10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
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Ist doch mal ein neuer Ansatz, um Flughäfen gegeneinander auszuspielen, die bislang zumindest davon ausgehen konnten, dass Ryanair wegen zulaufender Flieger irgendwo weiter wachsen muss. So kann jetzt Ryanair das Spiel "die letzten beißen die Hunde" spielen und so die Scharniere der Flughafentresore verbal ölen.
Sehe ich etwas anders. Selbst ein MOL (als Synonym für Ryan) wird betriebswirtschaftliche Fakten wie Auslastung, Kosten und Erträge in seine Entscheidung einfließen lassen. Er wird das schließen, was eh auf seiner Liste steht. Alles andere ist weniger gut für ein Unternehmen.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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Sehe ich etwas anders. Selbst ein MOL (als Synonym für Ryan) wird betriebswirtschaftliche Fakten wie Auslastung, Kosten und Erträge in seine Entscheidung einfließen lassen. Er wird das schließen, was eh auf seiner Liste steht. Alles andere ist weniger gut für ein Unternehmen.

Das eine schließt das andere nicht aus. Für Ryanair sind "nicht existente" oder gar "negative" (durch Marketingzuschüsse etc.) Flughafengebühren existenzieller Teil der Kosten ->

Ist doch mal ein neuer Ansatz, um Flughäfen gegeneinander auszuspielen, die bislang zumindest davon ausgehen konnten, dass Ryanair wegen zulaufender Flieger irgendwo weiter wachsen muss. So kann jetzt Ryanair das Spiel "die letzten beißen die Hunde" spielen und so die Scharniere der Flughafentresore verbal ölen.
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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Mal unabhängig vom aktuellen Fall: Wer zahlt die vielen Ausfälle eigentlich? Ist das unternehmerisches Risiko des Kunden, der ein fehlerhaftes Produkt erworben hat? Oder haftet der Hersteller, der sich noch dazu grob fahrlässig verhalten hat, für die Verdienstausfälle des Kunden? Pauschal wird die Frage nicht zu beantworten sein, aber vielleicht tendenziell...
 

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31.08.2013
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LEJ
Mal unabhängig vom aktuellen Fall: Wer zahlt die vielen Ausfälle eigentlich? Ist das unternehmerisches Risiko des Kunden, der ein fehlerhaftes Produkt erworben hat? Oder haftet der Hersteller, der sich noch dazu grob fahrlässig verhalten hat, für die Verdienstausfälle des Kunden? Pauschal wird die Frage nicht zu beantworten sein, aber vielleicht tendenziell...
Es wird auf die einzelnen Verträge und deren sicherlich unterschiedliche Inhalte ankommen.
Noch gilt die Vertragsfreiheit. Boeing wird die entsprechenden notwendigen Rückstellungen bilden und abwarten, was dann noch kommt.
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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Es wird auf die einzelnen Verträge und deren sicherlich unterschiedliche Inhalte ankommen.
Noch gilt die Vertragsfreiheit. Boeing wird die entsprechenden notwendigen Rückstellungen bilden und abwarten, was dann noch kommt.
Das stelle ich mir doch sehr schwierig vor. Wenn Boeing für alle Todesfälle, den Verdienstausfall der Airlines, Wetleases, Kompensationszahlungen und andere direkten und indirekten Kosten aufkommen muss, dann werden sie in den nächsten Jahrzehnten keine Dividenden mehr ausschütten und wohl zusperren können.
 

paradox

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01.08.2017
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Das stelle ich mir doch sehr schwierig vor. Wenn Boeing für alle Todesfälle, den Verdienstausfall der Airlines, Wetleases, Kompensationszahlungen und andere direkten und indirekten Kosten aufkommen muss, dann werden sie in den nächsten Jahrzehnten keine Dividenden mehr ausschütten und wohl zusperren können.

Da sagt der Börsenkurs aber etwas anderes...
 

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31.08.2013
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Das stelle ich mir doch sehr schwierig vor. Wenn Boeing für alle Todesfälle, den Verdienstausfall der Airlines, Wetleases, Kompensationszahlungen und andere direkten und indirekten Kosten aufkommen muss, dann werden sie in den nächsten Jahrzehnten keine Dividenden mehr ausschütten und wohl zusperren können.

Nö, siehe auch VW. Wie viele MRD hatten die mal locker machen können?

Es ist nicht mal ein kleines Puzzlespiel und eine nach Einzelvertrag bezogene Addition und Multiplikation. Es wird auch nicht nur ein Kaufmann mit Taschenrechner da sitzen.
 

ollifast

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04.07.2018
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Das stelle ich mir doch sehr schwierig vor. Wenn Boeing für alle Todesfälle, den Verdienstausfall der Airlines, Wetleases, Kompensationszahlungen und andere direkten und indirekten Kosten aufkommen muss, dann werden sie in den nächsten Jahrzehnten keine Dividenden mehr ausschütten und wohl zusperren können.

Das hängt von den Umständen ab:
- Die Todesfälle fallen nicht unter Punitive Damages, da werden sie auch versuchen, sich billig rauszukaufen, Motto: Abfindung annehmen oder die Verfahren werden ins Ausland verwiesen.
- Bei dem Verdienstausfall wird es vertragliche Regelungen geben und m.W. nach Versicherungen.

hingegen:
- Dramatisch wird es, wenn sie in angemessener Zeit keine neue Zulassung erhalten, weil dann gehen 387 x ca. 100 Mio. $ in die Rückabwicklung, plus weiterhin gebaute Exemplare. Da gehen dann mal ganz schnell 40 Mrd. $ über den Jordan. (n) Deswegen würde Boeing zwar nicht aufgelöst, dazu sind sie "too big to fail", insbesondere für das US Militär, aber zwischen Staatshilfe und Chapter 11 wäre dann alles drin. Wahrscheinlich würde dann eine Horde Aktionäre hinter der aktuellen Unternehmensführung herlaufen, mindestens um faule Eier und Tomaten zu entsorgen, ich hab mir aber sagen lassen, dass in den USA aufgrund laxer Gesetzgebung auch Schrotflinten gefüllt mit Pfeffer, Salz und Scherben durchaus verfügbar sind :eek:
 

freddie.frobisher

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23.04.2016
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- Dramatisch wird es, wenn sie in angemessener Zeit keine neue Zulassung erhalten, weil dann gehen 387 x ca. 100 Mio. $ in die Rückabwicklung, plus weiterhin gebaute Exemplare. Da gehen dann mal ganz schnell 40 Mrd. $ über den Jordan. (n) Deswegen würde Boeing zwar nicht aufgelöst, dazu sind sie "too big to fail", insbesondere für das US Militär, aber zwischen Staatshilfe und Chapter 11 wäre dann alles drin. Wahrscheinlich würde dann eine Horde Aktionäre hinter der aktuellen Unternehmensführung herlaufen, mindestens um faule Eier und Tomaten zu entsorgen, ich hab mir aber sagen lassen, dass in den USA aufgrund laxer Gesetzgebung auch Schrotflinten gefüllt mit Pfeffer, Salz und Scherben durchaus verfügbar sind :eek:
Plus: Wenn die Max in absehbarer Zeit nicht mehr fliegen wird, werden auch keine mehr verkauft. Entweder man vertröstet die Kundschaft mit günstigen NGs, oder man verliert die Cash Cow des Unternehmens. So schlimm wird's wohl nicht kommen, auf 2019 würde ich momentan aber nicht viel wetten.
 

ek046

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29.05.2013
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Weitere 5.000 gestrichende Flüge.. das ist eine Hausnummer!

Bemerkenswert hierzu finde ich allerdings: "2. Quartal 2019 - United Airlines verdoppelt Gewinn trotz 737-Max-Ausfall"

Quelle: https://www.aero.de/news-32078/United-Airlines-verdoppelt-Gewinn-trotz-737-Max-Ausfalls.html
 
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nacho.gll

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10.03.2017
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Leoben, AUT
Man kann aus einer Not auch eine Tugend machen. Da werden halt ein paar Manager ihr Streckennetz evaluieren und eventuell feststellen, dass man zum Provinzflughafen Hintertupfingen nur 4 und nicht 6 tägliche Verbindungen braucht. Oder, dass man Oberpodgoria eigentlich nur noch aus Prestige anfliegt und auf der Strecke eh kein Geld zu verdienen ist. Man kann u.U. Personalengpässe in den Sommerspitzen abfangen indem man seltener mit größeren Maschinen fliegt. LCC, allen voran FR werden halt die schwächsten Glieder aus ihrer Kette entfernen. Und vielleicht werden ein paar Airlines feststellen, dass Wachstum nur um des Wachstums Willen nicht das Gelbe vom Ei ist und man sich auch gesund- bzw. gesünderschrumpfen kann oder man setzt für eine Zeit das Wachstum aus und verbessert was bereits da ist.
 
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vapianojunkie

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15.01.2014
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MUC
Bemerkenswert hierzu finde ich allerdings: "2. Quartal 2019 - United Airlines verdoppelt Gewinn trotz 737-Max-Ausfall"

Quelle: https://www.aero.de/news-32078/United-Airlines-verdoppelt-Gewinn-trotz-737-Max-Ausfalls.html

Auf Quartalsebene kannst du das easy durch entsprechende Bilanzpolitik und -effekte schön aussehen lassen. Hier ne vertraglich vereinbarte Konventionalstrafe als Forderung gegen Boeing verbucht (egal ob die später wegverhandelt wird), dort einige abgeschriebene Flugzeuge weiter betrieben statt neue Maschinen einzusetzen. Dazu hat man durch den kurzfristigen Kapazitätsausfall wahrscheinlich auch einen Preiseffekt. Als die AB-Kapazität weg war, gingen bei LH die Preise auch durch die Decke.
 
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wideroe

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13.01.2011
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Boeings Produktion der 737NG ist nun eingestellt. Die letzte 737NG ist heute vom Band gerollt...

Airbus baut hingegen weiter CEO und NEO, trotz früherem Programmstart.

Quelle: https://www.aero.de/news-32076/Boeing-baut-die-letzte-737-NG.html

Wenn Boeing noch Orders für die NG hätte, würde man wohl auch noch welche bauen. Die interessante Frage ist dann wohl warum eigentlich Airbus noch soviele CEO-Orders zu bedienen hat. Ist der CEO so viel besser als die NG? Oder hat der NEO weniger Vorsprung vor der CEO-Variante als eine MAX vor einer NG?
 

libertad

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03.08.2016
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M

Mcflyham

Guest
Wenn die NEOs funktionieren, haben sie einen großen Vorsprung zu den NEOs. Aber sie haben noch nicht die Zuverlässigkeit.
Problem bei der NEO-Produktion war auch die Verfügbarkeit der Zulieferteile, insbesondere der PW-Triebwerke. Wer also kurzfristiger einen Flieger haben wollte, hatte daher bessere Karten bei den CEOs (deshalb hat u.a. auh LH noch ein paar CEOs "nachbestellt").

Edit: Da war einer (teilweise) schneller :D
 

bonkers

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19.03.2011
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Boeing muss Milliarden abschreiben und wird dafür mit einem 2% Kursplus belohnt. Entweder der Großteil der Anleger hat keine Ahnung was da noch auf Boeing zukommen könnte oder aber sie haben Insiderinfos, dass keine Hardwareumbauten kommen. Anders ist so ein Verhalten nicht erklärbar.

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaf...37-max-kostet-boeing-milliarden-16292366.html

Doch, die Anleger haben mit größeren finanziellen Auswirkungen kalkuliert
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Boeing muss Milliarden abschreiben und wird dafür mit einem 2% Kursplus belohnt. Entweder der Großteil der Anleger hat keine Ahnung was da noch auf Boeing zukommen könnte oder aber sie haben Insiderinfos, dass keine Hardwareumbauten kommen. Anders ist so ein Verhalten nicht erklärbar.
Ich behaupte ganz frech, dass diese Anleger von jeder luftfahrttechnischen Ahnung vollständig befreit sind und der Anstieg das Ergebnis aus irgendwelchen unwissenschaftlichen Chartanalysen ("Trendlinie"), Hasenfuß-Shortsellern (tm) und sonstiger Kasinotätigkeit ist. Vielleicht hat auch noch der eine oder andere Fonds mit strategischen Interessen nachgeholfen. Oder die sagen sich: Wenn Boeing jetzt noch nicht pleite ist, kann es so schlimm nicht kommen und dann ist das Unternehmen unterbewertet.

Klar ist natürlich: FAA und EASA machen jetzt offenbar Ernst, s.o. Soooo einfach wird da nicht mit der Wiederzulassung.
 
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