24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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justinterested

Reguläres Mitglied
24.03.2015
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0
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Was ich nach wie vor am merkwürdigsten an der Berichterstattung finde: Es gab ein Absinken des Flugzeuges - sowas scheint wohl öfters während eines Fluges vorzukommen, dennoch wird in den Medien eigentlich nicht davon gesprochen, ob Kontakt von Passagieren zur Außenwelt stattfand. Gerade in der heutigen Zeit schreibt doch gefühlt die ganze Straßenbahn auf ihren Smartphones in WhatsApp, Facebook, twitter, etc. Japandis Erklärungsansatz macht dabei schon Sinn, nur sind 8 Minuten ganz schön lange dafür, dass eben nicht alle Passagiere eben mal eine Nachricht hätten verschicken können.
Dennoch wird nichts davon berichtet ob dazu etwas während diesen genannten 8 Minuten kam. Gerade wenn da reger Funkverkehr herrschte und man die Stimmung an Board weiß, dann kann das sicherlich auch für die Hinterbliebenen bedeutend sein. Eine Kriseninterventionsexpertin hat das in einer Talkshow ganz deutlich herausgestellt, dass die Angehörigen sich sonst den Unfall immer und immer wieder im Geiste vorstellen und ihre Fantasien dabei Einfluss nehmen. Daher sei es so entscheidend zu wissen was die letzten Minuten in den Köpfen der Passagiere vor sich ging. (so ähnlich schilderte sie es)

Davon ab wäre es aus meiner Sicht auch ein Hinweis darauf, ob die Passagiere diese Zeit über bei Bewusstsein waren und somit das Problem eher im Cockpit und an den technischen Geräten zu suchen wäre. Allerdings wurde bisher ja nichts zu einem Schreibkontakt seitens der Passagiere in den Medien berichtet oder habt ihr dazu andere Informationen gefunden?


Anbei finde ich es unschön, wie manche ForenteilnehmerInnen hier gestern miteinander umgegangen sind. Wenn eine Diskussion auf Augenhöhe gefordert wird, dann sollte sich auch jeder auf respektvolle Art und Weise daran beteiligen. Wie seht ihr das?
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
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MRS
Zieht man die hohe Aufprallgeschwindigkeit von knapp 200 m/s (laut Focus) in Betracht, ist es für mich eher erstaunlich und faszinierend, dass man aus dem Gerät überhaupt noch irgendwelche Daten lesen kann.

So widerstandsfähig, dass sie es überstehen, wenn 100 t mit 800 Sachen gegen einen Felsen knallen?

Bei einem der letzten Abstürze hat mal einer gesagt, dass die Blackboxes auf 100 oder 200g Belastung konstruiert sind.

Mindesttext

wikipedia meinte:
The two recorders are required by international regulation to be capable of surviving the conditions likely to be encountered in a severe aircraft accident. For this reason, they are typically specified to withstand an impact of 3400 gand temperatures of over 1,000 °C (1,830 °F) as required by EUROCAE ED-112.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.538
985
MUC/EDMM
Zieht man die hohe Aufprallgeschwindigkeit von knapp 200 m/s (laut Focus) in Betracht, ist es für mich eher erstaunlich und faszinierend, dass man aus dem Gerät überhaupt noch irgendwelche Daten lesen kann.

Die FDRs sitzen im Heck der Maschine und können daher die gesamte Länge der Kabinenzelle beim Frontalaufprall als "Knautschzone" nutzen.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Und ich muss auch sagen: ich halte das in den Foren und Kommentaren übliche Beileid wünschen, dass in 99% der Fälle nur aus Routine bzw. Knigge gemacht wird, ebenfalls für heuchlerisch.

So tickt der Mensch nun mal. Bestimmte Ereignisse berühren einen mehr als andere. Man empfindet Mitgefühl, Entsetzen, Traurigkeit - und möchte das zum Ausdruck bringen. Was du "heuchlerisch" nennst, nennen andere Empathie.
 
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capetonian

Parlour Talker
15.03.2010
3.827
11
CPT
So widerstandsfähig, dass sie es überstehen, wenn 100 t mit 800 Sachen gegen einen Felsen knallen?

Bei einem der letzten Abstürze hat mal einer gesagt, dass die Blackboxes auf 100 oder 200g Belastung konstruiert sind. Im vorliegenden Fall, dürfte das deutlich überschritten worden sein.

Es gibt einen Grund, warum die im Heck installiert sind.

80002275_airasia_black_box_20143112_624_v2.jpg



Image BBC
 

tom81

Aktives Mitglied
24.05.2012
161
0
Hamburg
flightdiary.net
Ist es technisch nicht schon möglich alle Daten per Satellit zu streamen? Dann müsste man sich nicht auf die Widerstandsfähigkeit von zwei Boxen Gedanken machen.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
So tickt der Mensch nun mal. Bestimmte Ereignisse berühren einen mehr als andere. Man empfindet Mitgefühl, Entsetzen, Traurigkeit - und möchte das zum Ausdruck bringen. Was du "heuchlerisch" nennst, nennen andere Empathie.
Ja, und die die das Empathie nennen, sind sehr unempathisch gegenüber Verstorbenen, die nicht explizit in der Presse erwähnt werden. Insofern kommt man wohl um den Vorwurf der Heuchelei, sein Beileid zu bekunden, wenn die Presse einen Todesfall für wichtig genug erachtet, wohl nicht herum, oder? Ich bekunde mein Beileid mit Aufrichtigkeit und immer persönlich. Was haben die Angehörigen davon, wenn der eine im VFT dem anderen im VFT seine Beileidsbekundung bekannt macht, noch dazu, wenn vermutlich der größte Teil der User keine direkten Angehörigen und Freunde der Verstorbenen sind. Und wenn ich jemanden der Angehörigen kenne, dann mache ich das nicht als Post oder Kommentar, sondern persönlich. Du hast schon recht: die meisten meinen das nur gut und das erkenne ich auch an. Aber sie denken über ihr Handeln nicht nach und das macht die Beileidsbekundungen umso mehr zu einer Geste aus Pflichtgefühl und nicht aus Empathie.
 

franzose

Fremdbucher
10.07.2009
5.940
168
MUC
Genau das finde ich schockierend. In dem Bericht wird davon gesprochen, dass mehr oder weniger nur Konfetti übriggeblieben ist. Nur 6 größere Trümmerstücke erkennbar, darunter ein Fahrwerk. Das ist schon beängstigend. Von den Opfern sieht die Lage entsprechend aus, was die Identifizierung wohl nur per DNA-Abgleich möglich macht. Das ist wirklich schockierend und ich empfinde wirklich tiefes Mitgefühl mit den Angehörigen...
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Ja, und die die das Empathie nennen, sind sehr unempathisch gegenüber Verstorbenen, die nicht explizit in der Presse erwähnt werden. Insofern kommt man wohl um den Vorwurf der Heuchelei, sein Beileid zu bekunden, wenn die Presse einen Todesfall für wichtig genug erachtet, wohl nicht herum, oder? Ich bekunde mein Beileid mit Aufrichtigkeit und immer persönlich. Was haben die Angehörigen davon, wenn der eine im VFT dem anderen im VFT seine Beileidsbekundung bekannt macht, noch dazu, wenn vermutlich der größte Teil der User keine direkten Angehörigen und Freunde der Verstorbenen sind. Und wenn ich jemanden der Angehörigen kenne, dann mache ich das nicht als Post oder Kommentar, sondern persönlich. Du hast schon recht: die meisten meinen das nur gut und das erkenne ich auch an. Aber sie denken über ihr Handeln nicht nach und das macht die Beileidsbekundungen umso mehr zu einer Geste aus Pflichtgefühl und nicht aus Empathie.
... und vorangegangene...



Könntet Ihr diese weitere - durchaus interessante - Meta-Diskussion bitte in einem Extra-Thread in den dafür geeigneteren Bereichen des Forums führen,

sie sprengt hier den Rahmen und ist in diesem Thread nicht wirklich passend.
 

justinterested

Reguläres Mitglied
24.03.2015
68
0
@TachoKilo

nur was ist schon der richtige Weg damit umzugehen? Sicherlich und richtig ist das was du sagst, dass man die Angehörigen nicht im Stich lässt, allerdings ihnen auch ihre Zeit gibt, versucht sie erstmal in Sicherheit und guten Händen zu wissen. Danach ist Anteilnahme sicherlich gut, sicherlich tröstet es den ein oder anderen schon unmittelbar, da ist jeder anders. Oft liest man ja in der Zeitung bei Todesanzeigen folgenden Satz: Von Trauerbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen. Sicherlich sollte eine Gesellschaft Anteil nehmen, wenn etwas schlimmes passiert. Sicherlich sollte sie auch nicht anfangen zu bewerten, welcher Unfall schwerer wiegt. Bei jedem Unfall - gleich ob jemand stirbt oder nicht - ändert sich etwas drastisch im Leben der Beteiligten/Angehörigen. Nur wird das eben bei einem Tod nochmal deutlicher hervorgehoben. Was kann man also machen? Wie im Falle von Flugunglücken/Unfällen wo sich keiner recht zuständig fühlt Gelder für eine Suche/Untersuchung zu investieren: Spenden. In diesem Fall scheint es aber so zu sein, dass alle beteiligten Länder ihr Möglichstes geben werden. Bezogen auf die Schule ist es sicherlich schon der richtige Weg, den jetzt auch die Schule geht: Anteil nehmen, den Schülern eine Plattform geben darüber zu reden, es nicht zu tabuisieren.

@Weltenbummlerin

gehört diese "Meta-Diskussion" (meinst du die Frage ob man Anteilnehmen sollte oder nicht?) nicht auch zu einem solchen Unglück und wird immer wieder aufkommen, weil da einfach Meinungen stark auseinandergehen? Vorher wurde doch gemeint der Thread wird nicht geteilt. Wie könnte also ein Extrathread zu einer solchen "Meta-Diskussion" aussehen?
 
Zuletzt bearbeitet:

avancel

Aktives Mitglied
19.07.2014
213
0
Ja, und die die das Empathie nennen, sind sehr unempathisch gegenüber Verstorbenen, die nicht explizit in der Presse erwähnt werden. Insofern kommt man wohl um den Vorwurf der Heuchelei, sein Beileid zu bekunden, wenn die Presse einen Todesfall für wichtig genug erachtet, wohl nicht herum, oder? Ich bekunde mein Beileid mit Aufrichtigkeit und immer persönlich. Was haben die Angehörigen davon, wenn der eine im VFT dem anderen im VFT seine Beileidsbekundung bekannt macht, noch dazu, wenn vermutlich der größte Teil der User keine direkten Angehörigen und Freunde der Verstorbenen sind. Und wenn ich jemanden der Angehörigen kenne, dann mache ich das nicht als Post oder Kommentar, sondern persönlich. Du hast schon recht: die meisten meinen das nur gut und das erkenne ich auch an. Aber sie denken über ihr Handeln nicht nach und das macht die Beileidsbekundungen umso mehr zu einer Geste aus Pflichtgefühl und nicht aus Empathie.

Danke, jetzt wissen ja zum Glück alle Bescheid, wie du das siehst. War wirklich dringend notwendig das hier nochmals ausführlich darzulegen.
 
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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.037
7.099

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
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Berlin (West) - TXL
nur was ist schon der richtige Weg damit umzugehen? Sicherlich und richtig ist das was du sagst, dass man die Angehörigen nicht im Stich lässt, allerdings ihnen auch ihre Zeit gibt, versucht sie erstmal in Sicherheit und guten Händen zu wissen. Danach ist Anteilnahme sicherlich gut, sicherlich tröstet es den ein oder anderen schon unmittelbar, da ist jeder anders. ... In diesem Fall scheint es aber so zu sein, dass alle beteiligten Länder ihr Möglichstes geben werden. Bezogen auf die Schule ist es sicherlich schon der richtige Weg, den jetzt auch die Schule geht: Anteil nehmen, den Schülern eine Plattform geben darüber zu reden, es nicht zu tabuisieren.
Die Hilfe ist ja auch richtig und wichtig. Jeder der einen Betroffenen persönlich kennt, sollte sich Fragen, ob er nicht Hilfe leisten kann. Und auch die unterschiedliche Art mit der Trauer umzugehen sollte respektiert werden. Das war aber nicht mein Punkt. Mir ging es um die unpersönlichen Beileidsbekundigungen, die wohl eher keinem Angehörigen helfen. Das machen die Leute wohl eher für sich selbst, für das gute Gefühl.

Könntet Ihr diese weitere - durchaus interessante - Meta-Diskussion bitte in einem Extra-Thread in den dafür geeigneteren Bereichen des Forums führen, sie sprengt hier den Rahmen und ist in diesem Thread nicht wirklich passend.
Wenn das die Mods auch so sehen, dann bitte ausgliedern. Ich finde man kann über das Thema auch unabhängig vom aktuellen Unglück diskutieren. Das Phänomen tritt ja immer wieder aufs neue auf.

Danke, jetzt wissen ja zum Glück alle Bescheid, wie du das siehst. War wirklich dringend notwendig das hier nochmals ausführlich darzulegen.
Fällt das jetzt unter die Kategorie "Getroffene Hunde bellen"? Natürlich war es nicht notwendig, aber wenn man sich deine Posthistorie so ansieht, dann kann man dir wirklich nur für diesen weiteren äußerst wertvollen Post danken.
 
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M

MRHN

Guest
Handelsblatt - Newsletter

Auch wenn die Billig-Strategie von Firmenchef Carsten Spohr mit dem Unglück nichts zu tun haben sollte, muss der Vorstand neu denken. Die Fremdvergabe von Wartungsdiensten, das Anheuern von Piloten mitweniger Flugstunden, die im Vergleich zur Mutter Lufthansa doppelt so alten Maschinen der Germanwings,das sind keine Maßnahmen, die Vertrauen bilden.

Ich finde das zu einfach gedacht. Es gibt andere Teile der Welt wo viel ältere Maschinen fliegen und Wartungen anders ablaufen. Wir können dennoch immer von guter deutscher Qualität sprechen und sicher sein, dass trotz Einsparungen in Deutschland alles immer noch ein viel höheres Niveau hat als anderswo auf der Welt. Oder sehe ich das falsch?
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
So widerstandsfähig, dass sie es überstehen, wenn 100 t mit 800 Sachen gegen einen Felsen knallen?

Bei einem der letzten Abstürze hat mal einer gesagt, dass die Blackboxes auf 100 oder 200g Belastung konstruiert sind. Im vorliegenden Fall, dürfte das deutlich überschritten worden sein.

Disclaimer: dieser Beitrag ist rein technisch/ Physikalisch zu sehen. Mental bin ich bei den Angehörigen.

Detlef:da bist du um eine null zu niedrig:

Beim Auto legen wir z.B. Sitzschienen usw. auf über 100g aus, alleine um die Norm Crashs (65 km/h - auch manchmal je nah Hersteller freiwillig bis 80 km/h) Frontalaufprall. um die Stuctural integrity zu erhalten (Überlebensraum für die Insassen).

Die Black Box sollte das 10fache (ok lese gerade 3400 g - das passt) aushalten.
Allerdings sind Auprallgeschwindigkeiten im Höchstgeschwindigkeitsbereich - 800km/h auch nicht die Regel.
Ich denke das war der weltweit erste Absturz / Aufprall eines Flugzeugs mit so einer Geschwindigkeit.

Die Black Boxen hinten machen Sinn, weil die Flugzeugzelle ja vergleichsweise weich ist und bei 'Impact' erst mal durch die weiche Zelle Energie abgebaut wird, bevor die harten Boxen getroffen werden.
Allerdings ist der Flieger ja nicht wie ein Auto auf Frontalcrashs ausgelegt Das kommt in der realen Welt (theoretisch) nicht vor.

Beim Auto wo es um den Überlebensraum der Insassen beim Crash ankommt arbeiten wir mit abgestuften Knautschzonen verschiedener Härte um die richtige Ballance zwischen zulässigem g und weichem Abfangen der Insassen und sogar Fußgängern bringen.

Gruß

Flyglobal
 

Jorge123

Erfahrenes Mitglied
25.10.2010
3.860
0
Ich möchte auch nicht in der Haut der Menschen stecken, die vor Ort sind.

« Le reste humain le plus important qu'on a vu n'est pas plus gros que cette valise »

Die grössten menschlichen Überreste, die wir gesehen haben, sind nicht grösser als ein Koffer.

Brrr...

Wie sagte MUCSEN mal: "Zustand des Wracks = Zustand der Leichen."

Die Gegend ist wie der Mercantour Park voll mit Wölfen !
Alpha, Le Parc des Loups du Mercantour