Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.948
10.820
irdisch
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Der Staat ist nicht der Weihnachtsmann. LH ist in der klammen Lage, weil sie sonst nicht das benötigte Geld am Markt kriegt. Ohne Bundeshilfe würde es wirklich ein reiner Notverkauf, was ich LH nicht wünsche.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
353
Im Moment sind wohl eher Krankenschwestern und Pflegekraefte als systemrelevanter als Piloten und verdienen weniger. Die Mitarbeiter von LH könnten über Aktienanteile entlohnt werden? Mich würde interessieren, ob LH noch mit Profit plant.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Warum wird irgendwas als Ramsch verkauft, wenn der Staat ohne Beteiligung aushilft oder - im ärgsten Falle - ein Schutzschirmverfahren besteht? Wer enteignet die Eigentümer während eines Schutzschirmverfahrens?

Da sind sehr viele Wenns dabei. Im Moment sieht es nicht so aus dass der Staat ohne Beteiligung aushilft. Interessant dass du der Meinung bist dass unter einem Schutzschirmverfahren der Aktienkurs richtig zu legen wird. Ich hätte eher vermutet dass er deutlich fällt und damit auch das Vermögen der Eigentümer entwertet wird. Schon zu guten Zeiten war die Aktie der Lufthansa kein großer Renner an den Börsen. Aber vielleicht ändert sich das ja wenn sie in die Insolvenz geht.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
(Mein ehemaliger Oberboss) Thomas Middelhof wurde wegen Untreue zu drei Jahren Haft verurteilt. (Leider) nicht wegen seinem Versagen als KarstadtQuelle / Arcandor Vorstandsvorsitznder.

Wir haben damals dennoch eine Pulle aufgemacht.

“Versagen“ ist ja auch keine Straftat!
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Der Staat ist nicht der Weihnachtsmann. LH ist in der klammen Lage, weil sie sonst nicht das benötigte Geld am Markt kriegt. Ohne Bundeshilfe würde es wirklich ein reiner Notverkauf, was ich LH nicht wünsche.

Sehr richtig. Und vorallem ist der Staat nicht wer Weihnachtsmann für Aktionäre oder den Vorstand. Aus Sicht des Staates sollte LH als Arbeitgeber und Steuerzahler überleben. Wenn dem Staat das 9 Milliarden Euro wert ist, sollte er auch sicherstellen das dieses Ziel erreicht wird.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
“Versagen“ ist ja auch keine Straftat!

Es ging ja initial darum, dass Du bedauert hast, dass kein Politiker für seine Aktionen Verantwortung übernehmen muss. Und wie wir jetzt hier in der Diskussion auch festgestellt haben gilt Gleiches für Vorstandsmitglieder und diese werden deutlich mehr besser bezahlt als Politiker.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
Das erkennt man gut an anderen Beispielen, bei denen der Bund Beteiligungen hält: Bei der Deutschen Telekom ist der Bund (indirekt) über die KfW und zusätzlich direkt beteiligt; das damit einhergehende Aufsichtsratsmandat wird von Rolf Bösinger wahrgenommen, seinerseits Staatssekretär im Finanzministerium. Bei der Deutschen Post wiederum ist der Bund (nur) indirekt über die KfW beteiligt; das Aufsichtsratsmandat nimmt hier auch ein Finanzstaatssekretär wahr, nämlich Jörg Kukies.

Da hier ja mitunter die fachliche Eignung oder Qualifikation Beteiligter in Frage gestellt wird: Bösinger ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler, Kukies ist ebenso promovierter (Ph.D.) Wirtschaftswissenschaftler und war vor seiner Ernennung zum Staatssekretär fast 20 Jahre (u.a. als Partner) bei Goldman Sachs tätig.

Gibt auch (mehr als) genug Gegenbeispiele. Wer saß noch im AR vom BER?
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
Es ging ja initial darum, dass Du bedauert hast, dass kein Politiker für seine Aktionen Verantwortung übernehmen muss. Und wie wir jetzt hier in der Diskussion auch festgestellt haben gilt Gleiches für Vorstandsmitglieder und diese werden deutlich mehr besser bezahlt als Politiker.

Nö, eigentlich nicht. Ein Vorstand prüft schon sehr sorgfältig die (juristischen) Konsequenzen seines Tuns. Am deutlichsten wird das auf HVs, wo im Hintergrund eine ganze Armada von Anwälten sitzt, und kein Pips gesagt wird, ohne mehrfach abgesegnet worden zu sein. Warum wohl?
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
1.260
927
Die Politik hat übrigens auch das auf der Agenda: „Die Piloten sollten auch selbst etwas zur Rettung der Lufthansa beitragen, indem sie auf einen Teil ihrer hohen Gehälter verzichten.“ (Hans Michelbach, CSU)

Neben gewissem Populismus mag das richtig sein, ich denke aber die Lufthansa ist schlicht nicht in der Lage das durchzusetzen. Das betrifft ja vor allem die Piloten mit den lukrativen Altverträgen, die auch entsprechend weit aufgestiegen sind in der Hierarchie und schon etwas älter sind.

Wenn die einfach nein sagen, wird man die nicht kostengünstig los. Einige sind da auch in Positionen, wo sie nicht leicht zu ersetzen sind. Und anders als viele junge Kollegen und Flugbegleiter haben die genug Rücklagen, um sich nicht ins Hemd zu machen. Und wenn man da ehrlich ist, würde man in der entsprechenden Situation vermutlich auch einfach "Nö" sagen und die mal kommen lassen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.176
514
Wenn es stimmt, daß die BR 9% Zinsen verlangt, (haben nicht Griechenland und Italien Zinsen in dieser Höhe gezahlt, ehe sie vom Teuro-Verein gerettet wurden?), und die Mützenich-SPD ein Mitspracherecht bei den Personalfragen verlangt, (weniger Flüge bei gleich hohem Personalstand?), dann passt da was nicht zusammen.

Du solltest Dich dringend mal mit den Unterschieden zwischen so grundlegenden Begriffen wie Emissionsrendite, Umlaufrendite, (nominaler) Kupon und Effektivzins beschäftigen, statt solche Halbwahrheiten von Dir zu geben.
 

serpico

Erfahrenes Mitglied
18.10.2014
331
44
Prättigau
Was ich nicht ganz verstehe ist folgendes.....

Für die Schweizer Staatshilfen/ Bürgschaften für LX/WK ist man mit folgenden Bedingungen einverstanden:

1. Geld darf nicht in den Schlund der LHG wandern um andere Löcher zu stopfen. Dieses wird durch von Bundesrat beauftragten Controller beaufsichtigt
2. LX/WK sind verpflichtet Erstattungen an Kunden/RB zu leisten
3. Sollten Bedingungen 1+2 nicht erfüllt werden oder die Bürgschaften ausfallen, gehen LX+WK sofort an den Schweizer Staat

Damit war man für 1.5 Mrd Franken einverstanden, aber für 9 Mrd Euro will man keine Politiker im AR?
Für die OS-Hilfen in Ö sollen Ja ähnlich strenge Regel gelten.

Also ich hätte lieber die 2 Politiker im AR, welche ich mit der Brause und dem Kartoffelsalat aus der Lounge abfülle, als solche Bedingungen (Vorsicht Ironie) :D
 

trichter

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.450
3
Oder wird eine deutsche Werft ggü. der von dir monierten philippinischen wie von Geisterhand rentabel, solbald ihr Kapital vom deutschen Finanzministerium kommt, statt von der Börse?

Im Gegenteil, wer hohe Zinskosten auferlegt, verschiebt den Break-even der LH-Tätigkeit innerhalb der deutschen Jurisdiktion, wo die LH die Regeln des Sozialstaates beachten muß, immer weiter nach oben und steigert den Externalisierungsdrang.

Ein sehr guter Beitrag! Das ist etwas was z.B. auch Gewerkschafter noch nie verstehen konnten/wollten.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.532
9.803
BRU
Was ich nicht ganz verstehe ist folgendes.....

Für die Schweizer Staatshilfen/ Bürgschaften für LX/WK ist man mit folgenden Bedingungen einverstanden:

1. Geld darf nicht in den Schlund der LHG wandern um andere Löcher zu stopfen. Dieses wird durch von Bundesrat beauftragten Controller beaufsichtigt
2. LX/WK sind verpflichtet Erstattungen an Kunden/RB zu leisten
3. Sollten Bedingungen 1+2 nicht erfüllt werden oder die Bürgschaften ausfallen, gehen LX+WK sofort an den Schweizer Staat

Damit war man für 1.5 Mrd Franken einverstanden, aber für 9 Mrd Euro will man keine Politiker im AR?
Für die OS-Hilfen in Ö sollen Ja ähnlich strenge Regel gelten.

Also ich hätte lieber die 2 Politiker im AR, welche ich mit der Brause und dem Kartoffelsalat aus der Lounge abfülle, als solche Bedingungen (Vorsicht Ironie) :D

Ich frage mich v.a. auch, was das LX nützt, wenn sich LH für den Weg der Insolvenz entscheiden sollte. Eigenständiger Weiterbestand doch wohl eher nicht?

Ansonsten frage ich mich auch, warum man von so vielen Airlines / Ländern hört, das Finanzierungsmöglichkeiten gefunden wurden (AF / KLM, US-Airlines usw.), während LH und der deutsche Staat sich nicht einigen können, und irgendwie jeder an für den anderen nicht akzeptablen Bedingungen festzuhalten scheint.
 
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Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.419
1.405
Für die Schweizer Staatshilfen/ Bürgschaften für LX/WK ist man mit folgenden Bedingungen einverstanden:

1. Geld darf nicht in den Schlund der LHG wandern um andere Löcher zu stopfen. Dieses wird durch von Bundesrat beauftragten Controller beaufsichtigt
2. LX/WK sind verpflichtet Erstattungen an Kunden/RB zu leisten
3. Sollten Bedingungen 1+2 nicht erfüllt werden oder die Bürgschaften ausfallen, gehen LX+WK sofort an den Schweizer Staat

Kannst Du dafür bitte mal eine Quelle nennen? Bezüglich 1. lese ich nur, dass aus etwaigen Gewinnen zuerst der Kredit zurückzuzahlen ist, bevor es Gewinnabführungen an den Konzern geben darf. Zum von Dir erwähnten Punkt 2. finde ich gar nichts. Die NZZ schreibt z.B.:

An die Kreditgarantie sind gewisse Bedingungen geknüpft. So dürfen zum Beispiel die Gelder für die Swiss nicht an deren Mutterkonzern fliessen, und bei Wiederaufnahme eines dichteren Flugbetriebs durch den Lufthansa-Konzern muss die Wiederbelebung in der Schweiz etwa proportional zu Deutschland geschehen.
Wie der Bund am Mittwoch bekanntgab, muss die Swiss 100% ihrer Aktien dem Bund als Sicherheit hinterlegen. Bei Nichtrückzahlung des Kredits würde der Bund somit Eigentümer der Swiss.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/das-hilfspaket-fuer-die-swiss-koennte-noch-scheitern-ld.1554349
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Mal wieder Zahlen zum Einordnen der kolportierten 10 Milliarden Kapitalbedarf

die FAZ berichtet heute über die aktuellen Fuel Hedging Auswirkungen im Lufthansa Konzern, dort ist zu lesen

(...) Die Lufthansa rechnete deshalb mit rund 6,9 Milliarden Euro Kerosinkosten im laufenden Jahr, rund 200 Millionen mehr als 2019 also (...)

Der Artikel sagt aber auch ganz klar, dass man nun nicht in "Besserwisserei" verfallen dürfe im Sinne: Haetten Sie kein Hedging betrieben, stünden sie nun besser da...


P.S. In 2019 gesamt lagen die Kerosinkosten bei ~ 6,7 Milliarden, und machen damit kanpp unter 1/3 der gesamten Materialaufwendungen für den Flugbetrieb aus...

Wenn man das liest, dann versteht man besser warum der CFO Gesundheitsprobleme bekommen hat. Und es bringt nochmal die Frage aufs Tableau, wie die 10 Milliarden einzuordnen sind...nämlich gar nicht mit den vorhandenen Infos.
 
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janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
4.069
1.318
DUS, HAJ, PAD
Ich habe jetzt nicht das Gefühl das der Staat bei der Commerzbank zu viel ins operative Geschäft eingreift. Warum sollte das bei der LH so anders sein?

Muss mich mal selber zitieren.

Wenn LH die Politik "Maske statt freier Mittelsitz" durchsetzt wäre ein Eingreifen des Staates in das operative Geschäft evtl. gar nicht so schlecht...
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.524
1.124
Mal wieder Zahlen zum Einordnen der kolportierten 10 Milliarden Kapitalbedarf

die FAZ berichtet heute über die aktuellen Fuel Hedging Auswirkungen im Lufthansa Konzern, dort ist zu lesen



Der Artikel sagt aber auch ganz klar, dass man nun nicht in "Besserwisserei" verfallen dürfe im Sinne: Haetten Sie kein Hedging betrieben, stünden sie nun besser da...


P.S. In 2019 gesamt lagen die Kerosinkosten bei ~ 6,7 Milliarden, und machen damit kanpp unter 1/3 der gesamten Materialaufwendungen für den Flugbetrieb aus...

Wenn man das liest, dann versteht man besser warum der CFO Gesundheitsprobleme bekommen hat. Und es bringt nochmal die Frage aufs Tableau, wie die 10 Milliarden einzuordnen sind...nämlich gar nicht mit den vorhandenen Infos.

Sind solche Verträge unverhandelbar so ausgestaltet, dass Lufthansa das (zugegebenermaßen überteuerte) Fuel voll bezahlen muss, ohne es abnehmen zu können? Dann sehe ich den Punkt, ansonsten ist es doch eher eine Frage lediglich der Kosten für verspätete Abnahme, Lagerung, Vorteilsausgleich usw.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.948
10.820
irdisch
"Nachhaltig und wettbewerbsfähig" sind wohl die Zauberwörter. Sie wollen hart entlassen und umstrukturieren, auch wenn sie den Gewerkschaften und dem Bund damit auf die Füße treten.
Also viel Geld ohne Bedingungen. Wie gehabt.
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.259
321
ANZEIGE
300x250
Kannst Du dafür bitte mal eine Quelle nennen? Bezüglich 1. lese ich nur, dass aus etwaigen Gewinnen zuerst der Kredit zurückzuzahlen ist, bevor es Gewinnabführungen an den Konzern geben darf. Zum von Dir erwähnten Punkt 2. finde ich gar nichts. Die NZZ schreibt z.B.:



https://www.nzz.ch/wirtschaft/das-hilfspaket-fuer-die-swiss-koennte-noch-scheitern-ld.1554349

Den Punkt 2, den er da genant hat. scheint vom Himmel gefallen zu sein.

1.5 Mrd Franken.
Ausbezahlt von einem Konsortium Schweizer Banken. Ganz normaler Kredit
Abgesichert zu 85% durch den Schweizer Bund. Abgesichert mit Aktien.
Geld darf nur für Swiss und Edelweiss benutzt werden.
Dividende darf nicht gezahlt werden.
Laufzeit des Kredits 5 Jahre
Schweizer Bund wird in einer Sitzung am 4-5 Mai dem zustimmen.
 
Status

Dieses Thema ist geschlossen.
Geschlossene Themen können, müssen aber nicht, veraltete oder unrichtige Informationen enthalten.
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