Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.148
1.850
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Es handelt sich wohl um eine Stufenerhöhung(ist in anderen Tarifverträgen auch so) je nach dauer der Betriebszugehörigkeit/Berufserfahrung. Diese endet allerdings auch nach gewiesen Jahren.

Das gerade interessiert mich: wer bekommt die automatische Erhöhung und endet die irgendwann? Andersherum: bekommt auch jeder kaitän auf der A380 noch seine jährliche 3%-Steigerung?
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.239
100
SHE
Zum Thema Ingenieursgehalt: Die tarifliche Vergütung bei z.B. durch die IG-Metall verhandelten Verträge ist ja öffentlich einsehbar. Wer hier die 100k erreicht muss schon in der höchsten Einstufung in Verbindung mit einer sehr hohen individuellen Leistungszulage sein. Diese Personengruppe dürfte eher überschaubar sein.

Sicherlich kann man als Ingenieur im außertariflichen Bereich >100k im Jahr verdienen. Damit einher gehen in den meisten Fällen jedoch auch Personalverantwortung und Entscheidungsbefugnisse mit Auswirkungen auf das Unternehmen. Beides Dinge, die ein Pilot meines Wissens nicht hat.
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Dafür hat der Pilot und Co Pilot Verantwortung für gut 300 Paxe... :rolleyes: :rolleyes:

Darüber kann der Chirurg nur müde lächeln. Zudem liegt seine psychische und körperliche Arbeitsbelastung wesentlich über der von Piloten. Stellt der sich so an wie die KTV-Piloten? Nein, weil Arzt sein in der Regel eher Berufung ist, als Mittel zum Zweck um maximal Geld zu scheffeln. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass die finanzielle Komponente die einzig ausschlaggebende beim LH-Piloten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

DSkywalker

Erfahrenes Mitglied
06.11.2011
5.291
2
MUC
Und der Lokführer auch. Und der Busfahrer für 50-70.

https://www.welt.de/wirtschaft/article133325141/Werden-Lokfuehrer-wirklich-so-schlecht-bezahlt.html

Die unterschiedliche Entlohnung von Lokführern und Piloten ist zumindest teilweise gerechtfertigt durch die Tatsache, dass die Anforderungen an die Fähigkeiten eines Piloten im Falle von Turbulenzen erheblich größer sind als bei einem Lokführer, der im Zweifelsfall nur bremsen kann.
:rolleyes: :rolleyes:

BTW dort sind auch andere Bruttohgehälter aus verschiededen Transportbereichen genannt... ;)
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.239
100
SHE
Dafür hat der Pilot und Co Pilot Verantwortung für gut 300 Paxe... :rolleyes: :rolleyes:

Je nach dem was der Ingenieur genau macht, kann er Verantwortung für tausende / Millionen Menschen haben. Nämlich das die von ihm entwickelten / gebauten Produkte funktionsgemäß funktionieren. Ist halt eine andere, eher indirekte Art von Verantwortung.

Dieselbe Verantwortung hat im Übrigen auch der Werker am Band. Der muss auch das Lenkrad ordentlich festschrauben (ja ich weiß, das wird in ordentlichen Werken gesondert überwacht). Der verdient trotz seiner Verantwortung weniger als ein Ingenieur oder Pilot.

Der Vergleich hinkt jetzt genauso wie die ursprüngliche Aussage, ein Ingenieur würde ja viel mehr Gehalt bekommen als ein Pilot, bei geringerer Verantwortung/Leistung.
 
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FrankfurtFlyer

Reguläres Mitglied
26.09.2016
90
0
Was irgendwie auch immer vergessen wird zu erwähnen bei dem Vergleich zwischen Piloten und Ingenieuren ist, dass der Ingenieur wahrscheinlich fünf Jahre Studiert hat. Der Pilot war nach 18 Monaten mit seiner Ausbildung spätestens fertig.

Die Verantwortung von Piloten ist hoch keine Frage, aber solch eine Verantwortung haben auch andere Berufsgruppen. Ob direkt oder indirekt. Ich kann es einfach nicht verstehen, das man bei Gehältern von teils weit jenseits der 100k im Jahr noch von finanziell angehängt sprechen kann. Bei jungen FAs die mit etwas über 20k im Jahr auskommen müssen kann ich das schon eher verstehen.
 
A

Anonym-36803

Guest
D-ABCC (AB, A321) fliegt heute für LH ex MUC (TXL-MUC-LHR-MUC-TXL).
Edit: Und die D-ABCG MUC-CGN-MUC
Meinem Eindruck nach ist die Beteiligung der Kont-Flotte am Streik sehr hoch, während einige Langstrecken geflogen werden.

Wird das eigentlich als Wetlease geflogen (also Cockpit und Kabine von AB), oder ist nur das Cockpit von AB und die Kabine von LH, oder ist zumindest ein LH FB als "Supervisor" mit an Bord?

Wäre die Nutzung von AB als "Streikbrecher" eigentlich auch im größeren Stil möglich? AB hat doch ungenutzte Kapazität und wäre sicherlich froh, die so an LH vermieten zu können, und LH könnte so zumindest die "wichtigeren" Strecken (z.B. LHR, oder auch zu den LH Group Hubs) bedienen.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
15.054
10.716
Dahoam
Nicht jeder, der einen ATPL hat ist automatisch ein jobsuchender Pilot, nicht jeder der einen ATPL hat, ist auch wirklich geeignet im SIM die Aufnahme bei einer Airline zu bestehen. Ich wäre daher mit dem Begriff "Überangebot" vorsichtig. Qualifizierte, die wollen und können gibt es sicher nicht so viele wie manchmal dargestellt wird.

Es gibt zumindest bei LH ausreichend Nachwuchspiloten die teilweise mehrere Jahre schon auf einer Anstellung warten. Wegen der MPL-Ausbildung geht eine Anstellung nur innerhalb vom LH-Konzern. Und ich kenne auch einige von denen die in den letzten Jahren die Angebote vom LH-Konzern angenommen haben und zu Wingsdings, Austrian oder Edelweiß gegangen sind. Allerdings kann jedes dieser Tochterunternehmen auch nur einen Teil an Nachwuchspiloten brauchen. Schwieriger sieht es da natürlich bei Kapitänen aus, die kann man nicht so einfach ausbilden die muss man schon zumindest als erfahrene Copiloten haben.


Genau das. Bei uns kommen bestenfalls Führungskräfte mit entsprechender Budget- und/oder Personalverantwortung in solche Regionen. Als "einfacher" Ingenieur: never. Eher die Hälfte davon, nach vielen Jahren Berufserfahrung dann, wenn man Glück hat, 70-75k.


So gern ich die Arbeit mache: Ich würde niemandem raten, etwas technisches zu studieren. Und in die Größenordnung kommt man bestenfalls in IG Metall-Betrieben, als "normaler" Ingenieur kann man von solchen Summen nur träumen.

Kann ich nicht verstehen. Als Ingenieur scheffelt man zwar nicht das Geld eines KTV-Kasperl, aber wenn man seinen Weg verfolgt und nicht immer nur an die Karriereleiter und die Kohle denkt sehr interessante Jobs bekommen die zumindest anständig bezahlt sind. Ich rate jeden das zu machen wo man Spaß hat und wenn es ein technisches Studium ist.



Na ja, wenn man einen Inflationsausgleich möchte, dann gibt das für die letzten fünf Jahr zwischen 0,2 % und 1,98 %.
Und es geht garnicht darum, was man möchte (im Zweifel: immer mehr), sondern darum, daß VC ja ganz offensichtlich neben der üppigen Lohnerhöhung und der Besitzstandswahrung bei der Altersversorgung eigentlich auch gegen den Konzernumbau kämpft. Ob man da mit moralischen Kriterien argumentieren sollte, weiß ich nicht. Ich hoffe nur persönlich und als Betroffener, daß bei VC irgendwann die Einsicht kommt, daß die Welt sich seit der Vereinbarung der früheren Üppigversorgung weiter entwickelt hat und daß man nicht, wie im berühmten englischen Beispiel, am Ende als Heizer auf der E-Lok endet. So ruiniert man nämlich ein Unternehmen - und auch ein Land.

Gruß
B.

Bei der italienischen Staatsbahn gab es zumindest bis vor ein paar Jahren auch noch Heizer auf den Loks. D.h. es musste ein zweiter Mann im Führerstand mitfahren weil das die Gewerkschaften durchgedrückt haben. Daher war (ich weiß nicht ob das jetzt immer noch so ist) es z.B. am Brenner IMMER notwendig zu halten und das Personal auszutauschen, auch wenn die modernen Mehrsystem-Loks
durchfahren könnten.


... und was meinst du warum es im IT-bereich keine Streiks gibt..? Ich möchte aber auf mein Streikrecht trotzdem micht verzichten, nur weil ich 100 T€ verdiene, denn es ist ein im GG verbrieftes Recht und es ist zu Recht an kein Gehaltsniveau gebunden!


Das Problem liegt daran dass dieses Recht so wie es ursprünglich von denen die das Grundgesetzt sich ausgedacht haben missbraucht wird. Und bei Missbrauch muss der Gesetzgeber nun mal einschreiten und Änderungen vornehmen. Auch das Grundgesetz wurde in der Vergangenheit immer wieder angepasst weil manches nicht mehr zeitgemäß ist. Warum sollte man das nicht auch beim Grundrecht auf Streik vornehmen und z.B. Streiks für Arbeitnehmer unterhalb irgendeiner Bemessungsgrenze nicht für Gehaltsforderungen erlauben.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Was irgendwie auch immer vergessen wird zu erwähnen bei dem Vergleich zwischen Piloten und Ingenieuren ist, dass der Ingenieur wahrscheinlich fünf Jahre Studiert hat. Der Pilot war nach 18 Monaten mit seiner Ausbildung spätestens fertig.

Die Verantwortung von Piloten ist hoch keine Frage, aber solch eine Verantwortung haben auch andere Berufsgruppen. Ob direkt oder indirekt. Ich kann es einfach nicht verstehen, das man bei Gehältern von teils weit jenseits der 100k im Jahr noch von finanziell angehängt sprechen kann. Bei jungen FAs die mit etwas über 20k im Jahr auskommen müssen kann ich das schon eher verstehen.
seit wann, nach Ende des rheinischen Kapitalismus 1989, werden Lohnverhandlungen nach Leistung oder gar Verantwortung geführt?

bei Tarifverhandlungen geht es rein um Verhandlungsmacht, Nötigungs- und Erpressungspotentiale, die man ausspielen kann.
die Arbeitgeber haben es jahrelang skrupellos vorgemacht, und nun ziehen (bestimmte) Arbeitnehmer halt ebenso skrupellos nach

eben jene, die solche Erpressungspotentiale besitzen ...
 
A

Anonym-36803

Guest
Verstehe ich nicht. Ich würde nur Dinge empfehlen die ich gerne mache :)

Kann ich nicht verstehen. Als Ingenieur scheffelt man zwar nicht das Geld eines KTV-Kasperl, aber wenn man seinen Weg verfolgt und nicht immer nur an die Karriereleiter und die Kohle denkt sehr interessante Jobs bekommen die zumindest anständig bezahlt sind. Ich rate jeden das zu machen wo man Spaß hat und wenn es ein technisches Studium ist.

Langsam wirds offtopic, deswegen nur kurz: Der Berufseinstieg ist ziemlich schwer und klappt häufig nur bei Zeitarbeitsfirmen. Viele meiner Kommilitonen haben damals, weil sie keine Arbeit gefunden haben, notgedrungenermaßen promoviert (bzw. damit angefangen und das nach ein paar Jahren abgebrochen, als sie dann doch noch Arbeit in der Industrie gefunden haben). Den ominösen Fachkräftemangel, der immer wieder durch die Presse getrieben wird, gibt es nicht. Und wenn man nicht grade im Großunternehmen arbeitet, sind die Arbeitsbedingungen (nicht nur aufs Gehalt bezogen) - wie soll ich sagen - ausbaufähig.

Alles in allem bin ich mit meiner Wahl und Arbeit zufrieden, aber da hat auch eine gehörige Portion Glück dazugehört.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.470
412
Ich bin der Meinung,

a) daß alle, die an verantwortlicher Stelle den VW-Dieselskandal zu verantworten haben, einschl. Aufsichtsrat, mit ihrem kompletten privaten Vermögen dafür zu haften haben,

und

b) das das Selbe für die LH-Vorstände und LH-Aufsichtsräte zu gelten hat, die diesen KTV, der die Gesellschaft und damit auch das Gesellschafter-Vermögen der Willkür eines Teils, eines zahlenmäßig kleinen Teils, der Belegschaft ausliefert, unterschrieben haben.

Die Staatsanwaltschaft hat seinerzeit, wenn ich mich recht erinnere, allen halbwegs Beteiligten an der Konstruktion und Wartung der ICE-Räder Beteiligten den Prozeß gemacht, nachdem ein ICE mit vielen Toten entgleist war.

Hier haben Leute, die dafür bezahlt und vergütet werden, aufzupassen, Tarifvereinbarungen unterschrieben, die, wenn ich den ganzen Scheiß richtig verstehe, die Möglichkeit zeitgemäß günstigere Neu-Piloten einzustellen, von der Zustimmung der keine unternehmerische Verantwortung tragenden Alt-Piloten abhängig macht.
Eine solche Vereinbarung (KTV) sollte im übrigen unzulässig und damit unwirksam sein.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.329
1.192
Langsam wirds offtopic, deswegen nur kurz: Der Berufseinstieg ist ziemlich schwer und klappt häufig nur bei Zeitarbeitsfirmen. Viele meiner Kommilitonen haben damals, weil sie keine Arbeit gefunden haben, notgedrungenermaßen promoviert (bzw. damit angefangen und das nach ein paar Jahren abgebrochen, als sie dann doch noch Arbeit in der Industrie gefunden haben). Den ominösen Fachkräftemangel, der immer wieder durch die Presse getrieben wird, gibt es nicht. Und wenn man nicht grade im Großunternehmen arbeitet, sind die Arbeitsbedingungen (nicht nur aufs Gehalt bezogen) - wie soll ich sagen - ausbaufähig.

Alles in allem bin ich mit meiner Wahl und Arbeit zufrieden, aber da hat auch eine gehörige Portion Glück dazugehört.

Natürlich gibt es den Fachkräftemangel, natürlich aber auch nicht in allen Bereichen, aber doch in recht vielen.
 
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