Verzeihe die Konfusion: AB ist natürlich insolvent! Doch: Bei Air Berlin arbeiten Mitarbeiter, die sich berechtigte Sorgen machen, wie ihre Zukunft aussieht - egal ob hoch bezahlter Langstreckenpilot oder wesentlich niedrig bezahlter Flugbegleiter. Diese Sorgen sollte man nicht vergessen, wenn man ein insolventes Unternehmen retten will. Sonst geht es schief. Und man darf seit gestern wirklich befürchten, dass es vielleicht schief geht. Die Stimmung unter den Air Berlin Mitarbeitern soll (verständlich) nicht mehr die Beste sein.
Hach, welch Wunder. Natürlich machen sich die Mitarbeiter Sorgen, natürlich ist die Stimmung mies.
Wenn mein Arbeitgeber (warte mal... das bin ich selber, also scheiss Vergleich, aber egal) insolvent wäre oder die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens benatragt hätte, würde es mir auch mies gehen. Das ist natürlich.
Aber es wird mir nicht besser gehen, wenn ich jetzt die ganze Zeit nur jammern werde. Dazu ist etwas mehr Initiative erforderlich, z.B. aktive Arbeitsplatzssuche etc. Aber niemals würde ich jetzt meinen aktuellen Arbeitgeber bewusst so schaden, "weil es mir doch gerade so mies geht und weil ich Angst um meinen Job hab". Hallo? Der Job ist weg mit Ansage. Punkt. Ende der Diskussion. Jammern zwecklos.
Und von einer Idee müssen sich alle Mitarbeiter der AB und auch Du verabschieden. Es wird kein Szenario geben, bei dem alle Mitarbeiter einfach weiter machen werden wie bisher. Never Ever! Wenn das möglich wäre, dann wäre es erst gar nicht zu dieser Insolvenz gekommen.
Es wird zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass die Übernahmekandidaten sich die wirtschaftlich sinnvollen Rosinen rauspicken. Diese Rosinen werden sie dann mit Mitarbeitern füllen. Und da werden die sich genau raussuchen, wen sie nehmen. Alle werden das nicht sein. Es werden einige bis viele auf der Strecke bleiben und sich neu orientieren müssen. Und ich würde mich sehr wundern, wenn auch nur einer von denen, die in den letzten Tagen krank waren, bei dem übernehmenden Unternehmen eine Anstellung bekommen.