FRANZ verlässt die Lufthansa

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flysurfer

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06.03.2009
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Und die Frage ist doch, welche Kunden man bauchpinseln und bestens umsorgen soll... Man kann ja nicht alle gleich behandeln - denn dann kann man sich das Statusgedoens ganz schenken.

Genau das ist natürlich die Frage, denn Exklusivität (bzw. besondere Wertschätzung) lebt natürlich davon, dass nicht alle sie genießen dürfen, sondern nur ein ausgewählter Kreis.

Bleiben wir bei unserem einfachen Beispiel. Ein Kunde fliegt jeden Monat zwei mal in Business nach Amerika, kann das aber gut im voraus planen und bucht deshalb einen "günstigen" Tarif in Z oder sogar P für durchschnittlich 3000 Euro pro Roundtrip, Steuern usw. inklusive. Macht also gut 70.000 Umsatz pro Jahr, auf den die Airline verzichten muss, wenn sie diesen Kunden nicht halten kann. Ein anderer Kunde bucht nur J, fliegt aber nur 5 Mal pro Jahr, bringt also auch bei einem durchschnittlichen Ticketpreis von 6.000 Euro bestenfalls 30.000 Euro Umsatz.

Nun sagen die einen: der mit den 30.000 bringt den Gewinn und muss verhätschelt werden, der mit den 70.000 leistet nur einen Unkostenbeitrag, um den braucht man sich nicht weiter zu kümmern. Das ist aber eine falsche Sichtweise, denn das Geld von beiden wird am Ende zusammengeworfen, um die Betriebskosten der Airline insgesamt zu decken und zu übertreffen, also unterm Strich einen Profit zu erzielen. Und dazu trägt der eine Kunde nunmal 70.000, der andere nur 30.000 Euro jährlich bei. Die Kosten bleiben bei Airlines ja unabhängig von der konkreten Auslastung erstaunlich konstant, der Flieger schrumpft nicht on-demand, und ein großer Teil der Treibstoffkosten geht dafür drauf, dass der Flieger sich selbst und den Treibstoff trägt. Auch Piloten und Personal sind so und so an Bord oder am Boden aktiv. Der leere F-Sitz fliegt einfach nicht 10.000 Euro billiger durch die Gegend als der mit einem Kunden besetzte.

Verliert die Airline also den 70.000 Euro-Kunden, dann fehlen ihr am Jahresende (vereinfacht ausgedrückt) 40.000 Euro mehr als wenn sie den 30.000 Euro Kunden verliert (der dank J mit Op-Upgrades in die F, verwendbaren Vouchern etc. verhätschelt wird, während sich der 70.000 Euro Kunden fragt, ob er anderswo nicht vielleicht besser aufgehoben wäre).

Es ist also durchaus interessant, auch jene Kunden zu binden, die viel fliegen, ohne bei jedem Flug jeweils den maximalen Yield zu bringen. Denn am Ende fließt das Geld alles in einen großen Topf, und "Masse statt Klasse" kann dem Anbieter unterm Strich mehr Geld einbringen als eine Verengung des Blickwinkels auf die wenigen Hochmargenzahler, die wie gesagt ohnehin meist zu den anspruchsvollsten Kunden und damit auch nicht zu den loyalsten zählen. Fakt ist, dass man mit 70.000 Euro Umsatz pro Jahr 40.000 Euro mehr Gewinn macht als mit 30.000 Euro Umsatz, solange die Kosten in beiden Fällen vergleichbar sind. Klar, derjenige, der nur 5 Mal fliegt verursacht auch etwas weniger Kosten als derjenige mit den 24 Flügen jährlich, diese Mehrkosten kommen jedoch nicht einmal ansatzweise an die 40.000 Euro Mehrumsatz heran, die liegen vielmehr im Bereich von wenigen 1000 Euro pro Jahr, wenn überhaupt. So gesehen ist es bei diesem Beispiel also der Z-Klasse-Kunde, den man besonders umwerben sollte, nicht der J-Kunde.

In der Praxis sind die Kunden ohnehin weniger homogen, heute ist es Z, morgen C und übermorgen billigst Germanwings. Umso unverständlicher, dass eine Airline wie die LH die Loyalität dieser alles anderen als homogenen Vielflieger mutwillig aufs Spiel setzt.
 
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flying_student

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04.04.2009
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Verliert die Airline also den 70.000 Euro-Kunden, dann fehlen ihr am Jahresende (vereinfacht ausgedrückt) 40.000 Euro mehr als wenn sie den 30.000 Euro Kunden verliert (der dank J mit Op-Upgrades in die F, verwendbaren Vouchern etc. verhätschelt wird, während sich der 70.000 Euro Kunden fragt, ob er anderswo nicht vielleicht besser aufgehoben wäre).

Es ist also durchaus interessant, auch jene Kunden zu binden, die viel fliegen, ohne bei jedem Flug jeweils den maximalen Yield zu bringen. Denn am Ende fließt das Geld alles in einen großen Topf, und "Masse statt Klasse" kann dem Anbieter unterm Strich mehr Geld einbringen als eine Verengung des Blickwinkels auf die wenigen Hochmargenzahler, die wie gesagt ohnehin meist zu den anspruchsvollsten Kunden und damit auch nicht zu den loyalsten zählen.

Was willst Du von einer Airline erwarten, die fast ausschließlich auf ihre "Flug-maximierende-IT" setzt und beim Verkauf jegliche längerfristige Kundenbindung außer acht lässt? So ist war kurzfristig jeder Flug vermeintlich Umsatzmaximal aber halt nicht auf Dauer und in Wirklichkeit.

Es kann dabei doch nur solch ein Quatsch dabei rauskommen.
 
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flysurfer

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Was willst Du von einer Airline erwarten, die fast ausschließlich auf ihre "Flug-maximierende-IT" setzt und beim Verkauf jegliche längerfristige Kundenbindung außer acht lässt? So ist war kurzfristig jeder Flug vermeintlich Umsatzmaximal aber halt nicht auf Dauer und in Wirklichkeit.

Es kann dabei doch nur solch ein Quatsch dabei rauskommen.

Genau so ist es leider. Wenn am Ende jeder Sitz auf jedem Segment ein kleine Profit Center sein muss, und so sieht es überspitzt betrachtet langsam ja aus, kann daraus keine langfristige Beziehung aus Geben und Nehmen entstehen. Dann besteht die Beziehung nur noch aus Nehmen seitens der Airline und Geben seitens des Kunden. Aber der Herr Dr. Franz lebt es ja vor, heute LH, morgen Roche. Der Kunde sagt: "Ich habe verstanden: Heute LH, morgen .."
 
Zuletzt bearbeitet:

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
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Duisburg
Es ist also durchaus interessant, auch jene Kunden zu binden, die viel fliegen, ohne bei jedem Flug jeweils den maximalen Yield zu bringen. Denn am Ende fließt das Geld alles in einen großen Topf, und "Masse statt Klasse" kann dem Anbieter unterm Strich mehr Geld einbringen als eine Verengung des Blickwinkels auf die wenigen Hochmargenzahler, die wie gesagt ohnehin meist zu den anspruchsvollsten Kunden und damit auch nicht zu den loyalsten zählen.

Das Leben zeigt aber, dass "Masse" zu deutschen Bedingungen immer weniger darstellbar ist. Darum wandert die Produktion von "Masse" aus Deutschland tendenziell ab. Nur noch diejenigen, die "Klasse" produzieren, haben wohl am Markt zu deutschen Bedingungen eine nachhaltige Chance. Warum sollte das für die Luftfahrt nicht gelten?
 
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flysurfer

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Das Leben zeigt aber, dass "Masse" zu deutschen Bedingungen immer weniger darstellbar ist. Darum wandert die Produktion von "Masse" aus Deutschland tendenziell ab. Nur noch diejenigen, die "Klasse" produzieren, haben wohl am Markt zu deutschen Bedingungen eine nachhaltige Chance. Warum sollte das für die Luftfahrt nicht gelten?

Das ist jetzt allerdings eine andere Frage, nämlich die, welches Kernprodukt im Zielmarkt überhaupt konkurrenzfähig ist und angenommen wird. So mancher produziert ja gern etwas am Markt vorbei. Ich habe nicht den Eindruck, dass man in Deutschland oder Mitteleuropa mit einem reinen hochklassigen Hochpreisprodukt überleben kann, nicht als Airline. Schon die Versuche einiger altlastenfreier Newcomer, mit 100% Business Class nach New York fliegen, sind ja allesamt gescheitert. Insofern ist man also auf die Masse durchaus angewiesen, würde ich sagen. Wer leichtfertig auf sie verzichtet, wird Probleme bekommen. Und innerhalb dieser Masse sind die loyalen Kunden, die besonders häufig fliegen, natürlich sehr viel interessanter als jene, die nur einmal pro Jahr möglichst günstig in den Urlaub fliegen. Denn die bringen in der Addition ihrer vielen kleinen "Unkostenbeiträge" am Ende richtig Umsatz, und alle diese Umsätze aller Kunden werden zum Schluss addiert und den (wie gesagt erstaunlich auslastungsunabhängigen) Betriebskosten gegenübergestellt.

Die Frage ist hier doch immer, wo man das Profit Center ansetzt: beim einzelnen Sitz, beim einzelnen Flug, beim Roundtrip, bei der Strecke (ganzjährlich, oder getrennt nach Sommer/Winter). Letztlich kann man sich da als Airlines alles hinrechnen, aber realistisch erscheint mir eine Betrachtung von Strecken, wobei man selbst hier vorsichtig sein muss, denn Strecken sind nicht voneinander unabhängig. Die Streichung einer per se unprofitablen Strecke kann ja durchaus dazu führen, dass viele Kunden deshalb abwandern und dann auch die profitablen Strecken nicht mehr fliegen. Und was ist eine Strecke: etwa nur MUC-BKK, oder auch alles, das via MUC nach BKK und von dort aus zu weiteren Zielen in Asien fliegt?
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Hier hat sich ein - an Unfähigkeit kaum zu übertreffender - Manager endlich selbst entsorgt.

Nachdem Kunden enttäuscht, Mitarbeiter frustriert und die Markte durch die Germanwingseinführung entwertet wurde, hatte man offensichtlich Angst, dass man das (Luft)Schiff selbst nicht mehr auf Kurs halten kann.

Das ist für mich ein klassisches "Management by Helikopter" - möglichst viel Staub aufwirbeln und dann schnell verschwinden.

Wer meint, dass es hier um enttäusche Meilenmaximierer geht, der war wohl selbst nie in der Situation viel Reisen zu müssen. Denn wie bei allem im Leben wird aus der Lust schnell ein Graus, wenn es ein Muss ist! Mir geht es um die Wertschätzung am (treuen) Kunden.

Ich habe nichts über die Er-/ Missfolge des Managaments unter Franz gesagt. Und die Reaktionen in diesem Thread zielen auch mehrheitlich auf Statusvorteile und -wertschätzung ab, als denn auf die wirtschaftliche Situation des Unternehmens Lufthansa oder das Verhältnis Mitarbeiter - Unternehmen.

Daher mein Begriff der Meilenjunkies.

Ein ergänzende Anmerkung: die Einschätzung meiner Personen und Reisehäufigkeit liegt daneben.

Carsten
 

skyscraper

Reguläres Mitglied
21.04.2011
84
0
DUS
Das stimmt natürlich, aber wenn man von den Extremen auf beiden Seiten absieht, stimmen sie in der Masse halt doch ganz gut überein, zumal die Vielfliegerprogramme in diesem Jahrzehnt ja nun wirklich eine intensive Differenzierung erfahren haben. Wer jede Woche zweimal innereuropäisch günstigst Roundtrip fliegt, ist mit seinen jährlich mindestens 200 Segmenten zwar zweifellos ein waschechter Vielflieger, hat aber bei M&M und den meisten anderen Programmen so gut wie keine Meilen auf dem Konto – und auch keinen nennenswerten Status.

Das Problem dieses Forums ist, dass fast immer nur die Exterme verallgemeinernd betrachtet werden – auf der einen Seite notorische F und J/C Tarifbucher, auf der anderen Seite Supermaximierer, die das Unternehmen, dessen Dienstleistung sie beanspruchen, ausplündern (und damit letztlich allen schaden, auch den vielen ganz normalen Kunden).

Mit der Realität der normalen Menschen, die häufig fliegen müssen/wollen, hat das allerdings wenig zu tun. Die kaufen einfach dort, wo sie sich gut behandelt fühlen, und dazu gehört im Kern ganz einfach, dass sie ihre Loyalität belohnt sehen möchten, eine Hand wäscht eben die andere, wie du mir, so ich dir – so tickt der Mensch.

Das ist genau der Punkt.
Meine Corporate Policy verbietet mir Flüge in C oder F. Sowas kann ich mir dann nur privat leisten ;-)
Trotzdem bin ich viel unterwegs und wenn das Kundenbindungsprogramm weggefranzt wird ist das einfach Sch...

Da mein Standort DUS ist wird die Strategie? der LH wohl dazu führen, daß ich in Zukunft eher AB fliege, immerhin gibts da noch eine akzeptable Lounge und vielleicht? Seatblocking auch auf Kurz- und Mittelstrecke. Meinen Senator (den ich auch nur mit privaten zusätzlichen Flügen jemals erreichen konnte) werde ich jedenfalls nicht mehr verlängern - wozu auch? Wenn *A, dann tut's der A3 Gold ja auch...
 

Moostal

Erfahrenes Mitglied
21.06.2010
804
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Okay Franz zu Roche. Wäre hätte das geglaubt? Ich nicht aber gemäss den Informationen nun also doch. Er wird aber evtl. die LH nicht verlassen sondern ein Doppelmandat versuchen. Der Drang zu Macht kennt keine Grenzen. Von der Roche bin ich aber schon überrascht.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
517
Also ich bin weder LH-Fan, noch LH-Basher, deswegen sei mir eine kleine aber wichtige Anmerkung erlaubt:

Die meisten Posts hier malen das Bild eines massenhaften Exodus unzufriedener Kunden der LH. Das ist aber nicht die Realität. Die Passagierzahlen steigen von Jahr zu Jahr (wenn auch moderat).
 

skyscraper

Reguläres Mitglied
21.04.2011
84
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DUS
Also ich bin weder LH-Fan, noch LH-Basher, deswegen sei mir eine kleine aber wichtige Anmerkung erlaubt:

Die meisten Posts hier malen das Bild eines massenhaften Exodus unzufriedener Kunden der LH. Das ist aber nicht die Realität. Die Passagierzahlen steigen von Jahr zu Jahr (wenn auch moderat).

Jo, Buchungsklasse K.
FRA-AKL für 99 Euro :)
 

hyrule

Erfahrenes Mitglied
04.12.2011
450
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ZRH
Im Prinzip könnte er auch bei der LH bleiben, da er bei Roche Aufsichtsratvorsitzender werden soll.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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10.014
BRU
Also ich bin weder LH-Fan, noch LH-Basher, deswegen sei mir eine kleine aber wichtige Anmerkung erlaubt:

Die meisten Posts hier malen das Bild eines massenhaften Exodus unzufriedener Kunden der LH. Das ist aber nicht die Realität. Die Passagierzahlen steigen von Jahr zu Jahr (wenn auch moderat).

Massenhaften Exodus sicher nicht, Unzufriedenheit aber teilweise schon.

Ein Großteil der (beruflichen) Vielflieger nimmt eben einfach gemäß Reiserichtlinien die zeitlich passendste Verbindung oder was der AG bucht (ich habe da bei Dienstreisen gar nicht viel Einfluss drauf). Gerade innereuropäisch bietet die LH-Gruppe in vielen Fällen einfach das beste Netz. Ob da nicht mit der Umstellung auf 4U auch einiges kaputt gemacht wurde/wird, sei mal dahingestellt.

Nur ob eine Politik nach dem Motto „die fliegen schon weiterhin mit mir, weil sie eh keine besseren Alternativen haben / die Konkurrenz auch nicht mehr bietet“ langfristig wirklich die erfolgreichste ist, ist eine andere Frage. Die Billigflieger bauen ihre Netze auch immer weiter aus, und wie hier schon öfter diskutiert wurde: nur über den billigsten Preis kann LH im Wettbewerb wohl kaum mithalten. Also sollte ich den Kunden etwas mehr bieten, als die „Billigflieger“, wie etwa ein gutes Vielfliegerprogramm oder ein vernünftiges Service.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
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06.03.2009
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www.vielfliegertreff.de
Eine Strategie, die auf jene unzufriedenen Kunden setzt, die eigentlich längst mit der Konkurrenz fliegen möchten, dies aufgrund äußerer Sachzwänge jedoch nicht können oder dürfen, kann man nur als Realsatire betrachten. Wachstum erzielt man damit sicher nicht, im Gegenteil.

Ein attraktives Netz wiederum ist ein handfester Produktvorteil, mit dem man Kunden locken kann. Tatsächlich ist das Netz die Basis von allem, denn nur wenn der Kunde zu den ihm passenden Zeiten dorthin fliegen kann, wo er hin möchte, wird er einen Flug bei dieser Airline buchen – und erst dann kommen weitere Faktoren wie Service, Preis und Perks ins Spiel. Allzu viele exklusive Goldesel dürfte die LH allerdings nicht mehr haben, Tendenz fallend, denn im zunehmend liberalisierten Luftverkehr bekommen attraktive Strecken ganz schnell Konkurrenz von "außen".

Die beste Wachstumsstrategie sind deshalb immer noch möglichst viele zufriedene und loyale Kunden, die gerne freiwillig wiederkommen, auch wenn's mal etwas teurer ist. Kunden, die die Airline weiterempfehlen. Loyale Kunden sind allein schon deshalb billiger, weil man sie nicht mehr neu gewinnen muss. Einen Neukunden zu gewinnen, ist bekanntlich immer teurer. Jede Menge Werbung und Marketing, und am Ende fliegt der Empfänger der Botschaft doch nur 1-2 Mal jährlich, und das natürlich möglichst günstig. Diesen Aufwand kann man sich bei Stammkunden sparen und das gesparte Geld stattdessen in dessen fortgesetzte Loyalität stecken. Für einen bundesweiten Eulenwerbespot im Fernsehen kann man viel frischen Kartoffelsalat für die Lounges kaufen.
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
832
52
Great Circle
Nachdem der Franz mich bei der Swiss schon massiv genervt hat, habe ich für seinen LH-Abgang ein müdes Lächeln übrig. Er war schon vorher kein Schuss Pulver wert, nun ist er in meinen Augen als "Flucht-Feigling" ins Bodenlose abgesunken(n)

Meine Frau beginnt sich dafür massiv zu nerven, sie arbeitet bei Roche. Mal schauen ob sie Richtung Waffenschrank schielt, nur so wegen dem Schuss Pulver;)
 
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tyrolean

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18.03.2009
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Bayern & Tirol
Also ich bin weder LH-Fan, noch LH-Basher, deswegen sei mir eine kleine aber wichtige Anmerkung erlaubt:

Die meisten Posts hier malen das Bild eines massenhaften Exodus unzufriedener Kunden der LH. Das ist aber nicht die Realität. Die Passagierzahlen steigen von Jahr zu Jahr (wenn auch moderat).

Die Frage sind nicht die gesamte Anzahl an Fluggästen - die kann ich mir mit irgendwelchen Aktionen und Erhöhung der Kapazitäten erkaufen. Interessant ist der Revenue.
Dabei sind Indikatoren: Anteil F/C/Y, Auslastungen, Durchschnittpreise.

Dabei haben Hebel von wenigen Prozenten große Auswirkungen.

Zudem: Wenn Stammkunden vergrätzt werden, dauert das ein wenig, bis sie es merken und dann noch einmal bis sie handeln.
Es gibt sicher viele SEN und HON die erst am Ende von 2013 merken, dass da trotz gleichbleibendem Flugvolumen und gefühlt höhrern Preisen weniger Meilen auf dem Konto stehen und man seinen Status nicht verlängert - mit der Lapidaren Aussage, das man zu wenig bei LH ausgegeben hat. Ich kenne einige Fälle in denen der Ex-Sen es erst mit der Zusendung der FTL-Karte gemerkt hat. Die Enttäuschung war dann um so heftiger und die Reaktionen auch (z.B. Karte zerschnitten und zurückgeschickt - LH vermieden).

Ich habe viele Enhancements zwar bedauert - aber unter wirtschaftlichen Zwängen noch ansatzweise verstehen können. Bis zu den letzten Enhancements im Bereich Business Class und HON Circle.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
Die beste Wachstumsstrategie sind deshalb immer noch möglichst viele zufriedene und loyale Kunden, die gerne freiwillig wiederkommen, auch wenn's mal etwas teurer ist. .

Sehe ich genauso. Oder auch Kunden, die auf einem Teil ihrer Strecken keine (besseren) Alternativen haben, und dann als loyaler Kunde auch auf anderen Strecken, wo es Alternativen gäbe, zuerst einmal bei der LH-Gruppe schauen – sei es, auf Grund der Zufriedenheit mit dem Produkt, auf Grund von Statusperks, auf Grund der Vertrautheit mit den entsprechenden Umsteige-Flughäfen oder letztendlich irgendwie einer Kombination aus allem.

Nur wenn dann halt überall enhanced wird (Statusvorteile, Service, schlechtere Verbindungen durch Umstellung auf 4U…), ist irgendwann ein Punkt erreicht, wo dieser Anreiz nicht mehr besteht.
 

zabadac

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
487
15
bei HAM
Ich habe nichts über die Er-/ Missfolge des Managaments unter Franz gesagt. Und die Reaktionen in diesem Thread zielen auch mehrheitlich auf Statusvorteile und -wertschätzung ab, als denn auf die wirtschaftliche Situation des Unternehmens Lufthansa oder das Verhältnis Mitarbeiter - Unternehmen.
Carsten
leider bedingt das eine das andere. wenn ich 'ner airline im jahr mehrere 100.000 € umsatz bringe erwarte ich einfach eine gegenleistung die über nackte stühle in welcher klasse auch immer hinausgeht. bei LH wurde ich am ende aber wie jeder kleine kunde der 1 mal im jahr fliegt behandelt. das war dann das ende einer langen freundschaft.

gerade mal nachgerechnet und selbst kleinen schock bekommen: alleine die tix die über meine SEN karte bezahlt wurden waren 1,24 mio € in knapp 10 jahren, dazu kamen sicher nochmal ne halbe mio in cash und per bank. nach dem start der profitmaximierung vor 5 oder 6 jahren ist das auf 10.000 € im jahr geschrumpft, geschäft ging u.a. an TG die gute kunden noch heute so behandeln wie LH vor 10 jahren.. dummerweise für LH wurden dann auch die Arabs in Asien aktiv..

was auch niemand so recht zu bedenken scheint: vergraulte freunde sind die schlimmmsten feinde die man haben kann....
 
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boekel

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Nein, da der Verwaltungsratsvorsitzende in der CH gewöhnlich hauptberuflich und auch deutlich näher am Tagesgeschaft agiert als ein AR-Vorsitzender in DE.

habe mir mal erlaubt gewoehnlich herauszustreiche, denn Ausnahmen bestaetigen die Regel, z.B.: Sergio Marchionne