AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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tehdehzeh

Aktives Mitglied
04.11.2015
152
1
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In Deutschland ist es nicht der Fall und es gibt keinen geregelten Anspruch des Kunden. Der Acquirer scheint es trotzdem so zu handhaben, wie in den vorgenannten Jurisdiktionen. Ich kann nur vermuten, weil es ihm nicht weh tut.
Ich denke die Frage ist eher ob MC/Visa ihn weiter mitspielen lassen, wenn er es nicht tut.
 

Flo10

Erfahrenes Mitglied
23.05.2015
632
2.067
Anscheinend wird auch das LBA von der Lufthansa beeinflusst?!

Wie kann es sein, dass airberlin das AOC noch nicht entzogen wurde? Insolvenz von der Insolvenz, aber das AOC ist weiterhin aktiv, um Flüge ausschließlich für die LH Gruppe auszuführen. Das stinkt doch zum Himmel!

Ich erinnere gerne an die Insolvenz von Hamburg International, Aero LLoyd und so weiter, da war das AOC SOFORT weg...
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Anscheinend wird auch das LBA von der Lufthansa beeinflusst?!

Wie kann es sein, dass airberlin das AOC noch nicht entzogen wurde?.

Was willst du denn jetzt? Nen medienwirksamen Zusammenbruch des EW Netzes in Deutschland? Komisches, fast schon schadenfreues, Warten, dass LH doch endlich mal auf die Schnauze fallen soll?
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.784
4.598
Was willst du denn jetzt? Nen medienwirksamen Zusammenbruch des EW Netzes in Deutschland? Komisches, fast schon schadenfreues, Warten, dass LH doch endlich mal auf die Schnauze fallen soll?

Nein, zahlen sollen sie und Verantwortung übernehmen. Verlierer sind doch alleine die Kunden, die AN und der anderweitig von Mutti und CS gepamperte Scheich.
 

Femminello

Erfahrenes Mitglied
08.05.2012
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.035
648
.de
Hauptsache der Insolvenzverwalter bekommt seine (nicht geringe) Kohle. Das ist echt ein Beruf mit Zukunft - Pleiten gibt es immer.

Notar wäre stressfreier. Etwa bei Eheverträgen berechnet sich seine Gebühr seltsamerweise auf der Basis des Vermögens der Vertragspartner. Fiktive Streitwerte bei Zivilsachen sind auch eine sehr nette Berechnungsgrundlage. Kafka lässt grüßen.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Notar wäre stressfreier. Etwa bei Eheverträgen berechnet sich seine Gebühr seltsamerweise auf der Basis des Vermögens der Vertragspartner. Fiktive Streitwerte bei Zivilsachen sind auch eine sehr nette Berechnungsgrundlage. Kafka lässt grüßen.

Zumal sich der Berufsstand der Juristen untereinander eh immer sehr gewogen ist.

OT:
Kann sich hier noch jemand an SiemensMobile erinnern? Erst verkaufte Siemens die Sparte an Benq, dieser plünderte in kürzester Zeit den Laden, bevor er dann letztlich von Volljuristen zerlegt wurde. Ich kannte damals jemanden, der sich mit der Thematik SoA (Software over Air) beschäftigte. Dieses Feld, die Firmware mobil auf dem Gerät zu aktualisieren, war absolutes Neuland mit großem Potenzial. Leider verließ er sich damals auf den guten Namen Siemens und vertraute vielen Zusagen. Da Patente schon damals teuer waren, liefen die meist unter dem großen goldenen Namen. In der Nachschau war es ein riesen Fehler. Er wurde im wahrsten Sinne des Wortes platt gemacht. Noch heute verdienen "ehrbare Kaufleute" daran. Nur der wahre geistige Urheber, der landete nach eigener Insolvenz in Hartz IV.



Auch aus der AirBerlin Insolvenz werden Gewinner hervorgehen.
 

VBird

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12.01.2010
2.942
108
Weil hier des öfteren ein von LH kommender Manager W. erwähnt wird und einige mit seiner Person bzw. seiner Tätigkeit ein "Geschmäckle" verbinden - findet es eigentlich niemand erwähnenswert, daß gerade, just im Pleitemonat Oktober, von der Bundesbank eine Gedenkmünze für Herrn Winckelmann herausgegeben wurde ?
 
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suedbaden

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28.03.2010
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München
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airhansa123

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03.11.2012
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Man bedenke, wenn allein die AB Kunden, die am 12.08. / 13.08. / 14.08. gebucht haben, erfolgreich auf Schadenersatz klagen würden ... weil Herr TW eben bereits am 12.08. bzw. 13.08. hätte (sofort) den Insolvenzantrag stellen müssen.

Denn die (schriftliche ?) Absage der bis dato erwarteten Tranche i.H.v. 50 Mio. € aus Abu Dhabi kam doch bereits am 12.08. / 13.08. ...

Ein Blick auf den Kalender hilft weiter: der 12.8. war ein Samstag, da kann man beim Amtsgericht Charlottenburg (oder welches es auch sein mag) keine Insolvenz anmelden, es hat geschlossen. Gleiches gilt für den 13.8.. Am 14.8. dürften die Verhandlungen mit der Bundesregierung so weit fortgeschritten sein das eine Insolvenzanmeldung vermutlich mehr Schaden (möglicher sofortiger Entzug des AOC, da die Finanzierungszusage Regierung noch nicht sattelfest vorlag) Schaden gebracht hätte. Ich denke das fällt unter den Punkt "rechtzeitige Sanierung", wobei klar ist das es hier nicht um eine echte Sanierung sondern nur um Zeitgewinn für eine geregelte Abwicklung geht.
 
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Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
9
HAM/LBC
Nein, zahlen sollen sie und Verantwortung übernehmen. Verlierer sind doch alleine die Kunden, die AN und der anderweitig von Mutti und CS gepamperte Scheich.

... und noch die Kleinaktionäre.

Aber warum soll LH für das Versagen dieses unfairen Konkurrenz-Unternehmens noch drauf zahlen oder Verantwortung übernehmen? Da sind in unredlicher und teilweise verdeckter Weise 2 Mrd. € aus dem Nahen Osten in dieses Unternehmen geflossen, welches sonst schon vor 5 Jahren tot gewesen wäre. Legal hätte das nie passieren dürfen, ohne die 50% Schwelle des Eigentums durch non-EU Personen zu überschreiten.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.379
772
Unter TABUM und in BNJ
Anscheinend wird auch das LBA von der Lufthansa beeinflusst?!

Wie kann es sein, dass airberlin das AOC noch nicht entzogen wurde? Insolvenz von der Insolvenz, aber das AOC ist weiterhin aktiv, um Flüge ausschließlich für die LH Gruppe auszuführen. Das stinkt doch zum Himmel!

Ich erinnere gerne an die Insolvenz von Hamburg International, Aero LLoyd und so weiter, da war das AOC SOFORT weg...

Das AOC wird dann entzogen, wenn keine nachvollziehbare Finanzierung des Flugbetriebes mehr gesichert ist. Dies kann am Tag der Insolvenzbeantragung so weit sein oder auch zu einem späteren Zeitpunkt, sofern der vorläufige oder später der starke Insolvenzverwalter die Finanzierung belegen kann. Gerade in der vorläufigen Eigenverwaltung, die dem amerikanischen Chapter 11 ähnelt, war dies offensichtlich nicht das Problem.

Und was man bitte bedenken sollte: Auch jetzt nach der Eröffnung ist AB weiterhin in der Eigenverwaltung und nicht in der Regelinsolvenz. Insofern hat das LBA da durchaus Entscheidungsspielraum und kann auf Basis der Finanzierungssicherheit entscheiden.

Ansonsten müssten ja die amerikanischen Airlines in Chapter 11 auch den Betrieb einstellen...
 
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vlpo

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05.11.2015
927
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Daher gehe ich schlussendlich davon aus, dass ein Chargeback eben doch zu Lasten der AB geht.

Sollte es eigentlich nicht... ...es sei denn, der Acquirer hat irgendwelche Klauseln mit AB ausgemacht wenn AB nicht liefern sollte...

Bin aber froh, dass wir dann letztendlich einer Meinung sind, dass sich der Kunde bei charge backs wegen Insoverwalter keine Sorgen machen muss!
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.784
4.598

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.393
4.352
Legal hätte das nie passieren dürfen, ohne die 50% Schwelle des Eigentums durch non-EU Personen zu überschreiten.

In der julianschen Wirtschaftslehre sind solche Aussagen natürlich richtig.

Der Rest der Welt trennt allerdings zwischen Darlehen (=Fremdkapital) und Aktien/Gesellschaftsanteile (=Eigenkapital).

Eigenkapitalersetzende Darlehen werden erst nach der Insolvenz zu Eigenkapital. Daher wurde die Schwelle von 30% erst im August überschritten.
 
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Iarn

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07.12.2012
456
25
MUC
Die EU Verordnung Nr. 1008/2008 spricht aber nicht von Eigen- oder Fremdkapital sondern von "tatsächlicher" Kontrolle.
9.

„tatsächliche Kontrolle“ ist eine Beziehung, die durch Rechte, Verträge oder andere Mittel, die einzeln oder zusammen und unter Berücksichtigung der tatsächlichen und rechtlichen Umstände die Möglichkeit bieten, unmittelbar oder mittelbar einen bestimmenden Einfluss auf ein Unternehmen auszuüben, begründet ist, insbesondere durch
a)
das Recht, die Gesamtheit oder Teile des Vermögens des Unternehmens zu nutzen;
b)
Rechte oder Verträge, die einen bestimmenden Einfluss auf die Zusammensetzung, das Abstimmungsverhalten oder die Beschlüsse der Organe des Unternehmens oder in anderer Weise einen bestimmenden Einfluss auf die Führung der Unternehmensgeschäfte gewähren;

 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.814
Hamburg
Weil hier des öfteren ein von LH kommender Manager W. erwähnt wird und einige mit seiner Person bzw. seiner Tätigkeit ein "Geschmäckle" verbinden

Bist du aber böse - kurz vor EDEKA -ende der Karriere im Personalerdeutsch - beschliesst ein grossartiger deutscher Manager eines ehrenwerten Luftfahrtkonzerns sich noch einmal einer neuen Herausforderung zu stellen, AB zu retten. Allein in dieser Welt (!) glaubt solche Narrative doch nun wirklich keiner mehr.

In einem Thriller würde man ihn Doppelagent nennen. Meist sterben solche zweifelhaften Figuren zum Schluß des Romans, natürlich nicht im richtigen Leben. Vor zwei Jahren wäre wohl jeder in der Klappse gelandet, der den VW Diesel Skandal als Roman gebracht hätte.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
In einem Thriller würde man ihn Doppelagent nennen. Meist sterben solche zweifelhaften Figuren zum Schluß des Romans, natürlich nicht im richtigen Leben. Vor zwei Jahren wäre wohl jeder in der Klappse gelandet, der den VW Diesel Skandal als Roman gebracht hätte.

Hätte es Pichler weitermachen sollen? Wohin die Reise geht war doch nach dem Leasing der 38 Flieger samt besatzung doch wohl klar. Nur der zeitliche Ablauf war ungeklärt.
Fänds gut wenn alle beteiligten mal auf den Boden der Tatsachen zurückkommen würden und nicht auf einmal völlig entsetzt tun, dass die AB pleite ging. Das war ein Prozess der über 10 Jahre dahindämmerte und sich wohl deutlich ankündigte. Diese große Entsetztheit ist wohl etwas fehl am Platze.

Zur Personalie Winkelmann: .... Ich hätte der LH als Aktionär in den Hintern getreten, wenn sie dies nach dem Risiko der 38 Flieger und der absehbaren Zukunft nicht getan hätten. Hätte man Geld in Vorkasse in ein solches Risiko geben sollen ohne Einfluss da im Gegenzug zu bekommen? Ich bitte euch.... Selbst agieren oder nur noch auf FR reagieren - da hat ich es mit LH: lieber selbst am Drücker sein!
 

GRU

Reguläres Mitglied
21.09.2014
47
24
Danke für die Info - wobei sowohl der Trailer als auch der Untertitel vermuten lassen, dass es eine eher einseitige Reportage sein dürfte, die manche Aspekte außer Acht lässt. - Ich persönlich fand die sachlichen Hinweise von @ Wuff (#7361) und @ Tarn (#7366) durchaus berechtigt.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
dass es eine eher einseitige Reportage sein dürfte, die manche Aspekte außer Acht lässt.
Das ist Monitor. Was will man da erwarten außer linke gebührenfinanzierte Propaganda. Ich halte viel von öffentlich-rechtlichem Rundfunk - allerdings gehen mir diese links-tendiziösen Meinungsformate - die über die Aufgabe der BERICHTerstattung zu reinem Meinungsgedudel werden, doch arg am Auftrag und arg an Seriosität vorbei.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.784
4.598
Das ist Monitor. Was will man da erwarten außer linke gebührenfinanzierte Propaganda. Ich halte viel von öffentlich-rechtlichem Rundfunk - allerdings gehen mir diese links-tendiziösen Meinungsformate - die über die Aufgabe der BERICHTerstattung zu reinem Meinungsgedudel werden, doch arg am Auftrag und arg an Seriosität vorbei.

Dass das ein abgekartetes Spiel war wussten andere schon im letzten Dezember:

Lufthansa 'to absorb Air Berlin'

On Sunday, Air Berlin's board fired CEO Stefan Pichler. Thomas Winkelmann is the new CEO. His mission: Complete the integration of debt-burdened Air Berlin into rival Lufthansa.

Lufthansa ′to absorb Air Berlin′ | Business | DW | 19.12.2016

Winkelmann hat weder im Interesse der Air Berlin als Unternehmen noch im Interesse deren Gesellschafter gehandelt, sondern entsprechend dem schon bei Amtsantritt bestehenden Plan im Interesse seines bis zu diesem Zeitpunkt aktuellen Arbeitgebers.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die EU Verordnung Nr. 1008/2008 spricht aber nicht von Einem oder Fremdkapital sondern von "tatsächlicher" Kontrolle.


Wie oft wollen wir das eigentlich noch durchkauen? Das ist ja bis zur Erschöpfung im Insolvenz-Thread diskutiert worden. Offensichlich haben weder die Manager in der realen Welt, noch die Armchair-Luftverkehrsaufseher hier im VFT eine ernsthafte juristische Basis gefunden, um all die Jahre dagegen vorzugehen und diese vermeintliche Erkenntnis durchzusetzen. :rolleyes:
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Winkelmann hat weder im Interesse der Air Berlin als Unternehmen noch im Interesse deren Gesellschafter gehandelt, sondern entsprechend dem schon bei Amtsantritt bestehenden Plan im Interesse seines bis zu diesem Zeitpunkt aktuellen Arbeitgebers.

Gleichwohl wäre seine Berufung zum damaligen Zeitpunkt nicht ohne die Gesellschafter möglich gewesen. Da das, was Du schreibst, offensichtlich war, muß der ursprüngliche Plan zwar ein ähnliches Ergebnis, aber doch wohl einen etwas anderen Verlauf gehabt haben.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Winkelmann hat weder im Interesse der Air Berlin als Unternehmen noch im Interesse deren Gesellschafter gehandelt, sondern entsprechend dem schon bei Amtsantritt bestehenden Plan im Interesse seines bis zu diesem Zeitpunkt aktuellen Arbeitgebers.

Das war vermutlich etwas grob ausgedrückt der Deal, dass LH die 38 Kisten übernimmt und damit kurzfristig aus der Klemme hilft um das Kartenhaus noch etwas geordneter am Markt zu erhalten bis man sich einen Plan überlegt hat, dass weder FR den halben deutschen Markt übernimmt - oder LH in einen selbst wenig verursachten Strudel mitgerissen wird.

Es ging natürlich drum Einfluss bei AB zu erhalten. Denn auch da war wohl schon mehr als deutlich klar, dass die Causa AB wohl nicht mehr sonderlich lange funktionieren würde. Wer das nicht sehen wollte, war wohl blind.