12/1. Tag; 1. Winterreise 2017/18 (2 Teile)
Da wir erst um kurz zur 2 ins Bett kamen, konnte selbst ich bis 8 Uhr schlafen, eine Seltenheit. Dann wurde ich aber durch den Lärm der Autos und vor allem Busse, dem scheppernden Innenfester, aus dem Schlaf gerissen. Wie kann ein 5*-Hotel in einer solchen Lage nur so schlechte Fenster einbauen?
Um 9 gingen wir hinunter zum Frühstück, welches in einem Teil des völlig überladenen ‚New York Cafés’ serviert wird.
Wir bekamen einen Tisch zugewiesen, gingen ans Buffet und betrachteten die Auswahl.
Diese war im Vergleich zu anderen SPG/Marriott-Hotels in dieser Preisklasse eher bescheiden, die Qualität nicht gerade hochwertig.
Der Orangensaft war nicht frisch gepressten, Birne und Pfirsich aus der Dose, die Rühreier aus Fertigei, die Croissants hart wie Stein. Irgendwie passte dies alles nicht zum Anspruch des Hotels, enttäuschend.
Gegen 10:30 begann das Sightseeingprogramm, wir hatten uns dazu entschieden die einzelnen Punkte mit dem Auto anzusteuern, denn alles lag relativ weit auseinander.
So fuhren wir zuerst zur Burg, zogen an der Einfahrt ein Parkticket und quälten den Opel nach oben. Da wegen Bauarbeiten viele Parkplätze gesperrt waren, blieb nur der winzige Parkplatz zwischen Burg und Fischerbastei, welcher natürlich komplett voll war. Aber wir hatten Glück, nach 2 Minuten fuhr jemand weg und ich gab Vollgas, schnitt noch schnell einen Kleinlaster, so dass wir als erste am freien Parkplatz ankamen.
Zuerst in Richtung ‚Royal Palace’, mit Blick auf Buda.
Am geschlossenen Funicular vorbei durchs Tor ins Palastgelände.
Von hier hat man einen tollen Ausblick auf Pest mit den besonders hässlichen Hotels Intercontinental und Marriott
sowie die Donau stromaufwärts mit Kettenbrücke und Parlament im Hintergrund.
Wieder in Richtung Ausgang,
über den Parkplatz am Unabhängigkeitsdenkmal vorbei
zur Matthiaskirche.
Weiter zu einem der Wahrzeichen Budapests, der Fischerbastei,
(Namenserklärung aus Wikipedia: Es erhebt sich auf dem Burgberg an der Stelle des mittelalterlichen Fischmarkts von Buda. Der Name stammt von einer Fischergilde, für die das Monument errichtet wurde. Diese Gilde hatte im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer zu verteidigen)
in welcher ein Café und eine Skybar untergebracht sind. Möchte man auf der Fischerbastei herumschlendern, man benötigt eine kostenpflichtige Eintrittskarte.
Wir entschieden uns gegen ein Ticket, nutzten den frei zugänglichen Teil für einen guten Ausblick aufs Parlamentsgebäude,
schauten uns das Bauwerk von außen an.
Die Matthiaskirche entlang über den Hess Andras Platz
zum Wiener Tor und Ungarischem Nationalarchiv.
Auf dem Rückweg zum Auto erstand V. noch den obligatorischen ‚Ungarn-Löffel’, ich zahlte das Parkticket am Automaten (nimmt Forint & Euro), startete die Navigation und fuhr los.
Uns nächstes Ziel war meine ehemalige Wohnung mit Büro in der Nähe des Straßenbahndepots – V. soll schließlich nicht nur etwas über die Geschichte Europas, sondern auch über meine informiert sein. Leider habe ich die Wohnung damals wieder verkauft nachdem ich aus Budapest weggezogen war.
Das Haus hat sich nicht verändert, die letzten Renovierungsmaßnahmen scheinen die neuen Fenster gewesen zu sein, welche ich damals einbauen ließ.
(in der Garage war damals nachts mein 7er BMW abgestellt, wurde mir in der ganzen Zeit in Budapest nicht geklaut - im Gegensatz zu Warschau)
Von hier durch das sehr hübsche Wohngebiet ‚Rosenhügel’ mit vielen historischen Villen zur Margit-Brücke. Und was erblickten meine Augen durch die Opel-Windschutzscheibe? Einen BMW X5 von SIXT Ungarn.
Also vermietet SIXT Ungarn BMW X5, aber ein BMW X5 aus Deutschland darf nicht nach Ungarn fahren, weil die dort dauernd geklaut werden. Die Logik muss man nicht verstehen, oder?
Am Vigszinhaz Theater
Vorbei zum Westbahnhof,
erbaut von ‚Eiffel & Cie’ unter Aufsicht von Gustave Eiffel, legten wir einen kurzen Stopp ein,
besichtigten das sehr heruntergekommene Innere mit seiner Dachkonstruktion aus Metall und Holzbedeckung.
Weiter zum Heldenplatz, dort das Auto abgestellt. Parken ist in Budapest, im Vergleich zu Prag, zum Glück kein Problem. Für relativ kleines Geld kann man an vielen Stellen sein Auto abstellen.
Auf den Heldenplatz, das Milleniumdenkmal
und Museum der Bildenden Künste betrachtet, an der historischen Eissporthalle mit Blick auf die Burg Vajdahunyad vorbei über die Brücke.
Wir bogen zur Burg ab,
betraten diese durch das Burgtor und sahen linkerhand die Jaki-Kapelle.
Noch ein Blick auf die Burg vom Innenhof
und weiter durch den Park zum Szechenyi Bad
aus dem beginnenden 20. Jahrhundert zurück zum Auto.
V. vermeldete Hunger – und hungrige Frauen können jedem noch so starken Mann gefährlich werden. Deshalb hatte ich eine Location für eine Kleinigkeit im Ärmel, wir fuhren in die Innenstadt zu ‚TÖLTO’.
Direkt vor dem In-Imbiss einen Parkplatz gefunden und hinein,
das Angebot studiert.
V. entschied sich für einen Hot-Dog mit Wildscheinwurst und Trüffelcreme, ich orderte einen Paprika-Chili-Dog mit Schweinswurst.
Sah toll aus – schmeckte dafür aber ziemlich langweilig, der Metzger scheint es mit Salz und anderen Gewürzen nicht so zu haben.
Zurück zum nahegelegenen Hotel, Auto im Parkhaus abgestellt und noch kuru zu einem kleinen architektonischen Highlight direkt neben unserem Hotel gelaufen.
Der ehemalige Kinoeingang
ist leider deutlich heruntergekommen, beherbergt heute Cafe.
Zurück ins Zimmer, es war Zeit etwas Schlaf nachzuholen, um am Abend wieder fit zu sein.