1.11 FTU – Tag 1 Teil 3
So, die Frau hatte nun also all ihre Flüge für den Trip nach Europa beisammen, doch muss man die
ja auch noch buchen. Dazu ist es oft erforderlich ein Call-Center anzurufen. Wie die meisten von uns,
hab ich auch schon einige Stunden am Telefon mit manchmal einfachen, manchmal schwierigen Agents
verbracht. Trotzdem konnte ich auch in dieser Session noch etwas dazulernen.
Bei der letzten FTU hatten sie noch Live-Anrufe beim US Airways Call-Center gemacht, was wohl ein
ziemlicher Spaß war. Ben bekam die Aufgabe einen US – South Asia Award zu buchen, jedoch nur die
Meilen für North Asia zu bezahlen. Konkret buchte er einen Flug von Seattle nach Bangkok und zurück
über Tokio. Er führte den Agent jedoch so durch das Itinerary, dass dieser glaubte, das Ziel der Reise
wäre Tokio.
Ben: Hallo, ich würde gerne eine Award-Buchung nach North Asia vornehmen. Kann ich Ihnen mal
ein paar Flüge nennen und wir schauen, ob es Verfügbarkeit gibt?
Agent: Natürlich, legen Sie los.
Ben:Ich würde meinen North Asia Award gerne in Seattle mit Flug XY am XY starten, einen kurzen
Stopover in Bangkok machen und dann weiter zu meinem Endziel Tokio in North Asia fliegen.
- er behandelte die Region North Asia einfach so, als sei es ein Land (Tokio – North Asia) und
hat es in dem Gespräch ungefähr 20 Mal erwähnt.
- er fütterte den Agent mit Flügen, die er bereits gecheckt hatte. Mit jedem Flug, der Verfügbarkeit
hatte, wurde die Stimmung des Agents immer besser
- er ließ es so erscheinen, als ob Tokio das Endziel wäre und Bangkok nur als kurzer Zwischenstopp
dienen würde
Tatsächlich hatte die Buchung wirklich so geklappt. Wenn man sich die Karte oben anschaut, kann
das ja nie und nimmer der direkte Weg nach Tokio sein. Er blieb (auf dem Stopover) in BKK 1 Woche
und an seinem Endziel in Tokio genau 1 Tag und Bangkok liegt eindeutig nicht (in der Region) North Asia.
Ein weiterer Tipp betraf den Umgang mit einem Agent, der das genaue Gegenteil ist. Also sicher ist,
dass beispielsweise ein völlig legitimes Routing so nicht möglich sei oder behauptet, er könne nur nach
Flugzielen, nicht aber nach Flugnummern schauen. Klar weiß ich auch, dass es Auflegen und nochmal
anrufen in so einem Fall die beste Lösung ist, dass es aber auch auf die Art und Weise wie man auflegt
ankommt, war mir neu.
Das Problem ist folgendes; beharrt man auf seine Meinung und diskutiert mit einem Agent, so wird dieser
relativ sicher einen Vermerk zu diesem Gespräch machen. Der nächste Agent sieht diesen Vermerk und
wird (selbst, wenn er denkt, das Routing ist völlig korrekt) unsicher und die Chancen steigen, dass er ein
legitimes Ticket nicht ausstellt.
Gerät man also an einen Agent, der nicht besonders kooperativ zu sein scheint, so sollte man nicht:
- anfangen zu diskutieren
- behaupten andere Agents machen das
- einfach auflegen
Besser ist es eine kleine Ausrede zu erfinden, (es klingelt an der Tür, ich muss mich noch einmal besser
informieren, ich kläre das mit meinem Partner, etc.) das Gespräch freundlich zu beenden und nochmal
anzurufen.
Nach der Session habe ich mich an die Hotelbar gesetzt und (nach ein paar Bier) erzählte mir ein
Teilnehmer aus Miami von einem Trick, den er auf American Airlines Flügen immer anwendet. Das Ganze
ist jedoch nicht ganz legal, um es mal vorsichtig auszudrücken:
Er besitzt auch eine dieser Gift Cards, die man überall in den USA kaufen kann. Die Karten sehen aus,
wie gewöhnliche Kreditkarten und man kann mit ihnen im Flugzeug bezahlen. Nun sein Trick ist es, alles
gekaufte, mit einer leeren Karte ohne Guthaben zu bezahlen. Das funktioniert normalerweise natürlich
nicht, da die Kartenlese-Geräte überprüfen, ob der Betrag abgebucht werden kann. Nicht so bei Domestic
Flügen mit AA. Denn obwohl sie auf ihren Flügen WiFi anbieten, sind die Kreditkarten-Geräte offline und
haben somit keine Ahnung, dass die Karte leer ist.
Das ist jetzt weniger ein Tipp, den man anwenden kann/soll, aber witzig, dass so etwas geht. Auch wenn
es ein wenig kurz war, hat mir die FTU super gefallen. Klar waren da jetzt keine bahnbrechenden News und
Geheimtricks dabei, aber die Atmosphäre war super, ich hab jede Menge neue Leute kennengelernt und
konnte mal erfahren, wie das Leben als professioneller FrequentTraveler und Blogger so ist.
Ich würd wieder hingehen!