Wer hat schon höchstpersönlich einen "medical" erlebt?

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HGFan

Guest
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Der Patient ist an Bord verstorben weil die Crew die Intubation nicht geschafft hat und dann ?
Ich denke mal jedes Gericht wird die frage stellen wäre die Person verstorben wenn sie nicht versucht hätten diese Massnahme zu setzen.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Ich muss das Thema aus aktuellem Anlass nochmal aufgreifen.....

Ich scheine Medical´s anzuziehen :rolleyes:
Gleiche Strecke ( MIA - TXL ) , gleiche Airline ( AB ) auch wieder eine Unterzuckerung diesmal aber schon so das die Dame fast umgekippt ist und auf Ansprache überhaupt nicht mehr reagiert hat. Zum Glück war aber Ihr Schluckreflex noch vohanden so das sie mir Apfelsaft abgenommen hat. Ich teilte der Stewardess schon mit das es brenzlig werden könnte wenn wir sie nicht mehr zum trinken kriegen würden denn auch Ihre Pupillenreaktion war bereits verschwunden. Es dauerte etwas länger als beim letzten Vorfall aber auch die Dame haben wir zurück geholt und der Flug konnte weiter gehen.
Im Gespräch danach erzählte mir die Stewardess das , wenn die orale Zufuhr , nicht mehr möglich gewesen wäre ich mich hätte mit Infusionen usw. austoben können, man sei an Bord mittlerweile so ausgestattet das man im Notfall sogar intubieren könnte :eek:
Wie wird die Crew für so etwas ausgebildet oder geschult ? Selbst Anästhesisten geraten bei schwierigen Fällen an Ihre Grenzen wenn es um eine Intubation geht und die haben es schon hunderte Male gemacht. Mancher Stationsarzt scheitert am Braunülen legen und auch ich wüsste nicht ob mir das in dieser Situation so einfach gelungen wäre.
Wie ist hier die Haftung ? Der Patient ist an Bord verstorben weil die Crew die Intubation nicht geschafft hat und dann ? Gibt es Konsequenzen, weitere Schulungen ? Können Angehörige klagen das man hätte umdrehen sollen?
Fragen über Fragen....

Diesmal war in der C übrigens was frei und wir wurden für den Restflug nach " vorne " gebeten :)

Grüße

Sandra

Intubation und ähnliche Dinge sind Ärzten die an Bord sind vorbehalten. Niemand wird und kann die Crew auffordern einen Patienten zu intubieren.
 
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Crazy Bird

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
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0
Im Gespräch danach erzählte mir die Stewardess das , wenn die orale Zufuhr , nicht mehr möglich gewesen wäre ich mich hätte mit Infusionen usw. austoben können, man sei an Bord mittlerweile so ausgestattet das man im Notfall sogar intubieren könnte :eek:
Wie wird die Crew für so etwas ausgebildet oder geschult ? Selbst Anästhesisten geraten bei schwierigen Fällen an Ihre Grenzen wenn es um eine Intubation geht und die haben es schon hunderte Male gemacht. Mancher Stationsarzt scheitert am Braunülen legen und auch ich wüsste nicht ob mir das in dieser Situation so einfach gelungen wäre.
Ich nehme stark an, dass dies für den Fall gedacht ist, dass man medizinisches Personal an Bord hat. Das Legen von Zugängen ist im Kompetenz-Bereich von Rettungsassistenten und vielerorts dem Krankenpflegepersonal, ich bezweifle sehr stark, dass Flugbegleiter darin geschuldet werden. Von Intubation brauchen wir gar nicht erst zu sprechen.

Wie ist hier die Haftung ? Der Patient ist an Bord verstorben weil die Crew die Intubation nicht geschafft hat und dann ? Gibt es Konsequenzen, weitere Schulungen ?
Notkompetenz – Wikipedia
Es ist wie immer: Als unqualifizierter Ersthelfer kannst du nicht dafür haftbar gemacht werden, wenn der Patient verstirbt o.Ä. Ein wenig anders schaut es mW bei geschultem Personal aus, aber auch einen Arzt kannst du nicht für eine misslungene Reanimation verklagen, sofern da nicht irgendwas katastrophal falsch gelaufen ist.
 

dh1saj

Reguläres Mitglied
24.12.2012
65
0
Notkompetenz – Wikipedia
Es ist wie immer: Als unqualifizierter Ersthelfer kannst du nicht dafür haftbar gemacht werden, wenn der Patient verstirbt o.Ä. Ein wenig anders schaut es mW bei geschultem Personal aus, aber auch einen Arzt kannst du nicht für eine misslungene Reanimation verklagen, sofern da nicht irgendwas katastrophal falsch gelaufen ist.

Das ist in Deutschland und sicher vielen anderen Ländern auch so. Frage: In ALLEN?
Weil: An Bord einer LH-Maschine dürfte Inflight deutsches Recht gelten. Aber was ist bei allen anderen (non-german)? Ich denke da aus einem Reflex heraus insbesondere an US-Amerikanische Airlines......

Und selbst an Bord einer D-registrierten Maschine kann ich mir gut vorstellen, daß es Länder gibt, welche Dich, wenn die Maschine dort landet, erstmal "zu Klärung" in Gewahrsam nehmen wenn Du onboard erste Hilfe geleistet hast und das dann eben doch fatal endete. Gleich aus welchem Grund......
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
1.606
539
KLU/GRZ
Mancher Stationsarzt scheitert am Braunülen legen und auch ich wüsste nicht ob mir das in dieser Situation so einfach gelungen wäre.
Sandra
Hallo Sandra,

darf ich fragen, was Du gegen Stationsärzte hast? Alle Stationsärzte, die ich kenne, haben zusätzlich den Notarztkurs absolviert, müssen daher auch alle zwei Jahre den Refresher machen und gerade solche "minderwertigen" Tätigkeiten sind doch deren täglich Brot. Da hätte ich eher Zweifel, ob ein OA sowas noch kann ...
 
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Crazy Bird

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
1.245
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Das ist in Deutschland und sicher vielen anderen Ländern auch so. Frage: In ALLEN?
Weil: An Bord einer LH-Maschine dürfte Inflight deutsches Recht gelten. Aber was ist bei allen anderen (non-german)? Ich denke da aus einem Reflex heraus insbesondere an US-Amerikanische Airlines......

Und selbst an Bord einer D-registrierten Maschine kann ich mir gut vorstellen, daß es Länder gibt, welche Dich, wenn die Maschine dort landet, erstmal "zu Klärung" in Gewahrsam nehmen wenn Du onboard erste Hilfe geleistet hast und das dann eben doch fatal endete. Gleich aus welchem Grund......
Good Samaritan law - Wikipedia, the free encyclopedia
sowie
Deutsches , Absatz "Recht an Bord eines Verkehrsflugzeugs"

YoungMario meinte:
darf ich fragen, was Du gegen Stationsärzte hast? Alle Stationsärzte, die ich kenne, haben zusätzlich den Notarztkurs absolviert, müssen daher auch alle zwei Jahre den Refresher machen und gerade solche "minderwertigen" Tätigkeiten sind doch deren täglich Brot. Da hätte ich eher Zweifel, ob ein OA sowas noch kann ...
Selbstverständlich kann jeder Arzt Zugänge legen. Vielerorts ist dies aber mittlerweile auch alltägliche Arbeit des Pflegepersonals, um die Ärzte zu entlasten, sodass diese ggf. und u.U. weniger Routine haben. Mehr aber auch nicht. Können tut das jeder, der eine braucht halt mehr, der andere weniger Versuche. ;)
 

YoungMario

Erfahrenes Mitglied
07.12.2010
1.606
539
KLU/GRZ
Selbstverständlich kann jeder Arzt Zugänge legen. Vielerorts ist dies aber mittlerweile auch alltägliche Arbeit des Pflegepersonals, um die Ärzte zu entlasten, sodass diese ggf. und u.U. weniger Routine haben. Mehr aber auch nicht. Können tut das jeder, der eine braucht halt mehr, der andere weniger Versuche. ;)
100% ACK, aber vom klinischen Ärztepersonal legen meiner Erfahrung nach gerade Stationsärzte noch immer am meisten Zugänge und ähnliches (mal ausgenommen von Turnusärzten) - und im Posting wurde gerade dieser Gruppen die Unfähigkeit attestiert ...
 

Salex75

Aktives Mitglied
26.03.2012
229
15
Blick auf TXL
Notkompetenz – Wikipedia
Es ist wie immer: Als unqualifizierter Ersthelfer kannst du nicht dafür haftbar gemacht werden, wenn der Patient verstirbt o.Ä. Ein wenig anders schaut es mW bei geschultem Personal aus, aber auch einen Arzt kannst du nicht für eine misslungene Reanimation verklagen, sofern da nicht irgendwas katastrophal falsch gelaufen ist.

Da sind ja genau die Dinge wie z.B. Intubieren oder Braunülen legen beschrieben, Danke für den Hinweis !
 

Salex75

Aktives Mitglied
26.03.2012
229
15
Blick auf TXL
Hallo Sandra,

darf ich fragen, was Du gegen Stationsärzte hast? Alle Stationsärzte, die ich kenne, haben zusätzlich den Notarztkurs absolviert, müssen daher auch alle zwei Jahre den Refresher machen und gerade solche "minderwertigen" Tätigkeiten sind doch deren täglich Brot. Da hätte ich eher Zweifel, ob ein OA sowas noch kann ...

Hier hast Du etwas missverstanden, mein Satz sollte in keinster Form den Stationsarzt für unfähig erklären oder sonstiges. Es war lediglich dazu gedacht zu zeigen das Routinearbeiten unter besonderen Situationen auch für absolut geübtes Personal schwierig werden können und ich stimme Dir absolut zu, ein OA kann das mit Sicherheit fast gar nicht mehr ;-)

Grüße

Sandra
 
Zuletzt bearbeitet:

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.638
974
MUC, BSL
Beim Aussteigen aus einer CRJ900 nach MUC-BSL ist mir ein unangeleintes Kind (wohl unabsichtlich) in die Hacken getreten und mich hats die komplette Treppe runtergehauen. Außenbandriss...

LH FAs haben haben sich wirklich rührend um mich gekümmer, während der Swissport Groundcrew-Mensch eher nasenbohrend und gaffend im Weg stand.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.548
237
Point Place, Wisconsin
Bisher hatte ich in knapp 2.000 Flügen zwei sehr schlimme Fälle.
Beide endenten mit dem Tod der betroffenen Passagiere.
Einmal LH und einmal SQ.
Bei SQ saß ich sogar nur getrennt durch den Gang neben dem verstorbenen Passagier.
Die Crew hat den Gast mit einer Decke abgedeckt (inkl Kopf), als ob er schlafen würde.
Worst flight ever.
 

Crazy Bird

Erfahrenes Mitglied
10.08.2011
1.245
0
Da sind ja genau die Dinge wie z.B. Intubieren oder Braunülen legen beschrieben, Danke für den Hinweis !
Ja, aber auch diese darf dann nicht jeder einfach mal ausprobieren nach dem Motto "könnte ja klappen", sondern nur wer nachweislich praktische Kompetenzen in der Maßnahme hat, bspw. ein RA.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.871
25
MRS
In einer Flugzeug mit +300 Menschen dürfte unter den Passagieren doch wenigstens ein Arzt/eine Ärztin sein die solche Notmaßnahmen durchführen kann. Daher ist es nicht unbedingt sinnlos wenn das Material für Intubation, etc... mitgeschleppt wird.
 

avancel

Aktives Mitglied
19.07.2014
213
0
Bisher hatte ich in knapp 2.000 Flügen zwei sehr schlimme Fälle.
Beide endenten mit dem Tod der betroffenen Passagiere.
Einmal LH und einmal SQ.
Bei SQ saß ich sogar nur getrennt durch den Gang neben dem verstorbenen Passagier.
Die Crew hat den Gast mit einer Decke abgedeckt (inkl Kopf), als ob er schlafen würde.
Worst flight ever.

Er wurde also im regulären Sitz zwischen den andern Paxe belassen bis zur Landung?
Wow, unangenehm ist für dies Situation wohl wahrlich gar kein Ausdruck. Ich stelle mir hier gerade etwas zarter besaitete Personen oder Kinder in der Kabine vor :/
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.916
7.442
irdisch
Man könnte den auch auf ein Klo "setzen" und die Kabine abschließen. Wäre irgendwie diskreter. Neben einer Leiche möchte ich nicht sitzen müssen, obwohl doppelter Nachtisch...
In der A340-500 hat SIA auch ein "berühmtes" Kühlfach für Leichen gehabt, wo die Flugbegleiter immer ihre Taschen gelagert haben.
 

maxbluebrosche

Super-Moderator
Teammitglied
17.01.2010
8.530
33
zwischen HAJ & PAD
Februar 2013 auf der Strecke AKL-NAN - nach dem boarding completet ist jemand auf seinem Sitz verstorben.

Nachdem Polizei und der Notarzt an Board kamen, wurden alle Paxe wieder zum Gate begleitet und dort unter Aufsicht der Immigrationofficers (waren ja alle schon ausgereist aus NZ) bis zum Abtransport der Leiche aus dem Flieger untergebracht.

Handgepäck mußte an Board bleiben, Verzögerung waren ca. 2h.
 

bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
2.848
636
MUC, near OBAXA
Schon 3 mal

LH auf FRA-JNB, die Dame war überhaupt nicht gut drauf, und die stöhnenden Schmerzensgeräusche gingen ein ganze Zeitlang durchs ganze Unterdeck (und durch Mark und Bein), bewegen im Gang war nicht möglich. Nicht schön, sie wurde aber von einem anwesenden jungen Arzt versorgt. Diagnose blieb mir verwehrt, wollte es ehrlich gesagt aber auch nicht so genau wissen. Wir sind aber durch bis nach JNB, dh. Ende gut.

Dann mal auf Rückweg mit SAA von JNB nach MUC, nicht ganz so dramatisch, aber auch hier wurde ein Arzt benötigt und war 1-2 Stunden beschäftigt. (Ich hab's nur mitgekriegt da der Arzt vor mir saß.) Auch hier ohne Komplikationen durchgekommen.

Und dann letztens Jahr auf LH BCN-MUC, der Typ hatte vermutlich ungesunde Sachen in der Nacht vorher unternommen in BCN.
1 Stunde vor München kam er ins Hyperventilieren / und oder Unterzuckerung, gepaart mit Panik / Flugangst und wurde mit seiner Begleiterin zuerst vorne in die Galley gelegt, und zum Anflug dann neben mich gesetzt. (Die FBs hatten mich angesprochen und gefragt ob ich als Statuspax/Vielflieger einverstanden sei, und ob ich ein wenig mithelfen könnte. Meine +1 und 2x 0,5 wurden entsprechend umgesetzt und saßen über den Gang.)
Eine Sauerstoff-Maske, viel gutes Zureden und Beruhigen der FBs, sowie ein wenig die (Flug)angst nehmen hat ihn aber ohne Umklappen heil runtergebracht. Am Boden wurde er vom KTW übernommen, er ging aber selber raus.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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Hier hast Du etwas missverstanden, mein Satz sollte in keinster Form den Stationsarzt für unfähig erklären oder sonstiges. Es war lediglich dazu gedacht zu zeigen das Routinearbeiten unter besonderen Situationen auch für absolut geübtes Personal schwierig werden können und ich stimme Dir absolut zu, ein OA kann das mit Sicherheit fast gar nicht mehr ;-)

Grüße

Sandra

Wobei der Oberarzt ja meist gerufen wird, wenn alle anderen mit Ihrem Latein am Ende sind. Dann muss er eine Lösung finden, z. B. eben auch die Braunüle legen. :D
 
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HGFan

Guest
Wenn der Primar nicht weiter weis kommt halt ist es entgülltig aus.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Am liebsten sind mir ja die vom Pax selbst verschuldeten Notfälle. Pax mit schwerer Lungenerkrankung und permanenten Sauerstoffbedarf nimmt auf einen 12h Flug einen Sauerstoffanreicherer mit der Akku für 8h hat. In Stunde 9 wird er dann zum Notfall. Auf die Frage warum er das nicht vorher angemeldet hat, dann hätte LH im Stromanschluss und ggf. Sauerstoff zu Verfügung gestellt, kommt die Antwort der Ehefrau: "Wir wollten dafür nicht bezahlen" Am Ende war es eine Zwischenlandung mit Transport ins Krankenhaus. Wer hat die Kosten getragen: LH!!
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.871
25
MRS
Man könnte den auch auf ein Klo "setzen" und die Kabine abschließen. Wäre irgendwie diskreter.

Das Problem ist natürlich, dass man den Verstorbenen dort nicht sichern kann. Und verstorbene werden sich den Kräften bei der Landung fügen und hin und her schleudern. Zumindest den Flugbegleitern der BA wird empfohlen den Passagier einfach sitzen zu lassen und nach Möglichkeit die Sitznachbarn umzusetzen.

Wer hat die Kosten getragen: LH!!

LH könnte sich die Kosten sicherlich zurückholen. Allerdings wäre dies in Zeiten regelmässiger Shitstorms eine Katastrophe für das Image.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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LEJ
Das Problem ist natürlich, dass man den Verstorbenen dort nicht sichern kann. Und verstorbene werden sich den Kräften bei der Landung fügen und hin und her schleudern. Zumindest den Flugbegleitern der BA wird empfohlen den Passagier einfach sitzen zu lassen und nach Möglichkeit die Sitznachbarn umzusetzen.



LH könnte sich die Kosten sicherlich zurückholen. Allerdings wäre dies in Zeiten regelmässiger Shitstorms eine Katastrophe für das Image.

Du hast es auf den Punkt gebracht.