ergebnis natürlich verfälschen :D
 

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Und weiter geht es, heute mit

Jerash, Salt & Umm Qais

Am Mittwoch, den 12. April ging es für uns nach Jerash (Gerasa).
Wir hatten am Abend zuvor noch John aus London getroffen, der sich uns anschloss.

Wie erwähnt wollten wir nach Möglichkeit nur public Transport nutzen.
Klar, ein Mietwagen oder Fahrer wäre sicher die einfachste, wie komfortabelste Variante gewesen, aber sicher auch die langweiligste.

So ging es zunächst vom Hotel mit dem Taxi für um 2JD zur N Bus Station.
Von hier aus sollen Minibusse direkt nach Jerash fahren. Das System ist einfach. Der Fahrer fährt los, sobald er es für lohnenswert erachtet. Unterwegs kann quasi beliebig ein- und ausgestiegen werden. Die Routen sind wohl immer relativ gleich.

Unser Bus füllte sich relativ schnell und für etwas mehr als einen JD ging es dann los.
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Englisch spricht von den anwesenden Leuten kaum jemand. Die Fahrt ist ca eine Stunde lang, in der mehrmals angehalten wird. Zwecks Zu- oder Ausstieg.
Irgendwann erreichen wir wohl das Ziel.
Werden mit "Youuu, out here, out!" Aufgefordert den Bus zu verlassen. Das geschieht natürlich mitten auf der Straße.
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Wir hatten unser Ziel tatsächlich erreicht, es waren nur noch wenige Meter. Der Bus fuhr mit allen anderen Passagieren nach irgendwo weiter.
Der Eingang ist natürlich nicht frei von Müll und diesem schließt sich direkt ein Souvenirshop an. Rechts im Bild übrigens John.
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Jerash erlebte unter den Römern einen großen Aufschwung, wurde eine nicht unbedeutende Handelsstadt. Und auch Jesus soll in dieser Gegend eine Dämonenaustreibung vollzogen haben.
Wie auch immer. Ich bin übrigens weder geschichtlich, noch religiös besonders interessiert.
Aber dennoch machte mich die ganze Gegend sehr neugierig. Vor allem bin ich nach wie vor verblüfft, wie es gelingen konnte alle Bauwerke zu errichten, die bis heute mehr oder weniger erhalten sind.

Eine Karte des weitläufigen Geländes
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Hadrians Arch erbaut 130. Die Restaurierung erfolgte mit Originalsteinen


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Selfies vor dem Hippodrom. Generell auch hier wieder kaum westliche Touristen, primär jordanische Schulklassen
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Tiere gibt es auch
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Der Tempel des Zeus, erbaut 2. JhD
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Der Tempel liegt oberhalb des ovalen Forums. Es ist umstritten, ob es Handels- oder Opferplatz war
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Im angrenzenden Südtheater ("Kollosseum"), das 5K Plätze hat befanden sich ebenfalls mehrere Schulklassen. Diese freuten sich wohl sehr uns zu sehen. "Welcome to Jordan! What's you name? Can we take a photo please? Where are you from? Do you like Jordan?"
Seeeeehr viele kamen auf uns zu.

Später begannen viele zu singen und tanzen. Ob das jetzt für uns war, oder einfach nur so kann ich nicht sagen
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Road to Jerash
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Wir verbrachten schließend noch etwas Zeit vor Ort, aber es sieht dann ja doch alles sehr ähnlich aus. Für uns zumindest.
Meine Lateinlehrerin wäre wahrscheinlich unendlich begeistert gewesen.

Da wir noch Zeit hatten gingen wir in die Stadt an sich. Auch hier war wieder die ganze Straße ein einziger Markt.
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Wir fanden auch etwas Essen. Leider auf Einweg"geschirr" und zudem nicht wirklich lecker. Schade.
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Am "Busbahnhof" angekommen verabschiedeten wir uns von John. Er wollte von hier aus noch woanders hin fahren und erst am nächsten Tag nach Amman zurück kehren. Er wusste noch nicht so wirklich wohin, aber der Weg ist das Ziel. Vor ein paar Jahren ist er auch mit dem Fahrrad von Portugal zurück nach England gefahren. Why not.

Wir suchten uns jetzt einen Bus nach Amman. Englisch konnte keiner und wir waren zunächst auch die einzigen beiden Passagiere. Wird schon richtig sein.
Als nach gewisser Zeit immernoch niemand zu stieg haben wir nochmal gefragt. "Amman?" - 'Amman!'
Ok, alles klar. 'Where Amman?' "City Centre?!" 'Yes Amman'

Nach einiger Zeit stiegen dann unterwegs doch noch ein paar Leute zu. Unter anderem eine Studentin, die gut Englisch sprechen konnte.
Mit ihr verließen wir den Bus dann irgendwo in Amman. Sie wollte uns zeigen wo wir einsteigen sollen.
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Arabisch hätte das alles wesentlich leichter gemacht. Aber so kamen wir dann irgendwann wieder an der N Bus Station an. Von dort ging es wieder mit dem Taxi zurück.
Im Hotel abends noch mit ein paar anderen Leuten gesprochen, etwas gegessen und den nächsten Tag geplant.

Das Wetter am 13. April war sehr wechselhaft.
So entschieden wir spontan mit dem Taxi zur König-Abdullah-Moschee zu fahren.
Es handelt sich um eine bedeutende Moschee, die auch für nicht Muslime geöffnet ist und weißt zudem im inneren Ähnlichkeiten mit dem Felsendom in Jerusalem auf.
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Vor dem Betreten natürlich die Schuhe aus. Ich kann dieses Modell übrigens sehr empfehlen. Es hat mich die Reise über täglich begleitet und der Staub und Sand hat sich von ganz alleine gelegt :D
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Den Gebetsraum hatte ich mir vorher wesentlich größer vorgestellt
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Die Zeiten bekommt man in Amman auch ganz ohne Tafel mit ;)
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Direkt nebenan die Konkurrenz. Auch hier haben wir kurz herein geschaut. Nur für Christen!
Wir sind zwar beide konfirmiert, aber auch nicht wesentlich mehr. Generell schien die Situation in der Kirche eher angespannt.
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Anschließend sind wir mit dem Taxi zur Busstation und von dort mit dem Bus nach Salt gefahren. Eine kleinere Stadt, in der nicht viele Touristen sind. Aber auch sonst nicht allzu viel los zu sein scheint
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Wir liefen planlos umher und sind wohl direkt in der besten Gegend gelandet. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Jordanien beträgt zwischen $5-6K.
Es sind Situationen wie diese, in denen ich immer sehr nachdenklich werde. Durch das Glück in Deutschland geboren zu sein eröffnen sich ganz hervorragende Möglichkeiten. Weiterhin liegt mein Nebenjobeinkommen wohl über dem, der meisten Jordanier. Trotzdem wirken die Menschen alle sehr froh und glücklich. Freuen sich uns zu sehen. ALLE Kinder, die wir unterwegs treffen winken und sagen Hallo. Es ist schon beeindruckend.
Trotzdem ist die Realität keine schöne. Ich möchte hier nicht wohnen. Das ist der softe Teil. Hinter der Kurve habe ich mich nicht getraut Fotos zu machen.


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Auch Müll wohin man blickt
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Nach einem Gegenlichpanorama Salts
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Dem Automodell, welches für Jordanien steht wie kaum ein anderes
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Gingen wir noch kurz ins Museum und über den Markt
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Anschließend mit dem Bus wieder zurück nach Amman. Wir hatten in Salt tatsächlich keinen "weißen" gesehen.
Während der Fahrt zurück noch etwas bleibendes. Ein Junge hat seine Mutter wohl gefragt was er mit seiner leeren Getränkedose machen soll.
Nach ihrer Antwort flog die Dose aus dem offenen Fenster. Well done. Bei der Arbeit trennen wir inzwischen klare Folie von bunter und im Rest der Welt wird die Umwelt kein bisschen beachtet.
Plaketten für Autos hier, Sperrzonen dort. Braunkohle nein danke.
Die weltweite Aufklärung ist ein Witz. Die Politik hat noch so viel Arbeit vor sich ...

Wir waren früh zurück in gingen noch zur Rainbow St. Was hier besonders sein sollte wurde uns nicht klar

Die Parkkünste des Landes vielleicht?
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Ich war überrascht. Vor fast exakt einem Jahr war ich noch in Fayetteville, AR. Nun ein Auto von dort hier.
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Insgesamt mutete die Rainbow St. amerikanisch an. Es gab froyo Läden, so etwas wie KFC etc.
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Zurück im Hotel wieder das Übliche. Ich kam mit einer aus München ins Gespräch und wir stellten fest, dass unsere Pläne für die nächsten Tage relativ identisch waren. Ein Holländer schloss sich uns auch noch an. So waren wir ab Sonntag/Montag dann für die letzten Tage zu viert unterwegs.
Dahingehend änderten sich auch noch unsere Pläne etwas, dazu später mehr. Das liebe ich so an Hotel / Hostels mit einer guten socializing area. Man findet viele gleichgesinnte Leute - wenn man möchte.
Am Abend gingen wir mit sieben Leuten, aus fünf Nationen noch zu Hashim Essen. Mit dabei eine Ungarin, die im Irak arbeitet. Ich fand es äußerst interessant, was sie zu erzählen hatte.

Weiter geht es. Nochmal alte Steine. Heute, am 14. April, Umm Qais (Gadara).
Etwa zehn KM südlich des See Genezareth und auch Syrien ist nur einen Katzensprung entfernt.

Die Anreise war heute etwas schwieriger.
Wie gewohnt zuerst mit dem Taxi zur N Bus Station.
Von hier mit dem Bus nach Irbid, in Irbid mit einem anderem Bus zu einen "random Kreuzung"
An dieser wartete ein Mitsubishi L300, der wohl nach Umm Qais fahren soll. Das hat dann auch alles überraschend gut funktioniert. Unterwegs bot sich diesmal auch die Möglichkeit mit ein paar Jordaniern zu sprechen, da deren Englisch ganz passabel war. Es war interessant diese Sicht auf Israel / Palästina zu hören.

Als wir Umm Qais erreichten waren wieder wenig ausländische Touristen vor Ort.
Der See Genezareth
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Und östlich davon geht es nach Syrien. Wo genau die Grenze verläuft kann ich nicht sagen. Allerdings wird es in nächster Zeit wohl der am nächsten an Syrien gelegene Punkt gewesen sein, an dem ich mich befunden habe. Das Gefühl ist ein bisschen unwirklich.
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Umm Qais ist im Grunde ein kleines Jerash. Daher möchte ich an dieser Stelle nicht allzu viele Bilder zeigen. Für uns sind es ja doch nur alte Steine. Besonders zu erwähnen ist wohl noch die Tatsche, dass der April meist der einzige Monat ist, an dem Blumen blühen
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Mitten am Tag - keine Touristen
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Der Weg zurück war ebenso direkt wie hin. Einer der Fahrer war allerdings der schlimmste, den wir bisher erwischt hatten. Das der noch lebt ist echt ein Wunder. Generell hat zwar jedes Auto diverse Macken, aber mehr passiert offenbar selten. Obwohl grundsätzlich niemand angeschnallt ist. Unsere abenteuerlichen Fahrten waren natürlich noch nicht vorüber. Es sollte auch noch "the most Jordanien thing" passieren, was ich mir so während der Fahrt vorstellen kann :D
In Amman wurden wir mal wieder "irgendwo" raus gelassen und nahmen anschließend ein Taxi direkt zum Hotel.


Die Tage in und um Amman waren nun vorbei. Mir hat es gut gefallen. Die alten Steine sind halt schon ähnlich, da könnte man bei Bedarf wohl etwas optimieren. Generell hatten wir vorher nicht wirklich etwas geplant. Im Nachhinein hätte ich einen Tag auf jeden Fall gestrichen.

Am Abend stornierte ich noch schnell eine Nacht in Aqaba, stattdessen blieben wir länger in Petra bzw Wadi Musa.
Der nächste Teil des Berichts folgt voraussichtlich am Dienstag.
Für alle, die genug von alten Steinen haben. Es wird besser. Die wirklichen Highlights kommen erst jetzt.
Mit Petra müsst ihr noch einmal alte Steine ertragen. Aber wahrscheinlich die imposantesten.
Danach geht es in die Wüste, inklusive Übernachtung. Anschließend Aqaba und Israel.

Bis dahin
 

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Totes Meer, Nahtoderlebnisse & Petra

Der Samstag startete wieder eher früh. Für den heutigen Tag hatten wir auch einen Fahrer organisiert, anders ließ es sich nicht realisieren.
Wir wurden erneut von John begleitet, der allerdings vom toten Meer wieder zurück nach Amman fuhr, während wir von dort nach Wadi Musa aufbrachen.

Der Weg führte uns zunächst zum Berg Nebo. Religiös von enormer Bedeutung. Von hier aus soll Mose das gelobte Land haben sehen dürfen, welches er jedoch nie betreten konnte. Mit uns waren einige (ältere) Herrschaften vor Ort, die um die Bedeutung des Ortes bestens informiert waren. Jedoch war die Stimmung auch für uns besonders.
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Die Kirche wurde immer wieder verändert und ist heute in Besitz des Franziskanerordens
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Knapp über 800m hoch gelegen hat man eine gute Aussicht auf das Jordantal. Links im Bild das tote Meer, leider liegt eine Art Dunst in der Luft
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Die Tafel hilft sich zu orientieren
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In der Kirche ein Mosaik aus dem 6. JdD. Ich war etwas überrascht über die griechische Schrift, sowie die Abbildungen der Löwen. Wir konnten nicht herausfinden, ob Löwen tatsächlich hier vorkamen, oder ob die Römer diese zu Schaukämpfen in die Region brachten
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Anschließend ging es kurz nach Madaba. Dort war es sehr touristisch. Etwas überraschend für mich. Wir blieben nicht lange und am meisten gelohnt hatte sich dieser Snack. Gefüllt mit Fleisch
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Auf dem Weg zum toten Meer wurde Landwirtschaft betrieben
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Nachdem wir den höchsten Punkt überwunden hatten konnte man es endlich erblicken
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Der Zugang ist gar nicht so leicht. Jedenfalls der öffentliche. Die wenigen vorhanden Resorts bieten einen Zutritt gegen knapp 30 Euro pP an.
Wir wollten nur mal kurz rein hüpfen und dann weiter. Daher schien uns dieser Preis zu viel für das Gebotene. Es gibt "öffentliche" Zugänge.
Diese nutzen die Jordanier wohl ausschließlich. Man steigt neben der Straße einfach den "Abhang" hinunter und folgt dem Müll. Schon gelangt man zum Ufer.
Bevor wir das tun konnten schaukelte, das auf dem Seitenstreifen geparkte, Auto. Ein kleiner Bus hatte uns touchiert. Der Fahrer war wohl mit seinem Handy beschäftigt. Die Straße verlief geradeaus. Super gemacht.

Dem Gefühl nach hätte der Schaden viel größer sein müssen. Der Fahrer meinte wir sollten ruhig runter gehen. Er würde das klären.
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Auf dem Bild sieht es mit dem Müll sogar noch relativ harmlos aus
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Das tote Meer ist für mich eine einmalige Erfahrung gewesen. Es ist tatsächlich genauso, wie man es kennt. Auf den Rücken legen und treiben lassen. Mit der Zeit geht es etwas auf die Bauchmuskeln, aber es macht viel Spaß einfach da zu liegen. Bei passender Gelegenheit sollte diese unbedingt wahrgenommen werden. Ich hätte bereut diesen Stop nicht eingelegt zu haben. Zudem bildet das tote Meer bzw dessen Ufer mit einer höhe von ca 428m unter dem Meeresspiegel den tiefsten Punkt der Erde. Weiterhin ist es der tiefstgelegene See der Erde und der hohe Salzgehalt dürfte eh bekannt sein. Been there, done that.

Zurück am Auto hatte unser Fahrer inzwischen alles geklärt. Der Busfahrer hatte wohl zunächst behauptet unser Fahrer wäre rückwärts in seinen Bus gefahren. Na klar.
Von hier aus sollte uns ein anderer Fahrer abholen und nach Wadi Musa (Petra) bringen. Dieser hatte Fahrgäste zu einem der Hotels in der Nähe gebracht und konnte uns zu einem gutem Preis mit nach Petra nehmen. Das ganze lief über unser Hotel, da klang es allerdings eher nach einem "Joa, vielleicht habe ich da wen für euch." Schön, dass es alles so gut lief. Von dem ersten "Unfall" mal abgesehen.

John fuhr, wie gesagt, nach Amman zurück und wir begannen die drei stündige Fahrt.
Unterwegs direkt mal noch an einem Aussichtspunkt angehalten.
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Und die Natur bestaunt - einmalig
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Nachdem unser Fahrer unterwegs irgendwo Gemüse her zauberte und es uns anbot hielten wir an der Straße für ein Falafelsandwich. Wir hofften sehr, dass unsere europäischen Mägen das mitmachten.
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Es ging zum Glück alles gut
Die karge Wüstenlandschaft ließen wir hinter uns und bogen mitten im nichts links ab.
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Es wurde abenteuerlich. Die Straße schmal, es gab viele Kurven und umso mehr kuppen.
In Jordanien kein Grund die Geschwindigkeit zu reduzieren, oder auf der rechten Seite der Fahrbahn zu fahren. Konsequent mittig, teilweise auch auf der linken Seite.
Das nichts passiert ist war ausschließlich Glück. Der Fahrer konnte nicht sehen, ob mit Gegenverkehr zu rechnen war. Aber offenbar helfen die vielen täglichen Gebete.
Als wir es endlich überstanden hatten ging es Bergauf. Mitten durch die Berge. Die Steigung zwang den Fahrer langsamer zu werden.
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Wir waren froh, als wir in Wadi Musa ankamen.
Schauten noch den Rest des Bundesligaspiels des BVB und gingen zeitig schlafen.
Der nächste Morgen startete eher spät. Nachdem wir in einer Bäckerei noch einiges einkauften
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Liefen wir hinunter zum Weltwunder.
Den sehr touristisch gestalteten Eingangsbereich ließen wir hinter uns. Der Jordanpass lohnt sich übrigens bereits, wenn man nur beabsichtigt Petra zu besuchen. Das Visum ist allerdings nur inkludiert, wenn man drei(?!) Nächte in Jordanien bleibt.

Die Türken sind auch überall
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Der Weg nach Petra ist steinig und länger als erwartet. Es gibt Pferde und "Karren". Wenn einem egal ist, dass die Tiere geschlagen und allgemein wohl schlecht behandelt werden, dann kann man sich anderweitig als auf seinen eigenen Beinen transportieren lassen.
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Durch eine Art Canyon gelangt man zum Besuchermagneten. Dieser Fels macht einen unsicheren Eindruck
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Das Schatzhaus bildet das bekannteste Motiv. In Wirklichkeit handelt es sich allerdings um einen Grabtempel.
Die Bauzeit ist umstritten. Die Schätzungen gehen vom 1. Jhd v Chr bis ins 2. JhD nach Chr.
In jedem Fall finde ich es äußerst beeindruckend, wie es möglich war dieses fast 40m hohe Gebäude aus dem Fels zu schlagen.
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Am römischen Theater vorbei ging es zur Königswand.
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Hier sieht man unten rechts im Bild ein paar Menschen - das veranschaulicht gut die Größenverhältnisse
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Wir folgten der Säulenstraße. Diese bildete wohl das Zentrum Petras. Die einstigen Wohnhäuser sind alle längst zerfallen. Generell fiel das Meiste diversen Erdbeben zum Opfer.
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Die Felsen im Hintergrund markieren den Weg zum Felsentempel Ad Deir - auch als Kloster bezeichnet. Spätestens jetzt fragt man sich, wie es nur möglich war diese Stadt zu erbauen. Und auch wie man auf die Idee kommt, es für eine gute Idee zu halten dies mitten in den Felsen zu tun.
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Der Aufstieg zum Kloster nahm mehr als eine Stunde in Anspruch. Treppenstufen waren in den Fels geschlagen, teilweise erforderte es doch einer kleinen Kletterei. Der heutige Tag war wolkenlos, aber nicht allzu heiß. Um die 27°C. Zudem hatten wir Wasser dabei. Der Bau muss furchtbar gewesen sein.
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Auch Ad Deir ist knapp 40m hoch, sowie beinahe 50m breit
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Es ging noch ein paar Meter weiter in die Höhe
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Nachdem wir etwas pausiert hatten, ging es wieder hinunter. Hierfür benötigten wir etwa 40 Minuten. Da wir schon relativ fertig waren, beschlossen wir zurück zum Hotel zu laufen.
Ein Blick über die Säulenstraße in Richtung Königswand.
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Den Abend verbrachten wir mit S. und H. Die beiden sind uns heute nicht über den Weg gelaufen.
Am nächsten Morgen starteten wir vier früh, liefen zusamen gegen 6 Uhr los.
Wir hatten uns zwei Wanderungen herausgesucht.

Zunächst wollten wir das Schatzhaus von oben begutachten. Hierzu ist ein etwa einstündiger Aufstieg nötig. Während der erste Teil noch über relativ gut ausgebaute Stufen verfügt, wird es zum Ende hin etwas schwieriger.
Der Sonnenaufgang
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Als wir los liefen wurden wir von einem Hund verfolgt, der sich nicht abschütteln lies und uns tatsächlich den ganzen Weg begleitete. Natürlich gab es immer mal wieder Wasser für den Hund
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Das römische Theater von oben
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Hier irgendwo bogen wir falsch ab, mussten etwas klettern
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Wir erreichten das Ziel. Entweder zu früh, oder zu spät. Der aktuelle Sonnenstand war jedenfalls nicht allzu vorteilhaft
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Nachdem wir etwas gesessen hatten ging es wieder nach Unten. Den Hund musste S. zeitweise tragen, aber wir wollten ihn nicht zurück lassen und sie hatte auch sichtlich Spaß :D

Als nächstes ging es auf eine drei stündige Wanderung. Es war inzwischen schon sehr warm geworden und wieder war keine Wolke am Himmel zu sehen
Der Weg war relativ gut ausgebaut, aber dennoch nicht weniger beschwerlich. Ich fragte mich immer wieder wie man nur auf diese Idee gekommen war, den ganzen Kram hier zu errichten.

Zu Bauzeiten gab es keine Wege, niemand wusste wo es lang geht
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Ein Zwischenziel war der hohe Opferplatz. Als Opfertier wäre ich wahrscheinlich freiwillig geopfert worden
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Wir legten eine längere Pause ein und auf dem weiteren Weg gab es diverse Kunstwerke zu bewundern. Unter anderem diesen Löwen
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Auch gab es etliche weitere Tempelanlagen. Diese mal exemplarisch
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Weitere Bilder möchte ich aufgrund der Ähnlichkeit nicht zeigen.
Nachdem wir diesen Weg abgeschlossen hatten waren wir nicht mehr in der Lage weiteres zu besichtigen. Es war inzwischen 15 oder 16 Uhr.
Es gibt insgesamt viele solcher Wege "off the beaten track" Die meisten anspruchsvoller als unserer.

Wir waren nach zwei Tagen Petra sehr beeindruckt. Es mögen alte Steine sein, aber wenn man mal drüber nachdenkt, wann das alles entstanden ist, so beeindruckt es doch sehr. Während Projekte wie BER trotz moderner Technik in einer Industrienation nicht fertig werden, haben vor mehreren tausend Jahren Menschen eine Stadt aus dem Fels heraus erschaffen und waren wahrscheinlich noch schneller fertig.

Es war tatsächlich das erste der sieben "neuen" Weltwunder, das ich gesehen habe. Mal schauen, ob ich die anderen sechs schaffe, bevor ich 30 bin. In acht Jahren sollte das ja zu schaffen sein. Meine Freunde waren von Petra ebenfalls beeindruckter, als vorher angenommen. WhatsApp und Snapchat sei dank.
Mich erinnerte die ganze Landschaft, vor allem die rötlichen Farben, an den Südwesten der USA. Aber ich möchte gar keine Vergleiche anstellen. Petra ist in dieser Form einzigartig und mMn zurecht eins der sieben neuen Weltwunder. Die Wahl war ja nicht unumstritten, zudem nicht wissenschaftlich.

Damit ist der anstrengende Teil der Reise wohl auch größtenteils vorüber.
Der nächste Tag begann wieder ziemlich früh, es ging weiter nach Süden. Wadi Rum war das Ziel ...
 
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.107
4.706
DUS
Wow wirklich wunderschöne Bilder von Petra!
Wirklich beeindruckend.
Danke, das freut mich!

War am 12 April auch in Jerash oO.
Hätte ich nur einen VFT Anhänger ...
John war auf dem einen Bild ja von hinten zu sehen, ich auf nem anderen. Wir haben wegen John miteinander Englisch gesprochen. Mir sind an dem Tag kaum andere Europäer aufgefallen, vorallem nicht gleich drei auf einmal. Wenn Du welche gesehen hast - das waren wohl wir.

Vielen Dank für den tollen Bericht.

Ein Danke von einem der "großen Berichter" freut mich immer ganz besonders ;)
Ich habe übrigens nach geschaut. Es gibt in Amman tatsächlich ein paar Starbucks, wenn ich auch keine gesehen habe. Damit hättest Du auch einen Grund zu kommen :D

Toller Bericht, vielen Dank!

pfn
Auch Dir vielen Dank für das Lob!
 

seppi1337

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03.01.2017
277
15
ZRH
Ja mag mich an drei erinnern. Einer musste im "Theater" für ein Foto hinhalten ;) Ihr wart alle ziemlich eher hell oder?

Bist zufällig auf diesem Foto? Auf diesem sind nämlich 3 Europäer ;)
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.107
4.706
DUS
Ach komm hör auf :D

Auf dem Foto bin ich so halb drauf. Weißes T-Shirt, grauer Rucksack. Mache gerade ein Video mit dem Handy. Ich habe da ein paar Videos gemacht, vielleicht bist Du auch drauf :D
M ist wohl rechts im Bild und John steht unten.

Kann sein, dass ich auch für das Foto hinhalten musste, habe das öfters über mich ergehen lassen :D
Ich habe schon krasse Zufälle erlebt. Das hier ist auf jeden Fall in den Top 5 :D
 

Nightwish80

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07.02.2015
2.395
791
Nürnberg
samclaudi.blogspot.de
Ach komm hör auf :D

Auf dem Foto bin ich so halb drauf. Weißes T-Shirt, grauer Rucksack. Mache gerade ein Video mit dem Handy. Ich habe da ein paar Videos gemacht, vielleicht bist Du auch drauf :D

Kann sein, dass ich auch für das Foto hinhalten musste, habe das öfters über mich ergehen lassen :D
Ich habe schon krasse Zufälle erlebt. Das hier ist auf jeden Fall in den Top 5 :D

So ein krassen Zufall habe ich nie erlebt.
Aber in einem Bus einer Stadtrundfahrt saß jemand eine Reihe weiter vorne aus einem reiseforum und das kam letztlich auch raus als sie meinen Reisebericht gelesen hat.
 
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seppi1337

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
277
15
ZRH
War der Typ mit ner Nike Cap und einem weissen T-Shirt + blauer Deuter Rucksack ;) Hab auch noch Videos, vlt find ich dich :)

Edit: Erste Video angeklickt und DU läufst mir direkt vor die Linse :))
 
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handballplayer3

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01.10.2015
2.107
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DUS
War der Typ mit ner Nike Cap und einem weissen T-Shirt + blauer Deuter Rucksack ;) Hab auch noch Videos, vlt find ich dich :)

Edit: Erste Video angeklickt und DU läufst mir direkt vor die Linse :))

Auf einem Foto bist Du definitiv drauf. Auf einer Stufe sitzend.
Videos habe ich noch nicht auf dem PC, aber auch gut möglich :D
Echt Hammer!
 
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bernhard291

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09.08.2010
1.065
3
SZG
Wow das sind Zufälle, in diesem Forum ist man nie alleine unterwegs auf der Welt :D

Tolle Route, habe fast die gleichen Orte in unterschiedlicher Anordnung im Jahr 2014 gemacht. Verändert hat sich so gut wie nichts, außer dass uns damals Katzen in Petra gefolgt sind ;)
 
A

Anonym-36803

Guest
Ein Danke von einem der "großen Berichter" freut mich immer ganz besonders ;)
Ich habe übrigens nach geschaut. Es gibt in Amman tatsächlich ein paar Starbucks, wenn ich auch keine gesehen habe. Damit hättest Du auch einen Grund zu kommen :D

Nur keine falsche Bescheidenheit.

Ich bin wirklich beeindruckt, was Du in Deinen jungen Jahren schon so alles gesehen hast. Ich hatte mit 22 nur mein Vordiplom im Kopf und an Reisen nicht mal im Entferntesten gedacht - leisten hätte ich mir das aber eh nicht können. Das erste Mal, dass ich Europa verlassen habe, war Kyoto 2012.

Ja, es gibt immerhin eine Ländertasse. Irgendwann "muss" ich dann auch mal nach Jordanien, aber es gibt noch so viele Flecken auf der Erde, die ich mir auch anschauen möchte...
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.107
4.706
DUS
Nur keine falsche Bescheidenheit.

Ich bin wirklich beeindruckt, was Du in Deinen jungen Jahren schon so alles gesehen hast. Ich hatte mit 22 nur mein Vordiplom im Kopf und an Reisen nicht mal im Entferntesten gedacht - leisten hätte ich mir das aber eh nicht können. Das erste Mal, dass ich Europa verlassen habe, war Kyoto 2012.

Ja, es gibt immerhin eine Ländertasse. Irgendwann "muss" ich dann auch mal nach Jordanien, aber es gibt noch so viele Flecken auf der Erde, die ich mir auch anschauen möchte...

Mein Fokus liegt auch tatsächlich primär auf Reisen. Solange es finanziell drin ist, dafür gehe ich seit sieben Jahren ja nebenher arbeiten :D Und ich bin auch echt dankbar, dass ich mir das so ermöglichen kann. Die Freundin einer Freundin ist mit 19 tragisch an einer Lungenentzündung (!) gestorben. Das sind Momente, in denen ich dann einfach "mach es einfach" denke, sofern es mir halt irgendwie möglich ist.

Leider werde ich meinen Bachelor of Science wohl erst mit 25/26 haben, ich werde zum kommenden WS neu beginnen, nachdem ein Staatsexamens Studiengang doch nicht das Richtige für mich ist. Hätte mir natürlich auch mal früher auffallen können :rolleyes: Insofern hast Du mir viel voraus :D

Da sagst Du was. Ich nehme was sich gerade so anbietet. Für dieses Jahr ist auch noch einiges geplant :)


// Mit dem Bericht geht es dann am morgigen Tag weiter!
 

Nightwish80

Erfahrenes Mitglied
07.02.2015
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Mein Fokus liegt auch tatsächlich primär auf Reisen. Solange es finanziell drin ist, dafür gehe ich seit sieben Jahren ja nebenher arbeiten :D Und ich bin auch echt dankbar, dass ich mir das so ermöglichen kann. Die Freundin einer Freundin ist mit 19 tragisch an einer Lungenentzündung (!) gestorben. Das sind Momente, in denen ich dann einfach "mach es einfach" denke, sofern es mir halt irgendwie möglich ist.

Leider werde ich meinen Bachelor of Science wohl erst mit 25/26 haben, ich werde zum kommenden WS neu beginnen, nachdem ein Staatsexamens Studiengang doch nicht das Richtige für mich ist. Hätte mir natürlich auch mal früher auffallen können :rolleyes: Insofern hast Du mir viel voraus :D

Da sagst Du was. Ich nehme was sich gerade so anbietet. Für dieses Jahr ist auch noch einiges geplant :)


// Mit dem Bericht geht es dann am morgigen Tag weiter!

Top Einstellung.
Wie kostbar das Leben ist, merken viele erst spät.
 
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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DUS
Wadi Rum, Aqaba & Eilat

Um sechs Uhr sollte der Bus von Wadi Musa nach Wadi Rum fahren. Natürlich wurde es 6:30. Bis auf den letzten Platz gefüllt ging es die ca. 100KM nach Süden. Das Gepäck wurde auf dem Dach verstaut und sogar festgezurrt!
Die Fahrtzeit betrug um zwei Stunden, die Landschaft war bergig und karg
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Im Wadi Rum Village sollten wir von unserem Guide abgeholt werden. Leider wussten wir den Namen nicht, top vorbereitet :D Er fand eher uns, als wir ihn und zu sechst ging es los. Neben uns vieren fuhr ein jüngeres Paar aus Belgien mit uns.

Das Gebiet ist 30 Millionen Jahre alt und umfasst 720km²
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Mein Blick den Tag über
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Lawrance Spring, hier entspringt ein kleiner Bach. Die Niederschläge im Winter sammeln sich an undurchlässigen Stellen und treten wieder aus
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Als wir von hier weiter fuhren gab es "quasi Crash #2" Beim zurück setzten einen anderen Pickup gerammt. Bei Stahl auf Stahl passiert nicht viel. Die Reaktion des Fahrers. "Oh sorry, I didn't see"

Ich fand es beeindruckend, wie sehr sich der Untergrund abwechselt. Primär herrschen rote Farbtöne des Sandes und Gesteins vor, hier sieht man gleich mehrere verschiedene Farben
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Unser Vehikel. Ein Land Cruiser unbekannten Alters
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Erosionen schufen diese Felsen, diesmal eher gelber Sand
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Der "mushroom rock"
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Jabal Umm arch - hier kann man relativ leicht hoch klettern. Ich habe das wegen des Fußes diesmal unterlassen
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Irgendwann erreichten wir unser Camp. Heute waren ca. 30 Touristen vor Ort. Die Zelte von innen einfach ausgestattet. Bett, viele Decken, ein winziges Licht.
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Ein bisschen kitschig, aber einen Sonnenuntergang in der Wüste erlebe ich nicht jeden Tag
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Anschließend gab es ein "traditionelles" Essen. Mangels Licht leider keine Bilder.

Als es dunkel war wurden unfassbar viele Sterne sichtbar. Bei mir zu Hause undenkbar. Das letzte mal dürfte irgendwo in NZ gewesen sein. Draußen war es natürlich absolut dunkel, ich habe versucht aus meiner Kamera alles heraus zu holen. Mit mäßigem Erfolg.
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Am nächsten Morgen auf dem Rückweg dann die Szene, die dieses Land meiner Meinung nach am besten beschreibt. Wir waren jetzt zu acht im Pickup, inklusive Gepäck. So hatte man sich wohl eine zweites Auto gespart.
Irgendwann gab es ein komisches Geräusch, wir wurden langsamer, kamen zum stehen. Das Auto stand nicht gerade. Schnell war klar, es muss einen Reifen erwischt haben.
Als ich nach vorne schaute wurde schnell klar, was passiert war. Wie im Film rollte das komplette Rad weiter und kippte irgendwann um.
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Die Radschrauben waren einfach abgebrochen, der Reifen richtete zum Glück keinen weiteren Schaden an. Wie es aus ging ist mir leider nicht bekannt. Er hatte schnell zwei andere Fahrzeuge organisiert.
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Wadi Rum war eine einmalige Erfahrung. Ich habe etwas mit Bildern gegeizt, diese können die Atmosphäre mMn nicht so einfangen, zudem ähnelt es sich auf den ersten Blick doch sehr.
Ich war überrascht, wie unterschiedlich Sand, Gestein und Vegetation waren.

Zurück im Village ging es für uns mit dem Taxi weiter nach Aqaba. Nach einer Stunde Fahrt war unser Hotel erreicht.
Aqaba ist touristischer, als alle anderen besuchten Orte bisher. Kreuzfahrtschiffe laufen den Hafen nicht selten an und es scheinen viele Russen hierher zu kommen. Vielerorts kyrillische Schrift. Ich hatte in der Schule für eine kurze Zeit russisch, allerdings ist außer weniger Worte nichts hängen geblieben. Ansonsten ist Aqaba absolut nichts besonderes.
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Es war für uns eher ein Puffertag, sollte irgendwas nicht planmäßig laufen. Zudem wollten wir nach der "Anstrengung" der letzten Tage etwas Zeit am roten Meer verbringen.
Mit dem Taxi ging es zum Southbeach. Verhältnismäßig sauber. Der Strand war allerdings nicht besonders schön. Das Wasser nicht schlecht, allerdings sehr steinig.
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Speziell ist die Lage am toten Meer. Wir befanden uns etwa zehn Kilometer Luftlinie von der saudischen Grenze entfernt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wassers liegt Ägypten und unmittelbar rechts davon im Bild Israel.

Im Wasser gibt es eine halbwegs interessante Welt - japanischer Garten genannt. Aufgenommen offenbar mit einem Ziegelstein
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Am Abend sind wir noch etwas durch Aqaba geschlendert, aber haben nichts interessantes gesehen. Nach einem Essen beim Syrer ging es ins Bett.
Der nächste Tag startete wieder gegen 7 Uhr. M. verabschiedete sich nach Amman. Wie gesagt, er musste zur Uni und hat an Israel eh zur Zeit kein Interesse.

Für S. , H. und mich bestellte ich einen Uber bis zur Grenze. Es herrschte eine ungewöhnliche Stimmung.
Es war das erste mal, dass ich eine nicht EU Grenze auf dem Landweg passierte.

Um kurz nach 8 Uhr erreichten wir die Grenze. Zum Abschluss gab es das erste Mal ein Auto mit Sicherheitsgurten :D
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Ab hier leider keine Fotos mehr, ich wusste nicht so Recht, ob das angebracht ist
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Wir gingen direkt durch bis zum Ende. Wurden direkt wieder zurück geschickt, da wir an einem Fenster noch den Ausreisestempel abholen mussten. Typisch :D
Zack, Stempel rein und bis zum nächsten Mal. Das war einfach. Es sollte eigentlich eine Gebühr von 10JD geben, aber offenbar nicht heute. Auch ok.

Ein paar Meter gelaufen und die Stimmung wurde direkt angespannter. Zwei Soldaten mit MGs stehen am Tor, wir werden nach links gebeten. Sollen warten. Nach einigen Minuten erscheint eine jüngere Frau. Möchte die Reisepässe sehen. Nach gründlichem Blick werden wir in den ersten Raum gebeten. Dort eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Dazu erste Fragen. Für S und mich bisher harmlos.
Die Rucksäcke werden sehr genau inspiziert. Vor allem die Reißverschlüsse.
Wir können weiter. H hingegen muss viele Fragen beantworten. Warum weiß niemand.

An einer Art Schalter gibt es die Einreisekarte. In den Pass wird auch hier nicht mehr gestempelt.
Die Fragen auch hier eher harmlos. Wo warst du? Mit wem? Wohin jetzt? Warum? Was machst du zu Hause? [...] auch das Flugticket wollte man sehen.

Der gesamte Prozess von Ankunft Uber bis zur letzten Frage nahm 30 Minuten in Anspruch.

Mit dem Taxi fuhren wir danach zur Busstation. S und H wollten heute noch weiter nach Jerusalem. Der geplante 10 Uhr Bus war bereits voll, so dass der um 14 Uhr gebucht wurde.
In der Zwischenzeit gingen wir zum Strand.
Der Flughafen liegt mitten in der Stadt
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Später verabschiedete ich mich von den beiden.
Für mich sollte es am nächsten Tag von hier nach Tel Aviv gehen. Mit dem Flugzeug. Ich bin kein Fan langer Busfahrten. Problematisch ist wohl, dass es ungünstig ist, wenn man als alleinreisender von der Grenze direkt zum Flughafen fährt. Daher musste ich eine Nacht in Eilat verbringen. Im Nachhinein keine zu gute Entscheidung.

Ich schlenderte etwas durch Eilat. Ganz anders als Aqaba, von den vielen Touristen mal abgesehen. Hier aber primär Sauftouristen. Ich hatte wohl das Mallorca des roten Meers entdeckt.
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Nun folgt der Grund all des Übels. Ich hatte nach den ganzen Falafeln Lust auf einen Burger. Nach diesem ging es mir aber irgendwie überhaupt nicht gut. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im Bett. [...] Ich hoffte es würde mir schnell besser gehen
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Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Am nächsten Morgen ging es mit mindestens genauso schlecht.
Toll, dass ich heute von ETH nach SDV fliegen wollte. Meiner Meinung nach war ich allerdings fit to fly.

Ich bin zunächst zehn Minuten zum Flughafen gelaufen, war gegen 9 Uhr da. Zwei Stunden vor Abflug. Früh für mich, sehr früh.
Aber ich wollte das Risiko minimieren. Im Nachhinein keine schlechte Idee.

Es wurde spaßig. Offenbar war ich der Einzige, der dieses Prozedere so erleben durfte. Ich war allerdings auch der Einzige alleinreisende 22 jährige nicht Israeli.
Nach der gründlichen Überprüfung des Gepäcks ging es los. Mir standen immer mindestens zwei Personen gegenüber, teilweise waren sie zu viert.
" Warum? Wo warst du? Mit wem warst du da? Wie heißen die? Wo sind die jetzt? Was machen die? Was machst du? Wo arbeitest du? Was machst du da? Wer hat das bezahlt? Wo warst du vorher? [...]"
Natürlich wollten sie auch sämtliche Buchungen sehen, die ich getätigt habe. Warum ich meine Flüge so gebucht habe, wie ich sie gebucht habe. Mein absolutes Highlight war die Frage nach einer Taxiquittung aus Amman. Ich hätte beinahe laut gelacht.
Nach etwa 45 Minuten hatte ich es überstanden. Ich durfte anschließend sogar mitfliegen. Das ist nicht immer der Fall.

Ich war wirklich sehr genervt. Die Prozedur machte Israel gleich unsympathisch. Sicherheit schön und gut, die meisten anderen Länder bekommen es ja auch hin.
Vermutlich geht es auch gar nicht unbedingt um die Antworten, sondern um die Körpersprache etc. Macht es trotzdem nicht besser.

Mein Gate im Keller war unfassbar kalt und zur Freude des Tages gab es Verspätung.
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Ich wollte einfach nur ins Bett ...
Priobording gab es nicht. Stattdessen liefen wir die paar Meter rüber zum prachtvoll gestalteten Arkia Jet. Heute ein ERJ-190, genauer gesagt die 4X-EME.
Eine doppelte Premiere. Neue Airline und neuer Typ.
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Für den langen Flug hatte ich Businessclass gebucht und war gespannt was mich erwarten sollte. Ich war sehr positiv überrascht. Zwei Reihen C in 1-2 Konfiguration. Kein schlechter Pitch und angenehme Recliner. Damit hatte ich nicht gerechnet.
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Mein Platz war 2A, somit der Einzelsitz. Die C war mit 6/6 belegt und auch sonst war es gut voll.
Der 35 minütige Flug bot ein Gourmetessen, das seines gleichen sucht. Aber auch hier: Ich hatte eigentlich nichts erwartet. Der Aufpreis Y -> C betrug einen kleinen zweistelligen Betrag.
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Der Flug an sich war sehr ruhig. Die Route führte stets an der Grenze zu Jordanien entlang. Über dem toten Meer ging es irgendwann nach Westen und über Tel Aviv hinweg aufs Meer. Dort eine relativ enge Linkskurve geflogen und die letzten Meter parallel zum Strand bis zum SDV Airport.
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SDV kann mit nichts glänzen, eine Sporthalle hat mehr Charme. Meine Statistik freut sich.
Von hier aus ging es mit dem Bus zur Allenby St.
Ich hatte ein Hostel unmittelbar an den Rothschild Blvd. gewählt. Dort kam ich gegen 14:30 Uhr an. Zeitersparnis wegen der langen Prozedur am Flughafen, sowie der Verkehrs in Tel Aviv: Nix. Streng genommen -1 Tag. Nun ja, vielleicht wäre der Bus doch die bessere Wahl gewesen. :censored:
Da es mir kein Stück besser ging, verschlief ich den Rest des Tages, sowie die Nacht.

Von jetzt an hatte ich noch drei volle Tage. Inklusive eines Sabbats und des Holocaust Memorial Days.
Ich war gespannt. Der erste Eindruck war schon mal nicht der Beste ...


Der letzte Teil des Berichts wird voraussichtlich erst am Dienstag folgen. Morgen sowie am Montag verbringe ich wieder viel Zeit bei der Arbeit und am Wochenende ist geplant ex LUX eine B717 zu genießen. Bis dahin