Streik der Lufthansa-Piloten: "Manager verdienen noch deutlich mehr"

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feb

Guest
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naja. Die streikende Partei zieht die Öffentlichkeit da mit rein, in dem sie

a) die Arbeit niederlegt. Und zwar so, dass möglichst viele es mitbekommen und betroffen sind.
b) das ganze mit entsprechenden Kundgebungen und Open-Air-Veranstaltungen auch "bewirbt".

Von daher ist Zurückhaltung doch gar nicht erwünscht, im Gegenteil, öffentliche Wahrnehmung und Diskussion ist von den Streik-Parteien ausdrücklich gewollt.

Zu a) Hilf' mir bitte: Ist ein Pilotenstreik denkbar, der sich nicht auf die Öffentlichkeit auswirkt? Sollen Streiks nur noch erlaubt sein, wenn sie keine Öffentlichkeitswirkung haben (ok, rhetorische Frage...)?

zu b) Zustimmung - teilweise wenigstens: Es gibt Arbeitskämpfe, in denen die streitenden Tarifparteien tatsächlich intensiv versuchen, die Öffentlichkeit zu vereinnahmen. Im aktuellen Tarifstreit sind aber die Tarifparteien mit der Öffentlichkeitsarbeit ziemlich zurückhaltend, wie man bei einem Besuch auf deren Webseiten feststellt.
 

tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
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Auf was ich hinaus will? Es ist und bleibt Sache von Arbeitgeber/ Arbeitnehmer oder im tarifgebundenen Bereich Sache der Tarifvertragsparteien, die Gehaltshöhe auszuschnapsen. Eine Einmischung von Dritter Seite (zB des Staates, Interessengruppen...) sollte nicht erfolgen und eine Debatte hierüber nur mit der gebotenen Zurückhaltung.

Diese Zurückhaltung vermisse ich hier..

Der Unterschied liegt darin das meine etwaigen Gehaltsverhandlungen mit meinem Brötchengeber und daraus mögliches Verhalten bei Meinungsverschiedenheit kein !!! Einfluss auf das Gebaren Dritter nimmt.

Zu Verdi heute fallen mir nur unflätliche Worte ein - ein 4 Std Flug zum Geburtstag meiner Frau wurde zu einer 12 ständigen Odysee - und nur gerettet durch großes Entgegenkommen von LH - Danke an letztere - für Verdi stellt das FVT leider nicht das passende Emoticon zur Verfügung ...
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
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Ostsee
Der Streit zwischen Piloten und Vorstand der LH ist ja im Prinzip ein Stellvertreterstreit zwischen Arbeitnehmern und Kapital. Dem Vorstand ist es doch egal was seine Piloten verdienen, der würde denen auch das doppelte bezahlen wenn er dann Ruhe hätte und seine Shareholder das akzeptieren würden. Der Vorstand ist ja auch nur AN bei der LH. Nenenswerten Anteilsbesitz haben die Vorstände ja nicht.

Wieso sollte ein Pilot nicht für mehr Gehalt streiken dürfen? Das kann er gerne tun und soll er auch, ist eines seiner Grundrechte.

Der Streik findet statt weil es den Gesellschaftern völlig egal ist ob hier jemand pünktlich ankommt oder irgenwo pünktlich ankommen will. Der Investor will Rendite sehen, dies ist ja durchaus nachzuvollziehen, aber nur die Piloten als schuldigen sehen finde ich zu kurz gedacht.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
für Verdi stellt das FVT leider nicht das passende Emoticon zur Verfügung ...
May I help you

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economyflieger

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22.02.2010
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Ostsee
Wie meinen? Meine vertragliche Arbeitszeit liegt deutlich über 35h, ansonsten schaut hier der BR sehr genau, dass die Regelungen eingehalten werden.

Das interessiert hier nur bei Personen die in der elektronischen Zeiterfassung sind. Ohne Zeiterfassung kontrolliert das keiner mehr. Wird nur bei einem Arbeitsunfall interessant....
 
F

feb

Guest
Der Unterschied liegt darin das meine etwaigen Gehaltsverhandlungen mit meinem Brötchengeber und daraus mögliches Verhalten bei Meinungsverschiedenheit kein !!! Einfluss auf das Gebaren Dritter nimmt.

Gut, du bist offenbar nicht im Geltungsbereich eines Tarifvertrages tätig, OK. Gleichwohl kann eine Nichteinigung zwischen dir und deinem AG eine Außenwirkung haben, oder wirklich nicht? Verneinendenfalls hättest du keine sehr erfolgversprechende Verhandlungsposition.

Zu Verdi heute fallen mir nur unflätliche Worte ein - ein 4 Std Flug zum Geburtstag meiner Frau wurde zu einer 12 ständigen Odysee - und nur gerettet durch großes Entgegenkommen von LH - Danke an letztere - für Verdi stellt das FVT leider nicht das passende Emoticon zur Verfügung ...

Ja doch, ich war auch schon von streikbedingten Ausfällen betroffen und habe in mich hineingeflucht.... aber gleichwohl verstehe ich deinen völlig einseitigen Ansatz nicht: Streik ist eine Form des Arbeitskampfes zwischen zwei Tarifparteien - eben weil diese beiden Tarifparteien sich durch Verhandlungen nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten obwohl sie es letztendlich ja dann doch wieder fertigbringen. Und jetzt verrate mir, weshalb ist an dem bisherigen Scheitern der Verhandlungen nur die eine Seite, hier konkret die Arbeitnehmer bzw deren Gewerkschaft (alleine) "schuld"?

Auf eine Volksweisheit reduziert: Zu einem Streit gehören immer zwei oder wie die Engländer so schön bildhaft sagen: It takes two to tango!
 
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fly_dude

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Die Kernfrage ist doch: Wo endet die Zumutbarkeit der Streikauswirkungen. Und ab wann sind die Streikauswirkungen unverhältnismäßig.

So liegt ein verbessertes Angebot für den Öffentlichen Dienst auf dem Tisch, welches sogar nach Angesicht der Gewerkschaft zu einem Abschluss der Verhandlungen in der jetzt laufenden dritten Verhandlungsrunde führen könnte. Und dann noch die Warnstreiks mit den in der Breite sehr erlebbaren Streikfolgen? Hm...
 
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ek046

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29.05.2013
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Die Kernfrage ist doch: Wo endet die Zumutbarkeit der Streikauswirkungen. Und ab wann sind die Streikauswirkungen unverhältnismäßig.

So liegt ein verbessertes Angebot für den Öffentlichen Dienst auf dem Tisch, welches sogar nach Angesicht der Gewerkschaft zu einem Abschluss der Verhandlungen in der jetzt laufenden dritten Verhandlungsrunde führen könnte. Und dann noch die Warnstreiks mit den in der Breite sehr erlebbaren Streikfolgen? Hm...

Mich wundert das ehrlich gesagt nicht, dass man diesen Streik dann trotzdem noch durchzieht um sich Luft zu verschaffen und dem AG eventuell mal noch einen Zettel anzuhängen in Zukunft vielleicht anders zu agieren. Und es wird auch noch viel mehr zunehmen was Streiks und Arbeitsstreitigkeiten angeht in der Arbeitswelt der Zukunft. Ist aber auch kein Wunder bei der heutigen Situation. Es muss alles immer schneller, besser, höher, weiter und vorallem mit mehr Gewinn und Rendite von Rekord zu Rekord Jahr um Jahr, der neueste Trend aus Amerika (Black Rock lässt grüßen) sogar von Quartal zu Quartal, gehen und das ohne Rücksicht auf Verluste und zumeist auf dem Rücken der Mitarbeiter, ohne die es das jeweilige Unternehmen gar nicht geben würde. Weil einem die Strategien ausgehen was das / die angebotene(n) Produkt(e) angeht, da auch oftmals einfach der Markt ausgereizt ist, greift man am liebsten zum schnellsten, einfachsten Mittel, welches keine Strategie erfordert um weiter zu Maximieren: Den Mitarbeitern mit Entlassungen drohen, Zusammenstreichen, Auslagern, Kurzarbeit, befristete Verträge, Fremdvergabe, Gehälter kürzen, Nullrunden anbieten oder lächerliche Erhöhungsangebote unterbreiten damit der AG, Aktionäre oder sonstige Investoren immer die maximale Rendite einfahren können. Solange das nicht aufhört, man die Mitarbeiter auch mal wieder etwas mehr ins Boot nimmt und gemeinsam Strategien erarbeitet, wird das kein Ende nehmen. Ein Unternehmen führen, dass dauerhaft Gewinne einfährt (eben dann nicht auf der Maximierungsschiene) und seine Mitarbeiter mit einem sicheren Arbeitsplatz und zu einem vernünftigen Gehalt mit regelmäßiger Anpassung bei der Stange hält, was durchaus sehr gut möglich ist, ist nunmal heutzutage wegen der oben beschriebenen Dinge undenkbar. Un da man auch immer öfter von AG-Seite erst gar kein Interesse daran zeigt, wird sich auch nichts ändern. Soll nicht heissen dass das bei jedem Unternehmen so ist, aber der Trend geht eben dahin.
 
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olli1981im

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07.11.2013
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Mich wundert das ehrlich gesagt nicht, dass man diesen Streik dann trotzdem noch durchzieht um sich Luft zu verschaffen und dem AG eventuell mal noch einen Zettel anzuhängen in Zukunft vielleicht anders zu agieren. Und es wird auch noch viel mehr zunehmen was Streiks und Arbeitsstreitigkeiten angeht in der Arbeitswelt der Zukunft. Ist aber auch kein Wunder bei der heutigen Situation. Es muss alles immer schneller, besser, höher, weiter und vorallem mit mehr Gewinn und Rendite von Rekord zu Rekord Jahr um Jahr, der neueste Trend aus Amerika (Black Rock lässt grüßen) sogar von Quartal zu Quartal, gehen und das ohne Rücksicht auf Verluste und zumeist auf dem Rücken der Mitarbeiter, ohne die es das jeweilige Unternehmen gar nicht geben würde. Weil einem die Strategien ausgehen was das / die angebotene(n) Produkt(e) angeht, da auch oftmals einfach der Markt ausgereizt ist, greift man am liebsten zum schnellsten, einfachsten Mittel, welches keine Strategie erfordert um weiter zu Maximieren: Den Mitarbeitern mit Entlassungen drohen, Zusammenstreichen, Auslagern, Kurzarbeit, befristete Verträge, Fremdvergabe, Gehälter kürzen, Nullrunden anbieten oder lächerliche Erhöhungsangebote unterbreiten damit der AG, Aktionäre oder sonstige Investoren immer die maximale Rendite einfahren können. Solange das nicht aufhört, man die Mitarbeiter auch mal wieder etwas mehr ins Boot nimmt und gemeinsam Strategien erarbeitet, wird das kein Ende nehmen. Ein Unternehmen führen, dass dauerhaft Gewinne einfährt (eben dann nicht auf der Maximierungsschiene) und seine Mitarbeiter mit einem sicheren Arbeitsplatz und zu einem vernünftigen Gehalt mit regelmäßiger Anpassung bei der Stange hält, was durchaus sehr gut möglich ist, ist nunmal heutzutage wegen der oben beschriebenen Dinge undenkbar. Un da man auch immer öfter von AG-Seite erst gar kein Interesse daran zeigt, wird sich auch nichts ändern. Soll nicht heissen dass das bei jedem Unternehmen so ist, aber der Trend geht eben dahin.

Hast Du der Sarah Wagenknecht das Manuskript geklaut? :eek:
 
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feb

Guest
Die Kernfrage ist doch: Wo endet die Zumutbarkeit der Streikauswirkungen. Und ab wann sind die Streikauswirkungen unverhältnismäßig. So liegt ein verbessertes Angebot für den Öffentlichen Dienst auf dem Tisch, (...)

Sorry, du bist im falschen Thread....
 
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fly_dude

Guest
Sorry, du bist im falschen Thread....

Sorry, sehe ich nicht so. Dein Post #168 beinhaltet eine Aussage zu den Auswirkungen eines Streiks. Darauf zielte mein Post bzgl. Zumutbarkeit dieser Auswirkungen ab. Du hast in Dich "hineingeflucht", akzeptierst die Auswirkungen offensichtlich. Manch anderer könnte das anders sehen. Wo ist die Grenze?

Das Beispiel ist evtl. OT, aber ich freue mich auf Deinen Beitrag zum Aspekt der Zumutbarkeit von Streikfolgen.

Ansonsten bitte erst denken, dann tippen. Danke.
 

jodost

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23.10.2011
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Zu a) Hilf' mir bitte: Ist ein Pilotenstreik denkbar, der sich nicht auf die Öffentlichkeit auswirkt? Sollen Streiks nur noch erlaubt sein, wenn sie keine Öffentlichkeitswirkung haben (ok, rhetorische Frage...)?

meine Aussage war generell auf Streiks bezogen. Und die werden durchaus gerne so geplant, dass die Öffentlichkeit möglichst viel davon mitbekommt. Beispiel ÖPNV-Streik gestern in Köln: Die Uhrzeit "3-9 Uhr" wurde so gewählt, dass der Berufsverkehr (=möglichst viel Öffentlichkeit) beeinträchtigt wird, nicht jedoch die Fans zum FC-Spiel abends (denn da versteht der Kölner - anders als bei seinem Job - keinen Spaß). Hätte man statt 3-9 eben 9-14 Uhr gestreikt, hätte man dem Arbeitgeber genauso geschadet - aber es hätte kaum jemand mitbekommen.

Konkret zum Pilotenstreik kann ich das nicht beurteilen, aber wenn VC ihren Job richtig macht, dann gehört auch die Planung dazu, wie man strategisch am besten streikt hinsichtlich Auswirkungen auf die Öffentlichkeit.

zu b) Zustimmung - teilweise wenigstens: Es gibt Arbeitskämpfe, in denen die streitenden Tarifparteien tatsächlich intensiv versuchen, die Öffentlichkeit zu vereinnahmen. Im aktuellen Tarifstreit sind aber die Tarifparteien mit der Öffentlichkeitsarbeit ziemlich zurückhaltend, wie man bei einem Besuch auf deren Webseiten feststellt.

in der Tat. Das kommt aber glaube ich daher, dass Piloten einfach "aus dem Rahmen" fallen - welche andere Berufsgruppe gibt es denn noch, die in einer ähnlichen Gehaltsgrößenordnung liegt UND für ihre Gehaltserhöhungen streiken?. Die meisten anderen gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer streiken auf einem Gehaltsniveau (oder gegen Arbeitsbedingungen wie 24h-Schichten bei Ärzten), bei dem man durchaus viele Sympathisanten findet. Und die meisten anderen "Besserverdienden" (Manager und wie wir jetzt wissen Wirtschaftsing.-Studenten) werden nicht nach Tarif bezahlt.
 
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peter42

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09.03.2009
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Das interessiert hier nur bei Personen die in der elektronischen Zeiterfassung sind. Ohne Zeiterfassung kontrolliert das keiner mehr. Wird nur bei einem Arbeitsunfall interessant....

Auch ohne Zeiterfassung hat der BR bei VAZ kontrolliert (andere Firma, aber trotzdem).
 
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