Strategie D: Die Reiseversicherung "Exclusiv" bei einem grossen deutschen Automobilclub abschliessen (je nach Versicherungssumme kostet das 100 - 150€ p.a.)
Zitat aus den Vers.-Bedingungen:
Haben Sie infolge der Verspätung eines öffentlichen Verkehrsmittels um mindestens
2 Stunden (maßgeblich ist die verspätete Ankunft am Zielort) ein Anschlussverkehrsmittel
versäumt und müssen Sie deshalb die Hinreise verspätet fortsetzen,
erstatten wir die nachgewiesenen Kosten
Bei einer Pauschalreise aus meiner Sicht nicht notwendig, hier muss dann im Zweifelsfall der Reiseveranstalter handeln und einspringen. Entweder direkt, oder später per Kostenübernahme.
Die Menge an persönlichen Angriffen und mehr oder weniger deutlich ausgesprochenen persönlichen Beleidigungen, die der OP hier erdulden muss, wirft zweifellos ein schlechtes Licht auf dieses Forum und den Charakter (bzw. diesbezügliche Defizite) einiger (Viel-)Poster.
Ich kann im OP keine persönliche Beleidigung eines Users, einer Usergruppe oder einer sonstigen Gruppe erkennen, die eine solche Reaktion erklären könnte. Rechtfertigen könnte man sie so oder so nicht, da einem außerhalb des Sandkastens auch eine persönliche Beleidigung keineswegs das Recht gibt, mit gleicher Münze zu reagieren und zu eskalieren.
Der OP schildert hier seine zweifellos unerfreulichen Erlebnisse in CCS, und ich halte das Thema für ausgesprochen relevant und interessant. Tatsächlich waren sich auch einige erfahrene Vielflieger der Regelung in CCS offenbar nicht bewusst, und selbst wenn, dann hätten viele offenbar mehr oder weniger "selbstverständlich" eine kulante Handhabung seitens des Personals erwartet – insbesondere in Fällen, in denen der Kunde sein leicht verspätetes Erscheinen nicht selbst zu verantworten hat, sondern einfach nur Opfer der Umstände ist. Umstände, die ein LH-Agent verbessern oder weiter drastisch verschlechtern kann, das liegt in seiner Hand. Offenbar entschied er sich hier zunächst für die wenig erfreuliche zweite Option.
Die korrekte (kundenfreundliche) Reaktion des LH-Agenten wäre in so einem Fall, die geschilderte Lage zu akzeptieren (Zubringer stark verspätet, deshalb 5 Minuten zu spät am Schalter für den Weiterflug) und den ohnehin bereits gestressten Kunden ohne weitere Schikanen mitzunehmen. Dass dies ohne großartige Aktionen möglich ist, wurde bereits bewiesen, da die Frist für andere Serviceklassen ohnehin nur 90 Minuten beträgt.
Wer eine Pauschalreise (insbesondere bei einer Topmarke wie TUI) bucht, erwartet zu Recht eine professionelle Betreuung, die ein reibungsloses und stressfreies Fortkommen ermöglicht. Man muss sich nicht selbst "kümmern", es "wird gekümmert". Urlaubsreisen dienen typischerweise dem Abbau von Stress, die sollen erholsam sein. Sie sollen keinen Stress verursachen. Die vorwurfsvollen Einwürfe einiger User, dass ihnen so etwas auf ihren monatlich gefühlt 700 Flügen ohnehin ständig passiere und deshalb nicht der Rede wert sei, verfehlen das Thema deshalb kolossal. Hier geht es nicht um selbst gebuchte und organisierte Geschäftsreisen, Mileage Runs oder Direct Turnarounds, hier geht es um eine pauschal gebuchte Urlaubsreise mit Rundumbetreuung. Hier muss man nichts selbst organisieren, sondern es
wird organisiert, und zwar von Leuten, die das beruflich machen. Ziel solcher Reisen ist es nicht, am Flughafen unverschuldet von Dienstleistern in Angst versetzt oder gestresst zu werden, um am Ende schweißgebadet und offenbar emotional alles andere als ausgeglichen zu Hause anzukommen. Der OP klingt jedenfalls keineswegs erholt, insofern darf man den für diese Reise verantwortlichen Dienstleistern also konstatieren, dass sie ihre Aufgabe suboptimal erfüllt haben.
Aber klar: shit happens. Weder die TUI noch die LH sind für Verspätungen anderer Airlines und die langsame Gepäckausgabe am Flughafen verantwortlich. Sie sind jedoch dafür verantwortlich, wie mit daraus resultierenden Problemen umgegangen wird: etwa sie zu lösen, anstatt das Ganze zum Nachteil des Kunden auf die Spitze zu treiben. Das Ziel muss stets Schadensminimierung sein, nicht Schadensmaximierung. Einem unverschuldet 5 Minuten zu spät erscheinenden Kunden erst einmal nicht mitzunehmen (obwohl es für andere Serviceklassen noch 25 Minuten Spielraum gibt), ist Schadensmaximierung. Da legt man den Finger in eine kleine Wunde, um sie zu einer großen Wunde aufzureißen. Dafür gibt es sicherlich kein Dankesschreiben, und es wäre interessant zu erfahren, wie viele andere Umsteigetouristen hierunter bereits leiden mussten.
Ebenfalls wäre es interessant herauszufinden, was passiert wäre, wenn der offenbar von der Tendenz her eher unfreundliche LH-Agent sich nicht von einer goldenen Kreditkarte hätte blenden lassen und auf seiner harten Haltung beharrt hätte. In diesem Fall hätte der OP vermutlich die TUI per Notfallnummer kontaktiert (was von CCS aus womöglich gar nicht so einfach ist), um als "Gestrandeter" eine angemessene Betreuung zu erhalten. Da dies letztlich glücklicherweise nicht notwendig war, kann man nicht sagen, ob sich die TUI hier vorbildlich oder weniger vorbildlich verhalten hätte.
Das sich die LH (vertreten von ihrem Agenten am Boden) hier nicht besonders kundenfreundlich verhalten hat, steht außer Frage, denn bei einem kundenfreundlichen Verhalten kommt es nicht zu Diskussionen und Eskalationen in Folge einer initialen Ablehnung. Kundenfreundliches Verhalten besteht darin, von sich aus dort zu helfen, wo man offensichtlich kann. Vor allem, wenn es gar nichts kostet. Dankesbriefe sind also nicht angebracht, schließlich musste sich der OP seinen Platz im Flieger regelrecht erkämpfen. Dass er ihn letztlich bekommen hat, verdankt er vermutlich einem unfreiwilligen Bluff, da die goldene MasterCard eine Senatorkarte anscheinend ähnlich genug sah, um den Agenten zu täuschen.