Nacktscanner

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Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.573
1.062
MUC/EDMM
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Aber es kommt eben zusätzlich zu all dem, was da sonst noch so herumschwirrt. Und wenn ich es vermeiden kann, warum sollte ich es nicht vermeiden?

Diese Meinung erinnert mich an einen Kollegen, der wahnsinnige Angst davor hatte, an Pestizidspuren in Nahrungsmitteln zu versterben. Risiken, die selbst mehrere Zehnerpotenzen auseinanderlagen, hielt er immer für gleich gefährlich. Er gehörte zu der Gruppe der "schnellen" Raser (v > 250 km/h), die im Alpina-getunten Kfz eines großen bayerischen Autobauers ständig auf der linken Spur mit Vollgas und Lichthupe dahinbrausten. Am liebsten mit seinem Handy am Ohr, um sich über mögliche Pestizid-Spuren im soeben konsumierten Joghurt auszutauschen. Ratet mal, woran er verstarb...?!
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.130
Nachdem die Dosis mit 0,1 Mikrosievert bei den Röntgenscannern so unfassbar niedrig ist, dürfte das eine der unwichtigsten Strahlungsquellen sein.
Zumal im Vergleich zur Dosis, die Du auf Reiseflughöhe pro Stunde mitnimmst...

Wieviel bekommt man denn im Vergleich dazu bei einer medizinisch veranlassten Röntgenaufnahme ab? Fällt mir nur so als Vergleich ein (den Aspekt ausgeklammert, dass man sich dem dann in der Regel nicht entziehen wird).
 

Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.846
3
HKG
Aber es kommt eben zusätzlich zu all dem, was da sonst noch so herumschwirrt. Und wenn ich es vermeiden kann, warum sollte ich es nicht vermeiden?

Die pauschale Aussage ergibt keinen Sinn, wenn Du anschließend in ein Flugzeug steigst.
Per se sollte man natürlich alle Strahlungsquellen vermeiden. Beim Fliegen aber auf den Nackscanner zu schimpfen, ist absurd.
Denn selbst der vom Bundesamt angegebene niedrigste Wert für einen Flug (FRA-FCO) ist immer noch 30mal höher als die Dosis im Scanner. Im Fall von FRA-SFO ist es der Faktor 1.100...
 

Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.846
3
HKG
Wenn Du die freie Wahl hast, zwischen 30 und 31, was nimmst Du dann?

Die Frage ergibt keinen Sinn, ohne die Zahlen in Relation zu setzen.
Sterbe ich bei 31, nehme ich 30. Sterbe ich bei bei 5.000.000, ist die Differenz zwischen 30 und 31 zu vernachlässigen - wenn man nicht 24 Stunden des Tages damit verbringen will, sich über mögliche Strahlenquellen und deren Wechselwirkung Gedanken zu machen.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Angeblich kann trotzdem das Krebsrisiko steigen.

Wenn die Studien zu Krebsrisiken alle stimmen würden, hätte wir alle schon 300% Krebsrisiko und müssten schon seit mindestens 10 Jahren in der Kiste liegen.

Aber es kommt eben zusätzlich zu all dem, was da sonst noch so herumschwirrt. Und wenn ich es vermeiden kann, warum sollte ich es nicht vermeiden?

Mit selbiger Logik müsste man auf alle kontinentalen Flüge verzichten und auf Alternativen zurückgreifen um die Belastung durch kosmische Strahlung zu vermeiden.

Kommt auf den Körperteil an. Kiefer: zirka 13 Mikrosievert (also das 130fache), kompletter Darm: zirka 18.000 Mikrosievert.

Ich finde zu Teil erheblich geringere Angaben. Ein in Deutschland lebender Mensch erhält im Schnitt eine Effektivdosis von 2,4mSv/Jahr. Eine CT-Untersuchung schlägt mit etwa 15 mSv zu Buche, ein Zahnpanorama mit 0,03 mSv.

Je nach Krankenakte, hätte die Person auch tausendfach durch den Nacktscanner (mit Röngtenstrahlung) laufen können.

... gleich Röntgenstrahlung.

Mit dem feinen Unterschied, dass die Geräte an Flughäfen dazu dienen Kleidung zu durchdringen und eben nich wie in der Medizin auch das Körpergewebe. Die absorbierten Dosen sind also erheblich niedriger.

10-Stunden Flug verursachen ein Dosis von etwa 0,1 mSv (100 μSv). Ein Nacktscanner mit Röntgenstrahlung verursacht eine Dosis von 0,05 bis 0,1 µSv, was den Braten auf der Langstrecke nur unerheblich fetter macht (0,1%).

Anders gesagt: Wer täglich 3x durch den Nacktscanner läuft, erhöht seine Strahlenbelastung um 0,1095 mSv/Jahr, was die Effektivdosis des durchschnittlichen Deutschen nur sehr leicht erhöht (in etwa so viel wie ein Röntgenbild einer Körperextremität). Im Vergleich dazu erhöht ein wöchentlicher Langstreckenflug (~10 Stunden) die Strahlenexposition um 5,2 mSv/Jahr.

Dass kein Risiko besteht, würde ich nicht behaupten. Die Frage ist allerdings, ob das Risiko überhaupt eine Relevanz hat. Persönlich bin ich der Meinung, dass selbst bei vielfacher Benutzung das Risiko nicht sonderlich relevant ist. Unsere Lebenserwartung wird weitaus stärker durch andere Parameter wie Ernährung, Stress oder Fitness bestimmt.

Eine Möglichkeit zum Opt-Out bleibt übrigens immer noch die beste Möglichkeit jeden Passagier glücklich zu stimmen. Wer durchgehen will, kann zur Maschine. Wem die Risiken zu hoch sind, kann sich abtasten lassen.
 
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Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.846
3
HKG
Ich finde zu Teil erheblich geringere Angaben. Ein in Deutschland lebender Mensch erhält im Schnitt eine Effektivdosis von 2,4mSv/Jahr. Eine CT-Untersuchung schlägt mit etwa 15 mSv zu Buche, ein Zahnpanorama mit 0,03 mSv.
Wenn mein Taschenrechner nicht klemmt, dann liegt Dein Zahn-Wert bei mehr als dem Doppelten von den 13 Mikrosievert, die ich ausgegraben habe ;)
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.573
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MUC/EDMM
Wenn Du die freie Wahl hast, zwischen 30 und 31, was nimmst Du dann?

Jetzt verstehe ich, wo Dein Denkfehler liegt.
Schau, die natürliche Strahlenbelastung eines Menschen in D beträgt zwischen ~1 mSv/a im Emsland und ~60 mSv/a im Bayerischen Wald, ist eben stark von den Gesteinsschichten abhängig.
60 mSv = 60.000 µSv. Glaubst Du allen Ernstes, dass die 0,1 µSv eines Röntgen-Scanners da wesentlich etwas beitragen?
Dann erhält der Mensch aus dem Bayerischen Wald eine kumulierte Strahlendosis nicht mehr von 60.000,0 µSv, sondern von 60.000,1 µSv.
Oder lass ihn 100x /a durch den Röntgenscanner laufen. Dann sind's 60.010 µSv/a.

Aber pro Stunde auf Reiseflughöhe erhält der menschliche Organismus ~ 1µSv (ist stark abhängig von der Flugroute, von der Tageszeit und der Sonnenaktivität).
Aber als grober Näherungswert kann gelten, dass man mit jeder Flugstunde quasi 10x durch einen Röntgenscanner geht.

Theoretisch müssten (beruflich oder privat) vielfliegende Menschen (also ein gewisser Teil der hiesigen Foristen :eek:) regelrecht "strahlenverseucht" sein, was aber nicht der Fall ist, weil die Strahlendosis viel, viel zu klein ist. Einzig unsere äußerst empfindlichen Meßgeräte können diese geringen bzw. geringsten Dosen nachweisen.
 
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hahnebuechen

Reguläres Mitglied
25.03.2016
29
0
In meinem Video von oben haben Wissenschaftler u.a. versucht, das Strahlenrisiko zu ergründen. Ergebnis war, dass selbst bei den konservativ gewählten, üblichen Modellen für Röntgenstrahlung bei allen gemachten Untersuchungen < 1 Tote/Jahr rauskommt. Und es überdies extrem fraglich ist, ob diese Modelle im vorliegenden Szenario zutreffen, da sie eigentlich für die statistische Vorhersage der Effekte von deutlich größerer Strahlung verwendet werden. Die realen Effekte sind also, wenn überhaupt, noch geringer zu erwarten.
 
H

HGFan

Guest
Die Röntgenstrahlung ist lange bekannt von den neuen zeug wissen wir noch nicht so viel.
 

Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.846
3
HKG
Die Röntgenstrahlung ist lange bekannt von den neuen zeug wissen wir noch nicht so viel.

Wir wissen aber seit langem, dass die Dosis das Gift macht. Es gibt IMHO kein einziges bekanntes Phänomen, bei dem eine schwächere Strahlenquelle mehr Schaden anrichtet als eine stärkere (nachdem die Äquivalentdosis, mit der wir hier die ganze Zeit um uns werfen, das Produkt aus Energiedosis und Strahlungswichtungsfaktor ist, gehts auch schlecht anders).
Von daher kann man wohl halbwegs profund schlussfolgern, dass Millimeterwellen in Körperscannern weniger schädlich sind als Röntgenstrahlen bei der gleichen Anwendung.

So, und jetzt den Aluhut wieder aufgesetzt. Die Strahlen kommen.
 
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Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
11.241
3.837
Nord Europa
Es gibt doch jetzt die Diskussion um vorgelagerte Kontrollen an den (europäischen) Airports,

die einzige wirklich sichere Lösung wäre doch der Nacktscanner schon zuhause!

Das würde vielleicht auch die Reproduktionsrate in D wieder anheben (y)
 

KvR

Erfahrenes Mitglied
05.11.2012
2.945
693
Nacktscanner in Stansted

Leider stand ich gestern beim Abflug von Stansted in der falschen Schlange. Sie wurde durch einen Durchgangs-Metalldetektor geführt und hauptsächlich mittels Quote in einen Nacktscanner. Die Quote war so hoch, dass vor dem Nacktscanner stets ca. 3 bis 4 Leute gewartet haben. Mich hat sie dann auch getroffen.

Ich habe den Nacktscanner verweigert und mich auf die entsprechenden Passagen der EU-Verordnung berufen. Daraufhin kam ein Supervisor, der versucht hat, mich zu überzeugen doch noch in den Nacktscanner zu gehen. Der herbeigerufene Duty-Manager hat es auch noch versucht.
Die Folge war letztendlich eine innige Abtastung in einem separaten Raum durch einen anderen Mitarbeiter, während der Supervisor ein Formular ausgefüllt hat. Die Schuhe musste ich ebenfalls ausziehen. Mit einer Unterschrift auf dem Formular habe ich zum Schluss die Verweigerung bestätigt.

Alles entspannt und freundlich, ich würde sofort wieder verweigern. Das nächste Mal passe ich aber auf, dass ich die Schlange erwische, wo nur Durchgangs-Metalldetektoren stehen.

An sich war der ganze Ablauf relativ witzlos. Es scheint in Stansted wohl bedarf zu bestehen, die Nacktscanner zu testen, bzw. mündige Fluggäste die Verweigerung des Nacktscanners zu entmutigen.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.378
772
Unter TABUM und in BNJ
bzw. mündige Fluggäste die Verweigerung des Nacktscanners zu entmutigen.

Persönlich stelle ich mich ganz bewusst an den Scannern an, da diese nach meiner Erfahrung erheblich schneller sind und deutlich weniger Nachkontrollen verursachen. Daher ist das jetzt eine ernstgemeinte Frage: Warum sollte man die Dinger verweigern...???

:confused: