10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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KniTho

Reguläres Mitglied
01.02.2019
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Aus dem NYT-Artikel:



und



und



Ich kann in dem Artikel beim besten Willen keine Einseitigkeit erkennen, gegen die sich ET verteidigen müsste. Im Gegenteil wird darauf hingewiesen, dass ET als eine von ganz wenigen Fluggesellschaften schon so einen Simulator besitzt, aber wegen der Fehlinformation von Boeing den dringenden Trainingsbedarf nicht erkennen konnte, so dass sie das übliche Intervall für Simulatortrainings für ausreichend hielt.

Zur Erinnerung: Es ging die ganze Zeit um die Behauptung die Piloten der Unglücksmaschine wurden nicht geschult....das hat ET nun richtig gestellt.
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
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sehr bitter.....zusätzliche Warneinrichtungen zur Anzeige von falschen Messwerten gab es von Boeing wohl bis nach dem Lion Air Crash nur gegen Aufpreis....

Manchmal lohnt es die Details zu lesen:
...will activate new Angle of Attack (AoA) indicators on the large display screens for its upcoming 737 Max deliveries....

Heißt "activate", das diese Warnlampen eigentlich stets im Display bereits schon vorhanden sind, nur wenn man nicht genug bezahlt hat aber nicht aktiv sind ?

Offenbar ist Eile nicht geboten. Erst bei den Auslieferungen ab Dezember sollen die Warnlämpchen aktiviert werden.
...the upcoming change that will start rolling out with new deliveries from Boeing starting in late December.....
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
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FRA
Zur Erinnerung: Es ging die ganze Zeit um die Behauptung die Piloten der Unglücksmaschine wurden nicht geschult....das hat ET nun richtig gestellt.

Noch ist ja unklar, ob die Piloten den Absturz mit einem besseren Training und besseren Informationen hätten verhindern können. Zumindest bei Lion Air scheint das der Fall zu sein.

Aus dem Artikel geht aber doch ganz klar hervor, dass das Trainingsthema nicht ET sondern Boeing und der FAA anzulasten ist, die jeweils versäumt haben, weitreichendere Trainings zu entwickeln bzw. vorzuschreiben. Statt dessen hat Boeing nur ein kurzes iPad-Training zu den Unterschieden angeboten und sich ansonsten auf Großvaterrechte berufen, nach denen die Max mehr oder weniger identisch zum Vorgängermodell sei.

Insofern kann ich hier keinen von Boeing bestellten Artikel erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:

KniTho

Reguläres Mitglied
01.02.2019
42
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Kurz nach dem Crash gab es auch "Insider" die behauptet haben die Maschine sei abgeschossen worden....als seriöser Journalist sollte man "Insider-Quellen" und Spekulationen möglichst nicht 1:1 abtippen....aber das ist jetzt schon fast off topic ;)
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.553
1.162
Insofern kann ich hier keinen von Boeing bestellten Artikel erkennen.

Naja, die Überschrift ist zumindest sehr reißerisch-irreführend: "Ethiopian Airlines Had a Max 8 Simulator, but Pilot on Doomed Flight Didn’t Receive Training On It"

Der erste Abschnitt des Artikel legt für den unbefangenen Leser nahe, dass der Nichtbesuch des Simulators irgendwas mit dem Absturz zu tun gehabt hätte. Die relevanten Fakten sind hingegen, dass der Hersteller explizit keine Simulatortrainings für erforderlich hält (wesentliches Verkaufsargument), der Simulator das MCAS-Szenario nicht abbilden kann (da MCAS ja nicht offengelegt war) und überhaupt nur vier MAX-Simulatoren weltweit existieren (davon keiner bei einer der US Airlines), spezifisches MAX-Simulatorentraining also ohnehin die Ausnahme ist und von allen Stakeholdern für nicht erforderlich gehalten wird. Die ganzen späteren schwurbeligen Ausführungen im Artikel, die ich für ziemlich unsortiert und schlechtes journalistisches Handwerk halte, können den zunächst durch Überschrift und Einstieg erweckten Eindruck nicht ordentlich beseitigen. Denn das Ethiopian einen von den Unglückspiloten nicht genutzten Simulator hatte, ist im Kontext des Crashes eine non-news.
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Kurz nach dem Crash gab es auch "Insider" die behauptet haben die Maschine sei abgeschossen worden....als seriöser Journalist sollte man "Insider-Quellen" und Spekulationen möglichst nicht 1:1 abtippen....aber das ist jetzt schon fast off topic ;)

Ich finde es schon einen wichtigen Fakt, dass Boeing zunächst die Existenz von MCAS verschwiegen und als Verkaufsargment den Trainingsbedarf heruntergespielt hat. Das generelle Thema ist ja schon länger bekannt und wurde vielfach kritisiert.

Wenn es jetzt auch bei ET eine Quelle zu dem Thema gibt, dann finde ich das durchaus berichtenswert.
 
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Sayer

Erfahrenes Mitglied
13.12.2015
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22
CGN
Bezüglich des neusten ET Statement bringt ihr was durcheinander, das Neuste und oben gepostete Statement bezieht sich auf einen Artikel der Waschington Post nicht der NYT. Die Reaktion auf den NYT Artikel ist das vorhergehende und ältere Statement
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
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Ethiopian Airlines Had a Max 8 Simulator,

Ich würde mal gerne wissen was Ethopian wirklich als "MAX 8 Simulator" hat.

Ein echter Boeing 737 MAX 8 Flight Simulator sieht so aus und nach Herstellerangaben sind erst wenige im Einsatz:
https://www.trusimulation.com/news/8-28-2018/tru-built-boeing-737-max-ffs-certified-level-d

Ich wüsste nicht, das es für Ethopian irgendeinen Sinn machen könnte bei bislang nur fünf 737 MAX ein so komplexes Teil zu betreiben, zumal es keine andere Airline in Afrika gibt, die auch 737 MAX flog. Simulator Training findet regulär alle sechs Monate statt, die Auslastung bei Ethopian wäre also sehr gering.

Manmal habe ich den Eindruck, das heutzutage jede Playstation oder jedes iPad mit einem passenden Programm als Flight Simulator bezeichnet wird.
 

Fare_IT

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06.12.2012
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Farewell City
Ich empfehle die vollständige Lektüre der 420 Seiten Unfallbericht, insbesondere der FDR Kurven. Die Presse/Wikipedia Kurzversion ist vegleichsweise wertlos

Danke für die Unterweisung - Wilco.

(...)Die AF Piloten hatten die Details der Airbus FBW Logik im Fehlerfall ähnlich gut verstanden wie die LionAir Piloten das MCAS...

Ich wünschte Du hättest eine weniger ironische Formulierung gewählt - um diese sehr wichtige Einschäzung (die ich als geneigter Leser und Zuträger hier teile) für alle hier verständlich zu machen.

(...) Und im Prinzip ist das ja auch gewollt, denn normalerweise müssen sie die genauen Details ja auch nicht kennen, schließlich soll das System sie ja automatisch bestmöglich unterstützen, und sie nicht beschäftigen.(...)

Ein Umstand, Meinung - den, die ich mir wiederum uneingeschränkt zu eigen mache - die aber in geradezu absurder Weise der empfundenen Schwarm-Intelligenz / Meinung hier entgegen zu stehen scheint.

(...) In der "guten alten Zeit" hatten wir den Flugingenieur, der die Systeme bis ins kleinste Detail kannte, und die Piloten die fliegen konnten.
Trotzdem muss man sehen, dass z.B. die 747-400 mit Zweimanncockpit eine signifikant bessere Unfallstatistik hat, als die 747-100/200/300 mit Flugingenieur. Das Konzept kann also nicht grundsätzlich falsch sein, es sind nur seltene Situationen in denen es vermutlich sehr geholfen hätte, einen Flugingenieur zu haben. Ähnlich wie bei dem LionAir Flug vor dem Absturz, bei dem die 3 Mann im Cockpit das Problem in den Griff bekommen haben.

Nun, das 3 Mann Cockpit exisitiert heute auch - wenn ich sehe wieviele Second First Officers / Kadetten mit noch weniger Streifen als eine FA teils am Flughafen rumschleichen. War eine ironische Anmerkung!
 

HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
1.365
3.886
D-AIEP
Ich würde mal gerne wissen was Ethopian wirklich als "MAX 8 Simulator" hat.

Ein echter Boeing 737 MAX 8 Flight Simulator sieht so aus und nach Herstellerangaben sind erst wenige im Einsatz:
https://www.trusimulation.com/news/8-28-2018/tru-built-boeing-737-max-ffs-certified-level-d

Ich wüsste nicht, das es für Ethopian irgendeinen Sinn machen könnte bei bislang nur fünf 737 MAX ein so komplexes Teil zu betreiben, zumal es keine andere Airline in Afrika gibt, die auch 737 MAX flog. Simulator Training findet regulär alle sechs Monate statt, die Auslastung bei Ethopian wäre also sehr gering.

Manmal habe ich den Eindruck, das heutzutage jede Playstation oder jedes iPad mit einem passenden Programm als Flight Simulator bezeichnet wird.

Mauritania und Comair haben auch schon MAX im Einsatz.
 
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Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
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FRA
Naja, die Überschrift ist zumindest sehr reißerisch-irreführend: "Ethiopian Airlines Had a Max 8 Simulator, but Pilot on Doomed Flight Didn’t Receive Training On It"

Der erste Abschnitt des Artikel legt für den unbefangenen Leser nahe, dass der Nichtbesuch des Simulators irgendwas mit dem Absturz zu tun gehabt hätte. Die relevanten Fakten sind hingegen, dass der Hersteller explizit keine Simulatortrainings für erforderlich hält (wesentliches Verkaufsargument), der Simulator das MCAS-Szenario nicht abbilden kann (da MCAS ja nicht offengelegt war) und überhaupt nur vier MAX-Simulatoren weltweit existieren (davon keiner bei einer der US Airlines), spezifisches MAX-Simulatorentraining also ohnehin die Ausnahme ist und von allen Stakeholdern für nicht erforderlich gehalten wird. Die ganzen späteren schwurbeligen Ausführungen im Artikel, die ich für ziemlich unsortiert und schlechtes journalistisches Handwerk halte, können den zunächst durch Überschrift und Einstieg erweckten Eindruck nicht ordentlich beseitigen. Denn das Ethiopian einen von den Unglückspiloten nicht genutzten Simulator hatte, ist im Kontext des Crashes eine non-news.

Vielleicht kann für jemanden, der wirklich nur die Überschrift liest, der Eindruck entstehen. Aber der erste Absatz stellt doch schon klar, dass ET als eine von ganz wenigen Fluggesellschaften überhaupt so einen Simulator besitzt und der dritte Abschnitt weist schon darauf hin, dass Boeing für erfahrene Piloten keinen großen Trainingsbedarf gesehen hat.

Wenn Boeing die Risiken von MCAS ausreichend kommuniziert hätte und entsprechende Szenarien in dem Simulator abzubilden gewesen wären, dann hätte ET die Möglichkeit gehabt, ihre Piloten entsprechend zu trainieren und auf den Max-Flügen nur Piloten einzusetzen, die das Simulatortraining schon durchlaufen haben.
 

KniTho

Reguläres Mitglied
01.02.2019
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Umso schlimmer dass ET innerhalb kürzester Zeit 2x Nachrichten richtig stellen muss die ET zu diskreditieren vermögen ....
 
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HDH Aviation

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25.02.2018
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3.886
D-AIEP
Reuters berichtet, dass die Piloten vom American Airlines am Wochenende das Softwareupdate von Boeing ausgiebig im Simulator testen werden. Somit steht einem möglichen EIS am 26. eigentlich nicht mehr viel im Wege.

Die FAA scheint da wohl mitzuspielen.
 

Fare_IT

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06.12.2012
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Farewell City
Reuters berichtet, dass die Piloten vom American Airlines am Wochenende das Softwareupdate von Boeing ausgiebig im Simulator testen werden. Somit steht einem möglichen EIS am 26. eigentlich nicht mehr viel im Wege.

Die FAA scheint da wohl mitzuspielen.

Gott behüte = Piloten testen Software Updates???

Jetzt wird es wirklich gefährlich imho...

Diese öffentliche Meinungsbildung Druck ist wirklich grosser Mist manchmal.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Reuters berichtet, dass die Piloten vom American Airlines am Wochenende das Softwareupdate von Boeing ausgiebig im Simulator testen werden. Somit steht einem möglichen EIS am 26. eigentlich nicht mehr viel im Wege.

Die FAA scheint da wohl mitzuspielen.
Klingt nach Try and Error.

Nein, ich werde keine Flüge mit der Mühle buchen und hoffe auch, dass die EASA da nicht mitspielt.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.247
9.751
Ein Umstand, Meinung - den, die ich mir wiederum uneingeschränkt zu eigen mache - die aber in geradezu absurder Weise der empfundenen Schwarm-Intelligenz / Meinung hier entgegen zu stehen scheint.

Ich teile diese Ansicht ebenfalls.
Die Crux im Falle von MCAS ist meiner Meinung nach, dass (noch) nicht klar ist ob die Piloten das Problem mit den Ihnen in dem Moment zur Verfügung stehenden Informationen erkennen konnten und sie eine bestimmte Prozedur durchführen müssen.
Erschwerend kommt hinzu, dass dieses System das Paradigma von Airbus stillschweigend übernommen hat. Ich stelle in Frage, dass ein 737 Kutscher auch nur im entferntesten damit gerechnet hat, dass hier der FC immer noch eingreift während er stark genug am Steuerhorn zieht. Das entspricht einfach nicht dem was man von einer 737 erwarten würde.
 

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Das Ding wird fliegen... ob wir wollen oder nicht... dafür hängt einfach zuviel Geld dran.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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Gott behüte = Piloten testen Software Updates???Jetzt wird es wirklich gefährlich imho...Diese öffentliche Meinungsbildung Druck ist wirklich grosser Mist manchmal.
Selbstverständlich testen auch Operateure das System auf Ebene eines Systemtests. Je nach System auch schon im Integrationstest. Ich wäre eher erschrocken, wenn keine Piloten involviert wären.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Dazu kommt der langfristige Vertrauensverlust. Boeing hatte schon bei der Dreamlinerentwicklung massive Probleme, dann das max-Desaster. Es dürfte nicht leicht werden, Erstkunden für das neue NMA-Flugzeug zu finden, dessen Programmstart Boeing für nächstes Jahr prüft.

In einer der letzten Flugrevue war ein Artikel über die 767-Tanker. Da scheint es auch überhaupt nicht rund zu laufen und die Air Force ist noch nicht sonderlich glücklich damit. Hingegen sind alle Luftwaffen die den A330MRTT haben wohl recht zufrieden damit...
Bei Boeing scheint es an allen Fronten überhaupt nicht zu laufen.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.376
11.267
irdisch
Die 787 läuft im Verkauf mittlerweile richtig gut und bei der 777 gibt es gerade deren neue Generation mit neuen Triebwerken. Beides integrierte Fly-by-wire-Flugzeuge.