LH streicht Flugbegleitern die zweite Nacht bei Flügen nach Japan/Korea

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.153
10.875
FRA/QKL
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Dienstzeiten sind nur die Blockzeiten.

Das ist richtig was das Zählen angeht, allerdings braucht die 100% Stelle auch keine 40 solche Stunden zu sammeln sondern nur ca. 28 Stunden je Woche (im Schnitt).

Technisch zählen Vor- und Nachbereitung natürlich auch als Dienstzeiten (für Versicherung etc.).
 
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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.913
132
GRZ
Also ich weiß auch nicht, was daran sooo schlimm ist. Fliege auch ab und zu nach HKG/Macao, und da komme ich auch in der Früh an, wenn es nach meiner inneren Uhr gerade Zeit zum schlafen gehen ist. Im Flieger schlafe ich vielleicht 2 Stunden, also soviel, wie ein Flugbegleiter in der Ruhezeit auch zusammenbringt. Dann heißt es halt kämpfen und den Tag durchstehen. Um 7 oder 8 geht es ins Bett.

Und um 4 oder 5 wache ich von selbst auf, also gerade richtig um - als Flugbegleiter - wieder zum Flughafen zu fahren.

Klar, entspannend ist was anderes. Aber wenn man dann noch bedenkt, dass man den Rest der Woche zur Verfügung hat um sich zu erholen......
 
Zuletzt bearbeitet:

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.463
3.829
Verstehen die Aufregung auch nicht. Nach Ankunft ins Bett, in der „Nacht“ dann gemütlich Fernseher gucken, noch nen Powernap und dann retour.

Was für eine Folter...

Zumal die Kollegen ja dann wie viele Tage frei haben?

Mann, Mann, Mann

Ist doch klar, wenn Du Privilegien hast, willst Du sie auch behalten. Das ist doch hier bei Änderungen im Vielfliegerprogramm genauso.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.463
3.829
Das ist richtig was das Zählen angeht, allerdings braucht die 100% Stelle auch keine 40 solche Stunden zu sammeln sondern nur ca. 28 Stunden je Woche (im Schnitt).

Technisch zählen Vor- und Nachbereitung natürlich auch als Dienstzeiten (für Versicherung etc.).

Was heißt das denn nun für die 50% Kraft. Ich hatte die jetzt regelmäßig auf der HKG Strecke in First. Und die erklärten mir unisono, dass sie alle ganz spitz auf diese Touren seien.
 

Siwusa

Erfahrenes Mitglied
24.11.2010
4.884
-22
Es geht wohl eher darum, was gesundheitlich zumutbar ist... einfach ein weiterer Tag angesagt, man kommt normalerweise 32-34 Stunden nachdem man aufgestanden ist erst wieder ins Bett !
...von seinen Mitarbeitern verlangt, ist in 3 Tagen mit zusamen nur 8 Stunden Schlaf auszukommen! So man überhaupt die erste Nacht in einer fremden Zeitzone 8 Stunden schläft.

Sorry, aber was ein Unfug. Die Crew hat nichts anders in Japan zu tun, außer sich auszuruhen. Nach dem Flug können sie sofort schlafen, etwas wach sein, nochmals etwas schlafen und dann retour.

Ich arbeite gelegentlich auch meine langen Stunden mit nur 4-5 Stunden Schlaf und bringe Leistung. Meine Güte.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.965
5.987
Was heißt das denn nun für die 50% Kraft. Ich hatte die jetzt regelmäßig auf der HKG Strecke in First. Und die erklärten mir unisono, dass sie alle ganz spitz auf diese Touren seien.

Informationsschrift der UFO zu LH-Teilzeitmodellen 2018: https://www.ufo-online.aero/images/themen/deutschelufthansa/pdf/LH_Teilzeitmodelle_2018.pdf

Seite 14, Modell M2:

19 freie Tage im Monat; innerhalb des Quartals: 62
Urlaub: 42 Tage
Arbeitszeit und Vergütung: 51,09%
Monatliches Flugstundenlimit: 49 h
Auslösegrenze für Mehrflugstunden: 36 h
 

digitalfan

Erfahrenes Mitglied
27.08.2009
4.579
1.947
MUC
Du arbeitest aber vor Ort und bist von daher zwangsweise in der Zeitzone am Zielort. Die Flugbegleiter können die Zeit vor Ort aber zum Schlafen nutzen. Das ist doch ein Riesenunterschied. Verstehe jetzt das Problem nicht wieso nicht auch 1 Tag Aufenthalt vor Ort ausreichen sollte. Ist vielleicht sogar besser da die Crews erst gar nicht in die fremde Zeitzone kommen müssen.

Als ich vor einigen Jahren von FRA nach NRT mit Abflug um die Mittagszeit herum geflogen bin, haben mir zumindest zwei Flugbegleiterinnen erzählt, dass sie lieber nach einer Nacht wieder nach FRA fliegen würden, weil sie (und angeblich auch der Großteil ihrer Kolleginnen und Kollegen) in der zweiten Nacht ohnehin nicht schlafen könnten und daher auf dem Rückflug unausgeschlafen seien.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
20.979
13.346
haben mir zumindest zwei Flugbegleiterinnen erzählt, dass sie lieber nach einer Nacht wieder nach FRA fliegen würden, weil sie (und angeblich auch der Großteil ihrer Kolleginnen und Kollegen) in der zweiten Nacht ohnehin nicht schlafen könnten und daher auf dem Rückflug unausgeschlafen seien.

Die jungen wollen die zweite Nacht bleiben und noch ein bisschen was vom Zielort sehen. Die aelteren wollen lieber so schnell wie moeglich nach Hause zur Familie und kennen am Zielort sowieso schon alles.

Ist doch klar, wenn Du Privilegien hast, willst Du sie auch behalten. Das ist doch hier bei Änderungen im Vielfliegerprogramm genauso.

Die Anederungen im Vielfliegerprogramm wurden uns einseitig vor den Latz geknallt. Die Aenderungen im Dienstplan wurden einvernehmlich von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt.
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.659
688
MUC
In der Seefahrt ist seit Jahrhunderten, vermutlich sogar Jahrtausenden ein 4h/4h Wach/Schlafrhythmus die Praxis. Und mir ist nicht bekannt, dass es diesen Menschen gesundheitlich schlecht geht oder dass das jetzt besondere Gefahren herauf beschwört.

In der Seefahrt sind üblich 4h Wache/8h Ruhe in bestimmten Fällen wenn es nur 2 Wachen gibt 6h Wache/6h Ruhe.
Bist schon mal 1 Woche bei durchgehend Schlechtwetter 6 um 6 Wache gegangen?
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.965
5.987
In der Seefahrt ist man aber auch mehrere Monate auf dem Schiff und wird dadurch eine Gewöhnung an diesen Rhythmus zwischen Dienst und frei haben.

Im Gegensatz zum Linienflugzeug ist auf einem Schiff unter Umständen nur ein Crewmitglied auf der Brücke. So selbst erlebt bei einer Frachtschiffreise in 2017: Abgesehen von Ablege- und Anlegemanövern wurde das Schiff abwechselnd alleine vom Kapitän und 2. Offizier gefahren. Wenn man dann wegen einer plötzlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes umkippt, ist das ungünstig. IIRC gibt es einen Distress Button, durch dessen Betätigung ein Notsignal ausgelöst wird, aber wenn man den auch nicht mehr erreicht, hilft er auch nichts.
 

Spock

Erfahrenes Mitglied
17.07.2011
279
4
DUS
Du arbeitest aber vor Ort und bist von daher zwangsweise in der Zeitzone am Zielort. Die Flugbegleiter können die Zeit vor Ort aber zum Schlafen nutzen. Das ist doch ein Riesenunterschied. Verstehe jetzt das Problem nicht wieso nicht auch 1 Tag Aufenthalt vor Ort ausreichen sollte. Ist vielleicht sogar besser da die Crews erst gar nicht in die fremde Zeitzone kommen müssen.

Das sehe ich ähnlich. Ich fliege Freitag nach Fernost und Sonntag wieder zurück. Die Uhr stelle ich gar nicht erst um und habe am Montag kein Problem. Einen Tag später hätte ich wohl ein Problem. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn man Herr über seine Zeit ist ;)
 

travelben

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
3.298
62
MUC
My two cents zu diesem Thema:

- der Aufschrei ist groß, weil FBs einen Teil ihres Gehalts durch Reisespesen aufbessern. Jeder Tag mehr am anderen Ende der Welt bedeutet mehr Geld

- ob die Damen und Herren viel an Bord arbeiten ist Ansichts- und Erlebenssache. Fakt ist, auch sie haben an Bord ihre Pause(n)

- Schichtarbeit ist Schichtarbeit. Und Schichtarbeit ist anstrengend. Ob FBs/Piloten mit zwei 10-12h Schichten (inkl. Pausen) innerhalb von 55-72h anstrengender ist als jede andere Schichtarbeit, lasse ich mal zur Diskussion.

- Fakt ist aber, dass eine Crew nach einem o.g. Umlauf i.d.R. 3-5 Tage zuhause frei hat. Das beachtet wieder keiner.


Meine Lösung fürs Problem:

Lh bietet folgendes an:

Abstimmung unter den FBs zwischen zwei Varianten:

A: es bleibt bei den alten Zeiten. Dafür können wir den Hotel Standard etwas runterschrauben und sparen dadurch Geld, aber ihr hab eure Ruhezeiten. Hotel ist nicht mehr downtown, sondern in Buxtehude bzw. nicht 4/5* sondern nur noch 3/4*

B: Hotels bleiben in guter Lage auf gehobenem 4/5* Standard, dafür verkürzte Zeit vor Ort


Ihr stimmt alle ab und gem. Mehrheitsvotum verfahren wir dann.

Was meint Ihr, wo die Reise hingeht??
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14

Es ist schon unglaublich, wie viele Teilzeitmodelle es gibt - 27 (in Worten: siebenundzwanzig) ; es fragt sich wer da noch den vollen Durchblick hat (außer natürlich UFO, die scheinen sich ja Tag und Nacht mit neuen Modellen zu beschäftigen) und wie man so unterschiedliche Modellen in eine effiziente Planung der Einsatztage umsetzt.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
In der Seefahrt sind üblich 4h Wache/8h Ruhe in bestimmten Fällen wenn es nur 2 Wachen gibt 6h Wache/6h Ruhe. Bist schon mal 1 Woche bei durchgehend Schlechtwetter 6 um 6 Wache gegangen?

Seefahrer sind die "Ärmsten" was das Thema "Dienst / Bereitschaft" angeht: ref MLC2006 //

(...)The limits on hours of work or rest shall be as follows:
(a) maximum hours of work shall not exceed:
(i) 14 hours in any 24-hour period; and
(ii) 72 hours in any seven-day period;
or
(b) minimum hours of rest shall not be less than:
(i) ten hours in any 24-hour period; and
(ii) 77 hours in any seven-day period
(...)

und das auf einem 9 Monate on / 3 Monate off Vertrag.

Ich empfinde das "Gewimmer" der europäischen Crews - hier Lufthansa - als wenig plausibel. Aber natuerlich stehen ihnen die Arbeitnehmerrechte zu - und es ist wichtig , dass diese auch wahrgenommen werden. Ich denke im konkreten Fall geht es um etwas ganz ganz anderes - so doof sind die bekanntermaßen im LAC nicht, dass sie bei diesen Vorzeichen schonmal das Tischtuch "vorab" anschneiden.

Kabine und Piloten finde ich auch nochmal eine wichtige Differenzierung - und ja, ich empfinde die Arbeit in der Kabine weniger als "schwere" Arbeit, als ich das den Flugzeugführern zuspreche. Allerdings empfinde ich deren Leistung auch als "gering" im Vergleich zu meinem Neffen bspw. der sich als Arzt in einem städtischen Klinikum mit "Bereitschafts"diensten (die wie ein 2. Job anmuten) herumschlagen muss. Und es in seinem Taetigkeitsumfeld nicht selten um Leben und Tod geht.

Grundsätzlich ist aber auch hier wieder (wie schon bei der Gehalts/Lohn Diskussion um die SiKo) ein "Aufrechnen" von Tätigkeiten unangebracht. Es führt einfach zu nichts.
 
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.153
10.875
FRA/QKL
Was heißt das denn nun für die 50% Kraft. Ich hatte die jetzt regelmäßig auf der HKG Strecke in First. Und die erklärten mir unisono, dass sie alle ganz spitz auf diese Touren seien.

Ich weiß es nicht genau und da wird ja auch jedes Jahr leicht dran geschraubt. Aber wenn die Vollzeitkraft 28 Blockstunden je Woche benötigt dürfte die Teilzeitkraft im Bereich 14-20 solcher Stunden liegen. Und das bekommt man mit einem Trip nach HKG hin und rück natürlich locker voll. Langstrecke ist immer interessanter als Kurzstrecke wo in Summe sicherlich mehr off Block Zeiten anfallen.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.761
Kabine und Piloten finde ich auch nochmal eine wichtige Differenzierung - und ja, ich empfinde die Arbeit in der Kabine weniger als "schwere" Arbeit, als ich das den Flugzeugführern zuspreche. Allerdings empfinde ich deren Leistung auch als "gering" im Vergleich zu meinem Neffen bspw. der sich als Arzt in einem städtischen Klinikum mit "Bereitschafts"diensten (die wie ein 2. Job anmuten) herumschlagen muss. Und es in seinem Taetigkeitsumfeld nicht selten um Leben und Tod geht.

Lassen wir doch mal die Ärzte außen vor, bei denen jammern so zum Geschäft gehört wie bei den Bauern. Zumal sich bei den Ärzten in den letzten Jahren viel getan hat und dir Piloten entgegnen wurden, dass es bei ihnen um Leben und Tod von noch mehr Menschen geht.

Zuruck zum Flugzeug: ich würde lieber das Ding fliegen (kurz Stress: Start, lange nix bzw. nicht viel: Cruise, kurz Stress: Landung), als mich schon beim Einsteigen und dann fast den ganzen Flug (auf Langstrecke mit etwas Pause) mit den Pax rumzuschlagen. Aber jeder bewertet das natürlich anders.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.374
9.091
Die Aenderungen im Dienstplan wurden einvernehmlich von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt.
Naja, fast...
Die Aenderungen im Dienstplan wurden einvernehmlich von Arbeitnehmern und Gewerkschaften ausgehandelt, wobei letzteren bei entsprechendem Wohlwollen ein netter Posten im Aufsichtsrat winkt...
Ich habe in meinem Berufsleben die Gewerkschaft noch nie als Arbeitnehmervertreter erlebt, die haben ihre ganz eigene Agenda und lerben meist in einer ganz eigenen Welt...
Bei Spartengewerkschaften wie der UFO mag es noch etwas besser sein, als bei einer "one size fits all" Gewerkschaft wie ver.di.

Ist doch klar, wenn Du Privilegien hast, willst Du sie auch behalten.
Naja, der eine nennt es Privileg, der andere eine den besonderen Umständen angepasste Sonderregelung.

In den Zeiten von Standardisierung vergessen die Leute eben oft, dass es spezifische Unterschiede gibt, je nach dem was man nun exakt macht und zu welcher Uhrzeit. Jede dem angemessene Sonderregelung nun als "Privileg" zu bezeichnen, ist völliger Unfug.
Noch ein kleines Beispiel aus meiner Praxis, ich habe das Anrecht auf einen Ruhetag, wenn ich in eine Zeitzone reise, die mindestens 6 Stunden verschoben ist. Wenn ich also nach Japan fliege, habe ich das Anrecht auf einen Ruhetag bevor ich ins Meeting gehen muss. Das ist kein Privileg, das ist eine sinnvolle Regelung, damit ich beim teuer für mich zahlenden Kunden genauso fit ankomme, wie die Kollegen die einen Kunden hier in Deutschland betreuen.
Nun hat unsere Verwaltung beschlossen, dass ein Ruhetag 24 Stunden dauert (unabhängig von Zeitzone und Zeitfenster), somit ist eine Ankunft um 9:20 mit LH 736 bei einem Meetinganfang um 9:30 mehr als 24 Stunden, und damit per Definition 2 Ruhetage. Der extrem stressige Reisetag mit 34 Stunden wach sein, ist also für meinen Arbeitgeber "zwei Ruhetage". Somit ist der LH Flug für mich inzwischen verboten, denn es ist technisch unmöglich in 10 Minuten Immigration, Gepäck, Zoll, Zug zum Kunden zu machen (Taxi ist sowieso seit Jahren verboten wenn es einen Zug gibt), und 24:10 Ruhezeit sind unzulässige zwei Ruhetage.
Mir ist also das "Privileg" zwei Ruhetage gestrichen worden, ich habe jetzt 10 Minuten Ruhezeit, oder im Verwaltungssprech "einen Ruhetag", wie sich das gehört.

Genau, deshalb wurde bei uns Bodenpersonal (FRA/MUC) doch schon seit längerem die Motivation ausradiert.
Traurig aber wahr. Die Mitarbeiter von denen der Kunde nichts merkt, sind als erstes dran. "kein Mehrwert". Willkommen im modernen Wirtschaftsleben.

Ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die hier groß schreien, was LH doch für ein Ausbeuterverein sei, genau diejenigen sind, die mit TK/QR/EK und ähnlichen Airlines fliegen, weil diese deutlich preiswerter als Lufthansa unterwegs sind.
??? TK schickt die FAs auf geruhsame Nachtflüge, auf denen die Kundschaft im wesentlichen schläft, man seine Ruhzeiten tatsächlich zum schlafen kommt, und der Tag Aufenthalt im optimalen Zeitfenster liegt.
LH schickt die FAs auf stressige Tagflüge, auf denen die Kundschaft betüdelt werden will, man in den Ruhezeiten nicht wirklich schlafen kann, und der Tag Aufenthalt im stressigsten Zeitfenster liegt.
Deshalb soll ich jetzt TK boykottieren und LH bevorzugen?
Hat sich aber inzwischen erübrigt, da TK den KIX Flug eingestellt hat, und der TYO Flug zu spät ankommt, um den letzten Shinkansen des Tages noch zu errreichen... Ganz zu schweigen vom Umzugschaos in IST und von Erdogan...

3 Stunden Ruhe beim Flug sollen auch kein Ersatz für 8 Stunden Schlaf in der Nacht sein.
Die 8 Stunden Schlaf in der Nacht werden aber nun mal bei diesem Flug durch Uhr 8 Stunden vorstellen ersetzt. Die 8 Stunden Schlaf sind ersatzlos gestrichen, wenn die 3 Stunden Ruhe ihn nicht ersetzen. Genau das ist der spezifische Punkt bei diesem Flug. Du bekommst in 52 Stunden Reise nur 8 Stunden Schlaf, das ist nicht der Standard für den dein Körper gebaut ist.

Als ich vor einigen Jahren von FRA nach NRT mit Abflug um die Mittagszeit herum geflogen bin, haben mir zumindest zwei Flugbegleiterinnen erzählt, dass sie lieber nach einer Nacht wieder nach FRA fliegen würden, weil sie (und angeblich auch der Großteil ihrer Kolleginnen und Kollegen) in der zweiten Nacht ohnehin nicht schlafen könnten und daher auf dem Rückflug unausgeschlafen seien.
Sowas ist nun mal individuell, jeder Körper reagiert etwas anders. Deshalb muss man den Leuten zugestehen was sie brauchen, jegliche poauschale Regelung wird dem Problem nicht gerecht.

Ich hatte nun schon zweimal das Glück (das Privileg?), dank eines Taifuns das Meeting eben nicht Montag morgen, sondern erst Dienstag morgen anzufangen, und es macht für meinen Körper einen extremen Unterschied, 48 Stunden nach dem Flug mit zwei Nächten Schlaf (66 Stunden nach dem letzten Schlaf mit 2 x 8 Stunden Schlaf) bin ich signifikant fitter, als nach einer Nacht (42 Stunden nach dem letzten Schlaf mit 8 Stunden Schlaf). Und das Zeitfenster für mein Meeting entspricht vom Anfang her genau dem Zeitfenster der FAs für den Rückflug.

Die jungen wollen die zweite Nacht bleiben und noch ein bisschen was vom Zielort sehen.
Vom Unterhaltungswert eines Tages in Nagoya würde ich nicht allzuviel erwarten... Nagoya: The most boring city in Japan
OK, für Ingenieure ist das Toyota Commemorative Museum of Industry and Technology noch ein ganz netter Zeitvertreib... Und Nagoya Castle kann man sich auch einmal im Leben angucken.

Abstimmung unter den FBs zwischen zwei Varianten:

A: es bleibt bei den alten Zeiten. Dafür können wir den Hotel Standard etwas runterschrauben und sparen dadurch Geld, aber ihr hab eure Ruhezeiten. Hotel ist nicht mehr downtown, sondern in Buxtehude bzw. nicht 4/5* sondern nur noch 3/4*

B: Hotels bleiben in guter Lage auf gehobenem 4/5* Standard, dafür verkürzte Zeit vor Ort

Ihr stimmt alle ab und gem. Mehrheitsvotum verfahren wir dann.
Wenn beide Lösungen äquivalent sind, warum brauchen wir dann eine Pauschallösung? Lass es doch jeden für sich selbst entscheiden.
Man muss nicht alles auf Teufel komm raus standardisieren.
Ich würde im Zweifelsfalle lieber zwei Nächte in einem einfachen Hotel an der Küste südöstlich vom Flughafen verbringen, als eine in einem 4/5* Hotel im Molloch Nagoya/Tokyo. Mal abgesehen davon, ist das Hilton in Nagoya nun wirklich nichts besonderes, und preislich schon für normalsterbliche absolut erschwinglich, auf dem Niveau von B&B in Schottland... Seit Japan in der Krise steckt, ist das Leben dort mehr als bezahlbar geworden. Nagoya ist deutlich billiger als z.B. Montreal oder Philadelphia.
Es würde mich absolut nicht wundern, wenn LH für eine Nacht in New York mehr hinlegen muss als für zwei Nächte in Nagoya. Wer also hat das Privileg, das er verteidigen will?

Hier haben wieder mal Leute ohne Detailwissen eine völlig praxisfremde Lösung erdacht ohne mit den betroffenen zu reden. Wilkommen in der modernen Wirtschaftswelt.
 
M

Mcflyham

Guest
@Volume:
Deine aus meiner Sicht verquere Sicht von Arbeitsbedingungen ist mir jetzt echt zu abgehoben, ich bin an der Stelle aus der Diskussion raus.
Hast du mal als Flugbegleiter gearbeitet?
Das war jetzt eine rhetorische Frage, ich will da keine Antwort.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.761
Ist doch klar, wenn Du Privilegien hast, willst Du sie auch behalten.

Das ist völlig richtig und nicht nur das:

Es ist relativ unerheblich wer nun in welchem Job (FA, Pilot, Arzt, Brezensalzer ...) wie viel leistet; dass Leistung außer im Stückakkord kaum objektiv messbar ist, erleben wir alle ja jeden Tag. Es kommt also in diesem Fall primär darauf an, ob eher die LH FAs sucht oder eher die Menschen FA-Jobs bei der LH. Wenn ich das richtig verfolgt habe, hat die LH in letzter Zeit großflächige Werbemaßnahmen zur Rekrutierung von FAs durchgeführt, u.a. durch gezielte Veranstaltungen an Hochschulen, angeblich weil der "Nachschub" stockt. In so einer Situation muss man mit Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zumindest vorsichtig sein.

Der Rest der Diskussion sind alles die berühmten Nebenkriegsschauplätze.
 
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