Unabhängig von der Diskussion, welcher Betrag in dem Fall des Verlustes angemessen wäre und ob die Forderungen überzogen sind:
Herr Spohr hat die ganze Thematik medial ausgenutzt!
Ich erinnere an die Hauptversammlung: Doch bei aller Betroffenheit, die Baustellen von Europas größter Fluggesellschaft können nicht warten. Lufthansa-Chef Spohr weiß das: „Einen Aviation-Konzern, eine Airline, kann man nicht anhalten. Wir müssen und werden weitermachen“, verspricht er. Und setzt seine Worte umgehend in Worte um. „Wir haben heute Morgen der Vereinigung Cockpit eine Gesamtschlichtung zu allen offenen Tarifverträgen angeboten.“
Und auch ganz egal, ob die Forderungen der Piloten überzogen und richtig sind, er hat hier mit großen Worten und Pathos ein Thema von der HV verbannt, um seine Ruhe zu haben. Denn wie sich nun zeigt, war er ja scheinbar doch nicht so an einer wirklichen Lösung interessiert.
Und wenn es stimmt, dass Spohr auf Einladungen zur Beisetzung von Opfern (Kindern) nicht einmal reagiert hat (dafür hat man Profis im Unternehmen, die eine Antwort schreiben, die Herr Spohr dann unterschreibt), dann ist das ganz armselig. Da hilft dann auch kein Aussetzen des Bordmagazins, keine Absage von irgendwelchen Jubiläumsfeiern - das wirkt dann eher monetär begründet als aus Pietät vor den Opfern.
Ich finde, dass Spohr im Gegensatz zum vielgehassten Zitronenquetscher nicht aufrecht ist. Seinen Aktionären/Kunden/Mitarbeitern sagt er, was diese gerade hören wollen und hinten herum versucht er seine Agenda durchzusetzen.