moin,
wie schon beschrieben - gehört es eigentlich zur Selbstverständlichkeit, dass bei einem Medical der Profi an Board seine Hilfe gegenüber der Crew "sofort" anbietet und ggf. dann im Anschluss ausübt!
Ich agiere dann in einer Notsituation als Hilfsperson für die Airline, mit Rechnungsstellung ergibt sich dann ein regulärer Arzt/Pat. Vertrag.
Wer aber meint das man gegenüber der Airline eine Rechnung stellen müsste, der soll dieses eben tun (ich kenne niemanden in meinem Umkreis, der dieses bis jetzt in Erwägung gezogen hat, oder jemanden der tatsächlich Geld bekommen hat), aber es soll ja auch Menschen gegen, die sich vielleicht damit ihre Flüge Re-Finanzieren?
Ein Dankeschön von der Airline steht hier außer Frage, aber nur weil man hilft, heißt dieses auch nicht gleich, das man immer eine Zwischenlandung vereitelt hat. Und die Airline nun in der persönlichen Schuld des Retters steht.
Aber gleich eine Gebührennote einfordern, halte ich eher für fraglich (meine Meinung).
Hinzu kommt an Board noch die "Garantenpflicht", da es für den Pat. wenig Alternativen gibt in der Luft gerade gibt und sich dieser bestimmt auch nicht ausgesucht hat, ausgerechnet hier zum Notfall zu werden.
Alles immer gegen "Kohle" aufzurechnen und dann in so einer Umgebung - kann man machen - muss man aber nicht machen!
Über die Gefahr der Haftung wurde bereits berichtet, wer immer alles "cool" auf seine Berufshaftpflicht abwälzt, dem sei Dringend empfohlen, mal das Kleingedruckte zu lesen, weil bei vielen Versichern:
- die Deckungssummen im Haftungsfall lächerlich sind
- keine weltweite Deckung beinhaltet oder gewisse Gefahren ausgenommen sind
- keine Haftung oder begrenzte Haftung für Maßnahmen im Rahmen der EH außerhalb des gewohnten Beschäftigungsumfeldes
- etc.
Nicht ohne Grund schließen die Airlines hier eine besondere (Versicherungs)Lücke, da ansonsten hier schon die PH ausreichen würde.
Jeder muss nach seiner persönlichen Fasson hier entscheiden, ich finde diese Raffgier-Mentalität beschämend und ätzend.
Weder der Medical, noch der Helfer haben sich den Zeitpunkt an Board ausgesucht - jeder war in solch einem Moment, leider am falschen Ort/Zeitpunkt, oder auch am richtigen...
Auch auf dem Weg zum gewohnten Arbeitsplatz kann etwas unvorhergesehenes passieren und ich werde dann "vermutlich" nicht, gegen jeden hinterher Schadensersatz einfordern, obwohl ich mich im Anschluss auch irgendwie durch den weiteren Tag balancieren muss.
Wie gesagt, ein Dankeschön wird es immer in solch einer Situation geben (für kurz Hallo sagen, wird es eben nur ein mündliches Danke geben und für 2Std. BLS/Intubation u. volles Programm, wird das Danke entsprechend ausfallen - mit Sicherheit!) und ein Lächeln von der Crew, ist auch ein Danke - irgendwie!
gruß
insel