Airport Berlin - Hauptstadtflughafen BER

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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.100
969
CGN
warum ein miserabel verlaufendes Bauprojekt hier im Forum stets und unablässig am AR- Vorsitzenden festgemacht wird.

Wenn Planungs- und Umsetzungsfehler in diesem Ausmaß auftreten, haben natürlich mehrere Schuld.

Aber zum einen müssen die, die sich am lautesten in die Öffentlichkeit stellen und für ihre grandiosen Erfolge feiern, sich zu recht auch die lauteste Kritik gefallen lassen.

Und zum anderen ist der AR das Vertretungsorgan der Eigentümer, in dem Fall des Steuerzahlers. Also auch per Definition derjenige, an den ich meine Kritik richten muss...
 
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Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
ja und diesen Punkt hat Wowi nicht alleine zu verantworten.


Doch.

Wenn Wowi eines war, dann durchsetzungsstark. Im übrigen ist er Choleriker. Ich kenne einige leitende Mitarbeiter im Roten Rathaus, die er aus dem Stand zusammengebrüllt hat und keinen, der ihn vermisst.


Aber davon abgesehen:

Ein gewisser Herr von Gerkan hat TXL gebaut. Einen Flughafen, der funktioniert und heute 5x soviel Paxe abzufertigen in der Lage ist, als ursprünglich geplant. Wenn der bei Gericht in die Feder diktieren lässt...:

Denn auch aus Sicht der Gerkan-Kanzlei CBH gibt es nur einen Schuldigen für das Projekt, das im vergangenen Mai bloß vier Wochen vor der damals geplanten Eröffnung havarierte: die Flughafengesellschaft. Es sei nicht nur für die Probleme der vergangenen Jahre und das "selbstangerichtete Terminchaos" verantwortlich, sondern auch gänzlich ungeeignet, den Bau zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. "Selbstverständlich", schreiben Gerkans Anwälte, sei die Flughafengesellschaft "mit dem ihr zur Verfügung stehenden Personal nicht ansatzweise in der Lage, den Flughafen in Betrieb zu nehmen oder auch nur genehmigen zu lassen." Die Angestellten der Staatsfirma seien dafür schlichtweg "nicht ausgebildet"; sie hätten "im Flughafenbau keine Erfahrung".

Ein härteres Zeugnis ist kaum denkbar für ein Unternehmen, das Wowereit seit 2001 als Chefkontrolleur beaufsichtigt hat. Berlins Regierender Bürgermeister persönlich stellte als Geschäftsführer Rainer Schwarz ein, der nun für das Debakel verantwortlich gemacht wird. Wowereit vertraute darauf, dass seine Leute das Projekt allein, ohne einen Generalunternehmer wie Hochtief, stemmen könnten; er segnete Zeit- und Kostenpläne ab und trug alle strategischen Entscheidungen mit.

Als Versager jedoch werden von Seiten der Flughafengesellschaft seit Monaten immer wieder die Architekten aus Gerkans Büro gmp genannt. Sie sollen für massive Fehlplanungen verantwortlich sein sowie für ein technisch unausgereiftes Design, insbesondere beim Brandschutz. Eine solche Lesart wollen sich die Architekten nicht länger gefallen lassen. In ihrer Klageerwiderung zeichnen sie das Bild einer chaotisch aufgestellten, chronisch überforderten Flughafengesellschaft: Jahrelang haben die Manager demnach sich selbst und ihren Gesellschaftern vorgemacht, sie könnten das Terminal in Eigenregie pünktlich und günstig fertigstellen. Und Wowereit ließ sie gewähren.

Verheerende Folgen hatte vor allem die Entscheidung, das neue Terminal zum Shopping-Center auszubauen. Zahlreiche Boutiquen, Restaurants und Cafés sollten für zusätzliche Einnahmen sorgen. So hatte es sich Schwarz mit seinem Geschäftsbereich "Non Aviation" ausgedacht. Die Architekten mussten daraufhin die komplette Abflugebene umplanen. "Profitable Flächen" waren zu schaffen, und das führte, so ihre Anwälte, "zwingend zu einer Reduktion von Check-in-Schaltern, Verkehrsflächen in der Halle und damit einem Verlust an Abfertigungskapazität". ...Schon vor Jahren wiesen die Planer darum ihre Auftraggeber darauf hin, "dass das Terminal infolge der neuen Anforderungen zu klein und eine Erweiterung der Haupthalle erforderlich sei". Doch die Flughafengesellschaft lehnte das Ansinnen ab

Das Shopping-Center war nicht der einzige Änderungswunsch der Airport-Manager. Bis Mai 2012 bombardierten sie die Architekten mit 286 Planänderungsanträgen. Die "fortdauernde Behinderung der eigenen Baustelle" ist für die Architekten eine der zentralen Ursachen für das Debakel. ...Wie Kinder beim Legospielen schoben die Bauherren demnach Klötzchen hin und her. Mal verrückten sie eine Fluggastbrücke, dann wünschten sie sich eine Vielflieger-Lounge, wo bereits ein normaler Wartebereich installiert war. Der Bauablauf, heißt es in der Akte, wurde dadurch "regelrecht zerschossen".

Und Wowereit? Als ihn am vorvergangenen Wochenende die fatale Botschaft vom Airport erreichte, tauchte er erst mal ab.

HAUPTSTADT: Die Akte des Architekten - DER SPIEGEL 3/2013

...darf man seinen Ausführungen wohl ungleich mehr Glauben schenken, als dem bei Gericht als Lügner entlarvten Klaus Wowereit.


Einem boardie im wunderschönen Bayern empfehle ich hierzu auch die Lektüre von

http://www.buch.de/shop/home/suchar...0&suchId=0349cbe3-61e5-4b48-b40d-73b89cff4315
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.855
10.748
irdisch
Ich finde wirklich finster, dass man noch nicht mal einen Termin für die Nennung des Eröffnungstermins nennen kann. Selbst der wird immer nur geschoben. Man fragt sich, ob es da überhaupt echte Fortschritte gibt? Vielleicht wäre abreissen und penibel so neubauen wie genehmigt doch die schnellste und billigste Lösung? Von der Dauerbaustelle BER lebt doch mittlerweile eine ganze Mafia von Blutsaugern sehr bequem. Irgendwo fließen diese Milliarden doch hin?
 

TachoKilo

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21.02.2013
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51
Berlin (West) - TXL

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.855
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irdisch
Ist keine "Ente". Die Rauchgebläse mussten für die seitliche Absaugung nach unten maßgeschneidert und so stark dimensioniert werden, dass sie keine standardmäßige Zulassung mehr hatten. Hatte man vergessen. Muss jetzt nachträglich einzeln an den schon fest eingebauten Gebläsen nachgeholt werden.
 

TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL
Ja, es ist auch etwas wahres dran, aber jedenfalls so, wie es immer dargestellt wird (man versucht sämtlichen Rauch im Brandfall nach unten abzusaugen), ist es einfach nicht. Es stimmt ja, dass es auch Fehlplanungen bei der Brandschutzanlage gab und man jetzt nachträglich doch mehr Fläche als geplant nach oben entraucht, aber so ungewöhnlich neu und physikalisch unmöglich (wie oft behauptet) ist die Rauchabsaugung nun auch nicht.
 

Frequent_Flyer

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10.03.2012
2.025
175
BER
Lass' uns doch offen darüber sprechen, warum ein miserabel verlaufendes Bauprojekt hier im Forum stets und unablässig am AR- Vorsitzenden festgemacht wird.

Da braucht sich Wowereit nun wahrlich nicht wundern. Wenn man sich vorher bei jeder Gelegenheit lautstark auf die Brust klopft und das Lob nur für sich in Anspruch nehmen will, dann muss man auch die Kritik einstecken, wenn es plötzlich in die andere Richtung geht. Aber das ist eben typisch für viele Politiker: Läuft es gut, ist man alleine dafür verantwortlich. Läuft es schlecht, hatte man nichts damit zu tun.
 
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serpico

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18.10.2014
331
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Prättigau
witzig finde ich, das Flughäfen wie z.B. Frankfurt schon seit Sommer 2014 mit Consults an der EASA-Compliance arbeiten und mit einen Ergebnis im Sommer/Herbst diesen Jahres rechnen, aber die Berliner schon alles wissen und parat sind, damit man quasi über Nacht das benötigte Zertifikat für Tegel bekommt :rolleyes:

Vielleicht sollte denen mal einer sagen, das da kein Schmiermich vom Gastroverband vorbeikommt und einfach nur ein Kleber an die Tür macht.....
 
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TachoKilo

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21.02.2013
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Berlin (West) - TXL
Das Buch wird aber in den Ländern Berlin und Brandenburg benutzt und sollte eigentlich vor Verwendung von einem Ministerium freigegeben werden...
Schulbuch erklärt den BER seit 2012 für eröffnet
Anders als in vielen anderen Bundesländern gibt es in Berlin seit 2004 keine zentrale Zulassung für Lernmaterialien mehr, Schulen entscheiden selbst, welche Bücher sie im Unterricht benutzen.
So, jetzt könntest du noch die einzelnen Lehrer bashen, die entweder das Buch nicht 100%ig von vorne bis hinten durchgelesen haben, bis sie es als Lernmaterial verwendet haben bzw. beim Erkennen des Fehlers im Unterricht nicht sofort die Verwendung eingestellt haben. Erscheint dir eines der beiden Szenarien sinnvoll, wenn das Lehrbuch ansonsten vielleicht besser ist als andere verfügbare? Mir nicht. So intelligent sind dann die Schüler in Berlin doch, um die Entstehungsweise der Falschinformation zu erkennen (vielleicht kurz drüber Witze zu reißen) und einfach zu ignorieren.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.462
407
"Diese Auswahl trifft die jeweilige Fachkonferenz (Beratungs- und Beschlussgremium für ein bestimmtes Fach)"

siehe:
http://www.berlin.de/sen/bildung/schulorganisation/lehr_und_lernmittel/

Also, irgendeiner der LehrerInnen hätte es schon merken sollen; oder liest man nicht vorab, was man den Schülern vorsetzt?

Oder schlimmer: wissen die Lehrer es nicht (besser)?
 

Piedra

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28.08.2012
5.116
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Naja in meinem Erdkunde-Atlas existierte auch noch die Sowjetunion und die gab es zu dem Zeitpunkt schon über zehn Jahre nicht mehr...
 

TachoKilo

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21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Also, irgendeiner der LehrerInnen hätte es schon merken sollen; oder liest man nicht vorab, was man den Schülern vorsetzt?
Nehmen wir mal an, sie haben es bemerkt, den Fehler hingenommen und beschlossen, dass sie das aus ihrer Sicht ansonsten gute und fehlerfreie (haha, in meinem ganzen Schulleben gab es kein einziges fehlerfreies Schulbuch) Buch trotzdem zu verwenden. Wo ist das Problem? Ich habe noch nie ein Mathebuch gesehen, dass nicht irgendeinen Fehler enthielt (und sei es, dass das Lehrerlösungsblatt eine nicht korrekte Antwort enthielt). Macht das ein Schulbuch gänzlich untauglich? Wärst du nur zufrieden, wenn die Schüler ohne Bücher unterrichtet werden? Hast du eigentlich schon mal jemanden was erzählt und dann ist dir aufgefallen, dass du die Fakten nicht 100% korrekt wiedergegeben hast? Bist du bei deinem Maßstab dann nicht für dieses Forum als Teilnehmer ungeeignet? Weißt du denn, ob überhaupt irgendeine Schule das Buch nutzt? Vielleicht ist es ja allen Lehrern aufgefallen und sie haben das Buch daraufhin als ungeeignet gesehen? Es bleibt dabei: das hat der Verlag verbockt und nicht irgendeine Berliner Schule.

Die Welt hat das m.E. schon richtig kategorisiert.
 
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Anne

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20.06.2010
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LH88

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08.09.2014
15.394
8.899
Nun agiert auch der amtierende, oberste Repräsentant Berlins, Müller, so, wie man den Berliner Sozen-Filz nicht erst und nur seit Vorgänger Wowereit in Sachen BER kennt:

Der Tagesspiegel deckt auf; Herr Müller bestreitet und taucht ab:

McKinsey, Diwell und Flüchtlinge: Der Berliner Senat missbraucht Vertrauen - Berlin - Tagesspiegel

Wenn GF Mühlenfeld noch vor den Wahlen verkünden muß, daß BER erst 2018xx eröffnet, wird es eng für den Bürgermeister ohne Abitur...

Dein SPD gebashe nervt - das hat überhauptnix mit dem BER zu tun - und Tiefschläge a la "ohne Abitur" demaskieren dich leider schneller als dir lieb ist.

Die Geschichte die du verlinkt hast ist übel - sehr übel, und Müller ist sicher nicht der beste Bürgermeister den man sich für Berlin wünschen kann - hat aber beides hier nix zu suchen. Da eine Alternative kaum Henkel heissen würde ist es doch ohnehin vergebene Liebesmüh.
 
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Anne

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20.06.2010
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Dein SPD gebashe nervt - das hat überhauptnix mit dem BER zu tun - und Tiefschläge a la "ohne Abitur" demaskieren dich leider schneller als dir lieb ist.

Es demaskiert höchstens Müller, so, wie der Tagesspiegel es auch ausführt.

Denn der Herr Regierende zeigt inzwischen die gleichen intellektuellen Unfertigkeiten, wie sein Vorgänger Wowereit, insbesondere beim BER. Lies mal das:

Müller will Chefposten im Flughafen-Aufsichtsrat nicht - Berlin - Bild.de

...und dann das: Michael Müller will nun doch BER-Aufsichtsratschef werden

-

Als ihn bezahlender, steuerpflichtiger Bürger ist mir seine Parteizugehörigkeit zunächst vollkommen wurscht.

Allerdings steht zu bestreiten an, daß ein sich selbst als "faulen Schüler" Bezeichnender auf die höheren Weihen des Abiturs getrost verzichten wird können, wenn er eine Metropole mit bald 4 Mio Einwohnern zukünftig erfolgreich führen möchte.

Michael Müller besucht seine Schule: „Ich war ein fauler Schüler“ | Berliner Zeitung

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Berlin braucht kein Führungspersonal á la Müller mit rudimentären Kenntnissen in Mathe und Englisch und statt dessen das SPD-Parteibuch seit dem 17. Lebensjahr als Rückversicherung, falls es mit dem beruflichen Aufstieg nicht geklappt hätte. -Vom beruflichen Wirken des Volljuristen Wowereit ist ebensowenig Erfolgreiches überliefert; vom Eintritt in die SPD mit 19 Jahren und anschließender Verwaltungs- und Parteikarriere schon weitaus mehr, siehe Müller.

Hier liegt der Hase im Pfeffer, das ist seit Urzeiten Berliner Sozen-Filz par excellence. Die Berliner SPD stellt seit 15(!) Jahren ununterbrochen den Regierenden Bürgermeister (=Ministerpräsident) in wechselnden Koalitionen. Sie hat in dieser politischen Funktion BER maßgeblich geplant, beeinflußt und gebaut, leider nachweisbar dilettantisch und wie bei Gericht festgestellt, von einem die Öffentlichkeit belügenden AR-Vorsitzenden Wowereit geführt.

Im Moment deutet vieles darauf hin, daß sein Zögling Müller kaum etwas zum Besseren zu richten in der Lage sein wird. Mit "SPD-Gebashe" hat das freilich nichts zu tun, eher mit der manifesten Realität, daß die einstige Volkspartei angesichts ihrer politischen Leistungen in Berlin mit 20% + x Potential inzwischen als eine unter vielen Entscheidungsmöglichkeiten der Wähler wahrgenommen wird.:rolleyes:
 
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