Apokalypse Now - oder: durch Vietnam hoppern

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Hopper

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29.04.2010
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Ende Februar 2020...zwei Monate ohne Sonne hinterlassen ihre Spuren und deshalb begeben wir uns wieder ins Warme. Seit mehr als 25 Jahren zieht es mich nach Fernost und dieses Mal ist wieder Vietnam an der Reihe. Aufgrund der günstigen Ticketpreise für domestic Flüge nehmen wir nicht den Bus, sondern hoppern lieber im Airbus durchs Land. Hier das Titelbild unserer Reise:

 

Hopper

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Und zu dieser Zeit begaben sich Mr. und Mrs. Hopper zum Airport Hannover. Wir werden erst von AHS abgewiesen als wir ins Terminal A wollen (dort ist die Senator Lounge und sonst klappt das auch immer, die Tante wusste jedoch gar nicht wovon wir reden) und kurz darauf werden wir auch in der Karl-Jatho-Lounge abgewiesen, da das ja schließlich keine Star Gold Lounge sei. Die Loungevoucher am TK-Schalter abholen ging zum Glück schnell und dann endlich in der Katho-Lounge Coke und ein paar Kekse. Eine Stunde später Boarding.

TK 1556 Hannover-Istanbul mit einer fast neuen A321 neo TC-LSP, ausgeliefert am 12.12.2019, Flugstrecke 1.924km



Noch vor dem Start gibt es den Signature Drink. Die neue Kont-Business Class ist sehr schön Sitz 4A, Sitz 4B bleibt frei. Türkisch Airlines ist bekanntlich die einzige europäische fünf Sterne Airline.



Mrs. Hopper darf es sich in der Eco neben ein paar Türken bequem machen :D (keine Angst, die Auflösung dafür kommt noch).

Der Flug nothing to write home about, Catering wie immer top, hier die Vorspeise. Dazu ein Film und ein wenig Schlaf.

 
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Hopper

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Meine erste Landung am neuen IST. Aus meiner Sicht absolut gelungen, auch ohne Loungezugang kann man hier umsteigen.





Gemäß Ansage nach der Landung soll der Airport "The meeting point of the world" sein. Für mich ist das eher "The Fress Point of the world". Die Miles & Smiles Lounge:





Vom Interieur her sehr nett, hier machen wir es uns bequem.



Schön, dass man an Bewährtem festgehalten hat:

 

Hopper

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Weiter geht es mit TK162 Istanbul - Ho-Chi-Minh-Stadt (eigentlich besser bekannt als Saigon) 8.193km mit Airbus A330-303 TC-LNG Auslieferung 9.6.16

Mrs. Hopper darf vorne Business Class fliegen. Mir gehören mir die beiden Sitze auf der linken Fensterseite 7A und 7B, da man freundlicherweise 7B geblockt hatte. Eco fliegen muss man halt können. Das Essen lassen ich zurückgehen, da ich um die Zeit eh nichts mehr esse bzw. auch in der Lounge mehr als genug gefuttert habe. Irgendwann über Indien habe ich ausgeschlafen, da es in Deutschland jetzt auch schon mitten am Tag wäre.



Kurz vor Thailand kommt die Crew mit dem Frühstück, von dem ich jedoch nur das Obst esse. Das Catering übernimmt bei TK zwar Do&Co, aber auch bei Dosen & Conserven sind es nur Fertiggerichte mit Tausenden von Zusatzstoffen, da muss man schon sehr hungrig sein.

Man verzeihe mir bitte den Rückblick, vor zehn Jahren war das alles noch anders. Hier ein Archivbild von unserer letzten Reise nach Vietnam. Hansa flog damals noch FRA-BKK-SGN als US Airways Meilenschnäppchen und First Class kostete nur marginal mehr als Business Class.



Inzwischen kreist zwar auch nicht der Pleitegeier über dem Hopperhaus, ich gebe aber einfach nicht mehr so viel Geld für Flüge aus, sondern lieber für andere Dinge. C Flug auf der Langstrecke für Mrs. Hopper muss aber sein, da ich keine Lust habe mir 10 Stunden lang die meckernde Ziege anzuhören.

Der Blick aus dem Fenster ist in der Eco übrigens derselbe wie in einer First Class...



Sehr schöner Anflug auf Saigon:



Im Final war auch der Bitexco Financial Tower sehr gut zu erkennen, welcher vor 10 Jahren gerade in der Fertigstellung war.

 

Hopper

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Die Immigration dauert etwa zwei Minuten: Pass hingelegt, Rückflugticket am aufgeklappten MacBook hingehalten (bis 15 Kalendertage gibt es den Stempel so, wir bleiben deshalb genau 14 Nächte :D).

Dann übler Scam: Am offiziellen Taxistand vom offiziellen Zuweiser ein offizielles Taxi erhalten, welches mit manipuliertem Taxameter gefahren ist. Preis rund 34 Euro. Mir kam das bereits während der Fahrt super spanisch vor, jedoch kommt man in Bangkok auch nicht mehr mit 10 Euro vom Flughafen in die Stadt, es war unsere erste Fahrt im Land und der Typ hat auch eine Quittung ausgestellt, wenn auch etwas unleserlich. Ich war kurz davor erst mal an der Rezeption nach dem normalen Fahrpreis zu fragen, habe dann jedoch davon abgelassen, weil ich anderseits Gast im Land bin und (sofern alles richtig gewesen wäre) es auch eine ziemliche Szene gewesen wäre und ein schlechtes Bild auf Touristen geworfen hätte.

OK, so viel kriminelle Energie hätte ich nicht vermutet: ein Taxameter zu manipulieren ist schon eine härtere Sache als nur ein paar Kurven extra zu fahren, der Typ am Flughafen wird involviert gewesen sein und gemäß Google Recherche kommt das in Saigon öfter vor, die Regierung geht also auch nicht hart genug dagegen vor.

Davon lassen wir uns jedoch den Urlaub nicht vermiesen, auch wenn ich danach erst einmal jeden Vietnamesen unter Generalverdacht gestellt habe. Check-im im Renaissance Saigon Riverside. Ein alter Schinken, ich frage gar nicht erst nach einer Suite.





Der Club war jedoch nett mit Aussicht auf den River Saigon. Und nach einem Getränk und ein paar Happen war meine Laune dann auch wieder sehr gut.



 

Hopper

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Nach der 18-Uhr-Fütterung im Club ging es noch auf einen kleinen Spaziergang durch Saigon.

Hotel de Ville / das Rathaus



Onkel Ho



Es geht über die "Walking Street", Rotlichtstreet wäre passender.



Da ich Mrs. Hopper dabei hatte nur kurz durch und dann in diese beschauliche Gasse.





Wir müssen uns noch einmal von der Qualität des Bieres überzeugen. Preisniveau im gesamten Land: Bier immer 0,80 Euro, Cocktails so 3 Euro. In Hotels das Dreifache.



Damit Mrs. Hopper eine genügend hohe Anzahl Schritte auf ihrem Schrittzähler hat ging es dann auch wieder zu Fuß zurück zum Hotel. Wenn mich etwas nervt, dann diese dämliche Armbändchen: leuchtet in der Nacht und scheint ein zentrales Thema des Lebens zu sein wie viele Schritte man am Tag zurücklegt.
 
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Um Mitternacht ins Bett, weil müde gewesen zwei Stunden fest geschlafen, dann wie das so ist mit Jetlag mehrere Stunden wachgelegen und kurz bevor der Wecker geklingelt hat noch mal fest eingeschlafen und mit Froschaugen aufgewacht...

Das Frühstück hat jedoch entschädigt: Wie die nächsten Tagen auch beginnt der Tag mit mindestens drei "Vietnamese Iced Coffee". Alleine dieses Getränk rechtfertig schon einen Langstreckenreturn in der Eco.



Drachenfrucht und die ganzen anderen Obstsorten und ich weiß ich bin wieder "zu Hause"



Hier wird jeder satt...



Die üblichen Schweinereien



Wie überall in Vietnam gibt es auch Pho ("a soup that built a nation", schmeckt allerdings eher wie Hühnerbrühe mit Koriander und Banh Mi, die Vietnam-Version von Subway von der ich noch öfter berichten werden)

Restaurant im Industrial Style, ist ja gerade von Skagen bis Aitutaki der letzte Schrei!

 

Hopper

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Wie das immer so ist bei uns: 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Frühstück, 8 Uhr geht es los...zu Fuß durch die Stadt (ihr wisst schon, der Schrittzähler)...

alt und neu: Hotel Majestic (im Hintergrund der Bitexco Tower)





Hotel de Ville / Rathaus



Onkel Ho



das Opernhaus



Hotel Continental



Das Postamt, man beachte die Zeiger: gerade einmal 9 Uhr und der Laden scheint das Touri-Epizentrum von Vietnam zu sein. Nicht vorzustellen wie es hier aussehen würde, wenn man die ganzen Chinesen noch ins Land gelassen hätte.



Das Gebäude ist aber auch wirklich sehr schön

 

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Wir sind noch immer im Postamt, den die Details sind sehr beachtenswert...





Insbesondere der Boden ist der Hammer. Ist inzwischen auch wieder modern in der aufgepäppelten Eigentumswohnung in Prenzlberg. Man werfe also eine Blick auf die Fliesen:



Ich hab gesagt auf die Fliesen!
 

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Wegen Alzheimer gehen wir noch mal zum Wiedervereinigungspalast.



Hier ein Archivbild aus 2010, die wird einfach nicht älter...



Und noch ein aktuelles Foto im HON/UA-Style :D



Ach ja, der Palast interessiert euch sicherlich mehr:





Deutsche Wertarbeit im Keller



Und natürlich Honeckers Lieblingsplatz



Der Heli steht noch immer auf dem Dach

 

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Es geht zum Ben-Tanh-Markt, wo wir uns erst einmal mit einem Fruitshake erfrischen.





In verschiedenen Gängen kann man sich zwar auch mit den landestypischen Zutaten wie Schweinefüße usw. eindecken, im Wesentlichen ist das Angebot jedoch für Touristen. Wir decken uns mit ein paar Pashminas von "Burberry" und "Louis Vuitton" ein um damit zu Hause einen auf dicke Hose zu machen.

Zu Fuß zurück Richtung Hotel (der Schrittzähler, genau!), unterwegs kehren wir noch in einem Restaurant ein, in dem auch viele vietnamesische Büroarbeiter ihr Mittagessen einnehmen. Die Wahl stellt sich als gut heraus.

 

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Nach einer Dusche und ein paar Happen im Club geht es zum Domestic Terminal. In der Tageszeitung wird von verwaisten Terminals geschrieben.



Flugreisen in Vietnam sind übrigens klasse: Man ist schnell an den stadtnahen Airports, kurze Wege, schnelle Kontrollen (die Leute wissen was sie zu tun haben, in Deutschland stellt man sich dümmer an und die Sicherheitskontrolle fieseln in Vietnam auch nicht an jeder Nagelfeile oder Miniaturflüssigkeit herum).

VietJet Air VJ327 Ho-Chi-Minh-Stadt nach Phu Quoc (das Mallorca der Chinesen, wenn sie denn mal reinkommen würden), Airbus A321 VN-A636 in Dienst gestellt 8.12.17, Flugstrecke 299 km



Angenehmer Flug, nothing to write home about, gab nix kostenlos, was wir bei einem Flugpreis von 23 Euro (+ 6 Euro Strafgebühr von der pöhsen Handgepäckstasi weil halber Hausrat dabei) auch nicht erwartet haben, Anflug im diesigen Abendhimmel





Zimmer im Nam Nghi (gehört zu Hyatt) ist modern, nett, mit Meerblick und schönes großes Bad





Bei Hyatt kennt man mich nicht wirklich, deshalb kein Upgrade, im Restaurant war aber immerhin ein Tisch für uns reserviert, Getränk und Hauptgericht auf Einladung vom Haus. Hatte den Wagyu Beef Burger und Madame irgendwas vietnamesisches.





War für kostenlos ok, für die regulären 50 Euro eher nicht. Das Beer im Tree House später haben wir selber gezahlt. Dafür, dass wir die einzigen Gäste dort waren dann auch wieder nett.



 

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Spoileralarm: Ich lobe das Nam Nghi jetzt über den Klee, bis auf das kostenloses Abendessen haben wir aber alles selber bezahlt.

Die Anlage befindet sich auf einer eigenen Halbinsel und ist sehr schön in die Natur eingebettet. Das Frühstück ist der Hammer, hier das halbe Angebot.





Die übliche Pho Suppe



Pool und Strand, alles nicht perfekt, aber auszuhalten für ein paar Tage...





Blick aus der Wanne...



Also: Nicht perfekt der Laden, ist aber nicht so eine Massenanlage wie die meisten Bunker auf Phu Quoc, ihr könnt es dort aushalten!

 

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Fortsetzung:

Einen leicht bedeckten Tag nutzen wir zur Inselrundfahrt mit dem Scooter (Miete rund 5 Euro am Tag). Scooter fahren ist in Vietnam nicht ganz ungefährlich. Kommen wir zuerst zu den Regeln: Es gibt keine Regeln! Eine Straße mit einer Spur je Richtung wird mit bis zu 4 Fahrzeugen gleichzeitig benutzt. Fahren ist recht anstrengend, denn man muss ständig aufpassen:
1.) Überholende Autos aus der Gegenrichtung fahren in die eigene Spur hinein
2.) Fußgänger sowie Garküchen am Fahrbahnrand
3.) Scooter in verkehrter Fahrtrichtung an der Seite
4.) Hunde die auf die Straße laufen können
5.) und und und

Es kommt auch immer wieder zu Verkehrsunfällen, weil Touristen zu große Sicherheitsabstände zu den anderen Fahrzeugen einhalten, aber auch Vietnamesen gehen mal drauf. In Danang haben wir etwa einen im Kreisel liegen sehen. Gerade bei Kreiseln ist es nicht so, dass erst die eine Seite fährt und dann die andere, sondern man fährt einfach in den vollen Kreisel rein und versucht sich durch die Zwischenräume zu bewegen.

Phu Quoc Airport Race: Die Landebahn des alten Flughafens wird inzwischen als ganz normale Straße genutzt, hier kann man mal ordentlich Gas geben.



Hier Onkel Hopper vor dem alten Flughafengebäude, was jetzt als Lagerhalle oder so ähnlich genutzt wird.



Vor dem Hintergrund, dass ich mir vor knapp 6 Monaten die Wirbelsäule einmal komplett gebrochen hatte und dazu noch 9 Rippen und ich bei meinem ersten Flug Ende Oktober den Handgepäcktrolley kaum auf das Band für die Sicherheitskontrolle heben konnte, war ich sehr überrascht, dass ich fast problemlos mit dem Scooter über die Insel brettern konnte. Das nur am Rande.

Am Südzipfel der Insel wird mit chinesischem Geld für Chinesen gerade Italien nachgebaut.



Wir kaufen Tickets für die längste Seilbahn der Welt mit 8km Länge durch den Golf von Thailand. Startfreigabe über Italien.



gebaut wurde das Teil - von wem auch sonst - von Doppelmayr-Garaventa



Wenn ihr auf Phu Quoc seid: Auf jeden Fall machen!





 

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Der Rückflug:







Absolut genialer Flug!

Auf dem Rückweg Halt bei Coconut Prison, ein Gefangenenlager von Süd-Vietnam.



Von der Bauweise erinnert es mich eher an die ehemalige deutsche Zonengrenze.







Mit Puppen wurde Folter usw. nachgestellt.



Die asiatischen Touristen haben teilweise die Puppen für ihre Fotos zurechtgerückt.



Auf dem Rückweg noch eine kleine Zwischenmahlzeit...

 

Hopper

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Außer schöne Strände (zum Emerald Bay kommen wir noch) hat Phu Quoc auch sonst nicht soooo viel zu bieten. Da ist natürlich noch Duong Dong, die Hauptstadt der Insel. Hier ist der Verkehr besonders stark. Für Fußgänger ist es dort nicht einfach über die Straße zu kommen, eine beliebte Variante ist deshalb mit dem "Hitlergruß" das Überqueren der Straße optisch anzuzeigen.





Der Tempel auf dem Felsen hat mich jetzt nicht so umgehauen.





Und natürlich auch einen Nachtmarkt.



 

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Nach dem Nam Nghi von Hyatt wollen wir natürlich auch noch sehen, was die Hotelkette unseres Vertrauens hier bietet. Also wieder ab in den Süden.

Gekonnt hat man alte Pläne aus Berlin mit Art Deco gemischt.



Architekturbüro Speer konnte sich im Hinblick auf Größenwahn hier richtig austoben.



Auf Wunsch des Bauherren wurden jedoch Hunde statt Adler verwendet.



Die Lobby ist der Traum jedes Influencers (und von Mrs. Hopper natürlich auch).





Der Check-in Prozess wurde makellos abgespult und beinhaltete das gesamte Programm einschließlich Händedruck vom bereitstehenden General Manager. Upgrade auf Pool Villa, schön wieder zu Hause zu sein...:D



Witzig war das Gästehaus an der Seite.



Beachtliche Deckenhöhe



Wohnzimmer



Schlafzimmer



Bad