Ärzte verpassten wichtige OP wg Warteschlange

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Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.121
49
MUC
Das ist halt Dienst nach Vorschrift. Viele Statusritter hier hätten sich erbost wenn sich ein Statusloser vorbeidrängelt.

Mir ist diese Woche auch etwas ärgerliches passiert. Montag morgen in DRS beim Boarding hieß es dass nur 1 Handgepäckstück pro Person toleriert wird da überbucht. Ok, ich hatte mir extra den neuen schönen Handgepäcktarif für sehr teuer Geld mit extra wenig Meilen gebucht und mich genau an die auf der LH Homepage spezifizierten Dimensionen (Handgepäck + Laptoptasche) gehalten. Ich hatte zum Glück in FRA eine komfortable Umsteigezeit von 1,5h aber bei meinem Ziel in CDG nur 30 Minuten um von T1 aus einen TGV zu erwischen, was sehr sportlich war. Da half alles nichts, die Damen bestanden darauf meinen Koffer einzuchecken. Immerhin war das bis Frankfurt möglich, ich musste aber trotz Busboarding den Koffer abholen und wieder durch die Siko. Klar ist das letztendlich kein Drama, aber warum lässt man die Statusgäste nicht damit durch wenn man mal keine Zeit für solche Späße hat? Platz unter meinem Vordersitz wäre jedenfalls gewesen :p
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
13
MRS
Einerseits ist es tragisch, dass den Ärzten kein Glauben geschenkt wurde und dass es für solche begründete Ausnahmen oder für solche dringenden Angelegenheiten seitens LH keine Regelung oder Verhaltensmaßnahmen gibt.

...

ist ein Organisationsverschulden der LH.

Beim Fliegen sind viele in Eile. Wieso soll die LH es den Passagieren recht machen, wenn diese ihre Zeitplanung eindeutig zu knapp berechnen. Was haben sich die Beiden denn vorgestellt. Im Alltag passiert sowas nunmal. Das nennt man dann wohl Pech. Die ganze Situation macht einen sehr minutiös geplanten Eindruck. Sollte es sich um einen medizinischen Notfall handeln, dann auch nur weil die Herrschaften sich verplant haben.

Es hätte auch Wetter, Vulkanasche, Streik, etc... sein können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Beim Fliegen sind viele in Eile. Wieso soll die LH es den Passagieren recht machen, wenn diese ihre Zeitplanung eindeutig zu knapp berechnen. Was haben sich die Beiden denn vorgestellt. Im Alltag passiert sowas nunmal. Das nennt man dann wohl Pech. Die ganze Situation macht einen sehr minutiös geplanten Eindruck. Sollte es sich um einen medizinischen Notfall handeln, dann auch nur weil die Herrschaften sich verplant haben.

Es hätte auch Wetter, Vulkanasche, Streik, etc... sein können.

Ich kann mich noch an einen medizinischen OnBoardKurier für Organe erinnern welcher mir damals mal während eines Fluges aus seinem Job etwas berichtete. Kurz nach der Landung am Zielort rief er noch während des Rollens in der Klinik an. Und erst ab dem Zeitpunkt begannen dort die direkten Maßnahmen am Empfänger. (z.B. Brustkorb öffnen ...) Vor seinem Anruf gab es zwar Vorbereitungen, aber nur solche, welche dem Patienten bei Ausbleiben der Organe keinen weiteren Schaden hätten zufügen können. Ich vergleiche hier die Herren Spezialisten einfach mal mit Organen. Als kritisch wird in der Kette die Phase in der Luft angesehen. Während der bodengebundenen Beförderung wäre immer recht schnell Ersatz beim Transportmittel verfügbar.
 

BKKSteffen

Erfahrenes Mitglied
28.04.2016
1.825
62
TXL/BKK/FNC
Was ist mit dem Patienten?
Liegt der noch auf dem OP Tisch und wartet bis die Herren aus der Airportlounge in der Klinik erscheinen?
Gut das durch den Mundschutz nicht die Reste des Lounge-Kartoffelsalates zu sehen waren....

Demnächst fährt der Notarzt noch mit dem Linienbus zum Einsatzort.....
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Was ist mit dem Patienten?
Liegt der noch auf dem OP Tisch und wartet bis die Herren aus der Airportlounge in der Klinik erscheinen?
Gut das durch den Mundschutz nicht die Reste des Lounge-Kartoffelsalates zu sehen waren....

Demnächst fährt der Notarzt noch mit dem Linienbus zum Einsatzort.....

Ich würde vermuten das die Narkose beendet worden ist und der OP neu geplant wird.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Was ist mit dem Patienten?
Liegt der noch auf dem OP Tisch und wartet bis die Herren aus der Airportlounge in der Klinik erscheinen?
Gut das durch den Mundschutz nicht die Reste des Lounge-Kartoffelsalates zu sehen waren....

Demnächst fährt der Notarzt noch mit dem Linienbus zum Einsatzort.....

Die beiden waren nicht als Notärzte unterwegs.
 

freqtrav

Reguläres Mitglied
19.01.2010
95
0
Ich bin bereits zu einer Reihe von Eingriffen jeweils ins Ausland geflogen (USA, Asien) - stets nach dem bewährten Muster: Anreisen - Patienten ansehen - schlafen - operieren.

Vielleicht hat hier aber auch die Angst vor einem sparsamen Verwaltungsleiter (bei manchen Chefärzten wohl grösser als die Angst vor jeder Komplikation) eine Rolle gespielt...

Wieso hat der Anaesthesist die Narkose eingeleitet hat obwohl ein unabdingbarer Teil des OP Teams noch irgendwo in Europa unterwegs war?

P.S.: Sicherheits-Grundsatz in der Chirurgie: "der Teufel schläft nicht!
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.804
3.343
Andererseits kann ich auch das Bodenpersonal verstehen und finde dass man denen keinen Vorwurf machen kann. Ich denke bei Verspätungen kommen viele "sehr wichtige" Pax mit den abenteuerlichsten Ausreden und Begründungen auf das Bodenpersonal zu um Anschlussflüge zu erreichen.

ist ein Organisationsverschulden der LH.

Das Organisationsverschulden möge man mir bitte erklären.
 
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freqtrav

Reguläres Mitglied
19.01.2010
95
0
Ich habe bereits eine Reihe von Operationen jeweils im Ausland (USA, Asien) durchgeführt nach dem durchaus bewährten Muster: anreisen - Patienten ansehen - schlafen - operieren.

Bei Einleitung der Narkose sollten zumindest die unverzichtbaren Mitglieder des OP-Teams in "Reichweite" sein und nicht, wie hier, in einem anderen europäischen Land unterwegs.

Vielleicht hat bei der Reiseplanung hier tatsächlich die Sparsamkeit eine Rolle gespielt (diejenige des Verwaltungsleiters - der bei manchen Chefärzten wohl mehr gefürchtet wird als jede Komplikation)?

P.S. Sicherheits-Grundsatz in der Chirurgie: "der Teufel schläft nicht"
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Du musst es ja wissen. Oder vermutest Du das nur?? :resp:

PS: Ein gutgemeinter Rat, mein junger Padawan: sei vorsichtig, wenn Du mit beleidigenden Wertungen wie z. B. "Blödsinn" operierst...

Bisher kannst Du für Deine Ansicht zum Träger keine Beweise vorlegen. Insofern würde ich es als freie Meinungsäusserung ohne Begelegbarkeit werten.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Du musst es ja wissen. Oder vermutest Du das nur?? :resp:

PS: Ein gutgemeinter Rat, mein junger Padawan: sei vorsichtig, wenn Du mit beleidigenden Wertungen wie z. B. "Blödsinn" operierst...

Deinen Hinweis habe ich wahrgenommen. Auch von meiner Seite der Hinweis das Du mit Deinen Anschuldigungen gegenüber dem Träger vorsichtig sein solltest. Falls Du Sie nicht beweisen kannst könnten diese durchaus justiziabel sein.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Dein Vorschlag, die OP abzulehnen, grenzt schon fast an Arbeitsverweigerung!

Diese Ansicht teile ich nicht. Selbstverständlich kann man als Arzt eine geplante OP ablehnen, wenn die Rahmenbedingungen zu einer Gefährdung des Patienten führen und es ein leichtes ist die Rahmenbedingungen zu ändern ohne den Patienten zu gefährden. Gerne kann der Arbeitgeber eine Kündigung aussprechen, diese wird allerdings wenig Erfolg haben. Zum konkreten Fall - Ich glaube nicht das eine Uni-Klinik das Risiko eingeht einen ihrer Vorstände wegen Arbeitsverweigerung zu kündigen weil er sich für das Interesse seiner Patienten einsetzt. Das würde recht hohe Wellen in der Öffentlichkeit schlagen und mit Sicherheit mehr Kosten als der Flug am Vorabend.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
13
MRS
Ich kann mich noch an einen medizinischen OnBoardKurier für Organe erinnern welcher mir damals mal während eines Fluges aus seinem Job etwas berichtete.

Organtransport ≠ Anreise von Chirurgen.

Entweder die OP war dringlich (Leben oder Tod) und dann stellt sich gar nicht die Frage erst einmal Personal einzufliegen (geschweige denn diese auf Linienmaschinen einzufliegen. Bei entsprechender Größe des einzufliegendem Personals ist ein Last-Minute Privatcharter günstiger als Last-Minute Y/C Fares für alle bei LH, etc...), oder die OP war schön geplant worden und dann stellt sich automatisch die Frage wieso man so knausrig ist und eine zusätzliche Übernachtung im Hotel nicht zahlen will.

So oder so, seh ich kein Verschulden bei der LH. Ich sehe keinen Grund, wieso ein Arzt während der normalen Ausübung ihrer Arbeit (im Gegensatz zu Notfällen) bevorzugt werden soll. Andere Berufssparten fliegen ebenfalls zu wichtigen Terminen. Wer nicht genug Zeit einplant, sollte bei der Schuldfrage bei sich selbst anfangen.
 
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mumielein

Gründungsmitglied
06.03.2009
4.152
0
Dorf bei NUE
Die Ärzte waren vermutlich als ganz normale Passagiere unterwegs und so wurden sie auch behandelt, alles korrekt.
Oben angesprochene Organ-, Knochenmarks-, Stammzellentransporte werden im Vorfeld als medizinische Transporte angemeldet, anders käme man ja schon gar nicht durch die Sicherheitskontrolle.
Mit dieser Anmeldung hat man eine gewisse Priorität, speziell auch bei Verspätungen und diesbezüglichen Umbuchungen.
Dies alles können die Airline-Mitarbeiter auch in ihren Unterlagen ersehen.
Bis auf einen einzigen Fall kann ich da nur von äußerst bemühten Mitarbeitern berichten, die immer eine Lösung fanden, mich samt kostbarer Kühltasche schnellstmöglich ans jeweilige Ziel zu bringen.
Denn da eilt es wirklich, schließlich muß ja das Immunsystem des Patienten für die Transplantation heruntergefahren werden und die Qualität des Materials hängt eng mit der Transportzeit zusammen.
Vermutlich hören die Mitarbeiter täglich die tollsten Ausreden und sind entsprechend unwillig.
 

hudriwudri

Erfahrenes Mitglied
13.03.2012
1.456
2
SZG
Obwohl ich sicher einen besseren Einblick in diesen Bereich als die meisten Anderen habe und eine beteiligte Person kenne, fehlen mir viel zu viele Fakten um etwas Qualifiziertes zu sagen.
 

Star

Mr. Burns
04.03.2016
96
0
Warum haben die LH-Mitarbeiter, die beiden Ärzte nicht einfach vorrangig bedient (umgebucht)? Das ist doch die Frage.
 

Oban

Aktives Mitglied
08.03.2009
243
418
Flugschneisse ZRH
Warum haben die LH-Mitarbeiter, die beiden Ärzte nicht einfach vorrangig bedient (umgebucht)? Das ist doch die Frage.

Weil es kein Notfall war und es auch kein Grund gab evtl.?
Ansonsten macht so ein Beispiel noch Schule und jeder Pappenheimer ist plötzlich Arzt und auf extrem wichtiger Mission.
Es kann echt jeder kommen und sowas anmelden, wie um alles in der Welt soll eine Fluggesellschaft das überprüfen, am ende bearbeiten sie noch vor jedem Flug mehrere solche *Notfälle*

Die Regeln sind doch ganz klar definiert, wenn es so wichtig ist rechtzeitig anzukommen dann bucht man es auch mit Sicherheitsmarge bei der Umsteigeverbindung oder kommt einen Tag früher usw.
Einen Tag früher wäre bei einer OP die ja 10 Stunden dauert wohl eher angebracht, weiss nicht wie schlau es ist nach 4-5 Stunden Anreisezeit noch eine OP durchzuführen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Star

Mr. Burns
04.03.2016
96
0
Weil es kein Notfall war und es auch kein Grund gab evtl.?
Ansonsten macht so ein Beispiel noch Schule und jeder Pappenheimer ist plötzlich Arzt und auf extrem wichtiger Mission.

Die Regeln sind doch ganz klar definiert, wenn es so wichtig ist rechtzeitig anzukommen dann bucht man es auch mit Sicherheitsmarge bei der Umsteigeverbindung oder kommt einen Tag früher usw.


Aha. Also immer Dienst nach Vorschrift und immer an die Regeln halten - habe ich das so richtig verstanden? :D
 

hudriwudri

Erfahrenes Mitglied
13.03.2012
1.456
2
SZG
Wenn ich ihn mal wieder treffe und ich daran denke, ja.
Aber ganz ehrlich gesagt, ist mir das ziemlich egal, denn so spektakulär wie hier manche glauben, war das Ganze nicht.