Selbstanzeige Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung

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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
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Bei der Steuerpflicht nicht an den Wohnort, sondern an die Staatsangehörigkeit anzuknüpfen, ist weder faschistiod, noch hat es mit Leibeigenschaft o.ä. zu tun. Es gibt nun einmal Rechte und Pflichten, die an die Staatsangehörigkeit knüpfen. Und die Verhinderung der "Steuermigration" ist ja auch ein sinnvoller Gedanke.

Für diesen Text ist mir ein einfaches Danke zu wenig, daher nochmals hier: Vielen Dank. (y)
 
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economy

Erfahrenes Mitglied
21.04.2012
452
0
Meine Meinung zum Thema Strafmaß ist die folgende: Das Strafmaß ist günstig für ihn ausgegangen. Jedoch ohne die Mitwirkung von U. Hoeneß wäre das ganze wohl überhaupt nicht so aufgedeckt worden. Gestern abend waren ja in TV-Sendungen mehrere Juristen insbesonder auch Steueranwälte, welche mit dem Thema Selbstanzeige sich hauptberuflich beschäftigen.

Das wichtigste für mich waren unter anderem folgende Aussagen:

1. Auch im Fall U. Hoeneß wäre seine Strafbefreiende (korrekte) Selbstanzeige möglich gewesen! Auch unter dem Zeitdruck!

2. Das Strafmaß für so einen Fall wäre bei einer Entdeckung - ohne Mitwirkung des Täters - wohl rund 8 Jahre gewesen. Es wurde also schon einiges in Abzug gebracht.

3. Ein Anwalt sagte, das es noch weitaus prominientere Fälle gibt, bei denen die Selbstanzeige funktioniert und gemacht wurde.

Uli Hoeneß ist somit durchaus schon Opfer seiner Berater geworden. Der Richter hat gestern ihm ja die alleinige Schuld zugeschoben... bei einem erfahrenen Anwalt bei der Selbstanzeige wäre das wohl nicht passiert. Seine Anwälte , welche ihn beim Prozess vertreten haben spielen wohl tatsächlich in der "Champions League". Die konnten aber mit der vermasselten Selbstanzeige nichts mehr retten.

Ich denke daher ist eine Strafe von 3,5 Jahren (insbesondere der Reputationsverlust wiegt ja hier auch sehr schwer) im Vergleich zu den vielen Fällen, welche einfach durchgewunken werden, weil die Anzeige korrekt gemacht wurde, eine harte Strafe!

Es wird hier sehr viel verglichen mit Gewaltverbrechen. Wenn man aber den gleichen Tatbestand vergleicht und jedes Jahr tausende von Selbstanzeigen durchgewunken werden ist das ganze schon für Ihn eine harte Nummer. Insbesondere wenn man bedenkt, das es hier aus Gründen zu einer Verurteilung kommt, welche man hätte vermeiden können (mit den richtigen Anwälten bei erstellen der Selbstanzeige).

PS : ich bin kein Bayern- Fan:D
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.160
3.517
ZRH / MUC
Bei der Steuerpflicht nicht an den Wohnort, sondern an die Staatsangehörigkeit anzuknüpfen, ist weder faschistiod, noch hat es mit Leibeigenschaft o.ä. zu tun. Es gibt nun einmal Rechte und Pflichten, die an die Staatsangehörigkeit knüpfen. Und die Verhinderung der "Steuermigration" ist ja auch ein sinnvoller Gedanke.

Ja, bitte. Da in der Schweiz der Steuersatz generell niedriger ist als in Deutschland (=mein Wohnort), bin ich voll dafür :yes:
 

nice

Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
882
11
Bei der Steuerpflicht nicht an den Wohnort, sondern an die Staatsangehörigkeit anzuknüpfen, ist weder faschistiod, noch hat es mit Leibeigenschaft o.ä. zu tun. Es gibt nun einmal Rechte und Pflichten, die an die Staatsangehörigkeit knüpfen. Und die Verhinderung der "Steuermigration" ist ja auch ein sinnvoller Gedanke.

Super ! Ich beschäftige Mitarbeiter in Deutschland verkaufe Güter in Deutschland, fahre auf deutschen Straßen und meine Kinder besuchen deutsche Schulen und habe einen amerikanischen Pass! Versteuern soll ich in USA, Juchuu!! Saleststax unter 10 %, Einkommenssteuer auch geringer. Naja, das bissle mehr an Propertytax:D
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Super ! Ich beschäftige Mitarbeiter in Deutschland verkaufe Güter in Deutschland, fahre auf deutschen Straßen und meine Kinder besuchen deutsche Schulen und habe einen amerikanischen Pass! Versteuern soll ich in USA, Juchuu!! Saleststax unter 10 %, Einkommenssteuer auch geringer. Naja, das bissle mehr an Propertytax:D

Du scheinst das amerikanische Steuermodell nicht im Ansatz verstanden zu haben.
Solltest du wirklich einen amerikanischen Pass besitzen rate ich dir dringend fachlichen Rat einzuholen.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.575
747
Ich unterstütze Deinen Vorschlag misslungene unternehmerische Tätigkeit per es mit Haft zu belegen. Bei Projektverlust Inhaber oder Vorstand direkt in den Knast und dann gibt es auch keine Probleme mehr mit dem Verlustvortrag.

Nicht per se, aber bei grober Fahrlässigkeit und Vorsatz passiert das ja durchaus. Nicht umsonst gibt es D&O-Versicherungen. Was von Dir eigentlich ironisch gemeint war, ist durchaus Realität.
Und die Frage nach grober Fahrlässigkeit kann man bei BER und einigen anderen Projekten durchaus stellen.

Im Kontext meiner Aussage eigentlich unmissverständlich: misslungene unternehmerische Tätigkeit ≠ schuldhaftes pflichtwidriges Fehlverhalten.

Und gerade wenn man den Nürburgring anführt, kennt man sicher auch seine politisch gewollte Entstehungsgeschichte im Deutschland Ende der zwanziger Jahre...
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
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Das und wie der Prozess gelaufen ist lässt vermuten, dass die mögliche tatsächliche Steuerschuld drastisch höher liegen dürfte ;)

Evtl. hat Hoeness einfach keinen Bock sich noch weitere Jahre in den Medien zum Löffel zu machen? Des weiteren könnte in der nächsten Instanz gar kein deutlich niedrigeres Urteil verhängt werden - dafür ist die Summe einfach zu hoch. Erinnert sich noch jemand an Peter Graf? ca. 12 Millionen DM haben ihm 3 Jahre und 9 Monate eingebracht, somit ist das Urteil eigentlich recht milde ausgefallen.
 

Marc_HH

Erfahrenes Mitglied
08.07.2010
631
2
BER (TXL)
Das und wie der Prozess gelaufen ist lässt vermuten, dass die mögliche tatsächliche Steuerschuld drastisch höher liegen dürfte ;)

Die Steuerschuld wird auf Grundlage der kürzlich nachgereichten Unterlagen dennoch von der Finanzverwaltung auf Heller und Pfennig korrekt ermittelt werden und diese wird er dann auch zu zahlen haben. Da können also durchaus noch ein paar Millionen dazukommen. Vielleicht war das auch ein Grund für die jetzige Entscheidung. Wenn er Probleme haben sollte, seine Steuerschulden zu begleichen, würde das bei einer erneuten Verhandlung nach einer erfolgreichen Revision sicherlich nachteilig für ihn sein.
 
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keynes

Erfahrenes Mitglied
03.04.2011
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1.118
Dieser Schritt von Hoeness ist für mich nach der ganzen Salami-Taktik zuvor sehr überraschend und verdient finde ich Respekt. Ich hoffe, die Staatsanwaltschaft lässt es auch dabei beruhen und die Sache findet damit einen Abschluss. Ich denke, Uli Hoeness dokumentiert damit eindeutig, dass er dieses Kapitel abschliessen möchte und bereit ist die Konsequenzen seines handelns voll und ganz zu tragen. Das sollte man ihm insbesondere aufgrund seiner sonstigen Verdienste zugestehen. Das Urteil ist aus meiner Sicht eher hart (aber durchaus gerecht) und er hat aus meiner Sicht keinerlei Promibonus erhalten.

Ich denke, er möchte dass seine Familie und sein Umfeld jetzt wieder zur Ruhe kommen und der ganze Hype endlich ein Ende findet. Ich hoffe, für ihn und seine Familie, dass dies auch so Eintritt und die Öffentlichkeit sich nun wieder aus seinem Leben zurückzieht.

P.S. Ich denke, jetzt kann man ihm nur noch den Elfer in Belgrad vorwerfen :cry:, für alles andere hat (oder wird) er mehr als genug büßen.
 

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
111
Und vor allem entgeht er damit dem Risiko weiterer Nachforschungen, woher er denn das ganze Geld in der Schweiz hatte......

Die Journalisten werden sicherlich weiter bohren, das hat Herr Röhrig vom Stern ja auch bereits angekündigt. Das ist eigentlich die Sache, die mich persönlich am meisten interessiert - 20 Mio. DM "zum Zocken" ohne jegliche Erwartung einer Gegenleistung bekommen, wo ja doch große Deals zwischen Adidas und Bayern anstanden? Das stinkt m.E. nach wie vor zum Himmel.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
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GRZ
Dieser Schritt von Hoeness ist für mich nach der ganzen Salami-Taktik zuvor sehr überraschend und verdient finde ich Respekt. Ich hoffe, die Staatsanwaltschaft lässt es auch dabei beruhen und die Sache findet damit einen Abschluss. Ich denke, Uli Hoeness dokumentiert damit eindeutig, dass er dieses Kapitel abschliessen möchte und bereit ist die Konsequenzen seines handelns voll und ganz zu tragen. Das sollte man ihm insbesondere aufgrund seiner sonstigen Verdienste zugestehen. Das Urteil ist aus meiner Sicht eher hart (aber durchaus gerecht) und er hat aus meiner Sicht keinerlei Promibonus erhalten.

Vollste Zustimmung - bin überhaupt kein Freund der Person Uli Hoeneß, aber diesen Schritt verlangt auch von mir höchsten Respekt ab. Ziemlich untypisch für einen "Promi", ein Urteil (speziell ein solches) einfach so zu akzeptieren.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
48
55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Ganz groß! Es war Ulis vermutlich allerletzte Chance, selbstbestimmt aus dem Strafverfahren herauszukommen und damit seine Würde zu wahren. Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft nun auch keine Revision einlegen wird und dieses traurige Kapitel damit abgeschlossen ist.

Für die Bayern-Fans unter uns endet nicht weniger als eine Ära.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Vollste Zustimmung - bin überhaupt kein Freund der Person Uli Hoeneß, aber diesen Schritt verlangt auch von mir höchsten Respekt ab. Ziemlich untypisch für einen "Promi", ein Urteil (speziell ein solches) einfach so zu akzeptieren.

Vielleicht weiss er ja schon, dass er Freigänger sein wird ??