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Bargeld ist besser (auch bei Steuerhinterziehung)

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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.174
3.174
Steuerhinterziehung ist Notwehr? So, so...

Mit 120 durch die 30er-Zone ist dann auch Notwehr? Und die Flasche Bier die ich im Kiosk klaue ist auch Notwehr?

Nicht umsonst sehen dort Anführungsstriche. Das Problem ist einfach, dass die Politik durch die fehlende Harmonisierung der Steuergesetzgebung solche Kapriolen ermöglicht. Ich sehe es an mir selbst: Ich zahle in Deutschland wo ich vorweigend arbeite keine Steuern, weil mein sehr multinationales Unternehmen in der Rechtsform eines Konzerns von Personengesellschaften in Deutschland so gut wie keine Gewinne macht und die kleinen Gewinne aufgrund irgendwelcher Verrechungen mit Verlusten aus anderen Ländern bei mir kompensiert werden. Ich finde das ziemlich doof, weil die Steuersätze in den Ländern, in denen ich versteuert werde und nicht ansässig bin, deutlich höher sind. Hilft aber nichts. Steuerrecht ist und bleibt nicht logisch und ist vor allem politisch.
 

epericolososporgersi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.028
27
...

Für Dich: Verkaufe die Jeans von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh ungebranded für fünf Euro an die Ed Size Jeans Finishing Ltd. in Irland.

...
Geringer Gewinn in Bangladesh, steuerfreier Gewinn in Luxemburg und günstig besteuerte Wertschöpfung in Irland und den Niederlanden. Das klappt natürlich nicht, wenn Du Deine Jeans so mir nix dir nix direkt von der Ed Size Production and Exploitation Ltd. in Bangladesh beziehst, da hast Du recht. Und mit 6000 Jeans lohnt sich das nicht. Da muss man halt schon Levis oder Amazon heißen

Das Prinzip stimmt. Die realen Zahlen sind noch krasser.

Allerdings liegt dann erst einmal das Geld in Ländern und bei Tochtergesellschaften, in denen es nicht gebraucht wird. Und was dann kommt, ist wirklich spannend (und häufig nicht mehr so ganz legal)
 
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concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.807
Hamburg
Ich baue Dir für einen Versandhandel mit großem Namen sofort eine Konstruktion über Irland, Luxemburg und die Niederlande, wo Du keine Steuern mehr zahlst. Du suchst Dir ein Land mit geringen Unternehmenssteuern aus (Irland) und überträgst deine gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg. Alle Konzerngesellschaften zahlen Lizenzgebühren für die Nutzung der gewerblichen Schutzrechte nach Luxemburg, dort ist vereinfacht gesagt das nicht steuerpflichtig. In Europa gehst Du in ein Billigsteuerland, so dass Du auf das was Du nicht vermeiden kannst auch wenig Steuern zahlst. Für Laeden wie Apple ist dann noch die Frage, wie sie die Gelder in die USA zurück bringen. Dafür sorgt dann auch Herr Trump, der zuletzt erhebliche Discounts für rückgeholte Gelder anbot. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, die alle darzustellen hier zu weit geht. Alles völlig legal, damit kein Zweifel aufkommt, nur clevere Gestaltung.

Danke - Zustimmung - ich weiß durchaus auch en detail wie es geht.

Mag sich "legal" nennen, ist nicht legal im Vergleich zum chin. Imbißbesitzer über den sich hier so gerne aufgeregt wird. Der kann eben keine Parteien und Interessenvertreter "bezahlen" damit ihm solche Lücken gelassen werden
Was ist ein schon Bankraub im Vergleich zum Besitz einer Bank?
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Steuerhinterziehung ist Notwehr? So, so...

Mit 120 durch die 30er-Zone ist dann auch Notwehr? Und die Flasche Bier die ich im Kiosk klaue ist auch Notwehr?

Lass mal deinen moralische Zeigefinger weg, wir reden vom chinesischen Imbiss, ich vermute fast es kommt die Allgemeinheit günstiger zu stehen wenn er die ein oder andere Ente nicht in der Kasse erfasst. Lass den lieben Chinesen 30.000€ im Jahr schwarz machen, dann entgehen dem Staat ca. 6000€ Ust. und nochmal 6-8000€ Einkommensteuer, dafür lebt die kleine chinesische Familie ohne Transferleistungen, zahlt in die Krankenkasse ein und zahlt wahrscheinlich auch noch ein wenig Steuern (Ust. sogar sehr sehr wahrscheinlich).

Wenn dieses Modell nicht funktioniert, sitzt die chinesische Familie mit zwei Kindern zuhause und bekommt Hartz IV - da sind wir schnell bei 24000€ im Jahr - so was ist jetzt besser für die Allgemeinheit?

Wenn ich dann noch sehe das große Konzerne derart flexible Arbeitszeitmodelle erfinden die dafür sorgt das ein guter Teil der Mitarbeiter regelmässig Aufstockung beim Amt beantragen kann - dann wird mir der Chinese fast symphatisch.

Wenn du jetzt noch siehst das in Deutschland nur ein gutes Drittel der Bevölkerung tatsächlich Steuern bezahlt -also knapp 27 Millionen Menschen (davon auch noch ein guter Anteil der sein Einkommen aus den Steuern und Abgaben bezieht) - dann ist der schwarze Chinese fast schon ein Wohltäter.

Meine moralische Keule lasse ich da lieber liegen und denke "Leben und Leben lassen".
 
Zuletzt bearbeitet:

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.138
737
Eine nationale Minderheitensprache ist (auch wenn anerkannt) nicht unbedingt Amtssprache und umgekehrt ;)
 

gowest

Erfahrenes Mitglied
15.02.2012
12.405
6
Ich finde gegen ed Sizes Ansicht ist erstmal nichts einzuwenden, trotzdem kann es doch nicht sein dass die ganzen Imbissen nur aufgrund von Steuerhinterziehung existieren.
 

Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Ich finde gegen ed Sizes Ansicht ist erstmal nichts einzuwenden, trotzdem kann es doch nicht sein dass die ganzen Imbissen nur aufgrund von Steuerhinterziehung existieren.

Das geht nur wenn die Politik Abgaben und Steuern senkt. Das Gegenteil ist aber Realität, zusätzlich besteuert man in D Einkommen aus Arbeit deutlich höher wie Erträge aus Kapital oder geerbtes Vermögen.

Tja und da ist der Chinese mit seinem kleinen Imbiss einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit, dazu kommt eine Geiz-Ist-Geil Mentalität der Kunden und der Umstand das man in D gerade auch beim Essen keinen Wert auf die Qualität legt sondern Quantität und Preis den Erfolg der meisten Imbisse bestimmen.
 

gowest

Erfahrenes Mitglied
15.02.2012
12.405
6
Wie machen das denn die Imbisse im Ausland ? Höhere Preise ?
Ich habe nur oft gar kein verständige mehr wenn man in irgendeiner bar ist wo ein Drink 10 Euro kostet und die dann trotzdem cash only sind. ( gibt es reihenweise in de )
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
Wie machen das denn die Imbisse im Ausland ? Höhere Preise ?
Ich habe nur oft gar kein verständige mehr wenn man in irgendeiner bar ist wo ein Drink 10 Euro kostet und die dann trotzdem cash only sind. ( gibt es reihenweise in de )

Es gibt in DE zweifelsohne Gastronomen die alles tun um ihren Gewinn zu maximieren, jeder der aber perspektivisch in D Selbständig sein möchte, gar eine GmbH gegründet hat und Mitarbeiter beschäftigt hat auf Grund der regelmässigen Kontrollen keine besonders guten Chancen mittelfristig damit durchzukommen, einfach weil du alles mögliche dokumentieren musst, und wenn deine Aufzeichnungen zweifelhaft sind wird dir entsprechendes hinzugeschätzt.

Aber auch der 10€ Drink lässt sich in manchen Gegenden leicht erklären, Mieten im Bereich 50€/qm Netto und mehr sind in der Gastronomie in der Zwischenzeit keine Seltenheit, ein großer Laden kostet dann inkl. Ust und Nebenkosten schnell 20.000€ - 25.000€ - d.h. du brauchst am Tag 1500€ - 2000€ GEWINN nur um deine Kosten zu decken.

Im Ausland gibt es öfter Kleinunternehmer Regelungen, da fängt der ganze Wahnsinn erst bei höheren Umsätzen an - im Prinzip so wie in D wenn du unter 17500€ Umsatz bleibst - nur sind da die Freigrenzen höher.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.397
260
Bielefeld
Lass mal deinen moralische Zeigefinger weg, wir reden vom chinesischen Imbiss, ich vermute fast es kommt die Allgemeinheit günstiger zu stehen wenn er die ein oder andere Ente nicht in der Kasse erfasst. Lass den lieben Chinesen 30.000€ im Jahr schwarz machen, dann entgehen dem Staat ca. 6000€ Ust. und nochmal 6-8000€ Einkommensteuer,

Selbst wenn dem Staat 30.000 pro Jahr entgehen würden, sind das ja tatsächlich nicht wirklich 30.000 Verlust. Denn für die 30.000 kauft sich der Chinesen-Boss vielleicht einen neuen Audi - und da stecken ne Menge Steuern und Sozialabgaben von den an der Herstellung beteiligten Firmen drin. Durch den Kauf des Audis und den dadurch erzielten Gewinnen kauft sich der Audi-Boss dann eine neue Uhr, der Audi-Zulieferer-Chef gönnt sich ein Wochenende im Luxushotel, der Audi-Mitarbeiter geht vom Bonus schön essen, u.s.w. Und auf all diese Ausgaben fallen wieder Steuern und Sozialabgaben an.

Klar, der Staat würde das Geld evtl. auch in Waren und Dienstleistungen stecken die widerum neue Steuern generieren, aber ich glaub trotzdem das diese ganze Schwarz(geld)malerei nicht ganz so schlimm ist wie man erstmal meint. Es ist nur ungerecht den ehrlichen gegenüber, aber nicht unbedingt schlecht für die Allgemeinheit.
 
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Ed Size

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
9.425
2
aber ich glaub trotzdem das diese ganze Schwarz(geld)malerei nicht ganz so schlimm ist wie man erstmal meint. Es ist nur ungerecht den ehrlichen gegenüber, aber nicht unbedingt schlecht für die Allgemeinheit.

Yup das sehe ich auch so. Und so ist das der redliche Großhandelskaufmann jeden Monat seine Steuer vom Lohn abgezogen bekommt und schweinesauer auf den Chinesen ist, weil dieser da ja ein wenig betrügt - und der Chinese denkt sich, was Amazon da treibt ist ganz schön ungerecht.

Unterm Strich läuft es aber für alle.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.174
3.174
Das geht nur wenn die Politik Abgaben und Steuern senkt. Das Gegenteil ist aber Realität, zusätzlich besteuert man in D Einkommen aus Arbeit deutlich höher wie Erträge aus Kapital oder geerbtes Vermögen..

Geerbtes Vermögen? Sorry, dass zu besteuern ist SED Doktrin. Das ist aus versteuertem Geld entstanden, daher erst einmal gar nicht zu besteuern. Der Staat darf sich bei sehr großen Vemögen ein kleines Bisserl holen und dann ist Ende. Erträge aus Kapital werden mit der Kapitalertragssteuer besteuert, weil man damit die Kapitalflucht umgehen wollte. Und der durchschnittliche Steuersatz in Deutschland liegt deutlich niedriger als 25% plus Soli + Kirchensteuer. Also: Insofern gehts dem Chinamann (der meist Vietnamese ist) gar nicht so schlecht
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.174
3.174
Selbst wenn dem Staat 30.000 pro Jahr entgehen würden, sind das ja tatsächlich nicht wirklich 30.000 Verlust. Denn für die 30.000 kauft sich der Chinesen-Boss vielleicht einen neuen Audi - und da stecken ne Menge Steuern und Sozialabgaben von den an der Herstellung beteiligten Firmen drin. Durch den Kauf des Audis und den dadurch erzielten Gewinnen kauft sich der Audi-Boss dann eine neue Uhr, der Audi-Zulieferer-Chef gönnt sich ein Wochenende im Luxushotel, der Audi-Mitarbeiter geht vom Bonus schön essen, u.s.w. Und auf all diese Ausgaben fallen wieder Steuern und Sozialabgaben an.

Klar, der Staat würde das Geld evtl. auch in Waren und Dienstleistungen stecken die widerum neue Steuern generieren, aber ich glaub trotzdem das diese ganze Schwarz(geld)malerei nicht ganz so schlimm ist wie man erstmal meint. Es ist nur ungerecht den ehrlichen gegenüber, aber nicht unbedingt schlecht für die Allgemeinheit.

Klar. Schwarzarbeit treibt die Konjunktur. Du vergisst aber eines: Der Chinamann setzt (ebenso wie der Handwerker) die Materialien, Personalkosten und die Gemeinkosten von der Steuer ab. Der Handwerker kann es noch viel besser. Das ist dann doppelt lohnend. Und dem Kunden erzählt der dann "Eihj, da kannste die Mehrwertsteuer sparen, mache ich dir ohne Rechnung".
 

baumbart

Erfahrenes Mitglied
03.11.2016
410
21
Greifen da nicht die Schutzmechanismen der Kreditkartenherausgeber?

€6.400 in einem Imbiss sollten doch eigentlich etwas ungewöhnlich sein. :confused:
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
8.746
2.298
Die Schutzmechanismen sollen Missbrauch/Betrug verhindern und das war hier ja nicht der Fall.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.397
260
Bielefeld
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jeden Freitag und Samstag Abend am Bielefelder Hbf :rolleyes:
 

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Westgote

Gesperrt
17.04.2018
94
0
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Klar. Schwarzarbeit treibt die Konjunktur. Du vergisst aber eines: Der Chinamann setzt (ebenso wie der Handwerker) die Materialien, Personalkosten und die Gemeinkosten von der Steuer ab. Der Handwerker kann es noch viel besser. Das ist dann doppelt lohnend. Und dem Kunden erzählt der dann "Eihj, da kannste die Mehrwertsteuer sparen, mache ich dir ohne Rechnung".

Echt interessant.
Ein großer Teil der Schwarzarbeit würde gar nicht in Auftrag gegeben werden, wenn der Auftraggeber 19% MwSt. und der Schwarzarbeiter 25% ESt. zahlen müßte.
Dann mähe ich meinen Rasen halt wieder selbst.
Und jetzt sind die Volkswirte gefragt: wo bleibt das von mir so ersparte Geld?
Wahrscheinlich greift das Gros einfach zu einer teureren Flasche Tonic und läßt das Geld auf diese Weise doch neutral im Umlauf.

Ich stecke meine immensen Ersparnisse aus meinen Steuersparmodellen allerdings in Auslandsreisen, bin also ständig weg, kaufe somit hier nix und zahle noch nicht mal Steuern.

Da wäre es vielleicht doch besser, mein (Handwerks-)Personal von der Quelle ab ordentlich zu besteuern, anstatt meinen Discounter nur deshalb von der Steuerpflicht zu befreien, weil er nachweisen kann, mindestens 6 Monate im Jahr in Österreich oder der weiten Welt zu verbringen.

Obwohl: einer von meinen Discountern ist gerade am Matterhorn ausgerutscht. Da ging es ihm so wie den Kindern, die er in Bangladesh beschäftigt hat.
Asche auf sein Haub.
 
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