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Wenn das Wetter tatsächlich unfliegbar ist, ist das keine Frage blöd gelaufen und muss gelassen hingenommen werden.Und jetzt? Dann isses halt blöd gelaufen. Man kann sich jetzt natürlich künstlich aufregen, sich beschweren (übers Wetter bei Petrus) oder es halt so hinnehmen wie es ist.
Wenn aber bei identischem Wetter Airline A alle Flüge absagt, und Airline B einfach fliegt, dann ist es keinesfalls künstlich sich aufzuregen, falls man dummerweise bei Airline A gebucht hat, und die auch noch jede Entschädigung verweigert, obwohl Airline B klar bewiesen hat, dass die in der EU 261/2004 vorgegeben kriterien eben nicht erfüllt waren, eben keine "mit der Durchführung des betreffenden Fluges nicht zu vereinbarenden Wetterbedingungen" geherrscht haben.
Diesmal habe ich bei der Lotterie gewonnen, bei Airline B gebucht. Bei mir ist also alles gut.
Mit den anderen kann ich aber mitfühlen. Die sind klar doppelt vera****t worden.
Man muss die LH auch loben. Bei dem Wind wird es langsam echt gefährlich. Da bin ich lieber am Flughafen gestrandet, als dass ich mit Sorge boarden muss. Wenn ich die haben Ryanair Flieger sehe die trotz Sturm abfliegen, dann weiß ich an welcher Stelle bei denen Sicherheit liegt. Hauptsache der Flieger hebt ab und man kann seinen Umsatz verbuchen.
Sorry, es gib zulässige Wetterbedingungen, bei denen das Flugzeug sicher betrieben werden kann. Solange das tatsächliche Wetter voll inerhalb dieser Grenzen liegt, ist da nichts unsicher. Wo willst du denn die Grenze zwischen sicher und unsicher ziehen, wenn nicht bei den Handbuchwerten des Flugzeugs? Ist eine Airline, die schon bei der halben Grenze aufhört zu fliegen sicherer? Die auch nur von Runways operiert die doppelt so lang wie nötig sind? Die immer 90 Minuten Reservesprit mitnehmen? Viel Glück, so jemand zu finden.
Es gibt sicher Grenzen, eine Absage der Flüge nach England kann ich 100% nachvollziehen, da fliegt man voll in unfliegbares Wetter rein (gemäß der bereits existierenden Wetterdaten dort), und hat dann auch weit und breit keinen Alternate. Emirates hat zum Beispiel gestern solche Stunts gebracht.
Aber einfach alle Flüge abzusagen, hat eben auch exakt einen Grund: den finanziellen Schaden minimieren. Alle Mitarbeiter nach Hause schicken um die Überstunden abzubummeln, die in den nächsten Tagen bei den "Aufräumarbeiten" anfallen werden. Das hat mit Sicherheit genausowenig zu tun.
Ich tue mich ja schwer, die Bundesbahn zu loben, aber die hat diesmal schon Tage im Voraus kostenloses Umbuchen angeboten, Zugbindung der Tickets aufgehoben und Gültigkeit der Tickets erweitert. Ähnlich viel proaktives Krisenmanagement konnte ich bei LH nicht erkennen, da hat es erst zwei Tage später überhaupt mal den ersten Hinweis auf der Homepage gegeben. Auch wenn man proaktiv mal einen Flugstatus gecheckt hat, hiess es da nur "planmäßig" ohne Hinweis. Das geht besser. Das war definitiv kein 5 Sterne Krisenmanagement!