ANZEIGE
War es wenigstens die Exit Row?
Erst einmal was sinnvolles: Wenn es beim A320 und der Reihe 11 geblieben ist, dann war es Notausgang. Allerdings die Reihe ohne Verstellmöglichkeit der Rückenlehne. Geld bekommt man dafür wohl auch nicht wieder, denn diese Reihe ist eine im System mit mehr Beinfreiheit gekennzeichnete Reihe. Man hat also die bezahlte Leistung erhalten. Das da ein großer Unterschied zum A321 in Reihe 11 A-C besteht, ist dem System egal.
Zum Thema Reserve: ich sehe es ähnlich, eine gewisse Reserve muss einfach an den Hubs drin sein. Andernfalls lassen sich kurzfristige Ausfälle nicht abfangen. Szenario 1: Maschine geht am frühen Morgen kaputt und muss zur Technik. Kein Ersatz vorhanden: alle geplanten Umläufe des Tages fallen aus. Szenario 2: Maschine muss abgeschrieben werden, aus Gründen die eindeutig nicht auf einen technischen Fehler zurück zu führen sind, also nicht eine (Teil-)Flotte betrifft (bspw. Kollision am Flughafen und Beschädigung der Zelle). Ohne Ersatz müssten sämtliche Umläufe, für die die Maschine vorgesehen war, gestrichen werden. Zumindest so lange, bis ein Ersatz beschafft worden ist. Da wir von LH sprechen, der im allgemeinen eine gute Technik/Wartung zugesprochen wird, kommt auch nicht gleich jeder beliebige Flieger, der irgendwo rum steht, als Ersatz in Frage.
Szenario 1 gehört dabei zum unternehmerischen Risiko im Sinne der Auslegung der EU261/2004 und führt zur Fälligkeit der Ausgleichszahlung. Dass ein zeitnaher Ersatz an einer Außenstation schwierig bis unmöglich zu beschaffen ist, steht auf einem anderen Blatt (bspw. Flughäfen die ausschließlich von LH innerhalb der *A bedient werden und dann Flugzeiten >3 Stunden haben). Szenario 2 kann man derzeit schön bei der Langstrecke der EW beobachten.
Das im genannten Falle das Wetter ursächlich für die Streichung war, war den zunächst dargelegten Informationen nicht zu entnehmen. In diesem Falle ist nachvollziehbar, das technischer Ersatz keine Abhilfe schafft.
Es ist wie im Hotel, je nach Sternezahl steigt der Preis und der Kunde ist nicht mehr bereit, Missstände zu akzeptieren. Äquivalente Leistung/Missstände hätte man bei Wunsch auch preiswerter woanders bekommen, bspw. im Motel an der Autobahn statt im 5* Luxustempel neben der Großbaustelle.
Und dass im 21. Jahrhundert, in der die Digitalisierung und Industrie 4.0 nicht erst seit dem heutigen Sonnenaufgang Themen sind, Selbstverständlichkeiten, wie Information über alle möglichen Kanäle der Kundenkommunikation, als 5* Service gelobt werden, empfände ich als Hohn, wenn es Argumente zur Begründung der 5* der Airline wären. Wären Brieftauben, Rauchzeichen oder berittene Boten noch Stand der Technik im Bereich Kommunikation, würde ich mich auch über eine instantane SMS als besonderes Merkmal freuen. In Zeiten der Datensammelwut ist es meine Erwartungshaltung.
Ein Facebook oder Twitter ermöglicht es, Millionen von Nutzern innerhalb kürzester Zeit zu erreichen, sogar live. Ein Amazon ist in der Lage, eine Adressänderung oder neue Zahlungsmethode sofort umzusetzen, ohne meine Ware an vorherige Adressen zu liefern oder auf eine nicht mehr gültige Zahlungsmethode zu bestehen. Warum dann eine LH nicht in der Lage sein sollte, für im schlimmsten Falle 1000 Leute (A380 voll, für Hin- und Rückflug), die Informationsquellen nicht zu aktualisieren, ist schwer nachvollziehbar. Hier vermute ich aber, dass die Ursache eine andere ist und im Prozess der Umbuchung liegt. Bei meiner letzten Umbuchung war ein ursprüngliches und zwischenzeitlich gestrichenes Segment nach wie vor in der Buchung enthalten. Die Frage wäre dann eher, warum die Buchung nicht ausschließlich den gegenwärtigen Zustand anzeigt. Aber mir soll es Recht sein, wenn M&M in knapp 2 Wochen noch in der Lage ist, die ursprüngliche Buchung nachvollziehen zu können. Das macht es beim ORC einfacher...