Hat jemand mit Revolut Erfahrungen?

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Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.203
249
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Mir stellt sich eher die Frage, warum die Migration zu ihrer (continental-)europaeischen entity nicht dennoch weiter betrieben wird, sondern, so lese ich die email zumindest, vorerst gestoppt wird. Denn der Brexit wird kommen, nur (wahrscheinlich) etwas spaeter. Ein Signal, dass die Entscheidung zum Brexit zurueckgenommen wird, gibt es nicht.
Zum einen ist ein Revoke nicht wirklich ausgeschlossen, vor allem dann nicht, wenn doch noch ein people's vote kommt und dann dafür gestimmt wird, also kann ein voreiliges Handeln durchaus nichtig werden...

Ich frage mich deshalb, warum Revolut nicht die Zeit nutzt, die Kunden langsam und kontrolliert zu ueberfuehren, anstatt zu spaeterer Zeit moeglicherweise mit unvorhersehbaren Problemen oder Zeitnot konfrontiert zu sein.
... und zum anderen ist sich Revolut ja gar nicht sicher, ob sie wegen der Russland-Affäre ihre litauische Banklizenz überhaupt behalten dürfen. Alle europäischen Kunden jetzt zu migrieren und dann auf einer Banklizenz zu sitzen, die von der Aufsicht weggenommen wird, wäre noch fataler als mit (vorhandener und unstrittiger) britischer E-Lizenz weiter zu arbeiten und notfalls dann über einen Drittanbieter zu passporten (z.B. Currency Cloud). Dann hätte man schnell ein LeuPay-Problem mit eingefrorenen Konten und anderen Mist, der Revolut wirklich schaden würde. Insofern kann ich schon verstehen, dass man die Migration bis auf den letzten Drücker verhindert und die gewonnene Zeit nutzt, um das Lizenz-Problem, das derzeit grad im litauischen Parlament diskutiert wird, zu beheben.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
noch fataler als mit (vorhandener und unstrittiger) britischer E-Lizenz weiter zu arbeiten und notfalls dann über einen Drittanbieter zu passporten (z.B. Currency Cloud)
Currency Cloud hat meines Wissens (und ich habe gerade deren Webseite konsultiert) keine Banklizenz, sondern - genauso wie Revolut - eine britische E-Geld-Lizenz. Ich lese da auch nichts von einer europäischen. Insofern sehe ich nicht, was man da entscheidend "passporten" könnte.
 

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Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.203
249
Currency Cloud hat meines Wissens (und ich habe gerade deren Webseite konsultiert) keine Banklizenz, sondern - genauso wie Revolut - eine britische E-Geld-Lizenz. Ich lese da auch nichts von einer europäischen. Insofern sehe ich nicht, was man da entscheidend "passporten" könnte.
Auf der Webseite von Currency Cloud steht aber auch, dass sie eben genau deswegen ein Office in Amsterdam haben und im November 2018 hat man die nötige EU-Lizenz bei der DNB beantragt. Currency Cloud wär auch schlecht beraten, sich nicht auf einen möglichen No-Deal vorzubereiten, der Hauptgeschäft ist ja grade das Cross-Border-Geschäft und sie werben auch aktiv damit, für britische E-Häuser weiterhin die EU bedienen zu können, wenn diese keine EU-Lizenz haben. Also sollte das für Revolut doch eigentlich ein denkbares Fallback sein. Problem wäre nur, dass man weiterhin mit GB-IBANs agieren müsste. Sollte sich GB bei einem No Deal kurzfristig auch aus dem SEPA-Raum verabschieden (auch wenn das eigentlich bereits vereinbart worden war, es nicht zu tun) hätte man ggf. Probleme mit den eigenen Bankverbindungen bezüglich Einzahlung. Aber dafür bliebe dann auch erst mal die ja eh derzeit gebührenfreien Kreditkarten- und GPay/PayPal-Varianten, also kriegt man sein Geld schon irgendwie noch drauf. Ausgehend geht dann alles (und nicht nur die Daueraufträge) halt über CurrencyCloud via Finnland über die niederländische Lizenz. Nervig - aber immerhin würde das Produkt noch funktionieren.

(Und unabhängig davon bleibt weiterhin die Gefahr, dass Revolut die EU-Lizenz entzogen wird, das war ja auch mein Hauptpunkt. Also warum Risiken eingehen, wenn man von GB aus selbst im schlimmsten Fall das Produkt am Laufen halten kann und innerhalb der EU ggf. jegliche Kontrolle verliert? Ich denke weiterhin, dass das der Grund für Revolut ist, hier so lange wie möglich keinen Kunden-Split vorzunehmen).
 
Zuletzt bearbeitet:

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
Eventuell kann man wieder mit Wirecard o.ä. zusammenarbeiten, die haben ja schlauerweise Wirecard Bank AG (Deutschland) und Wirecard Card Services Ltd (UK)...
Wäre ich skeptisch. Glaube insbesondere nicht, dass die Kunden zu einer anderen Revolut-externen Entität transferiert werden. Aus Risikogesichtspunkten für beide.

Ersten könnte das Compliance-Risiko für Wirecard (zu) hoch sein. Revolut ist ja sowohl von Grösse wie auch Funktion was anderes als irgendwelche Prepaid-Karten.

Zweitens berührte es den Kern der Kundenbeziehung. Auch wenn Revolut ja technisch auf externe Partner zurückgreift, wie ein Legostein-Bauer auf seine Bausteine, denke ich nicht, dass sie die Kundenbeziehung selbst transferieren wollten. Dann wären die Endkunden ja Kunden bei Wirecard, so wie damals die Number-26-Kunden, die nicht zugestimmt haben, auch noch bei Wirecard waren. Das externe rechtliche Risiko dürfte ihnen zu hoch sein.
 

Florian7

Erfahrenes Mitglied
31.07.2015
938
92
SBA
Mir stellt sich eher die Frage, warum die Migration zu ihrer (continental-)europaeischen entity nicht dennoch weiter betrieben wird, sondern, so lese ich die email zumindest, vorerst gestoppt wird. Denn der Brexit wird kommen, nur (wahrscheinlich) etwas spaeter. Ein Signal, dass die Entscheidung zum Brexit zurueckgenommen wird, gibt es nicht.

Ich frage mich deshalb, warum Revolut nicht die Zeit nutzt, die Kunden langsam und kontrolliert zu ueberfuehren, anstatt zu spaeterer Zeit moeglicherweise mit unvorhersehbaren Problemen oder Zeitnot konfrontiert zu sein.

Zum einen ist ein Revoke nicht wirklich ausgeschlossen, vor allem dann nicht, wenn doch noch ein people's vote kommt und dann dafür gestimmt wird, also kann ein voreiliges Handeln durchaus nichtig werden...


... und zum anderen ist sich Revolut ja gar nicht sicher, ob sie wegen der Russland-Affäre ihre litauische Banklizenz überhaupt behalten dürfen. Alle europäischen Kunden jetzt zu migrieren und dann auf einer Banklizenz zu sitzen, die von der Aufsicht weggenommen wird, wäre noch fataler als mit (vorhandener und unstrittiger) britischer E-Lizenz weiter zu arbeiten und notfalls dann über einen Drittanbieter zu passporten (z.B. Currency Cloud). Dann hätte man schnell ein LeuPay-Problem mit eingefrorenen Konten und anderen Mist, der Revolut wirklich schaden würde. Insofern kann ich schon verstehen, dass man die Migration bis auf den letzten Drücker verhindert und die gewonnene Zeit nutzt, um das Lizenz-Problem, das derzeit grad im litauischen Parlament diskutiert wird, zu beheben.

Der Fairness halber sei erwähnt, dass ich obigen, von dir zitierten Beitrag am 11.04 schrieb. Damals war eben noch nicht (öffentlich) bekannt, dass sich das litauische Parlament mit Revolut beschäftigen wird.
Sollte Revolut es bereits damals bekannt gewesen sein, würde es deren Verhalten erklären, für uns als Außenstehende ist eine Argumentation damit für mich aber eher hindsight bias. Als Außenstehende war und das damals noch nicht bekannt, jetzt damit zu argumentieren, erfordert zumindest, es in den entsprechenden Kontext zu setzen.

Dein erster Punkt mag ebenfalls stimmen. Aber worauf bereitest du dich denn als Unternehmer wirklich vor? Doch wohl auf den wahrscheinlichsten und, von den Auswirkungen auf dein Unternehmen gesehen, wirkmächstigsten Fall vor. Und das ist meiner Ansicht nach Brexit mit einem verlassen des EU-Binnenmarktes. Das mag Ende des Sommers wieder anders aussehen. Aber zum Zeitpunkt, als ich den Beitrag geschrieben habe, ist gerade über mehrere Möglichkeiten im Parlament abgestimmt worden und, soweit ich mich erinnere, hat ein erneutes Votum die zweitwenigsten Stimmen erhalten. Zudem sowohl UK- als auch Eu-Vertreter stets betont haben/ betonen, dass es zum Brexit kommt.

Bis zum 11.04 ist May auch noch nicht auf Corbyn zugegangen, dessen Partei ja einen Verbleib im europäischen Wirtschaftsraum anstrebt. Also auch hier würde ich nach oben verweisen.

Dein Beitrag ist aus meiner Sicht nicht falsch. Aber basiert eben auf Wissen, dass mir damals noch nicht zur Verfügung stand. Dennoch stelle ich mir die Frage weiterhin, denn, wie ein anderer User bereits schrieb, würde sich Litauen total lächerlich machen, wenn man plötzlich rein wegen des Verdachts die Banklizenz wieder entzöge. Dann hätte das Werben um Fintechs zuvor alles nichts gebracht. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass die Lizenz entzogen wird, sollte da keine andere Verbindung als die ohnehin bekannte zu Russland bestehen.
 

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Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.203
249
Der Fairness halber sei erwähnt, dass ich obigen, von dir zitierten Beitrag am 11.04 schrieb. Damals war eben noch nicht (öffentlich) bekannt, dass sich das litauische Parlament mit Revolut beschäftigen wird.
Sollte Revolut es bereits damals bekannt gewesen sein, würde es deren Verhalten erklären, für uns als Außenstehende ist eine Argumentation damit für mich aber eher hindsight bias. Als Außenstehende war und das damals noch nicht bekannt, jetzt damit zu argumentieren, erfordert zumindest, es in den entsprechenden Kontext zu setzen.
Also dass das litauische Parlament über einen Entzug der Lizenz für Revolut debattieren wird, war schon im Februar bekannt (ich war da nur noch stiller Mitleser hier, sonst hätte ich damals vermutlich schon darauf geantwortet, bin erst seit kurzem angemeldet). Natürlich wusste Revolut darüber Bescheid. Die ersten Kritiken kamen ja im Januar und der Parlamentsabgeordnete Stasys Jakeliūnas hatte sich dann im Februar kritisch dazu geäußert und es für April auf die Tagesordnung gesetzt. Das war dann eben diese Woche. Darüber berichtet wurde eigentlich auch recht breit. Spontan fällt mir der Artikel im Februar im Telegraph ein oder im März bei Finews. Also nichts neues und erklärt für mich Revoluts Handeln hier.

Dein erster Punkt mag ebenfalls stimmen. Aber worauf bereitest du dich denn als Unternehmer wirklich vor? Doch wohl auf den wahrscheinlichsten und, von den Auswirkungen auf dein Unternehmen gesehen, wirkmächstigsten Fall vor. Und das ist meiner Ansicht nach Brexit mit einem verlassen des EU-Binnenmarktes. Das mag Ende des Sommers wieder anders aussehen. Aber zum Zeitpunkt, als ich den Beitrag geschrieben habe, ist gerade über mehrere Möglichkeiten im Parlament abgestimmt worden und, soweit ich mich erinnere, hat ein erneutes Votum die zweitwenigsten Stimmen erhalten. Zudem sowohl UK- als auch Eu-Vertreter stets betont haben/ betonen, dass es zum Brexit kommt.
Verstehe deinen Punkt hier nicht wirklich: Genau das macht doch Revolut. Bis zur Verschiebung haben sie alles für No-Deal vorbereitet und nur noch gewartet, ob es passiert. Man hat z.b. auch die Identifikationen auf EU-Standard gebracht (Stichwort: Führerschein).
Dein Text hier war doch die Antwort von Revolut darauf, dass der Brexit am 10.04. abgeblasen wurde und eine Verlängerung bis zum 31. Oktober vereinbart wurde. Die Abstimmungen im Parlament, die du meintest, waren die Woche davor (naja, faktisch alle Wochen davor, aber halt nicht mehr am 11.04.). Ab dem 11.04. gingen nämlich fast alle Parlamentarierer direkt in den Osterurlaub und Revolut verkündete, dass sie die Migration eben nicht fortsetzen würden, weil ja nun der Verbleib bis mindestens Oktober vereinbart wurde - und damit auch der SEPA-Verbleib.

Also: Brexit war bereits um mehr als 6 Monate verschoben, gleichzeitig ist die Lizenz in Lithauen in Gefahr. Da würde ich auch erst mal auf Stop drücken.

Bis zum 11.04 ist May auch noch nicht auf Corbyn zugegangen, dessen Partei ja einen Verbleib im europäischen Wirtschaftsraum anstrebt. Also auch hier würde ich nach oben verweisen.
Nein, das Treffen von May mit Corbyn fand am 03.04. statt. Sie wollte ja um jeden Preis die Verlängerung verhindern, die sie dann (nachdem Labour nicht gut genug mitgespielt hat) am 10.04. beantragen musste. Seit dem 11.04. passierte in Großbritannien diesbezüglich nicht mehr viel, die machen alle Ferien.

Dein Beitrag ist aus meiner Sicht nicht falsch. Aber basiert eben auf Wissen, dass mir damals noch nicht zur Verfügung stand.
Ich glaube, du bringst hier rückwirkend Daten durcheinander. Der Brexit wurde am 10.04. auf Oktober verschoben, genau das stand in der E-Mail von Revolut (wenn auch verballhornt) und sie haben die Migration durchaus vorangetrieben, genau bis klar war, dass er nicht am 11.04. stattfindet und sie damit mehr Zeit haben, erst mal ihr Problem in Litauen zu fixen, bevor sie in eine gesperrte Bank reinmigrieren.

Übrigens wäre der No-Deal ja wirklich das einzige risikoreiche Szenario hier. Wird das Withdrawal Agreement doch noch unterzeichnet, z.B. im Oktober dann, bleibt SEPA ja für die Übergangszeit auch noch erhalten und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit sogar auch darüber hinaus. Auch in dem Fall könnte Revolut weiter über ihre GB E-Money-Lizenz in die EU hinein passporten, selbst dann, wenn GB völlig ausgetreten ist und SEPA nicht irgendwann widerruft (und eigentlich wollen die das nicht, weil deren Banking-Industrie davon ohnehin ziemlich abhängig ist).

Dennoch stelle ich mir die Frage weiterhin, denn, wie ein anderer User bereits schrieb, würde sich Litauen total lächerlich machen, wenn man plötzlich rein wegen des Verdachts die Banklizenz wieder entzöge. Dann hätte das Werben um Fintechs zuvor alles nichts gebracht. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass die Lizenz entzogen wird, sollte da keine andere Verbindung als die ohnehin bekannte zu Russland bestehen.
Das denke ich übrigens auch. Jetzt müsste schon ein handfester Skandal aufgedeckt werden, damit Litauen hier aktiv wird. Andererseits ist sowas halt auch schon hin und wieder mal passiert, grad auch in der Fintech-Szene, siehe LeuPay. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Xer0

Erfahrenes Mitglied
25.01.2018
1.655
56
HAJ
Funktioniert eure Revolut maestro noch in GPay?

Meine lässt sich nicht hinzufügen, auch nicht per Web Ui.
 

spawn2056

Reguläres Mitglied
08.02.2018
25
5
Die Autorisierung per App ist Fehlgeschlagen, per SMS hat es eben dann doch geklappt. Also ja, sie lässt sich hinzufügen, habe aber noch keine Zahlung getestet.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
Sollte sich GB bei einem No Deal kurzfristig auch aus dem SEPA-Raum verabschieden (auch wenn das eigentlich bereits vereinbart worden war, es nicht zu tun) hätte man ggf. Probleme mit den eigenen Bankverbindungen bezüglich Einzahlung. Aber dafür bliebe dann auch erst mal die ja eh derzeit gebührenfreien Kreditkarten- und GPay/PayPal-Varianten, also kriegt man sein Geld schon irgendwie noch drauf.
Ich seh das Problem nicht. Und vor allem nicht, wieso man viel kostspieliger aber eben auch betragsmässig limitierter über Kreditkarten einzahlen „müsse“. Es genügt ein einfaches Sammelkonto irgendwo im SEPA-Raum. Das sollte keine grosse Übung das irgendwo zu finden - wenn sie es nicht bereits schon haben.

Also warum Risiken eingehen, wenn man von GB aus selbst im schlimmsten Fall das Produkt am Laufen halten kann und innerhalb der EU ggf. jegliche Kontrolle verliert? Ich denke weiterhin, dass das der Grund für Revolut ist, hier so lange wie möglich keinen Kunden-Split vorzunehmen).
Zumindest nicht, bevor der Brexit definitiv Sache ist.

Übrigens wäre der No-Deal ja wirklich das einzige risikoreiche Szenario hier. Wird das Withdrawal Agreement doch noch unterzeichnet, z.B. im Oktober dann, bleibt SEPA ja für die Übergangszeit auch noch erhalten und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit sogar auch darüber hinaus. Auch in dem Fall könnte Revolut weiter über ihre GB E-Money-Lizenz in die EU hinein passporten, selbst dann, wenn GB völlig ausgetreten ist und SEPA nicht irgendwann widerruft
...bis zum Ende der Übergangszeit Mitte 2020 - danach steht der Passporting-Zugang in den Sternen (dachte ich).
 

unregistered

Erfahrenes Mitglied
24.04.2019
1.203
249
Ich seh das Problem nicht. Und vor allem nicht, wieso man viel kostspieliger aber eben auch betragsmässig limitierter über Kreditkarten einzahlen „müsse“. Es genügt ein einfaches Sammelkonto irgendwo im SEPA-Raum. Das sollte keine grosse Übung das irgendwo zu finden - wenn sie es nicht bereits schon haben.
Stimmt, auch das haben sie ja bereits. Mindestens über die Kooperation mit der Credit Suisse wäre ja schon ein SEPA-fähiges Verrechnungskonto verfügbar, selbst wenn das dann in der Schweiz lägen sollte. Was aber dabei definitiv wegfallen würde, wäre die Lastschriftmöglichkeit bzw. SEPA Direct Debit.

...bis zum Ende der Übergangszeit Mitte 2020
Nicht Mitte sondern 31. Dezember 2020.

- danach steht der Passporting-Zugang in den Sternen (dachte ich).
Naja, sofern das WA unterzeichnet und dann verhandelt wird, wären beide Parteien schön dämlich, wenn sie SEPA nicht beibehalten. Dafür müsste GB auch nichtmal im EEA bleiben, das steht nach Prüfung auch Drittländern offen. Aber natürlich ist dabei (und gerade bei GBs derzeitiger Lage) tatsächlich noch nichts gesagt. Aber auch hierbei gilt: Es gäbe noch 1,5 Jahre ab Brexit Zeit für eine mögliche Migrierung. Risiko ist und bleibt halt der No-Deal mit sofortigem Verlust von Passporting. Wenn also im Oktober wieder alles auf eine Karte gesetzt wird, dann wird halt Revolut das gleiche nochmal machen wie März - zumindest falls die Litauen-Lizenz bis dahin noch gültig ist. Und falls nicht, die anderen erwähnten Lösungen als Zwischenlösung, bis eine neue EU-Lizenz oder ein EU-Partner wieder SEPA-fähige IBANs liefern kann...
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
Nicht Mitte sondern 31. Dezember 2020.
Stimmt, Ende 2020.

Naja, sofern das WA unterzeichnet und dann verhandelt wird, wären beide Parteien schön dämlich, wenn sie SEPA nicht beibehalten.
Das bestärkt irgendwie meinen Eindruck von gestern - denn ich hatte bei deinem gestrigen Post schon irgendwie den Eindruck, dass du SEPA mit Passporting-Möglichkeit gleichsetzt:

bleibt SEPA ja für die Übergangszeit auch noch erhalten und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit sogar auch darüber hinaus. Auch in dem Fall könnte Revolut weiter über ihre GB E-Money-Lizenz in die EU hinein passporten, selbst dann, wenn GB völlig ausgetreten ist und SEPA nicht irgendwann widerruft (und eigentlich wollen die das nicht, weil deren Banking-Industrie davon ohnehin ziemlich abhängig ist).
Meines Erachtens und Wissens hat das eine mit dem anderen nur begrenzt etwas zu tun, sondern ist unabhängig voneinander zu betrachten.

Das Paradebeispiel dafür hast du quasi schon vorweggenommen, nämlich die Schweiz. Deren Finanzdienstleister können - trotzdem das Land SEPA-Land ist - eben nicht einfach in die EU rein „passporten“.
 
Zuletzt bearbeitet:

blntel

Reguläres Mitglied
02.12.2011
41
2
Stimmt, auch das haben sie ja bereits. Mindestens über die Kooperation mit der Credit Suisse wäre ja schon ein SEPA-fähiges Verrechnungskonto verfügbar, selbst wenn das dann in der Schweiz lägen sollte. Was aber dabei definitiv wegfallen würde, wäre die Lastschriftmöglichkeit bzw. SEPA Direct Debit.

SEPA hat nichts mit "passporten" zu tun. Du hast vermutlichbein SEPA-Konto, darfst aber ohne Lizenz weder als E-Geld-Finanzdienstleister noch als Bank in der EU operieren, auch wenn Du vermutlichnin der EU wohnst. Revolut hat in UK eine E-Geld-Lizenz. Solange UK in der EU ist, gilt diese Lizenz auch in anderen EU/EWR Ländern. Sobald UK nicht mehr in der EU ist, gilt die Lizenz noch in UK (für Revolut-Kunden mit Wohnsitz in UK), aber nicht mehr in anderen EU/EWR-Ländern. Damit darf Revolut keine E-Geld-Dienstleistungen mehr an Kunden mit Wohnsitz in EU/EWR anbieten und die Kundenbeziehungen sind umgehend zu beenden (mit der Frist, die die EU-Regierungen erlauben, ohne Übergangs-Frist dann zum Datum des Austritts), da Revolut die Genehmigung fehlt in EU/EWR ein Geschäft zu betreiben. Sollte Revolut aber eine E-Geld-Lizenz oder eine Banklizenz von einem EU-Land erhalten, kann Revolut die Kunden an die Tochter mit Lizenz übertragen.

Das ist wie bei Airlines. British Airways hat auch nach einem Austritt des UK aus der EU noch Flugzeuge. Ob sie damit aber noch Passagiere von London nach Berlin oder von Madrid nach Barcelona transportieren darf, ist eine völlig andere Frage. Genauso, wie zu klären ist, ob Dein deutscher Führerschein in UK eine gültige Fahrerlaubnis nach dem Austritt darstellt oder ob das UK weiterhin Deinen Schul-/Ausbildungs-/Uniabschluss anerkennt. Im Standardfall fallen auch hier die gegenseitigen Anerkennungen weg.
 
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marima

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
304
7
Damit darf Revolut keine E-Geld-Dienstleistungen mehr an Kunden mit Wohnsitz in EU/EWR anbieten und die Kundenbeziehungen sind umgehend zu beenden (mit der Frist, die die EU-Regierungen erlauben, ohne Übergangs-Frist dann zum Datum des Austritts), da Revolut die Genehmigung fehlt in EU/EWR ein Geschäft zu betreiben.
Bist du dir sicher, dass Revolut die Kundenbeziehungen beenden muss?
Es darf doch lediglich das Angebot nicht mehr an EU-Kunden explizit ausrichten.

Ich kann ja auch zu einer Bank in Ghana gehen und dort ein Konto eröffnen. Diese Bank braucht keine Genehmigung innerhalb der EU um mich als Kunden zu akzeptieren.

Soweit ich es verstanden habe, kommt es beim Passporten darauf an, an wen die Dienstleistung gerichtet ist. Ist es an EU-Bürger explizit gerichtet und wird entsprechend Werbung gemacht, so benötigt man eine Lizenz innerhalb der EU.
Ist das Angebot nicht explizit an EU-Bürger gerichtet und ich als Bürger muss aktiv an das Unternehmen heran treten, so benötigt es keine EU-Lizenz und muss auch nicht entsprechend passporten.
Ist aber bisher lediglich meine Auffassung von Passporten. Kann mich auch irren.

Aber dementsprechend könnte Revolut ja auch einfach sagen, dass sie keine neuen EU-Kunden mehr aufnehmen und somit die Dienleistung nicht mehr an EU-Kunden explizit ausrichten.
 
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Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.993
212
Gilt das auch für die Revolut Master (und Maestro?)? Wurde seither jemandem mit einer solchen DCC "angeboten"?
Vor 2 Tagen in Polen versuchte mir mir ein Restaurant DCC anzudrehen. Da ich vorher den Betrag über XE ausgerechnet hatte habe ich mich geweigert den knapp 10% schlechteren Kurs zu akzeptieren. Dann ging Zahlung in Zloty plötzlich.
 

blntel

Reguläres Mitglied
02.12.2011
41
2
hm, gutes Argument, jetzt stosse ich an meine Grenzen ;) Ich hatte es angenommen, da ich mal ein Entropay-Konto mit Registrierungsadresse ausserhalb der EU hatte und das Konto 2018 seitens Entropay geschlossen wurde. Anscheinend war aber Visa hierfür der Grund, da Visa ihnen verboten hat, virtuelle Kreditkarten an Kunden ausserhalb der EU/EWR auszustellen oder weiter zu betreiben. Das galt auch für bestehende Kunden:

Entropay | Changes to Supported Countries

Allerdings hatte Entropay wohl auch diverse andere Probleme, vielleicht wäre es bei Revolut ja anders.

Bist du dir sicher, dass Revolut die Kundenbeziehungen beenden muss?
Es darf doch lediglich das Angebot nicht mehr an EU-Kunden explizit ausrichten.
Ich kann ja auch zu einer Bank in Ghana gehen und dort ein Konto eröffnen. Diese Bank braucht keine Genehmigung innerhalb der EU um mich als Kunden zu akzeptieren.
 
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Wenigflieger2000

Erfahrenes Mitglied
29.06.2015
1.329
376
[...] Anscheinend war aber Visa hierfür der Grund, da Visa ihnen verboten hat, virtuelle Kreditkarten an Kunden ausserhalb der EU/EWR auszustellen oder weiter zu betreiben. Das galt auch für bestehende Kunden:

Entropay | Changes to Supported Countries

Allerdings hatte Entropay wohl auch diverse andere Probleme, vielleicht wäre es bei Revolut ja anders.
Genau dieses Problem hatte Revolut doch auch schon einmal mit den Schweizern, die vorübergehend keine Karten mehr nutzen konnten, aber das Konto an sich behalten haben.
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
da ich mal ein Entropay-Konto mit Registrierungsadresse ausserhalb der EU hatte und das Konto 2018 seitens Entropay geschlossen wurde. Anscheinend war aber Visa hierfür der Grund, da Visa ihnen verboten hat, virtuelle Kreditkarten an Kunden ausserhalb der EU/EWR auszustellen oder weiter zu betreiben. Das galt auch für bestehende Kunden
(...)
Allerdings hatte Entropay wohl auch diverse andere Probleme, vielleicht wäre es bei Revolut ja anders.
...oder auch nicht. ;)

Revolut hatte, ich glaube 2016, quasi denselben Fall: Da hatte ein Partner (Paysafe?) Revolut-Karten an Schweizer ausgestellt - die haben sie dann mit weniger als 48 Stunden Vorankündigung kurzerhand deaktiviert. Nur waren es da eben Mastercards.

Ich weiss allerdings nicht, ob dies eine vertragliche Änderung war - oder ob jemand erst nachträglich gemerkt hat, dass die Schweiz kein EWR-Land ist. Die Konten liefen allerdings weiter, nur dann eben ohne Karten.


EDIT: Wenigflieger2000 ist mir zuvorgekommen ;)
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.251
9.755
Vor 2 Tagen in Polen versuchte mir mir ein Restaurant DCC anzudrehen. Da ich vorher den Betrag über XE ausgerechnet hatte habe ich mich geweigert den knapp 10% schlechteren Kurs zu akzeptieren. Dann ging Zahlung in Zloty plötzlich.

Das ist die Pest! An praktisch allen Kartenterminals wird mir mittlerweile als Standard EUR als Währung vorausgewählt. In Zürich am Flughafen hätte ich letzte Woche beinahe in Euro anstatt in CHF bezahlt. Natürlich zu einem miserablen Kurs im Vergleich - selbst mit einer VISA...
 
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Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.152
760
In Zürich am Flughafen hätte ich letzte Woche beinahe in Euro anstatt in CHF bezahlt. Natürlich zu einem miserablen Kurs im Vergleich
Wieviel denn?

Das letzte mal, das ich gerechnet habe, war der Kurs (ich glaube von SIX) mit um die 2,8%, glaube ich, durchaus "fair". Natürlich für die allermeisten auslandseinsatzentgeltfreien Karten teurer als die Konvertierung via Karte, aber keine "Abzocke".
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
10.251
9.755
Wieviel denn?

Das letzte mal, das ich gerechnet habe, war der Kurs (ich glaube von SIX) mit um die 2,8%, glaube ich, durchaus "fair". Natürlich für die allermeisten auslandseinsatzentgeltfreien Karten teurer als die Konvertierung via Karte, aber keine "Abzocke".

Gute Frage. Ich habe es mir nicht genau gemerkt aber die von dir genannte Prozentzahl könnte ungefähr hinkommen.
2,8% vs. 0% empfinde ich schon durchaus als Abzocke wenn man sich überlegt, dass man als Anbieter hier quasi höchstens das Währungsrisiko abzudecken hat. Da fände ich 0,5% wie Revolut sie an Wochenenden nimmt halbwegs fair, alles andere finde ich indiskutabel.
Geht man von den momentan üblichen 1,75% AEG aus ist es immer noch 1% oben drauf. So heftig ändert sich der Währungskurs fast nie in kurzer Zeit...
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.795
4.632
Gute Frage. Ich habe es mir nicht genau gemerkt aber die von dir genannte Prozentzahl könnte ungefähr hinkommen.
2,8% vs. 0% empfinde ich schon durchaus als Abzocke wenn man sich überlegt, dass man als Anbieter hier quasi höchstens das Währungsrisiko abzudecken hat. Da fände ich 0,5% wie Revolut sie an Wochenenden nimmt halbwegs fair, alles andere finde ich indiskutabel.
Geht man von den momentan üblichen 1,75% AEG aus ist es immer noch 1% oben drauf. So heftig ändert sich der Währungskurs fast nie in kurzer Zeit...

Man will nicht ein Risiko abdecken, sondern man will Geld verdienen.
 
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