Airport Berlin - Hauptstadtflughafen BER

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.345
884
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BER-Debakel: 400 Seiten belasten Wowereit schwer – B.Z. Berlin


"Zum Zeitpunkt der geplanten Eröffnung Mitte 2012 war der BER gerade mal halb fertig.
Schulze: „Wir wurden über eine Ruine informiert, dass sie fast betriebsbereit sei. Da müsse nur noch Staub gewischt werden, sagt der damalige SPD-Fraktionschef Ralf Holzschuher. Alles Augenwischerei!“

Hier die Mängelliste:

► Nur 26 der 102 Flugsteige (Gates) konnten „einigermaßen erfolgreich“ genutzt werden. Eine vollständige Verfügbarkeit der Systeme (Fluggastkontrollen etc.) war aber auch hier nicht gegeben.
► Die Informations- und Ticketschalter im Check-in-Bereich standen nicht zur Verfügung.
► Die Großgepäckaufgabe Abflug war nicht einsatzbereit.

► Aufzüge, Rolltreppen und Laufbänder konnten im Probebetrieb nicht genutzt werden.
► Einsatzbüros und Leitstellen der Bodenverkehrsdienste, Luftverkehrsgesellschaften und Behörden im C-Riegel konnten nicht genutzt werden.
► Nur der südliche Ankunftsbereich konnte eingeschränkt im Probebetrieb genutzt werden. Eine komplette Ausstattung inkl. Fluginfosystem, Beschilderungen, Lost & Found und Zoll war nicht gegeben. Der nördliche Bereich konnte nicht genutzt werden.
► Grundsätzlich konnte im ganzen Terminalbereich keine flächendeckende Verfügbarkeit von Notfallwarnsystem, Videoüberwachung, Fluginfosystem, Zugangskontrollen und Beschilderung sichergestellt werden.

► Die Zutrittskontrollen Süd und U2 konnten nur eingeschränkt, das Zugangskontrollsystem West nie in den Probebetrieb eingebunden werden.


Fazit der Prüfer: Die operative Betriebsfähigkeit des BER habe mit Abschluss des Probebetriebs am 8.5.2012 bei 56,2 Prozent des Sollwertes 100 Prozent gelegen."
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.249
11.119
irdisch
Das muss die Politik doch damals genau gewusst haben? Warum hat man trotzdem das Theater gespielt, die Eröffnung steht direkt bevor? Man hat den Skandal doch damit nur noch größer gemacht?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.249
11.119
irdisch
Es geht eher um Ministerpräsidenten und Regierende Bürgermeister. Was soll so ein Theater? Bis heute ist die Lage noch nicht klar. Die Eröffnung "Ende 2017" möchte ich mal sehen.
 
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F

feb

Guest
Das muss die Politik doch damals genau gewusst haben? Warum hat man trotzdem das Theater gespielt, die Eröffnung steht direkt bevor? Man hat den Skandal doch damit nur noch größer gemacht?

Du glaubst noch an Parteien und ihre Aussagen ??

Ich rätsle immer wieder, weshalb dieses Parteien-/ Politikerbashing so en vogue ist. Gut, die Fakten - BER wird eventuell 5 oder 6 Jahre nach dem ursprünglichen Starttermin eröffnet - schreien zum Himmel, aber wer und welche Erkenntnisse setzen euch in die Lage, zu beurteilen, wer welche Verursachungs- und Verschuldensanteile an dem Schlamassel hat?

Habt ihr schon einmal einen vernetzten Terminplan eines Großbauvorhabens gesehen (zB Flughafen, Kraftwerk o.ä)? Alleine die Gesamtübersicht ist in der Papierversion ein Plan im Format A0 und tausenden Angaben in Schriftgröße 8. Verknüpft sind mit der Gesamtübersicht nicht selten Detailterminpläne in einer vierstelligen Anzahl. Bei dem Bauvorhaben MUC T2, das ich für einen der Hauptauftragnehmer rechtlich begleiten durfte, hatten alle Terminpläne alleine nur des Stahlbaues des Zentralgebäudes einen Datenumfang von rd. 1000 GB und in der Papierversion füllten sie 24 Umzugkartons.

Kein Vernunftbegabter kann erwarten, dass sich ein Aufsichtsrat, ein Ministerpräsident oder auch ganz abstrakt eine "Partei" in eine solche Sache einarbeitet. Nein, er/sie muss/müssen sich darauf verlassen, dass die von der Projektleitung in Zusammenarbeit mit Projektsteuerer, Architekten, Sonderfachleuten, Bauüberwachern und Projektcontrollern erarbeiteten Terminpläne jeweils aktualisiert vorliegen und an die Geschäftsführung des Bauherren wahrheitsgemäß berichtet werden und dieser den AR zutreffend unterrichtet.

Es geht eher um Ministerpräsidenten und Regierende Bürgermeister. Was soll so ein Theater? Bis heute ist die Lage noch nicht klar. (...)

Ja, eben, du sagst es! Aber wenn noch nicht einmal jetzt eine klare Terminlage festzustellen ist, wie hätten dies die gescholtenen Politiker/ Parteien in 2012 erkennen sollen? Glaskugel?

Nein, Mitforisten, wer ein solches Scheitern eines Großprojektes an der Politik/ den Parteien festmacht, der folgt den einfachen Parolen unseres geschätzten Mitforisten Anne, der sein Wowibashing hier wirklich in Vollendung praktiziert hat.

Hier noch die neuesten Infos aus SPON - die aber auch nicht ohne Politiker-/Parteienbashing auskommen: BER Flughafen Berlin Brandenburg: Bericht rechnet mit Kontrolleuren ab - SPIEGEL ONLINE
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Ich rätsle immer wieder, weshalb dieses Parteien-/ Politikerbashing so en vogue ist. Gut, die Fakten - BER wird eventuell 5 oder 6 Jahre nach dem ursprünglichen Starttermin eröffnet - schreien zum Himmel, aber wer und welche Erkenntnisse setzen euch in die Lage, zu beurteilen, wer welche Verursachungs- und Verschuldensanteile an dem Schlamassel hat?

Habt ihr schon einmal einen vernetzten Terminplan eines Großbauvorhabens gesehen (zB Flughafen, Kraftwerk o.ä)? Alleine die Gesamtübersicht ist in der Papierversion ein Plan im Format A0 und tausenden Angaben in Schriftgröße 8. Verknüpft sind mit der Gesamtübersicht nicht selten Detailterminpläne in einer vierstelligen Anzahl. Bei dem Bauvorhaben MUC T2, das ich für einen der Hauptauftragnehmer rechtlich begleiten durfte, hatten alle Terminpläne alleine nur des Stahlbaues des Zentralgebäudes einen Datenumfang von rd. 1000 GB und in der Papierversion füllten sie 24 Umzugkartons.

Kein Vernunftbegabter kann erwarten, dass sich ein Aufsichtsrat, ein Ministerpräsident oder auch ganz abstrakt eine "Partei" in eine solche Sache einarbeitet. Nein, er/sie muss/müssen sich darauf verlassen, dass die von der Projektleitung in Zusammenarbeit mit Projektsteuerer, Architekten, Sonderfachleuten, Bauüberwachern und Projektcontrollern erarbeiteten Terminpläne jeweils aktualisiert vorliegen und an die Geschäftsführung des Bauherren wahrheitsgemäß berichtet werden und dieser den AR zutreffend unterrichtet.



Ja, eben, du sagst es! Aber wenn noch nicht einmal jetzt eine klare Terminlage festzustellen ist, wie hätten dies die gescholtenen Politiker/ Parteien in 2012 erkennen sollen? Glaskugel?

Nein, Mitforisten, wer ein solches Scheitern eines Großprojektes an der Politik/ den Parteien festmacht, der folgt den einfachen Parolen unseres geschätzten Mitforisten Anne, der sein Wowibashing hier wirklich in Vollendung praktiziert hat.

Hier noch die neuesten Infos aus SPON - die aber auch nicht ohne Politiker-/Parteienbashing auskommen: BER Flughafen Berlin Brandenburg:*Bericht rechnet mit Kontrolleuren ab - SPIEGEL ONLINE

Man kann es sich auch einfach machen ;)

Es gibt genügend Beispiele für Großprojekte, die im Rahmen laufen. Das Problem beginnt immer dann, wenn sich die Politik für schlauer hält als die Profis...

"Das muss aber gehen"
"Das muss aber so sein"

Verantwortlich gemacht werden am Ende dann regelmäßig andere.
 
F

feb

Guest
Man kann es sich auch einfach machen ;) (...) Verantwortlich gemacht werden am Ende dann regelmäßig andere.

Meine Rede! Ich habe aus eigenem Praxiswissen versucht zu erläutern, wie eine Terminplanung bei einem Großprojekt aussieht und wer diese kontrolliert. Wenn dies dich nicht wirklich interessiert, gut.... dann bist du ja völlig frei weiterhin die Politik/ die Parteien zu bashen.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Man kann es sich auch einfach machen ;)

Es gibt genügend Beispiele für Großprojekte, die im Rahmen laufen. Das Problem beginnt immer dann, wenn sich die Politik für schlauer hält als die Profis...

"Das muss aber gehen"
"Das muss aber so sein"

Verantwortlich gemacht werden am Ende dann regelmäßig andere.

Wenn ich boardie feb durch Zitate Dritter mal wieder lesen muß, merkt man, wer hier Kreisliga spielt, aber Bundesliga vorgibt.:sick:


Oder einfach nur pathologisch die Wowi-Fahne hochhält, obwohl nahezu alle Fakten dafür sprechen, daß Klausimausi ein intriganter, ignoranter Choleriker ohne Sachkenntnis war, den das alte West-Berlin genauso einfach hoch gespült hat, wie es Lando-Klaus vorher weggespült hat.


Ich wüßte auf Landesebene niemanden, der Wowi hinterher trauert; Müller ist zwar auch Choleriker und dazu ohne Abitur, aber hat immerhin mehr Gespür für die Praxis. Also alles wie immer hier eigentlich...:D
 

bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.634
2
TXL
Diese Politiker sitzen aber im Aufsichtsrat und sind die Chef-Kontrolleure. Da darf man auch ordentliche Arbeit verlangen und keine Milliardenlöcher ohne Boden.


Nein, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, darf man gar nichts verlangen.
Im Gegenteil, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, kann man sich zu 100% darauf verlassen, daß KEINE ordentliche Arbeit gemacht wird, dafür aber horrende Gehälter gezahlt werden.
Ist doch schließlich kein eigenes Geld, was da zum Fenster rausgeworfen bzw. eingesackt wird.
 

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.039
135
ZRH
Nein, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, darf man gar nichts verlangen.
Im Gegenteil, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, kann man sich zu 100% darauf verlassen, daß KEINE ordentliche Arbeit gemacht wird, dafür aber horrende Gehälter gezahlt werden.
Ist doch schließlich kein eigenes Geld, was da zum Fenster rausgeworfen bzw. eingesackt wird.

100% korrekt, solche Arbeiten dürften nur als PPP ausgeführt werden. Die Politik resp. der Staat ist nicht im Stande nach dem Motto so viel wie nötig, so wenig wie möglich zu bauen.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Meine Rede! Ich habe aus eigenem Praxiswissen versucht zu erläutern, wie eine Terminplanung bei einem Großprojekt aussieht und wer diese kontrolliert. Wenn dies dich nicht wirklich interessiert, gut.... dann bist du ja völlig frei weiterhin die Politik/ die Parteien zu bashen.

Es gibt durchaus auch Politiker, die sich nicht ständig in den Vordergrund spielen müssen und die Profis machen lassen...
 
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ASL

Erfahrenes Mitglied
20.07.2015
839
0
TXL
Ja, eben, du sagst es! Aber wenn noch nicht einmal jetzt eine klare Terminlage festzustellen ist, wie hätten dies die gescholtenen Politiker/ Parteien in 2012 erkennen sollen? Glaskugel?

Nein, Mitforisten, wer ein solches Scheitern eines Großprojektes an der Politik/ den Parteien festmacht, der folgt den einfachen Parolen unseres geschätzten Mitforisten Anne, der sein Wowibashing hier wirklich in Vollendung praktiziert hat.
Die völlig überbezahlten Herren hätten ja keine Glaskugel gebraucht... Einfach mal über die Baustelle laufen und Fragen stellen hätte sicherlich gereicht.
Der von Dir zitierte Prüfbericht zeigt ja eindeutig, dass große Teile bei weitem nicht fertig aussehen konnten.
Man kann sich nicht immer ausreden mit: "Hat mir keiner gesagt" ... Es sei denn, man ist Politiker
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Nein, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, darf man gar nichts verlangen.
Im Gegenteil, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, kann man sich zu 100% darauf verlassen, daß KEINE ordentliche Arbeit gemacht wird, dafür aber horrende Gehälter gezahlt werden..

Das gilt zumindest für Wowie nicht
Als Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft FBB kann man nicht reich werden. Die Vergütung für den Chef des Gremiums etwa, Klaus Wowereit, bewegt sich im unteren vierstelligen Bereich.

Aufsichtsräte: Experten fordern Vergütung für langfristigen Unternehmenserfolg | Berlin - Berliner Zeitung - Lesen Sie mehr auf:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/aufsichtsraete-experten-fordern-verguetung-fuer-langfristigen-unternehmenserfolg,10809148,17897430.html#plx431957723

Aufsichtsräte: Experten fordern Vergütung für langfristigen Unternehmenserfolg | Berlin

Ohne irgendwas werten zu wollen: Wer ist verantwortlich für den Abgasskandal bei VW? Wer für das G36 Debakel? Wer für die Streiks bei LH?

Im übrigen sind das alles Politiker die wir gewählt haben, mit ein bisschen bösen Willen kann man auch sagen, "Jedes Volk bekommt die Politiker die es verdient".
 

Piedra

Erfahrenes Mitglied
28.08.2012
5.118
22
Wobei sich mir auch nicht erschließt was die Politik mit den Streiks bei Lufthansa zu tun hat. Streikrecht ist nunmal Grundrecht.
 
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bluesman

Erfahrenes Mitglied
15.11.2013
2.634
2
TXL
Nein, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, darf man gar nichts verlangen.
Im Gegenteil, wenn Politiker in Aufsichtsräten sitzen, kann man sich zu 100% darauf verlassen, daß KEINE ordentliche Arbeit gemacht wird, dafür aber horrende Gehälter gezahlt werden.
Ist doch schließlich kein eigenes Geld, was da zum Fenster rausgeworfen bzw. eingesackt wird.

Das gilt zumindest für Wowie nicht

...

Stimmt, Wowi kriegt auch ohne Aufsichtsrat genug.
 
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Liegendflieger

Erfahrenes Mitglied
13.02.2016
255
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Kein Vernunftbegabter kann erwarten, dass sich ein Aufsichtsrat, ein Ministerpräsident oder auch ganz abstrakt eine "Partei" in eine solche Sache einarbeitet. Nein, er/sie muss/müssen sich darauf verlassen, dass die von der Projektleitung in Zusammenarbeit mit Projektsteuerer, Architekten, Sonderfachleuten, Bauüberwachern und Projektcontrollern erarbeiteten Terminpläne jeweils aktualisiert vorliegen und an die Geschäftsführung des Bauherren wahrheitsgemäß berichtet werden und dieser den AR zutreffend unterrichtet.

Nein, Mitforisten, wer ein solches Scheitern eines Großprojektes an der Politik/ den Parteien festmacht, der folgt den einfachen Parolen unseres geschätzten Mitforisten Anne, der sein Wowibashing hier wirklich in Vollendung praktiziert hat.

Das trifft es, wenn auch unfreiwillig. Selbstverständlich kann kein "Vernunftbegabter" erwarten, daß ein Partylöwe wie Wowi arbeitet (es sei denn an der eigenen Karriere). Die Aufsicht über so ein Projekt ist hingegen ein Fulltimejob für einen Profi. So man ein solcher nicht ist, sich aber trotzdem qua eigener Macht auch noch auf diesen Sessel setzt, wäre man klug, sich einen Profi für die eigentliche Arbeit im Hintergrund zu halten.
Entweder Wowi hat dies nicht getan oder er hat sogar mit der eigentlichen Aufsicht einen Penner wie sich selbst betraut.

Wer nun meint, ein Ministerpräsident oder ein Aufsichtsrat sei nicht verantwortlich für das, das seiner Aufsicht unterliegt, sollte sich mal fragen, wozu wir (er bestimmt nicht) überhaupt Ministerpräsidenten und Aufsichtsräte bezahlen
(anstatt die Userin "Anne" so niederträchtig als Mann anzusprechen)
 
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vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.150
666
MUC
Kein Vernunftbegabter kann erwarten, dass sich ein Aufsichtsrat, ein Ministerpräsident oder auch ganz abstrakt eine "Partei" in eine solche Sache einarbeitet. Nein, er/sie muss/müssen sich darauf verlassen, dass die von der Projektleitung in Zusammenarbeit mit Projektsteuerer, Architekten, Sonderfachleuten, Bauüberwachern und Projektcontrollern erarbeiteten Terminpläne jeweils aktualisiert vorliegen und an die Geschäftsführung des Bauherren wahrheitsgemäß berichtet werden und dieser den AR zutreffend unterrichtet.

Ja, eben, du sagst es! Aber wenn noch nicht einmal jetzt eine klare Terminlage festzustellen ist, wie hätten dies die gescholtenen Politiker/ Parteien in 2012 erkennen sollen? Glaskugel?

Als vollkommen Außenstehende hatten wir Anfang 2012 im Kollegenkreis schon Wetten laufen, ob die für den folgenden Sommer gebuchten Flüge tatsächlich ab BER durchgeführt werden. Überraschend war am Ende nicht die Tatsache der (erneuten) Verschiebung an sich, sondern die kurzfristige Bekanntgabe. Gerade in solch einer Situation hätte ein verantwortungsvoller Aufsichtsrat sich ein klares und unabhängiges Lagebild verschaffen müssen! Das ist sein Job und er hätte dazu auch genügend Möglichkeiten gehabt - von öffentlichen Prüfstellen bis zu privaten Sachverständigen. Mit dem Wissen von heute kann man durchaus festhalten: Entweder der Aufsichtsrat wusste, dass der Eröffnungstermin platzen wird oder er sah das Risiko und wollte es aus politischen Gründen nicht wissen.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Kein Vernunftbegabter kann erwarten, dass sich ein Aufsichtsrat, ein Ministerpräsident oder auch ganz abstrakt eine "Partei" in eine solche Sache einarbeitet. Nein, er/sie muss/müssen sich darauf verlassen, dass die von der Projektleitung in Zusammenarbeit mit Projektsteuerer, Architekten, Sonderfachleuten, Bauüberwachern und Projektcontrollern erarbeiteten Terminpläne jeweils aktualisiert vorliegen und an die Geschäftsführung des Bauherren wahrheitsgemäß berichtet werden und dieser den AR zutreffend unterrichtet.
Dazu passt dieser Artikel hier, in dem sich Michael Zehden äußert. Also ich muss ehrlich sagen: ich habe keine Ahnung wie in der Realität die Arbeit eines AR-Mitglieds aussieht. Ich hätte erstmal nicht gedacht, dass das was du beschreibst zutreffend sein könnte. Aber wenn ich den Bericht über Michael Zehden lese, dann kann ich dort herauslesen: dem AR werden Berichte vorgelegt, damit die Komplexitätsebene nicht so hoch ist, werden Statusampeln dran gemacht. Und der AR schaut den Bericht durch und solange keine gelben oder roten Statusampeln zu sehen sind, ist alles in Ordnung. Wenn das wirklich ausreicht, um seine Pflichten als Aufsichtsratsmitglied wahrgenommen zu haben, dann sollte die Aussage von Michael Zehden ("Denn ich habe mir nichts vorzuwerfen, weil ich nach bestem Wissen und Gewissen meine Aufgabe wahrgenommen habe.") durchaus korrekt sein. Und wenn das so ist, ist es auch in Ordnung, dass AR-Mitglieder nicht sonderlich viel Geld für ihre Arbeit bekommen. Auf Statusampeln gucken und Farben erkennen kann ich auch.

Hier wird das noch etwas plastisch beschrieben:
In der Aufsichtsratssitzung des Flughafens vom 20. April beraten die Mitglieder den Bericht "01/12, Status CB April". 90 Seiten umfasst das Hochglanzdokument, inklusive eines detaillierten Kostenplans. Die Titelseite schmücken fünf bunte Bilder mit Zeichnungen des fertigen Flughafens. Ein Werbeprospekt für einen Immobilienfonds könnte kaum schöner sein.Im Innenteil stehen bei jedem Thema am Rand zwei Ampeln: eine mit dem Stand des letzten Quartals, daneben die für das aktuelle Quartal. Sind die Ampeln grün, ist alles okay.
 

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Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.038
191
BER
Das Ampel-System hat man aber nicht nur bei Aufsichtsräten, das zieht sich meiner Erfahrung nach in großen Unternehmen schon durch sämtliche Management-Ebenen, denn auch dort kann man das Inhaltliche sonst größtenteils nicht beurteilen.

Der Comic spiegelt imho sehr gut die Realität wieder.
 
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