10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
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Kerkrade (NL)
www.kuhnert.nl
Dann müsste man alle Flugzeuge grounden, denn Abstürze sind bei allen Flugzeugtypen möglich. Safety ist eben nicht alles, für eine bezahlbare und sichere Luftfahrt muss man Kompromisse eingehen. Und das tut man sehr erfolgreich (z. B. ETOPS, MEL, Flughäfen mit kurzen Landebahnen). Und man groundet Flugzeuge i. d. R. nicht nach einem Absturz.

Das jetzige Grounding isr nur eine hysterische Panik-Aktion, die recht wenig mit der Sicherheit zu tun hat.

Aus dem ersten Absturz war klar geworden, dass Boeing Betrug begangen hat um ein Flugzeug auf den Markt zu bringen. Das hatte zur Folge dass sich das Flugzeug anders verhält als dokumentiert war. Jetzt ist, nachdem der Betrug aufgeflogen war und Nachbesserungen in der Dokumentation vorgenommen waren, ein zweites Flugzeug des gleichen Typs abgestürzt. Die Ursache ist zwar nicht geklärt, der Absturz weist aber Parallelen auf zum ersten Absturz. Insofern ist es folgerichtig, dass alle Flugzeuge dieses Typs am Boden bleiben, bis die Ursache zweifelsfrei geklärt ist.

Bei deinem Beispiel mit den Cockpittüren sind eben zwei verschiedene Gefahren gegeneinander abzuwiegen. Da mag es sein, dass rein objektiv die Entscheidung für verstärkte Türen zu mehr Todesfällen führt als ohne Türen, aber beide Alternativen sind bekannt und die Entscheidung ist dann eben eher auf Basis der Emotionen als des Verstandes getroffen worden. Hat aber mit diesem Fall, bei dem halt betrügerisches Verhalten seitens des Herstellers mit zu den Faktoren gehört, nichts zu tun.
 
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alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
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MUC
Tritt angesichts der neuen Sachlage eigentlich der Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung zurück?

Was soll die Polemik? Der Luft- und Raumfahrtkoordinator ist für die Luft- und Raumfahrtindustrie bzw. -forschung in Deutschland zuständig, daher sitzt er auch im Wirtschaftsministerium. Die Zuständigkeit für die Luftfahrt liegt hingegen beim Verkehrsministerium (bzw. dem Luftfahrtbundesamt als unterstellte Behörde), und dem kann man hier ausnahmsweise nichts vorwerfen.

Ich möchte mir nicht vorstellen, was los gewesen wäre, wenn Airbus ähnliche Probleme gehabt hätte und Tom Airbus hilfesuchend bei Scheuer angerufen hätte...
 
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red_travels

Reisender
16.09.2016
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NUE/FMO
www.red-travels.com
Die gepanzerte Cockpittür hat auch schon zwei Abstürze nach dem identischen Muster verursacht, dennoch wird sie nicht ausgebaut und Flugzeuge werden nicht deswegen gegroundet. Vielleicht weil die gepanzerte Tür nicht vom bösen Boeing, sondern von Heiligen Aufsichtsbehörden erfunden wurde?

sind schon wieder Ferien? Hast du keinen Job? Beim Thema bleiben kannst du ja auch nicht.

Wie viele Abstürze sind denn nicht passiert, wegen einer gepanzerten Flugzeugtür? Denk mal drüber nach.

die 787 oder die DC10 wurde ja auch nicht aus heiterem Himmel gegroundet.

Es sind in den letzten Jahren immer noch genug Abstürze nach diversen Verläufen passiert, die man einfach nicht über einen Kamm scheren kann:
Germanwings, MH370 -> Kranke Spinner, MH17 -> Abschuss, AF447 -> Technische Probleme und unzureichende Ausbildung der Piloten in großer Höhe, GE222 -> controlled flight into terrain, QZ8501 -> Wetter, Ausfall der Technik und schlechte Ausbildung der Piloten ETC.

nur um ein paar der letzten größeren Abstürze zu nennen.
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
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VIE
Tritt angesichts der neuen Sachlage eigentlich der Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung zurück? Rückblickend erscheinen seine Äußerungen wenig sachgeleitet.

https://www.zeit.de/gesellschaft/20...gzeugabsturz-bundesregierung-thomas-jarzombek

Einen Studienabbrecher lässt man nicht einfach fallen. Was soll er machen ohne großzügige Apanage?
Leider ist er kein Jurist, da hätte man ihn heute ggf. noch als neuen BGH-Richter berücksichtigen können. Aber vielleicht wird er ja mal Bundespräsident.

Tut mir leid, aber ich finde diesen Rundumschlag deplatziert. Erstens ist man im Nachhinein immer gescheiter und zweitens stimmt ja seine Aussage im Kern, wenn man das unmittelbar nach dem Unglück betrachtet. Nur weil die Kiste vom Himmel gefallen ist, kann man nicht alle Flugzeuge dieses Typs unter Generalverdacht stellen wenn man eigentlich noch nicht viel zur Ursache und Ablauf des Unglücks kennt.

Man muss dies auch im zeitlichen Kontext sehen, als es dann die ersten Informationen gab, dass es deutliche Parallelen zum ersten Absturz gab, musste man dann handeln. Das hat auch nichts mit Wendehals zu tun, sondern einer gereiften Entscheidung. Ersteres gab es nur bei den Amerikanern, die legten sich ja fest, dass der Vogel sicher ist, und müssten dann durch Fakten und Druck zurückrudern.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Wie viele Abstürze sind denn nicht passiert, wegen einer gepanzerten Flugzeugtür?

Keiner. Genau deshalb geben wir doch unser Massenvernichtungswasser an der Sicherheitskontrolle ab.

Aber das ist eine Diskussion, die schon oft gefuehrt wurde, auch in diesem Forum, da kommen die beiden Seiten nicht zusammen. Und dieser Thread ist wirklich nicht der Ort, um dieses tote Pferd weiterzureiten.
 

Mladen

Erfahrenes Mitglied
01.08.2013
331
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NRW
Ich habe mal eine allgemeinere Frage, die mit dem Absturz nichts zu tun hat, aber darum geht es hier ja schon läänger nicht mehr ;) Wenn die Frage auf den letzten 60 Seiten schon beantwortet wurde, bitte ich um Entschuldigung!

Also, so wie ich es verstehe, baut Boeing in die 737 Max neue Triebwerke ein. Weil die aber "zu groß" sind, müssen sie nach vorne verschoben werden. Das wiederum ändert den Schwerpunkt der Maschine und noch einige andere Eigenschaften. Das wiederum führt dazu, dass die Maschine unter bestimmten Voraussetzungen instabil werden kann und dann nicht mehr kontrollierbar ist. Um diese Instabilität zu verhindern, baut Boeing MCAS ein. MCAS soll dafür sorgen, dass bestimmte Parameter nicht gleichzeitig auftreten können. Sieht MCAS diese Gefahr, greift es ein und sorgt dafür, dass einige Parameter (anscheinend in erster Linie Airspeed) wieder aus dem kritischen Bereich raus gehen. Da die MCAS Eingriffe jetzt im Verdacht stehen, zwei Boeings geradeaus in den Grund gesteuert zu haben, wurde Piloten geschult, wie das System auszuschalten ist.

Aber ist das nicht genauso wenig hilfreich? Denn wenn MCAS deaktiviert wird, steuert das Flugzeug doch genau in die kritische Fluglage, in der es unkontrollierbar wird. Muss da nicht vielmehr das gesamte MCAS überarbeitet werden, um die kritischen Fluglagen anders zu lösen?
 
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FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.301
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VIE
Das jetzige Grounding isr nur eine hysterische Panik-Aktion, die recht wenig mit der Sicherheit zu tun hat.

Bitte höre endlich mit dem Schwachsinn auf, wenn du hier irgendwann wieder ernst genommen werden willst. Es liegt doch schon am Tisch, dass die Flugverläufe in Bezug auf die Flughöhe von ET und Lion fast ident sind, das war ja der Auslöser, warum man über dem Teich nicht mehr aus konnte. Da noch von einer Panikaktion zu sprechen ist wirklich lächerlich. DIe MAX 8/9 hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein systematisches Problem!

Nur ein (aber 100% unverdächtiges) Argument am Rande: Wäre das eine hysterische Panikaktion würde Boeing da nicht mitmachen. Das hat nämlich nichts mit Marketing zu tun, sondern einfach mit der rechtlichen Beurteilung im Konzern. Da würde das Boeing Management ganz schnell in gefährliche Haftungen schlittern wenn sie solche Aussagen nur zur Panikberuhigung machen würde, auch jede Versicherung (whatever for) steigt dir da sofort aus.
 
A

Anonym57320

Guest
Aber ist das nicht genauso wenig hilfreich? Denn wenn MCAS deaktiviert wird, steuert das Flugzeug doch genau in die kritische Fluglage, in der es unkontrollierbar wird. Muss da nicht vielmehr das gesamte MCAS überarbeitet werden, um die kritischen Fluglagen anders zu lösen?

Wenn die Nase zu weit unten ist, dass es Richtung Boden geht, dürfte der Anstellwinkel (AaO, der ist die kritische Größe für einen Stall, nicht die Airspeed) weit vom Strömungsabriss entfernt sein, also für den Moment sollte es auch ohne das MCAS gut weitergehen.

Aber deine Fragestellung ist äußerst komplex, da haben sich einige nicht unqualifizierte Systemingenieure und Aerodynamiker sicher nicht wenige Tage den Kopf darüber zerbrochen, und sind, wenn sich die Indizien weiter bestätigen, dennoch zu falschen Bewertungen und Schlüssen gekommen. Daher werden wir wohl hier im Forum auch Probleme haben, DIE perfekte Lösung für die Auslegung zu finden.
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Weil noch keine deutsche Airline eine Max hat und man auch nicht zwingend davon ausgeht, dass so kurz nach in Dienststellung des Muster ein solches Unglück untersucht werden muss. Finde ich daher weder erstaunlich noch schlimm.

Wobei aber Tui gestern ihre erste Max für Deutschland übernehmen wollte, die Software hätte man also ohnehin anschaffen müssen. Denke nach wie vor, man wollte es sich mit den Amis / der FAA nicht verscherzen und hat daher nach vorgeschobenen Argumenten gesucht.
 
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Daoane

Erfahrenes Mitglied
17.10.2011
1.124
49
MUC
Warum können die Franzosen die Blackbox auslesen, bzw. warum haben die die Software aber unser BFU nicht?

Ich gehe eher davon aus, dass es weniger mit können als mit wollen zu tun hat. Wenn es um Angelegen geht, die diplomatische heikel werden könnten, dann tut die Politik in Deutschland alles um keine Position zu beziehen.
 
M

Mcflyham

Guest
aber auch keine französische

Es gibt ja m. W. auch keinen Zwang, wer wann was haben muss (evtl. abgesehen vom Herstellerland). Ich denke, dass die meisten Untersuchungsstellen keine Eile sahen, für ein so neues Muster gleich einen Totalverlust untersuchen zu müssen.
 

TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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FKB
Ich gehe eher davon aus, dass es weniger mit können als mit wollen zu tun hat. Wenn es um Angelegen geht, die diplomatische heikel werden könnten, dann tut die Politik in Deutschland alles um keine Position zu beziehen.

Das vermute ich auch, dass der Wind aus der Richtung weht.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
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BSL
Gibt es nicht diesen Glaubenskrieg zwischen Boeing und Airbus, weil bei Airbus der Computer "das letzte Wort" hat und bei Boeing traditionell der Pilot?
Das dürfte sich nun auch erledigt haben?
 

F4F

Erfahrenes Mitglied
08.11.2014
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HB
Wenn die Nase zu weit unten ist, dass es Richtung Boden geht, dürfte der Anstellwinkel (AaO, der ist die kritische Größe für einen Stall, nicht die Airspeed) weit vom Strömungsabriss entfernt sein, also für den Moment sollte es auch ohne das MCAS gut weitergehen.

Aber deine Fragestellung ist äußerst komplex, da haben sich einige nicht unqualifizierte Systemingenieure und Aerodynamiker sicher nicht wenige Tage den Kopf darüber zerbrochen, und sind, wenn sich die Indizien weiter bestätigen, dennoch zu falschen Bewertungen und Schlüssen gekommen. Daher werden wir wohl hier im Forum auch Probleme haben, DIE perfekte Lösung für die Auslegung zu finden.

Für die perfekte Lösung wird Boeing aber auch viel Zeit benötigen . Oder perfekt ausgebildete Piloten , die 737 max auch
ohne den ganzen Schnickschnack fliegen können nach 1000 Stunden auf dem Muster und ohne Paxe .
 

zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
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FRA
Nur ein (aber 100% unverdächtiges) Argument am Rande: Wäre das eine hysterische Panikaktion würde Boeing da nicht mitmachen. Das hat nämlich nichts mit Marketing zu tun, sondern einfach mit der rechtlichen Beurteilung im Konzern. Da würde das Boeing Management ganz schnell in gefährliche Haftungen schlittern wenn sie solche Aussagen nur zur Panikberuhigung machen würde, auch jede Versicherung (whatever for) steigt dir da sofort aus.

Nun, es ist ja nicht so dass Boeing das Grounding nicht hätte verhindern wollen und sich erst mit Verzögerung gefügt hat. Und Boeing hat ja wohl eine Ausnahme erwirkt dass sie Testflüge auch während des Groundings weiterhin durchführen dürfen. Diese Argumentation halte ich daher nicht für stichhaltig, es ist ja gerade durch die späte Reaktion von Boeing der Eindruck entstanden dass Marketing/Profit vor Sicherheit gehen. Und das geht gerade nach hinten los für den Konzern.
 
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