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Bargeld ist besser (auch bei Steuerhinterziehung)

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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
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Tun sie doch.
Welche Steuern willst du sie denn zahlen lassen, und aus welchem Grund?
Nimm zum Beispiel Apple: deren Produkte werden ja weder (kaum) in Deutschland entwickelt noch produziert.

Wow was für eine Logik, auch deine Jeans werden nicht in Deutschland entwickelt oder produziert - und trotzdem müssen die Gewinne in D versteuert werden und nicht in Bangladesch.

Wenn Apple dann wenigstens dort versteuern würde wo entwickelt und produziert wird - aber Apple hat sich für die EU Irland ausgesucht - eine Insel die für die Fertigung von Hightech Handys und die Entwicklung von Software geradezu berühmt ist (oder waren das eher Callcenter die man in Irland betreibt?)
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.226
3.276
war Apple nicht partiell ein virtuelles Unternehmen, dessen Gewinne z T nirgendwo versteuert werden

Ich baue Dir für einen Versandhandel mit großem Namen sofort eine Konstruktion über Irland, Luxemburg und die Niederlande, wo Du keine Steuern mehr zahlst. Du suchst Dir ein Land mit geringen Unternehmenssteuern aus (Irland) und überträgst deine gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg. Alle Konzerngesellschaften zahlen Lizenzgebühren für die Nutzung der gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg, dort ist vereinfacht gesagt das nicht steuerpflichtig. In Europa gehst Du in ein Billigsteuerland, so dass Du auf das was Du nicht vermeiden kannst auch wenig Steuern zahlst. Für Laeden wie Apple ist dann noch die Frage, wie sie die Gelder in die USA zurück bringen. Dafür sorgt dann auch Herr Trump, der zuletzt erhebliche Discounts für rückgeholte Gelder anbot. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die alle darzustellen hier zu weit geht. Alles völlig legal, damit kein Zweifel aufkommt, nur clevere Gestaltung.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Das ganz große Problem bei einer solche Diskussion ist das in D die allerwenigsten Menschen tatsächlich wissen wie stark kleine Selbstständige on Steuern und Abgaben belastet werden. Was alleine daran liegt das diese ein sehr, sehr kleine Gruppe in der Bevölkerung darstellen. Hat man ja z.B. auch am Mindestsatz der Krankenkassen für Selbständige gesehen, es ist geradezu ein schlechter Witz das Jens Spahn da jetzt korrigierend eingegriffen hat und die SPD oder FDP sich obwohl in Regierungsverantwortung darum nicht gekümmert haben. Man kann es sich einfach nicht vorstellen das Selbständige um jeden Euro ringen müssen und 300€- 400€ im Monat mehr oder weniger über das Wohl und Wehe einer Unternehmung entscheidet. Gerade in Zeiten des Start-Up Booms einfach nicht mehr zeitgemäss.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.226
3.276
Wow was für eine Logik, auch deine Jeans werden nicht in Deutschland entwickelt oder produziert - und trotzdem müssen die Gewinne in D versteuert werden und nicht in Bangladesch

Eine Levis Jeans hat vielleicht drei bis vier Euro Fertigungskosten. Levis Europa (wahrscheinliche eine irische Ltd) zahlt an den Inhaber der Markenrechte, wahrscheinlich eine luxemburgische SARL eine Lizenzgebühr für den Namen Levis und liefert dann mit geringer Marge in die US. Damit werden Gewinne in Luxemburg (steuerfrei) und Irland (steuergünstig) gemacht. Der einzige der ehrlich versteuern muss, ist er stationäre Einzelhandel in Deutschland. Kaufst Du Deine Jeans bei Zalando (haben die Jeans?) oder Amazon oder Kaufhof, wird das schon wieder ganz anders aussehen. Auch hier alles legal und eine Frage cleverer Gestaltung. Du bekommst das nur in den Griff mit einer Vereinheitlichung der Steuergesetze, aber dagegen wehren sich die Luxemburger und Iren mit Zähnen und Klausen. Für die Iren sind halt wenige Prozent von zig Milliarden besser als viele Prozent von nix.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.138
737
Wow was für eine Logik, auch deine Jeans werden nicht in Deutschland entwickelt oder produziert - und trotzdem müssen die Gewinne in D versteuert werden und nicht in Bangladesch.
Wenn der bangladeschische Produzent die Hosen für 5 EUR produziert, und für 50€ ins Ausland exportiert - dann wird der Gewinn nicht in Bangladesch versteuert?

:confused:

Und wenn ich als deutscher Jeans-Importeur nicht mal weiss, wie hoch die Kosten meines Produzenten in Bangladesch sind, dann ruf‘ ich da einfach mal oder lass mir eine Bescheinigung geben, um auch die 45 EUR Differenz noch in Deutschland zu versteuern?

(Ich weiss schon, dass das Zahlenverhältnis nicht unbedingt repräsentativ für Bekleidung ist, es geht vielmehr ums Prinzip)

Wenn Apple dann wenigstens dort versteuern würde wo entwickelt und produziert wird - aber Apple hat sich für die EU Irland ausgesucht - eine Insel die für die Fertigung von Hightech Handys und die Entwicklung von Software geradezu berühmt ist (oder waren das eher Callcenter die man in Irland betreibt?)
So what?! Es ist ja nicht verboten, von Irland aus Produkte in die ganze EU zu verkaufen!?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Ich baue Dir für einen Versandhandel mit großem Namen sofort eine Konstruktion über Irland, Luxemburg und die Niederlande, wo Du keine Steuern mehr zahlst. Du suchst Dir ein Land mit geringen Unternehmenssteuern aus (Irland) und überträgst deine gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg. Alle Konzerngesellschaften zahlen Lizenzgebühren für die Nutzung der gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg, dort ist vereinfacht gesagt das nicht steuerpflichtig. In Europa gehst Du in ein Billigsteuerland, so dass Du auf das was Du nicht vermeiden kannst auch wenig Steuern zahlst. Für Laeden wie Apple ist dann noch die Frage, wie sie die Gelder in die USA zurück bringen. Dafür sorgt dann auch Herr Trump, der zuletzt erhebliche Discounts für rückgeholte Gelder anbot. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die alle darzustellen hier zu weit geht. Alles völlig legal, damit kein Zweifel aufkommt, nur clevere Gestaltung.

Alles völlig legal, zumindest bis das Gegenteil bewiesen ist (sie Steuerrückzahlungen in Irland). Das Problem ist doch das du mir nicht helfen könntest ein entsprechendes Konstrukt zu etablieren, wenn ich nicht ein paar Millionen € in die Hand nehmen würde - ein Betrag den der chinesische Imbissbesitzer evtl. in 30 Jahren umsetzt.

Das kein normaler Händler das Konstrukt kopieren würde liegt dann an den irre miesen Margen die man im Onlinehandel erzielt, wer da nicht Milliarden Umsätze fährt verdient so gut wie NIX.

Bekannte von mir haben bei 45Millionen € Umsatz doch glatt 200.000€ Gewinn im Jahr gemacht, und wurden dann glücklicherweise von einem Investor übernommen.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Wenn der bangladeschische Produzent die Hosen für 5 EUR produziert, und für 50€ ins Ausland exportiert - dann wird der Gewinn nicht in Bangladesch versteuert?

:confused:

Und wenn ich als deutscher Jeans-Importeur nicht mal weiss, wie hoch die Kosten meines Produzenten in Bangladesch sind, dann ruf‘ ich da einfach mal oder lass mir eine Bescheinigung geben, um auch die 45 EUR Differenz noch in Deutschland zu versteuern?



So what?! Es ist ja nicht verboten, von Irland aus Produkte in die ganze EU zu verkaufen!?

Oh du hast aber so was von keine Ahnung, wenn ich Jeans für 50€ aus Bangladesch nach D einführe habe ich sowas vom Ärger mit dem deutschen Zoll und dem Finanzamt - Stichwort Gewinnverschiebung.

Die Apple Produkte wurden nicht von Irland aus verkauft, es wurden die Gewinne lediglich dort versteuert.

Ach so und deine Zahlen sind durchaus repräsentativ.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Eine Levis Jeans hat vielleicht drei bis vier Euro Fertigungskosten. Levis Europa (wahrscheinliche eine irische Ltd) zahlt an den Inhaber der Markenrechte, wahrscheinlich eine luxemburgische SARL eine Lizenzgebühr für den Namen Levis und liefert dann mit geringer Marge in die US. Damit werden Gewinne in Luxemburg (steuerfrei) und Irland (steuergünstig) gemacht. Der einzige der ehrlich versteuern muss, ist er stationäre Einzelhandel in Deutschland. Kaufst Du Deine Jeans bei Zalando (haben die Jeans?) oder Amazon oder Kaufhof, wird das schon wieder ganz anders aussehen. Auch hier alles legal und eine Frage cleverer Gestaltung. Du bekommst das nur in den Griff mit einer Vereinheitlichung der Steuergesetze, aber dagegen wehren sich die Luxemburger und Iren mit Zähnen und Klausen. Für die Iren sind halt wenige Prozent von zig Milliarden besser als viele Prozent von nix.

Ich verstehe das Konzept durchaus - aber ich kaufe meine "Jeans" in Asien und verkaufe sie in Deutschland, über eine holländische BV habe ich in der Vergangenheit schon nachgedacht - aber das ganze verworfen weil es sich nicht wirklich rechnet.

Da ich ansonsten noch Urheberrechte verwalte liegen diese seit Mitte der 80ziger schon in Holland.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.138
737
Oh du hast aber so was von keine Ahnung, wenn ich Jeans für 50€ aus Bangladesch nach D einführe habe ich sowas vom Ärger mit dem deutschen Zoll und dem Finanzamt - Stichwort Gewinnverschiebung.
Ich hab doch oben schon geschrieben, dass das blosse Zahlenverhältnis nicht wirklichkeitsnah ist. Aber um das geht es nicht.

Die Apple Produkte wurden nicht von Irland aus verkauft, es wurden die Gewinne lediglich dort versteuert
Von wo sonst?

Wenn ich online bei Apple mit Versand bestelle, dann bei einer irischen Firma.
Und wenn du als Wiederverkäufer, autorisierter Händler o.ä. beziehst, dann meines Wissens auch.
Und die haben ja auch tatsächlich Büros und Mitarbeiter in Irland.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Ich hab doch oben schon geschrieben, dass das blosse Zahlenverhältnis nicht wirklichkeitsnah ist. Aber um das geht es nicht.

Jeder der sich mit Textilien auskennt (und der Zoll tut dies) kennt die Herstellungspreise, eine Jeans liegt irgendwo zwischen 3€ und 15€ - wenn ich auf meiner Einfuhrrechnung 25€ angebe, gibt es schon nachfragen vom Zoll.


Doch, genau das. Wenn du online bei Apple mit Versand bestellst, dann bei bei einer irischen Firma.
Und wenn du als Wiederverkäufer, autorisierter Händler o.ä. beziehst, dann meines Wissens auch.

Und das Produkt wird aus einem deutschen Lager an deine deutsche Adresse verschickt (wenn du Glück hast ist es ein polnisches Lager), die Website ist komplett deutschsprachig usw. - Ganz klar da verkauft die Apple Irland einen Rechnen. Genauso wie ich die ganze Zeit von Amazon aus Luxembourg beliefert werde.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.138
737
Oh du hast aber so was von keine Ahnung, wenn ich Jeans für 50€ aus Bangladesch nach D einführe habe ich sowas vom Ärger mit dem deutschen Zoll und dem Finanzamt - Stichwort Gewinnverschiebung.
Die Frage ist allerdings, was ist, wenn ich die aus Irland einführe?
Sind 50 ein unrealistischer Preis für Jeans aus Irland, für die der irische Generalimporteur die Gewinne macht (und dann ggf. auch versteuert)?

Und das Produkt wird aus einem deutschen Lager an deine deutsche Adresse verschickt (wenn du Glück hast ist es ein polnisches Lager)
Nein, da kam so einiges, wie die Computer tatsächlich per Paket aus Irland. Auf jeden Fall noch im von der EU untersuchten 10-Jahreszeitraum.

Und ansonsten wird halt ggf. jemand in Deutschland (oder eher den Niederlanden) dafür bezahlt, ein Lager aufzumachen und zu verschicken. Das ist dann auch nicht Apple selbst, sondern ein Logistikdienstleister, der die Gewinne für seine Logistikdienstleistungen (mehr erbringt er ja auch nicht) dann auch in diesem Land versteuert.

die Website ist komplett deutschsprachig usw.
Die Sprache?
Deutsch ist Amtssprache in einem halben Dutzend Ländern in Europa.

Wenn ich einen Webshop aufmache, der dann so nach Deutschland verschickt, dann richtet er sich vielleicht an deutsche Kunden und an deren Verbraucherschutzrechte - wird allerdings dadurch noch nicht zu einem deutschen Webshop. Das bezweifelt auch niemand rechtlich ernsthaft.

Genauso wie ich die ganze Zeit von Amazon aus Luxembourg beliefert werde.
Halt von einer luxemburgischen Firma (seit einer Weile ist‘s aber, wenn ich nicht irre, i.d.R. eine deutsche in München). Das war und ist ja alles legal.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.226
3.276
Alles völlig legal, zumindest bis das Gegenteil bewiesen ist (sie Steuerrückzahlungen in Irland). Das Problem ist doch das du mir nicht helfen könntest ein entsprechendes Konstrukt zu etablieren, wenn ich nicht ein paar Millionen € in die Hand nehmen würde - ein Betrag den der chinesische Imbissbesitzer evtl. in 30 Jahren umsetzt.

Das kein normaler Händler das Konstrukt kopieren würde liegt dann an den irre miesen Margen die man im Onlinehandel erzielt, wer da nicht Milliarden Umsätze fährt verdient so gut wie NIX.

Bekannte von mir haben bei 45Millionen € Umsatz doch glatt 200.000€ Gewinn im Jahr gemacht, und wurden dann glücklicherweise von einem Investor übernommen.

Der chinesische Imbissbesitzer loest seine Probleme mit dem doppelten Einkauf: 50% der Ware vom Großhändler und über Kasse verkauft, 50% der Ware aus dem Aldi und schwarz verkauft. Allerdings nicht legal und hat hier in NRW schon für viele Verfahren gesorgt, wird aber weiterhin gemacht. Das Konstrukt kann kein normaler Händler kopieren, denn es klappt nur wenn Du Hersteller bist und am besten die gesamten Supply Chain beherrscht. Du musst halt werthaltiges IP haben und am besten von der Entwicklung bis hin zum Endkundengeschäft international alles selbst machen. Das geht alles nur dann, wenn Du international tätig sein kannst, das ist ja das gemeine. Insofern hatte Trump mit seiner Tirade über Amazon und den kleinen Laden um die Ecke durchaus recht. Ist aber einfach so heute. Wenn Du die Voraussetzungen erfüllst, ist die Struktur recht einfach. Ein Land macht den Vertrieb, eines hält das IP und in zwei Ländern (z.B. Deutschland und im Baltikum) wird produziert. Damit kannst Du so ziemlich auf null Steuern kommen. Mit einem Wohnsitz in Andorra oder der Schweiz lässt sich das noch optimieren
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Die Frage ist allerdings, was ist, wenn ich die aus Irland einführe?
Sind 50 ein unrealistischer Preis für Jeans aus Irland, für die der irische Generalimporteur die Gewinne macht (und dann ggf. auch versteuert)?

Wenn der irische "Generalimporteur" zum einen nur an eine Firma liefert und zum anderen zur gleichen Gesellschaft gehört ist es nach wie vor eine Gewinnverschiebung. Wenn schon müsste der "Generalimporteuer" echten Großhandel betreiben - macht man ja wenn man sonst nix zu tun hat.

Es geht doch nicht darum was legal machbar ist, sondern auch wie hoch die Hürden sind. Ich importiere im Jahr ca. 6000 Jeans, meinst du dafür gründe ich eine Firma in Irland und spiele dann noch Großhändler (mit entsprechenden zusätzlichen Risiko?).

Der chinesische Imbissbesitzer könnte auch in Holland eine Firma gründen die die Rechte an Namen und Rezepturen hält und dann entsprechende Lizenzen zahlen (wäre vollkommen legal - aber eben realitätsfern).

Halt von einer luxemburgischen Firma (mittlerweile ist‘s aber, wenn ich nicht irre, seit kurzem oft eine deutsche in München). Das war und ist ja alles legal.

Ich bekomme meine Rechnung von Amazon nach wie vor aus Luxembourg.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Der chinesische Imbissbesitzer loest seine Probleme mit dem doppelten Einkauf: 50% der Ware vom Großhändler und über Kasse verkauft, 50% der Ware aus dem Aldi und schwarz verkauft. Allerdings nicht legal

Für mich läuft das unter "Notwehr". Ich persönlich mache so as nicht weil bei uns z.B. das Kartengeschäft viel zu wichtig ist und ich andere legale Wege gefunden habe das ganze auf ein notwendiges Mass zu reduzieren.

Das wirklich kranke an dem System ist aber das die Qualität (egal ob bei Food oder Textilien) so immer weiter in den Keller geprügelt wird, da der Schritt der Konkurrenz meistens niedrigere Herstellungskosten zu schlechterer Qualität ist.

Könnte mich tagelang über das Thema unterhalten, ich sehe unterm Strich sehr viele Verlierer und ein paar Gewinner. Das Trump in Sachen Amazon recht hat mag stimmen - nur wird niemand mehr dieses Rad umdrehen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.226
3.276
Jeder der sich mit Textilien auskennt (und der Zoll tut dies) kennt die Herstellungspreise, eine Jeans liegt irgendwo zwischen 3€ und 15€ - wenn ich auf meiner Einfuhrrechnung 25€ angebe, gibt es schon nachfragen vom Zoll.

.

Wo liegt jetzt das Thema? Siehe oben mein Levis Beispiel.

Für Dich: Verkaufe die Jeans von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh ungebranded für fünf Euro an die Ed Size Jeans Finishing Ltd. in Irland.

Dort wird der "Ed Size is Great" Sticker drauf etikettiert umdas Ding zur echten "Ed Size Jeans" zu machen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd. muss für die Lizenz an den Markenrechten fünf Euro and die Ed Size IP sarl in Luxemburg zahlen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd liefert and die Ed Size Whole Sale BV in Venlo oder Arnheim für 20 Euro.

Die Ed Size Whole Sale BV kauft die Rechte an den Ed Size Modellphotos und ähnliches Gedöns von der Ed Size IP sarl in Luxemburg und zahlt weitere 2 Euro nach Luxemburg.

Und das Ding wird dann für 25 Euro an die Ed Size GmbH nach Deutschland verkauft.

Geringer Gewinn in Bangladesh, steuerfreier Gewinn in Luxemburg und günstig besteuerte Wertschöpfung in Irland und den Niederlanden. Das klappt natürlich nicht, wenn Du Deine Jeans so mir nix dir nix direkt von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh beziehst, da hast Du recht. Und mit 6000 Jeans lohnt sich das nicht. Da muss man halt schon Levis oder Amazon heißen
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Wo liegt jetzt das Thema? Siehe oben mein Levis Beispiel.

Für Dich: Verkaufe die Jeans von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh ungebranded für fünf Euro an die Ed Size Jeans Finishing Ltd. in Irland.

Dort wird der "Ed Size is Great" Sticker drauf etikettiert umdas Ding zur echten "Ed Size Jeans" zu machen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd. muss für die Lizenz an den Markenrechten fünf Euro and die Ed Size IP sarl in Luxemburg zahlen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd liefert and die Ed Size Whole Sale BV in Venlo oder Arnheim für 20 Euro.

Die Ed Size Whole Sale BV kauft die Rechte an den Ed Size Modellphotos und ähnliches Gedöns von der Ed Size IP sarl in Luxemburg und zahlt weitere 2 Euro nach Luxemburg.

Und das Ding wird dann für 25 Euro an die Ed Size GmbH nach Deutschland verkauft.

Geringer Gewinn in Bangladesh, steuerfreier Gewinn in Luxemburg und günstig besteuerte Wertschöpfung in Irland und den Niederlanden. Das klappt natürlich nicht, wenn Du Deine Jeans so mir nix dir nix direkt von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh beziehst, da hast Du recht.

Das Problem liegt an den Kosten für die drei Firmen wenn man ca. 6000 Jeans einführt :). Wahrscheinlich würde man sogar ein wenig sparen - hätte aber den Aufwand. Das ist eben der Unterschied, die großen Konzern scheuen keinen Aufwand für ein oder zwei Prozent mehr Ertrag, der kleine Mittelständler schon.
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.273
44
MUC
Für mich läuft das unter "Notwehr". Ich persönlich mache so as nicht weil bei uns z.B. das Kartengeschäft viel zu wichtig ist und ich andere legale Wege gefunden habe das ganze auf ein notwendiges Mass zu reduzieren.

Das wirklich kranke an dem System ist aber das die Qualität (egal ob bei Food oder Textilien) so immer weiter in den Keller geprügelt wird, da der Schritt der Konkurrenz meistens niedrigere Herstellungskosten zu schlechterer Qualität ist.

Könnte mich tagelang über das Thema unterhalten, ich sehe unterm Strich sehr viele Verlierer und ein paar Gewinner. Das Trump in Sachen Amazon recht hat mag stimmen - nur wird niemand mehr dieses Rad umdrehen.

Aber zeugt das nicht von Immobilität, wenn man das gute alte System unbedingt zurück haben will bzw. weiter in dem System bleibt auch wenn die Margen ruinös werden?
Sorry, dass ich so provokativ frage...
 
B

Ben Ehmen

Guest
Wo liegt jetzt das Thema? Siehe oben mein Levis Beispiel.

Für Dich: Verkaufe die Jeans von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh ungebranded für fünf Euro an die Ed Size Jeans Finishing Ltd. in Irland.

Dort wird der "Ed Size is Great" Sticker drauf etikettiert umdas Ding zur echten "Ed Size Jeans" zu machen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd. muss für die Lizenz an den Markenrechten fünf Euro and die Ed Size IP sarl in Luxemburg zahlen.

Die Ed Size Jeans Finishing Ltd liefert and die Ed Size Whole Sale BV in Venlo oder Arnheim für 20 Euro.

Die Ed Size Whole Sale BV kauft die Rechte an den Ed Size Modellphotos und ähnliches Gedöns von der Ed Size IP sarl in Luxemburg und zahlt weitere 2 Euro nach Luxemburg.

Und das Ding wird dann für 25 Euro an die Ed Size GmbH nach Deutschland verkauft.

Geringer Gewinn in Bangladesh, steuerfreier Gewinn in Luxemburg und günstig besteuerte Wertschöpfung in Irland und den Niederlanden. Das klappt natürlich nicht, wenn Du Deine Jeans so mir nix dir nix direkt von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh beziehst, da hast Du recht. Und mit 6000 Jeans lohnt sich das nicht. Da muss man halt schon Levis oder Amazon heißen


Mit noch mehr Marge laufen die Deals mit den China-Böllern, die auf diversen Homeshopping-Kanälen und bei renommierten Onlineshops als "Marken-Uhren" mit
wertig klingenden Phantasie-Namen verkauft werden.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
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Aber zeugt das nicht von Immobilität, wenn man das gute alte System unbedingt zurück haben will bzw. weiter in dem System bleibt auch wenn die Margen ruinös werden?
Sorry, dass ich so provokativ frage...

Die Frage ist berechtigt und beschäftigt mich seit nunmehr ein paar Jahren. Und ich wünsche mir sicher nicht "die guten alten Zeiten" zurück, den damals hätte ich mein Geschäft gar nicht erst starten können. Man muss sich aber eben auch bewusst sein was man leisten kann und was man machen möchte. Und ich werde z.B. niemals mein Geschäft nur machen weil ich damit Geld verdiene (dann könnte ich gleich arbeiten gehen), sondern es muss immer Spass und Freude bringen, das halte ich jetzt seit über 30 Jahren so und habe in den 30 Jahren ein paar Mal Dinge grundlegend geändert.

Modifizierungen im aktuellen Bereich nehmen wir die ganze Zeit vor, und während ein Wettbewerber nach dem nächsten seine Türen für immer abschliesst gehts es bei uns weiter und sogar bergauf, insofern ist da schon eine gewisse Mobilität.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.226
3.276
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Das Problem liegt an den Kosten für die drei Firmen wenn man ca. 6000 Jeans einführt :). Wahrscheinlich würde man sogar ein wenig sparen - hätte aber den Aufwand. Das ist eben der Unterschied, die großen Konzern scheuen keinen Aufwand für ein oder zwei Prozent mehr Ertrag, der kleine Mittelständler schon.

Genau das ist ja mein im Zitat fehlender letzter Satz. 6000 ist keine Stückzahl. Aber bei Levis hängen noch ein paar Nullen dran. Insofern geht es nicht um ein oder zwei Prozent Ertrag, sondern um Millionen.