AB: Air Berlin droht ein Verbot mit Codeshare-Fluegen

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Franzi81

Reguläres Mitglied
09.12.2015
79
0
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Die Frage ist ja, wie viel Einfluss/ Connections hatte LH bei der Entscheidung in Braunschweig?
Lobbyisten, und so weiter und so fort ...
 

CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-8
MUC
Und was mich immer unglaublich aufregt, ist, dass sich einige Patrioten immer wieder darüber echauffieren können, dass sich irgendwelche Scheichs bei AB eingekauft haben.

Zumal AB originär nun wirklich nicht deutsch war. ;)

Ich gehöre auch zu denen, die im Zweifel lieber AB fliegen weil sie einem innerdeutschen quasi LH-Monopol nichts abgewinnen können.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Frage ist ja, wie viel Einfluss/ Connections hatte LH bei der Entscheidung in Braunschweig?
Lobbyisten, und so weiter und so fort ...

Ich glaube schon daran, daß die Justiz bei uns weitgehend unabhängig entscheidet. Allerdings wird es wohl schon eine Tendenz geben, Richter-Posten mit Leuten zu besetzen, die "ähnlich ticken" (was bis zu einem gewissen Grade auch "natürlich" ist), sodaß auch ohne Einflußnahme die Rechtsprechung mehrheitlich in die gewünschte Richtung tendiert.
Davon zu unterscheiden ist natürlich die Frage, welche Fragen überhaupt ihren Weg bis zum Gericht finden, wieviel Aufwand und Nachdruck interessierte Seiten investieren, um ihren "case" zu untermauern und auch die Frage, ob ein Urteil dann am Ende des Tages demjenigen nützt, den das Gesetz zu schützen vorgibt.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Die Frage ist ja, wie viel Einfluss/ Connections hatte LH bei der Entscheidung in Braunschweig?
Lobbyisten, und so weiter und so fort ...

Meine Güte! :doh:Nur weil ein Gericht gegen AB/EY entschieden hat, müssen die Richter nicht automatisch von LH beeinflusst sein. Zieh deinen Kopf aus deiner AB-zentrierten Welt. Richter sind in Deutschland immer noch unabhängig und unparteiisch. Aber glaub mir nicht: Glaub den vielen Richtern die in der Vergangenheit gegen LH entschieden haben und Streiks erlaubt haben, Entschädigungen ausgezahlt haben, etc... .

Lobbyarbeit betreibt man in der Politik um Gesetzesänderungen zu stoppen oder eben zu erreichen. Man beschäftigt keine Lobbyisten, wenn das Kind schon im Brunnen liegt.

PS: Und wegen der Entscheidung geht der Kahn jetzt nicht viel schneller unter.
 
N

no_way_codeshares

Guest
Die Frage ist ja, wie viel Einfluss/ Connections hatte LH bei der Entscheidung in Braunschweig?
Lobbyisten, und so weiter und so fort ...

Wir sind ja hier zum Glück nicht in Ungarn oder Polen.
Natürlich wird LH wie jedes grössere Unternehmen versucht sein direkt oder Lobbyisten versuchen "Aufklärung" in ihrem Sinne zu betreiben. Jeder Parlamentarier und jedes Regierungsmitglied, dass sich einseitig darauf verlassen würde, wäre schlecht beraten und sicher gibt es auch derlei "Informationen" von der "Gegenseite". Ich sehe aber nicht, dass unsere Justiz in irgendwelchen Abhängigkeitsverhältnissen stünde. Womöglich fehlt hier die Sachkenntnis im Detail, aber genau deshalb hat so ein Gericht viel Zeit zur Vorbereitung und es gibt fast immer noch höhere Instanz die man anzurufen versuchen könnte.
Aber natürlich versuchen auch bei uns populistische Parteien vom Rechten und Linken Rand ebenfalls diese Unabhängigkeit von Justiz und Medien auszuhebeln (diese "Lügenpresse"-Kampagne ist Teil dieses Versuches).
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Ich glaube nicht das das Codeshare-Thema ausschlaggebend für die Zukunft von AirBerlin ist.
Der größte Einzelkostenposten bei einer Airline sind Fuel-Kosten, die waren z.B. in Q2/2015 bei AB mit EUR 1,69 M nur marginal unter Q2/2014 (EUR 1,73 pro ASK).

Heisst im Klartext, dass sich der Effekt niedriger Ölpreise bislang in 2015 kaum niederschlägt. Der Grund ist Fuel-Hedging, wobei die Absicherungsquote in 2014 und 2015 jeweils rd. 80-85% pro Quartal betrugen. War ex-Post Fehlentscheidung aus 2014, aber irgendwann werden die Fuel-Hedges mal auslaufen bzw. können zu den aktuell viel günstigeren Preisen abgeschlossen werden und das sollte zur Kosteneinsparungen von bis zu mehreren EUR 10 Mio pro Quartal führen ggü. 2014/2015. irgendwann muss dieser Effekt in 2016 greifen. Und der ist größer als der Effekt aus den "Realignment" Maßnahmen, das sind eher Peanuts. Es sei denn AB ist einen internen "Langfrist-Hedge" mit EY eingegangen damit auf hohen Fuel-Kosten Niveau eingelockt.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
War ex-Post Fehlentscheidung aus 2014, aber irgendwann werden die Fuel-Hedges mal auslaufen .

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, allerdings mit zwei Einschränkungen:
Das Wort "Entscheidung" suggeriert, da würde jemand den Finger in die Luft halten und dann nach Gefühl und Wellenschlag entscheiden, ob man jetzt mal hedged oder nicht. So ist es natürlich nicht. Das Ganze ist eher vergleichbar mit einer Versicherung, die verlängert man auch jedes Jahr, und wenn das Haus nicht abbrennt, beklagt man sich auch nicht, daß man die Versicherungsprämie umsonst gezahlt hat.

Der andere Punkt ist: Um im Wettbewerb zu überleben, kommt es natürlich vor allem auf die relativen, nicht auf die absoluten Kosten an. Es ist zwar schön, wenn man sich mehrere 100 Mio. am wichtigsten Kostenblock spart, nur dummerweise gilt das für alle Konkurrenten genauso. Um im Wettbewerb bestehen zu können, ist es für AB wichtiger, aus ungünstigen Verträgen herauszukommen (TUI, LTU), die Flotte zu vereinheitlichen (737), das Streckennetz zu optimieren, Synergien mit Partnern zu realisieren.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Grundsätzlich kommt man aus jedem Vertrag raus. Ist halt unter Umständen (sehr) teuer... :rolleyes:
 

themrock

Erfahrenes Mitglied
30.11.2009
1.821
568
Berlin
Da AB aber seit Jahren im Minus ist, fragt man sich natürlich nach dem Verbot der Codeshareflüge wie lange das noch gut gehen wird - war ja schon ein Schlag ins Gesicht gestern.
In ECO fliegen und das Geld im Falle einer Insolvenz zu verlieren, wäre ja noch zu verkraften.
Aber da wir in C fliegen wollen, überlegt man schon, ob man auf die potentiell streikende Kranichairline ausweicht (obwohl ich mit denen sehr ungern fliegen würde).
Theoretisch könntest Du Euren C Flug über ein Reisebüro/Portal buchen und ein pro forma Hotel hinzufügen, dann müsstest Du imho einen Sicherheitsschein bekommen und wärest im Falle der Insolvenz abgesichert.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.211
487
MUC
Aber diese Entscheidung zeigt nur mal wieder, auf wessen Seite die Braunschweiger Richter standen - kriegen die jetzt etwa Sonderkonditionen bei LH oder eine Privataudienz bei Herrn D.?

Auf wessen Seite? IANAL, aber ich vermute mal, auf Seiten des Gesetzes...

Bei aller Sympathie für AB und bei aller (in meinen Augen unberechtigter) Insolvenz-Angst, aber der LH hier Einflussnahme auf ein Urteil und den Richtern (indirekt) Bestechlichkeit vorzuwerfen, geht dann vielleicht doch ein bisschen zu weit.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Es ist zwar schon mal angedeutet worden, aber um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen:

Wenn dieses Urteil überhaupt größere Auswirkungen haben sollte (was eher zeifelhaft ist), dann heißen die Gewinner nicht LH, sondern TK und WY.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Es ist zwar schon mal angedeutet worden, aber um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen:

Wenn dieses Urteil überhaupt größere Auswirkungen haben sollte (was eher zeifelhaft ist), dann heißen die Gewinner nicht LH, sondern TK und WY.

Wir werden erleben wie ein Leben den Namen 'Code share' organisiert werden kann.
Vielleicht leutet das das Ende diverser Code shares ein.

Ist doch nur eine Frage der (intrenen) Reorganisation und Verrechnung und der Gedankenarbeit bei Kunden, Reisebüros und Webseitenonformation.
Mir ist doch egal ob ich mein durchgehendes Ticket mit zwei (virtuell zusammengetckerten') Ticketstocks betreibe.

Mal eine Frage an die Experten die sich tiefer auskennen: Was wäre wenn AB und Ethihad beide ihre Flüge zwischen Deutschland und den VE mit gleicher Flugnummer versehen und nur die Buchstaben vorne unterscheiden sich?
Extern und Intern gibt es natürlich dem Urteil folgend zwei Tickets mit getrennten Ticketnummern.

Flyglobal
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Ich habe weiter oben schon das Beispiel mit EY1572 und AB 8072 genannt. Daß die letzten zwei Ziffern identisch sind, ist wohl kein Zufall, und daß die ersten beiden nicht identisch sind, dürfte wohl eher der jeweiligen Logik/Nummernkreise zuzuordnen sein, und nicht, daß die nicht auch noch identisch sein könnten.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.988
16.247
Extern und Intern gibt es natürlich dem Urteil folgend zwei Tickets mit getrennten Ticketnummern.

Das ist gar nicht noetig. Interlining, durchgehende Tarife und Ausstellung gemeinsamer Tickets sind nicht beruehrt.

Letztlich ist das alles ein Streit um des Kaisers Bart. Um die Wirkung von Codesharing zu erzielen, ist es nicht noetig, mehrere Flugnummern zu haben.
 

MS.PANAM

Erfahrenes Mitglied
14.09.2010
961
0
SRQ/HAM
Das ist gar nicht noetig. Interlining, durchgehende Tarife und Ausstellung gemeinsamer Tickets sind nicht beruehrt.

Letztlich ist das alles ein Streit um des Kaisers Bart. Um die Wirkung von Codesharing zu erzielen, ist es nicht noetig, mehrere Flugnummern zu haben.



So ist es ! Intern aendert sich garnichts .... Und da es quasi nur zwei "Sorten" von Passagieren gibt ( die, denen ueberhaupt nicht klar ist, was codeshare bedeutet .... ja, davon gibt es reichlich ... und die,denen es Wurst ist, weil sie eh sehen 'operated by").... wird das eher abgehakt bzw. wie bereits beschrieben mit neuer Buchstaben/Zahlenkombi geleost werden...
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Es geht weiter:

Der Konzern legte Beschwerde gegen eine Gerichtsentscheidung ein. Etihad-Chef Hogan wirft der Bundesregierung vor, sie wolle die Lufthansa schützen.

Etihad-Chef James Hogan warf dem Bundesverkehrsministerium "mangelnde Unterstützung" von Air Berlin vor.

Vielleicht erklärt der User feb mal dem Herrn Hogan wie das mit der Unabhängigkeit deutscher Gerichte aussieht. Da kann man allerdings eine Menge zu der Einstellung von Managern gegenüber dem Rechtssystem lernen.

Etihad legt Beschwerde um Flüge mit Air Berlin - SPIEGEL ONLINE
 

bk512

Erfahrenes Mitglied
15.10.2011
2.185
0
Berlin
...
Vielleicht erklärt der User feb mal dem Herrn Hogan wie das mit der Unabhängigkeit deutscher Gerichte aussieht. Da kann man allerdings eine Menge zu der Einstellung von Managern gegenüber dem Rechtssystem lernen.

Meinst du hier Hogan, oder etwa die auch im Amtsbereich des Braunschweiger Gerichtes angesiedelten Autobauer aus Niedersachsen?
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Meinst du hier Hogan, oder etwa die auch im Amtsbereich des Braunschweiger Gerichtes angesiedelten Autobauer aus Niedersachsen?

Naja bei den Autobauern hat noch keiner von der Politik gefordert Gerichtsurteile zu verändern. Die Einstellung dort dürfte aber ähnlich sein.
 
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TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
779
1
FKB
Naja bei den Autobauern hat noch keiner von der Politik gefordert Gerichtsurteile zu verändern. Die Einstellung dort dürfte aber ähnlich sein.

Nein, man betreibt stattdessen Lobbyarbeit vor Einbringung von Gesetzentwürfen, also quasi upstream. Etwas aufwändiger, aber deutlich effektiver. ;)
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Falsch ist Hogans Kritik sowieso. Es besteht ein Luftverkehrsabkommen. Dessen Interpretation ist Sache der Gerichte. Und wenn man "mangelnde Unterstützung" vermissen lässt, dann deutet das darauf hin, dass auch aus EY-Sicht das Luftverkehrsabkommen die Codeshares nicht zulässt. Für die vertragsgemäße Umsetzung geltender Verträge braucht es ja keine Unterstützung der Bundesregierung.

Eine fehlende Unterstützung könnte man der Bundesregierung bei der Vereinbarung eines neuen Luftverkehrsabkommens vorwerfen. Hier mauern die VAE aber eher noch mehr als die Bundesregierung, weil sie selbst wissen, dass der Status Quo nicht annähernd zu dem passt, der bei der Vereinbarung des aktuellen prognostiziert wurde.

Das Thema wurde bisher durch Sondergenehmigungen mit dem Hinweis, dass diese nur endlich erteilt werden können, gelöst. Da hat EY falsch auf Zeit gespielt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Nein, man betreibt stattdessen Lobbyarbeit vor Einbringung von Gesetzentwürfen, also quasi upstream. Etwas aufwändiger, aber deutlich effektiver. ;)

Na so macht man das ja auch, aber wer erklärt das Hogan? Den mit solchen Angriffen auf deutsche Gerichte erreicht er wohl eher wenig.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.557
303
Point Place, Wisconsin
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