Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.245
11.108
irdisch
Ja Airlines, guck Dir mal den Rest des Landes an. Elfenbeinturm, genau was ich sagte. Wer kriegt neun Mrd? Überall stehen Jobs auf der Kippe.
 

btrs

Reguläres Mitglied
24.01.2020
50
0
CGN/GVA
Ich fürchte, das stützt jetzt meine Argumentation, nicht Deine.
Was ich hier einfach mal vor Augen geführt habe war, dass nicht nur mit einem Maß gemessen wird. Denn Dein vorheriger Post

Naja, wenn Du zur Bank gehst, sagt die Kreditabteilung in der Regel auch nicht "Machen Sie mal, sie wissen es ohnehin besser"....
hält einer Prüfung zur Zeit nicht notwendigerweise stand.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Entweder nimmt man das Geld und akzeptiert die Bedingungen oder man nimmt es nicht und lebt mit den Folgen.

Ist die LH gezwungen, das Angebot des Bundes anzunehmen, wenn es nicht passt?

Es mag ja sein, das Poster wie Du oder Luftikus ihren persönlichen Hass auf LH haben. Aber mit der heimlichen Schadenfreude, die aus derartigen Posts klingt, ist doch niemandem gedient.
Entweder, der Bund will LH retten, oder er will es nicht. Aber mit Bedingungen, die die Chancen auf eine Rückzahlung nachhaltig reduzieren, schiesst sich der Staat doch selbst ins Knie!
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.245
11.108
irdisch
Habe Überhaupt keinen Hass. Ich kritisiere das Vorgehen allerdings. Wäre nett, wenn Du solche Unterstellungen vermeiden könntest.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Wer, wenn nicht Ihr, solltet doch unseren Carsten so langsam wirklich kennen! Niemand wurde bisher mehr gespohrt als IHR.

Aber offenbar kennt Ihr unseren Carsten noch immer nicht! Noch ist Geld in der Kasse. Es gibt überhaupt keinen Grund Verhandlungen jetzt unter allen Umständen sofort abzuschließen. Es kann noch gezockt werden.

Und nun einfach mal alle runterfahren.

#BleibtGesund
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Dann zeig mir mal wo das im GB nach Monaten aufgeschluesselt drinsteht. Ich warte.

Ich sagte doch: Die Beträge sind bekannt. Die Zeitachse nicht.

Wenn man allerdings bei seinen linearen Annahmen auf höhere Zahlen kommt als überhaupt aussteht, sollte man seine Annahmen nochmals prüfen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Sehe ich eben nicht so. LH muss halt, wie du sagst, verhandeln.

Der Staat sagt „aber ihr müsst Airbus abnehmen“, LH sagt „zu teuer“, ..

.

Und genau darin liegt das Problem: Da gibt es eine Fachabteilung im LAC, die sich ihr ganzes Leben lang mit nichts anderem als Flottenplanung beschäftigt haben, die sämtliche Kalkulationen unter sämtlichen Annahmen rauf und runter gerechnet haben, und dann kommt Merkel und meint, ein paar Aufträge für Airbus wären doch politisch ganz hübsch anzusehen....:rolleyes:
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.468
412
Und genau darin liegt das Problem: Da gibt es eine Fachabteilung im LAC, die sich ihr ganzes Leben lang mit nichts anderem als Flottenplanung beschäftigt haben, die sämtliche Kalkulationen unter sämtlichen Annahmen rauf und runter gerechnet haben, und dann kommt Merkel und meint, ein paar Aufträge für Airbus wären doch politisch ganz hübsch anzusehen....:rolleyes:

Merkel?

Oder hat sie vllt. einen Anruf von Macron bekommen?
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.545
1.149
Es geht offenbar um die Einhaltung bestehender Verträge durch Lufthansa, nicht um Aufträge. Und dass ein Unternehmen, in das der Staat investiert ist, sich möglichst rechtskomform verhält, ist jetzt mE nicht zu viel verlangt im Gegenzug für 9 Mrd. EUR. Insofern wäre es übrigens auch nett, wenn die Regierung darauf nicht nur im Verhältnis zu Airbus, sondern auch zu den Passagieren bestehen würde.
 

Manuel83

Erfahrenes Mitglied
09.05.2012
1.148
898
Es geht offenbar um die Einhaltung bestehender Verträge durch Lufthansa, nicht um Aufträge. Und dass ein Unternehmen, in das der Staat investiert ist, sich möglichst rechtskomform verhält, ist jetzt mE nicht zu viel verlangt im Gegenzug für 9 Mrd. EUR. Insofern wäre es übrigens auch nett, wenn die Regierung darauf nicht nur im Verhältnis zu Airbus, sondern auch zu den Passagieren bestehen würde.

Ganz ehrlich, glaubst du das alles selbst was du hier von dir gibst?
Rechtskonform? Auch eine Abbestellung kann genauso rechtskonform sein. Man wird schon nicht zu Airbus sagen:
Jetzt ist Corona, wir wollen eure Flugzeuge nicht mehr, wir zahlen keine "Stornogebühren, Vertragsstrafen, etc."
 

Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
Das ist aber ein Gefühl, das nur die naiven Aktionäre haben dürften. Vernunftgeleitete Aktionäre wissen, dass sie mit Aktien von Luftfahrtunternehmen in eine Hochrisikobranche investieren und es auch mal zu Durststrecken kommen kann. Wer das nicht aushalten kann, hätte noch nie in Airline-Aktien investieren sollen.
Die Rede ist hier aber nicht von irgendeiner Durststrecke, sondern von eindeutigem Gewinnausfall, soetwas freut keinen Investor. Mit Naivität hat das nicht das geringste zu tun, da hier nicht nur deren Dividenden über längere Zeit nicht ausgezahlt werden, sondern diese auch noch heftig beschnitten werden. Unter diesen Umständen könnten sie den ganzen Deal trotz drohendem Totalverlust dennoch ablehnen, denn am Ende hätten sie nicht mehr viel zu verlieren. :rolleyes:

An dieser Stelle könnte ich mich jetzt der gleichen Polemik bedienen wie du und sagen: "Wer das nicht aushalten kann, hätte lieber nicht in Airline-Aktien investieren sollen." :doh:
 
Zuletzt bearbeitet:

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.545
1.149
Ganz ehrlich, glaubst du das alles selbst was du hier von dir gibst?
Rechtskonform? Auch eine Abbestellung kann genauso rechtskonform sein. Man wird schon nicht zu Airbus sagen:
Jetzt ist Corona, wir wollen eure Flugzeuge nicht mehr, wir zahlen keine "Stornogebühren, Vertragsstrafen, etc."

OK, falscher Begriff. Ersetze rechtskonform durch vertragskonform. Da kommt Lufthansa sicherlich nicht ohne Vertragsstrafe raus - aber warum sollten sie Airbusse bei einem Hersteller abbestellen, der bislang auf Jahre ausgebucht ist? Verhandeln, um die Bestellungen zu verschieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundesregierung mehr verlangt als das. Wenn Lufthansa kein Vertrauen hat, in 6-10 Jahren neue Narrowbodies zu brauchen, sollten sie den Laden vielleicht besser direkt zusperren.

Und was das Agieren nach den Buchstaben des Gesetzbuchs zwischen Airlines und Flugzeughersteller betrifft, kann man aktuell sehr schön bei easyJet besichtigen (auch ein Lehrstück, wie es einem gehen kann, wenn man keinen staatlichen Gesellschafter mit 20% hat, sondern eine Investorenfamilie mit 34%....)
 

Manuel83

Erfahrenes Mitglied
09.05.2012
1.148
898
OK, falscher Begriff. Ersetze rechtskonform durch vertragskonform. Da kommt Lufthansa sicherlich nicht ohne Vertragsstrafe raus - aber warum sollten sie Airbusse bei einem Hersteller abbestellen, der bislang auf Jahre ausgebucht ist? Verhandeln, um die Bestellungen zu verschieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundesregierung mehr verlangt als das. Wenn Lufthansa kein Vertrauen hat, in 6-10 Jahren neue Narrowbodies zu brauchen, sollten sie den Laden vielleicht besser direkt zusperren.

Und was das Agieren nach den Buchstaben des Gesetzbuchs zwischen Airlines und Flugzeughersteller betrifft, kann man aktuell sehr schön bei easyJet besichtigen (auch ein Lehrstück, wie es einem gehen kann, wenn man keinen staatlichen Gesellschafter mit 20% hat, sondern eine Investorenfamilie mit 34%....)

Vertragskonform ist es ebenfalls. Dafür hat ein Vertrag Stornoklauseln oder dergleichen.
 

insofern

Erfahrenes Mitglied
29.08.2017
1.160
689
jwd
Aus dem "Live-Blog" vom Tagesspiegel:

Warten auf Startsignal für Teilverstaatlichung

Das Startsignal für die milliardenschwere Rettung der Lufthansa verzögert sich. Zwar steht seit Mittwoch der grobe politische Rahmen für Kredite und Staatseinstieg unterhalb einer Sperrminorität, doch der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns konnte sich am Freitag noch nicht mit Details befassen. So konnte das Kontrollgremium auch nicht die für Kapitalmaßnahmen notwendige außerordentliche Hauptversammlung einberufen. Für das Aktionärstreffen gilt laut Lufthansa eine Ladungsfrist von vier Wochen.

Man sei auf einem „sehr guten und konstruktiven Weg“, erklärte ein Sprecher des Konzerns am Freitag. Keinen Kommentar wollten er sowie Ministerien in Berlin zu Informationen des „Handelsblatts“ abgeben, dass es in letzter Minute zu Meinungsverschiedenheiten über die künftige Abnahme von Airbus-Jets gekommen sein soll, für die sich der Bund stark gemacht haben soll. Am Freitag beriet nach dpa-Informationen der Lufthansa-Vorstand die Lage.

Während Kritiker fehlende Öko-Auflagen und mangelnden Arbeitnehmerschutz monierten, feilten die Beamten in den beteiligten Berliner Ministerien an den technischen und rechtlichen Details der ersten großen Staatsbeteiligung an einem Unternehmen in der Corona-Krise. Die Entscheidung fällt dann im Lenkungsausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).

Dabei sind strenge EU-Vorgaben zu berücksichtigen - Brüssel soll dem Plan am Ende schließlich zustimmen. So darf eine Beteiligung nur vorübergehend sein, der Staat muss eine „Exit-Strategie“ entwickeln. Dazu kommt, dass bei den Beihilfe-Regeln auch der Klimaschutz eine Rolle spielt, die EU will ihren ambitionierten „Green Deal“ abgebildet sehen. (dpa)

https://www.tagesspiegel.de/wissen/...ng-werden-tote-in-kauf-genommen/25560996.html

Über den Umweltschutz haben wir noch gar nicht gesprochen und darüber, dass Brüssel alles ausbremsen könnte.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Also die Abnahme von Airbus Flugzeugen verpflichtend zum ursprünglichen Termin zu machen geht nicht, wenn man nicht bei Boeing Flugzeugen das gleiche tut. Sonst hat man ruck zuck den Handels-Konflikt weiter befeuert wo ja das Subventionsurteil gegen Boeing bevor steht.

LH will ja eher verschieben als Canceln. Bei Airbus 320 geht es vielleicht auch um Verschiebung oder Wandlung zum A220 – der zeigt sich gerade bei Swiss der der gut fliegt, sparsam ist und ja auch neu. Vielleicht auch zum kleinen Teil um ‚sehr langes‘ herausschieben. Aber die Boeing 777x würden sie inzwischen wohl lieber gegen 787 austauschen oder Frachter.
Das sollte man der Airline überlasen und nicht zwei Sachen vermampeln.
 
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ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.270
329
Wahrscheinlich dämmert dem Bund gerade, dass Airbus systemrelevanter ist als Lufthansa. Womit er vermutlich recht hat....

Hätte man allerdings etwas eleganter angehen können - die Franzosen haben es doch vorgemacht: Lufthansa wird verpflichtet, im Bereich der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge die Umrüstung auf umweltfreundliche, kerosinsparende Modelle fortzusetzen.

Davon mal abgesehen: Kann Lufthansa denn einfach so ihre bestellten Airbusse unter Hinweis auf harte Zeiten abbestellen...? So liest sich der Handelsblatt-Artikel ja fast....
Die Franzosen sagen auch, AF hat nicht rentable Strecken einzustellen.
 

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.766
Nur ahnungslose Aktionäre beklagen sich über den Ausfall der Dividende, das ist richtig. Wenn aber der Staat Aktionärsrechte mit Füssen tritt und sich wie der übelste Kredithai gebährdet, dann hat das für den Standort Deutschland Folgen, die weit über LH hinausgehen.

Wäre dir Insolvenz lieber?
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.270
329
Naja, wenn Du zur Bank gehst, sagt die Kreditabteilung in der Regel auch nicht "Machen Sie mal, sie wissen es ohnehin besser"....

Dass man als stiller Gesellschafter mal nachfragt, was der Vorstand mit der Einlage so zu tun gedenkt, finde ich jetzt nicht so unüblich....
Die Bank sagte auch, zeig mir wie Du zurück zahlen willst und sagt nicht "dass neue Auto für Dich, Frau und Tochter musst Du noch kaufen..."
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.545
1.149
Vertragskonform ist es ebenfalls. Dafür hat ein Vertrag Stornoklauseln oder dergleichen.

Du weißt sicherlich, was gemeint ist (vertragstreu, pacta sunt servanda usw.) Was nicht ausschließt, dass ein Vertragslösungsrecht besteht. Aber sicherlich nicht gratis. Und es bleibt für mich die Frage, warum Lufthansa nicht einfach die Zusage gibt, die Flieger nach Neuverhandlung mit Airbus zu einem späteren Zeitpunkt zu übernehmen. Denn Lufthansa kann ja auch eine um 13% reduzierte Flotte nicht bis zum Sanktnimmerleinstag fliegen - und welche Handhabe hat der Bund schon, wenn Lufthansa in ein paar Jahren die Order evtl. modifiziert? Sich jetzt an dem Punkt zu verkämpfen, will mir nicht recht einleuchten - es sei denn, der Bund besteht auf zeitnaher Übernehme der Airbusse.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.556
687
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300x250
Ob das die richtige Strategie ist? Zumal ja die meisten Tochterunternehmen vor der Krise profitabel waren. An wen soll man sie jetzt zu welchem Preis in der Krise verkaufen? Und ansonsten muss man sich doch auch fragen, ob es nicht gerade für einen Luftfahrtkonzern auch sinnvoll ist noch ein paar andere Standbeine zu haben als nur den Passagierverkehr.

Jede Strategie ist besser, als eine, die dafür sorgt, dass der Staat das Unternehmen retten muß. Wir haben hier ja so liebevoll von Staatshilfe geschrieben, das trifft es aber nicht: es ist eine Staatsrettung, da das Unternehmen sich selber gar nicht mehr retten kann - was aber vergleichbaren Unternehmen, wie der IAG gelingt. Insofern Urteil aus dem Zuschauersaal: Bad job. Zum Zeitpunkt des Verkaufs von Tochterunternehmen, den richtigen Zeitpunkt hat LH verpaßt und ja, CoVid19 kann man nicht vorhersehen; genausowenig wie 911, Finanzkrise etc. Soll heißen, man war auf eine massive Störung des Geschäftsmodels überhaupt nicht vorbereitet.

Was heißt die meisten Tochterunternehmen waren profitabel? Wollen wir mal schauen in 2019?
LH-Group Adjusted EBIT (2.026 Mio €)
- Network Airlines: 1.805 Mrd €
- Eurowing: -166 Mio €
- Logistik: 1 Mio €
- Technik: 493 Mio €
- Catering: 128 Mio €
Summe: 2.261 Mrd € vs. 2.026 Mrd €, also nochmal die Frage: Was heißt die Mehrzahl der Tochterunternehmen waren profitabel?

Ich weise nochmal darauf hin, dass der Staat aufgrund der durch ihn ergriffenen unnötigen und geschäftsschädigenden Maßnahmen direkt kausal mitverantwortlich an der Situation der LH ist.
Ok, dann muss LH jetzt von Italien, Spanien, Neuseeland, Peru, Südafrika und den USA etc. gerettet werden, da man dort ja nicht mehr oder nur noch begrenzt einreisen darf. Sorry, aber eine größeren intellektuellen Offenbarungseid als dieses Staatsbashing gibt es nicht.

Wenn aber der Staat ... sich wie der übelste Kredithai gebährdet.
Interressant der Aufschrei des Forums als das Verhalten von LH mit dem der Mafia verglichen wurde. Es ist nicht schlimm, wenn Dich die Komplexität des Vorgangs überfordert, man muss nur mangels gewisser Fähigkeiten nicht auf den Staat schimpfen, zumal die die Fähigkeiten der Unternehmensführung in der LH-Group scheinbar eng limitiert ist, dass man gar keine anderen Alternative hat als jene auf den Kredithai zurückzugreifen. Und daraus lernen wir zweierlei: a) Wenn ich auf einen Kreditkai angewiesen bin, ist das mein Problem, weil ich in der Vergangenheit etwas falsch gemacht habe und nicht ein Problem des Kredithais und b) der deutsche Unternehmensführer ist weltweit nicht begehrt, weil er zumeist einfach zu schlecht ist.

here you are: Das genau ist der Punkt.
Wie schon im Vorfeld gewarnt wurde, verhindert der Bund, daß sich LH flexibel auf neue Gegebenheiten einstellt.
Klar, der Bund verhindert jetzt etwas, was LH in den vergangen Jahren selber nicht geschafft hat, den die Problme sind alt - sonst stünde man da wie IAG.

Einige scheinen hier keine Ahnung zu haben, wie eine Bilanz aussieht. Wenn ich morgen meinem Kneipenwirt 100 EUR gebe, und sage, das ist die Anzahlung für die Party, die ich nächsten Freitag mit meinen Kumpels bei Dir schmeisse, klebt der dann ein Post-It auf den Geldschein, auf dem steht, "dieser 100er gehört Goldeneye", bevor er ihn in seine Kasse legt?
Nun, dann ist es jetzt an der Zeit Deine Ahnung einmal rauszulassen. Hast Du die Quelle für den Zinssatz von AF/KLM von 1,25% gefunden?

Die Rettung einer führenden Airline in Zeiten von Corona ist etwas anderes als die Rettung einer Airline, weil dort schlecht gewirtschaftet wurde.
Da gebe ich Dir Recht, leider trifft dies bei der LHGroup nicht zu, man hat sich in allem möglichen verzettelt (Cockpit, Crew, mit so jeder Gewerkschaft, mit den Kunden) ohne etwas entscheidendes zu erreichen und dabei zumindest Strategie und Struktur vernachlässigt - sonst wäre man in der gleichen Position wie IAG; dort Staatsunterstützung 300 Mio, hier LH Staatsrettung 9 Mrd. Und jetzt motzt nicht rum, jeder Bereichsleiter wird mit der Konkurrenz verglichen, wenn Du das nicht aushältst ist dies kein Job für Dich. Der Staat zockt auf Zeit und geht davon aus, dass eine Normalisierung schnell eintritt. Sollte dies nicht geschehen sind weitere Staatsrettungsaktionen erforderlich, und ich bin pessimistisch da:
- Langstrecke kaum Bedarf, Normalisierung zwischen 2022 und pessimistisch 2024 (Betrifft: Network Airlines)
- Hub-Verbindungen abhängig von Langstrecke (Network Airlines)
- Europa peer-to-peer abseits Hub Europ/Deutschland -> Eurowings nicht profitabel
- Catering: siehe Langstrecke
- Technik: siehe Bedarf Anzahl Flugzeuge (Network Airlines), Instandhaltung stillgelegter Flugzeuge ja, und Nein, da geringer Umfang.
- Cargo: Einstandsbarrieren niedrig, viele Flugzeuge und viele Anbieter verfügbar, Umnutzung Passagierflugzeug zu Cargo einfach, spricht erstmal gegen hohe Erträge.

Wenn ich am Ende also 15 oder 20 Mrd € für die Existenz einer LH Basis 2019, die es in das Jahr 2024 schafft, bezahle, sollte ich einmal eine Alternative durchkalkulieren. Habe nichts gegen 5 Mrd € für eine neue Fluggesellschaft in 2024 und 15 Mrd. € für den Ausbau eines Hochgeschwindigkeitsnetz für Züge, insbesondere Rheinland/Ruhrgebiet nach Berlin bzw. Hamburg. (Schnellbahnstrecke CGN-FRA hat 6 Mrd € gekostet und trotz Kostensteigerung bitte nicht vergessen, Tunnel und Brücken werden für meinem Streckenvorschlag nur begrenzt benötigt) Frankreich macht vor wie es gehen kann. Ich wäre gespannt auf das Ergebnis einer Input-Output-Analyse Luftfahrt vs Bau vs. XYZ. Ich hoffe der Staat ist da dran, falls nicht, dies könnte man ihm später kritisch erörtern.
 
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Reaktionen: tisch und DerSimon
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