VW war Vorsatz (auch wenn nicht ganz klar, auf welcher Ebene genau).
Hier haben wir einen Fehler. Boeing hat keine Interesse daran, unsichere Flugzeuge zu bauen.
Naja, in beiden Fällen wurden die Zulassungsbehörden getäuscht und das geschieht nicht nur fahrlässig. VW hat vorsätzlich eine Software eingebaut, welche die Umweltvorschriften auf dem Prüfstand einhält und hat verschwiegen, dass durch diese im regulären Betrieb die Umwelt weit mehr belastet wird. Boeing hat vorsätzlich eine Software eingebaut, welche bei Testflügen scheinbar Sicherheit (Stall) gibt und hat verschwiegen, dass diese weit mehr eingreift und somit im regulären Betrieb die Sicherheit gefährdet.
Das ist nicht soweit voneinander weg.
Der eingetretene Schaden, bei VW für die Umwelt, bei Boeing über 340 Tote, könnte auf einen Eventualvorsatz zurückzuführen sein, sprich Profit first und das Schicksal der Menschen und der Umwelt war ihnen egal.
Die Frage ist natürlich, wie wahrscheinlich jeweils der Schadenseintritt von den einzelnen handelnden Personen angesehen wurde, das macht den Unterschied Eventualvorsatz zur groben Fahrlässigkeit.
Bei VW gab es schon Urteile nach §826 BGB (vorsätzliche sittenwidrige Schädigung des Kunden), bei Boeing wird es die natürlich eher nicht geben, weil das BGB in den USA keine Geltung hat. Boeing ist zwar einen Tick mehr auf der Seite der groben Fahrlässigkeit, dafür ist der Schaden deutlich höher (man wird hier größere Sorgfaltsanforderungen stellen), da man ein Fahrzeug instandsetzen kann, einen toten Menschen hingegen nicht
Dass Piloten in so einer Situation oft nicht in der Lage sind, das Problem zu erkennen und zu beherrschen, war nicht absehbar.
Wenn man vorsätzlich weder richtig dokumentiert noch allerkleinste Sicherheitsmaßnahmen wie Redundanz wegläßt und dabei massive Eingriffe in die Steuerung zuläßt, kann man vernünftigerweise schon mit Unfällen rechnen. Da können auch die Piloten nichts dafür, denn das Standardverfahren hat eben
nicht auf der höchsten Eskalationsstufe (Strom aus) funktioniert. Dann zu sagen, ja vielleicht hättet ihr die Stufe davor nutzen können und dann doch ganz schnell eskalieren können, exkulpiert Boeing ganz sicher nicht. Man kann auch nicht vom Fahrzeuglenker erwarten, dass er in einer Rechtskurve den Blinker links setzen muss, damit eine defekte ESP Software sich ausschaltet (jaja, stets der Autovergleich ... ).
Im Übrigen hat Boeing wohl noch weitere Schoten gebaut:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...ile-in-737-jets-faa-mitteilung-a-1270472.html
Fehlerhafte Teile, 10 Tage Frist.
Sonst besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass auch die NG Flotte gegroundet wird, wenn sie die Frist nicht einhalten.
Wenn man jetzt davon spricht, dass Boeing nicht nur Saftläden (Tomate

) im Flugzeug einrichtet, sondern selber einer ist, dann dürfte diese Einschätzung nach allem, was jetzt bekannt wurde, sicher nicht ungerecht sein.