Tempolimit aus PKV

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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.258
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Hallo Heinz, ja, ich glaube genau das wollte er damit sagen. Er hat ja extra noch den nickenden Smiley am Ende eingefügt!





:no:
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
ist ähnlich polarisierend wie.

"alle die 130km/h fahren wollen, können nicht mit dem Auto umgehen, weil das Auto kann ja auch schneller fahren. Und wer gerne mal 230km/h fahren kann, ist ein guter Autofahrer, weil er kann den PKW ja auch in den extrem Bereichen beherrschen."

Steht hier ja diverse male so oder so ähnlich im Thread.
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
7.571
7.077
SNA
Verstehe ich dich richtig das du alle verbal degradieren möchtest die keine Rennstrecke “sehr schnell fahren können“, weil es in deinen Augen quasi „Idioten“ sind wenn sie nicht in allen Sachen richtig gut sind?

Ist dann der Maler für dich auch ein Idiot weil er zwar gut tapezieren kann aber sehr schlecht im Lackieren? Oder der Lackierer der gut lackieren kann aber sehr schlecht im tapezieren?
Was muss man für dich können um nicht verbal degradiert zu werden?
Ich denke bei deiner Interpretation ist dir etwas die Fantasie sowie die Wortwahl durchgegangen.

Ich formuliere mal für dich um: Es ist relativ einfach auf der linken Spur den rechten Fuß durchzudrücken, da die wenigsten Verkehrsteilnehmer mit >200kmh fahren und somit so gut wie keine Konkurrenz unterwegs ist. Die Allerwenigsten würden dies jedoch auf der Rennstrecke machen, da dort jeder eine schnelle Runde bzw. schnelle Zeit in den Asphalt brennen möchte und dementsprechend etwas mehr als nur „pedal to the metal“ gefragt ist.
 
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Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Warum sollte man das denn aber auch tun? Nur weil man schnell von A nach B möchte (was ja auch erlaubt ist), muss man noch lange kein Rennfahrer sein und auf Rennstrecken fahren können. Deine suggerierte Erwartungshaltung degradiert ja sprachlich schon wieder alle schnellen Fahrer.
"Es ist relativ einfach auf der linken Spur den rechten Fuß durchzudrücken" - nein ist es eben nicht, da man immer mit dem Fehlverhalten der anderen rechnen muss und dies auch vielfach getan wird. Wäre dies nämlich nicht so, hätten wir täglich wesentlich mehr Unfälle auf den Autobahnen.
Wenn man also gut darin ist, sein Auto schnell geradeaus zu bewegen und den Verkehr um sich rum zu beobachten, finde ich es äußert vermessen zu sagen "ja aber auf der Rennstrecke kannst du nicht gut fahren", denn diese Erwartungshaltung ist einfach falsch. Genauso wie eben vom Lackierer zu erwarten das er Tapezieren könne weil "hat ja auch was mit Farbe zu tun" - weil Rennstrecke und Autobahn haben ja auch was mit "Auto" zu tun.
Das du damit abfällig über sämtliche schnell fahrende Autofahrer herziehst ist dir anscheinend nicht mal bewusst und darum die harte Wortwahl um das zu verdeutlichen.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Rennstrecke und Autobahn sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Auf einer freien Autobahn kann man schonmal 10-15 min Vmax fahren ohne die Bremse auch nur ein einziges Mal berühren zu müssen. Auf der Rennstrecke dagegen ist es sehr schwierig Vmax überhaupt zu erreichen, die nächste Kurve ist zu schnell da.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.548
671
"Es ist relativ einfach auf der linken Spur den rechten Fuß durchzudrücken" - nein ist es eben nicht, da man immer mit dem Fehlverhalten der anderen rechnen muss und dies auch vielfach getan wird. Wäre dies nämlich nicht so, hätten wir täglich wesentlich mehr Unfälle auf den Autobahnen.
Wenn man also gut darin ist, sein Auto schnell geradeaus zu bewegen und den Verkehr um sich rum zu beobachten, finde ich es äußert vermessen zu sagen "ja aber auf der Rennstrecke kannst du nicht gut fahren", denn diese Erwartungshaltung ist einfach falsch. Genauso wie eben vom Lackierer zu erwarten das er Tapezieren könne weil "hat ja auch was mit Farbe zu tun" - weil Rennstrecke und Autobahn haben ja auch was mit "Auto" zu tun.
Das du damit abfällig über sämtliche schnell fahrende Autofahrer herziehst ist dir anscheinend nicht mal bewusst und darum die harte Wortwahl um das zu verdeutlichen.
Belege doch Deine These, dass vielfach mit dem Fehlverhalten der Anderen zu rechnen und da es um Geschwindigkeit geht, unterstellst Du der Schnellfahrer kann das besser, als jemand der sich an die Richtgeschwindigkeit hält. Tatsächlich ist diese Fähigkeit bei jedem Verkehrsteilnehmer gleichermaßen notwendig, allerdings sind Unfallfolgen eines Schnellfahrunfalls gravierender als eines Vergleichbaren mit verminderter Geschwindigkeit. Und inwiefern das Verhalten eines Verkehrsteilnehmers nur durch die hohe Geschwindigkeit eines Dritten zu einem Fehlverhalten wird, ist mindestens diskutabel. Gesichert für Unfälle mit Personenschäden ist ermittelt das überhöhte Geschwindigkeit und der Drang zum schnelleren Fahrern (Drängeln) für fast ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden verantwortlich sind: https://www.destatis.de/DE/Themen/G...onid=C2080A2ECC927C257AC3EF32415DB586.live742

Insofern, für schnelles Fahren auf der Autobahn bedarf es keiner besonderen fahrerischen Fähigkeiten. Wenn zahlreiche Verkehrsteilnehmer die Straße mitnutzen und man mit vermehrtem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechnet, wäre die beste Unfallvermeidungsstrategie, die eigene Geschwindigkeit zu reduzieren.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
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Jetzt kommt aber gleich wieder das Argument, das man doch bei reduzierter Geschwindigkeit nahezu einschläft, weil alles so eintönig ist. Ist das nicht viel gefährlicher, als mit reduzierter Geschwindigkeit zu fahren. Hier werden dir dann wieder Szenarien gemalt, das dadurch die Unfallstatistik enorm steigen würde…

man sollte mal nachdenken, wieviel Verlust am Freiheitsgefühl wirklich mit der Beschränkung auf eine reduzierte Geschwindigkeit verbunden ist.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Gesichert für Unfälle mit Personenschäden ist ermittelt das überhöhte Geschwindigkeit und der Drang zum schnelleren Fahrern (Drängeln) für fast ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden verantwortlich sind:
Und wieder falsch zitiert: "überhöhte Geschwindigkeit" ist ungleich "nicht angepasster Geschwindigkeit".

In einer Stausituation sind 80km/h ziemlich sicher "nicht angepasst", bei einem Unfall wird dann auch "zu schnell gefahren" als Grund angegeben, aber das sagt nichts über einen Drang zu schnellerem Fahren aus.

Der schlimmste Unfall der mir passiert ist lag definitiv auch an "zu schnell gefahren". Ich saß im letzten Auto in einem Stau, ich stand schon, die Strecke war auf 100km/h limitiert und mir ist ein Fahrer mit ca. 80km/h aufgefahren. Ergebnis waren 4x Totalschaden und einmal Blechschaden.

Der Fahrer war definitiv zu schnell (>0km/h), war aber auch sehr sicher langsamer, als das Limit vorgeschrieben hat (80@100). In der Statistik wird dieser Unfall als Unfall bei nicht angepasster Geschwindigkeit geführt, hat aber nichts mit Drang zu schnellerem Fahren zu tun.

So @bonkers :
Wieviele der Unfälle mit "nicht angepasster Geschwindigkeit" sind bei gleichzeitiger Übertretung des vorhandenen Limits eingetreten ?
Wieviele sind bei Übertreten der Richtgeschwindigkeit 130km/h eingetreten ?
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
unterstellst Du der Schnellfahrer kann das besser, als jemand der sich an die Richtgeschwindigkeit hält.
Es ist nicht so, dass ein Schnellfahrer das automatisch besser kann, er muss es aber besser können. Bei einer Geschwindigkeit von 130km/h genügt es, die 5-6 vor einem fahrenden Autos im Blick zu behalten und einzuschätzen, ob einer von denen "etwas dummes tut".
Je schneller man fährt, um so aufmerksamer und um so weiter vorausschauend muss man fahren. Bei 300km/h muss man bis zum Horizont schauen und abschätzen, ob sich da was tut. Wenn man das nicht kann oder nicht macht, dann darf man eben nicht so schnell fahren.
 

Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.693
6.806
DUS
Gesichert für Unfälle mit Personenschäden ist ermittelt das überhöhte Geschwindigkeit und der Drang zum schnelleren Fahrern (Drängeln) für fast ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden verantwortlich sind: https://www.destatis.de/DE/Themen/G...onid=C2080A2ECC927C257AC3EF32415DB586.live742
Das steht da nirgends. Nimm bitte eine Statistik in der die von Dir verwendeten Begriffe auftauchen.

Destatis schreibt von „nicht angepasster Geschwindigkeit“ , kann also auch der Fahrer mit 100 km/h im Nebel sein, der sein ganzes Leben nie schneller als mit 120 km/h unterwegs war.
Dein verwendeter Begriff „Drängeln“ , ich kann nur vermuten worauf Du Dich bei destatis beziehst… „ungenügender Abstand“ ? Na dann stell Dich mal ins Kölner Kreuz , oder Stuttgart , oder Kaiserberg, oder oder oder, da hält kein Mensch den Abstand ein.

Auto Motor Sport Destatis

Geschwindigkeitsunfälle sind nach Definition des Destatis Unfälle, bei denen die Polizei mindestens einem Autofahrer nicht angepasste Geschwindigkeit vorgeworfen hat. Dabei bedeutet das zu schnelle Fahren nicht zwangsläufig eine Überschreitung des Tempolimits.

Nur 2.130 Unfälle wegen Tempolimit-Überschreitung

Auch die Wetterbedingungen wie Regen oder Nebel, bei dem die zulässige Geschwindigkeit schon zu hoch ist, können in die Statistik einfließen. Insgesamt registrierte die Polizei 2019 41.173 Fälle, in denen nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache für einen Unfall mit Personenschäden war. Davon passierte nur 2.130 Unfälle wegen einer Überschreitung des Tempolimits – das entspricht 5,1 Prozent.

 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.548
671
Das steht da nirgends. Nimm bitte eine Statistik in der die von Dir verwendeten Begriffe auftauchen.

Destatis schreibt von „nicht angepasster Geschwindigkeit“ , kann also auch der Fahrer mit 100 km/h im Nebel sein, der sein ganzes Leben nie schneller als mit 120 km/h unterwegs war.
Dein verwendeter Begriff „Drängeln“ , ich kann nur vermuten worauf Du Dich bei destatis beziehst… „ungenügender Abstand“ ? Na dann stell Dich mal ins Kölner Kreuz , oder Stuttgart , oder Kaiserberg, oder oder oder, da hält kein Mensch den Abstand ein.

Auto Motor Sport Destatis

Geschwindigkeitsunfälle sind nach Definition des Destatis Unfälle, bei denen die Polizei mindestens einem Autofahrer nicht angepasste Geschwindigkeit vorgeworfen hat. Dabei bedeutet das zu schnelle Fahren nicht zwangsläufig eine Überschreitung des Tempolimits.

Nur 2.130 Unfälle wegen Tempolimit-Überschreitung

Auch die Wetterbedingungen wie Regen oder Nebel, bei dem die zulässige Geschwindigkeit schon zu hoch ist, können in die Statistik einfließen. Insgesamt registrierte die Polizei 2019 41.173 Fälle, in denen nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache für einen Unfall mit Personenschäden war. Davon passierte nur 2.130 Unfälle wegen einer Überschreitung des Tempolimits – das entspricht 5,1 Prozent.

Und wieder falsch zitiert: "überhöhte Geschwindigkeit" ist ungleich "nicht angepasster Geschwindigkeit".

In einer Stausituation sind 80km/h ziemlich sicher "nicht angepasst", bei einem Unfall wird dann auch "zu schnell gefahren" als Grund angegeben, aber das sagt nichts über einen Drang zu schnellerem Fahren aus.

Der schlimmste Unfall der mir passiert ist lag definitiv auch an "zu schnell gefahren". Ich saß im letzten Auto in einem Stau, ich stand schon, die Strecke war auf 100km/h limitiert und mir ist ein Fahrer mit ca. 80km/h aufgefahren. Ergebnis waren 4x Totalschaden und einmal Blechschaden.

Der Fahrer war definitiv zu schnell (>0km/h), war aber auch sehr sicher langsamer, als das Limit vorgeschrieben hat (80@100). In der Statistik wird dieser Unfall als Unfall bei nicht angepasster Geschwindigkeit geführt, hat aber nichts mit Drang zu schnellerem Fahren zu tun.

So @bonkers :
Wieviele der Unfälle mit "nicht angepasster Geschwindigkeit" sind bei gleichzeitiger Übertretung des vorhandenen Limits eingetreten ?
Wieviele sind bei Übertreten der Richtgeschwindigkeit 130km/h eingetreten ?
Es ist richtig, dass nicht angepasste Geschwindigkeit und überhöhte Geschwindigkeit keine identische Begrifflichkeit sind. Bezogen auf die These des Forumsteilnehmers Heinzkarl, verkürzt dass der Schnellfahrer impliziert das Fehlverhalten des andere besser im Blick habe, sind die Daten zur Anzahl der Unfälle verursacht von Drängeln und jene durch nicht angepasste Geschwindigkeit, mindestens Daten die seine These nicht stützen. Daher meine Bitte um ein Beleg für diese These, was weiterhin aussteht

Die Frage nach den Anzahl der Unfällen mag ein wirtschaftlich interessanter Indikator sein und man kann gerne das Fingerfragespiel weiter spielen, allerdings ist es doch wesentlicher die Unfällen mit schweren bzw. Tödlichen Folgen zu behandeln. Wenn es also nur 2.130 Unfälle wegen Tempolimitüberschreitung gab, waren Da wie viele Unfälle mit Toten darunter? Detaillierungsdaten sind mir nicht zugänglich. Da Tempolimitüberschreitung aber eher ein umgangssprachlicher Begriff ist, weil er suggeriert, dies wären Unfälle auf der Autobahn gewesen (was nicht belegt ist) nutzen wir doch lieber den Begriff Unfälle aufgrund der Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, dies bezieht sich auf alle Straßenformen. Und nunmehr erkennt der Fahrzeugführer, nachts am Wochenende mit 100 km/h durch die Stadt fahren, ist statistisch aufgrund der Geschwindigkeit per se nicht sehr unfallträchtig.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Man kann natürlich argumentieren, das die Unfälle nicht auf das überschreiten von Tempolimits zurückzuführen sind, sondern auf unangepasste Geschwindigkeit. Das ist auch richtig so. Hier sind dann Unfälle auf der Landstraße mit 80km/h obwohl 100km/h erlaubt sind inbegriffen, genau wie der Unfall mit 200km/h auf einem freien Autobahn Stück, weil auch hier hat er erstmal nicht das Tempolimit überschritten.

Es kann ein tödlicher oder auch schwerer Unfall mit 80 km/h werden, aber auch mit 200km/h. Jeder kann jetzt für sich entscheiden, wo es wahrscheinlicher ist.

mein bereits mehrmals zitierte https://brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.2239.de/studie_tempolimit.pdf kommt zu folgendem Schluss.

„Für die unbegrenzten Streckenabschnitte wurden Unfallkostenraten (fahrleistungs- bezogene Unfallkosten) von 13 EUR je 1000 Kfz*km (4-streifig) bzw. 19 EUR je 1000Kfz*km (6-streifig) ermittelt. Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen sinken die Unfallkostenraten auf 10/14 EUR je 1000 Kfz*km bei 130 km/h Höchstgeschwindigkeit bzw. 8/11 EUR je 1000 Kfz*km bei 120 km/h mittlere Höchstgeschwindigkeit.“

Sicherlich kann man jetzt auch wieder argumentieren, was berechtigt jetzt 130km/h zu „fordern“, wenn doch bei einem noch geringen Tempo die Kosten weiter fallen.?.?. Aber hier geht es um die Abwägung von Nachteilen eines vorgeschriebenen Maximaltempos. Hier sollte es einen Kompromiss geben, welcher im Verhältnis zu den Vorteilen ( gesunkenen Unfallkosten ) und Nachteilen ( Zeitverlust ) steht. Und ich denke, damit kann man einen guten Kompromiss finden.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Nochmal: Alle Erfahrungen (insbesondere die Brandenburger, da sie schön wissenschaftlich begleitet wurden) zeigen, dass ein Tempolimit zu weniger Unfällen, weniger Kosten, weniger Verletzten, weniger Toten führt. Dies durch Diskussion negieren zu wollen, ist 1. absurd, führt 2. dazu, dass der so Argumentierende so ernstgenommen wird wie ein Flat Earther und schneidet 3. von der eigentlichen, nämlich offenen! Diskussion ab. Und zwar der Abwägungsfrage, wie viele Unfälle, Kosten, Verletzte, Tote wir bereit sind hinzunehmen - denn dass wir bereit sind und bereit sein müssen zu akzeptieren, dass diese Zahlen nicht 0 sind, ist auch klar. Tempolimit 0 = 0 Unfälle.
 
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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
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Genau es sollte eine Abwägungsfrage sein. Und das haben andere Nationen bereits für sich gemacht. Jetzt kann man natürlich nicht unsere Autobahn und den Zustand/Komfort in Deutschland mit anderen vergleichen. Dennoch sollte man mit dem Argument vorsichtig sein, das ein Tempolimit nichts für die Sicherheit bringt. Leider wird hier teilweise so argumentiert. Die Frage ob wir es nicht brauchen, stellt sich eigentlich kaum, wenn man die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten betrachtet. Dann sollten die „Fahrkünste“ eines einzelnen bei der Überlegung für oder gegen ein Limit, keine übergeordnete Rolle spielen! Allerdings muss man natürlich auch akzeptieren, das einige hiermit einen partiellen Freiheitsverlust verbinden, da man 10-30 Minuten schneller von Berlin nach München fahren könnte. Was schade ist, ist das diese dann eher das Problem darin sehen, das denen diese 10-30 Minuten „geklaut“ werden und nicht vielleicht sehen, das es an dem persönlichen Zeitmanagement auch liegen könnte.

Das Geschrei wird sehr groß sein, sollte man sich in Zukunft doch mal auf ein Tempolimit einigen. Fragt man dann mal 1-2 Jahre später, wird man feststellen das es doch gar nicht so schlimm ist.
Man muss natürlich auch als Deutschland ein Angebot machen, das man eben wirklich mit konstant 230km/h von Berlin nach München reisen kann, dann aber halt mit der Bahn. Vorort müssen dann die Öffentlichen Verkehrsmittel reichen um an die gewünschte Adresse zu kommen, sollte das nicht passen, muss es ein Angebot für die letzten 10-50km geben, auch wenn das dann Carsharing oder Co. heisst.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Leider wird die öffentliche Diskussion immer wieder an den falschen Stellen geführt, mit den falschen Argumenten geführt.

Die Hauptargumente für ein Tempolimit sind CO2-Einsparung und Reduktion der Verkehrstoten. Beide Argumente sind Nebelkerzen, die von der ideologischen Absicht hinter einem Tempolimit ablenken sollen bzw vorgeschoben sind.

Der CO2-Einspareffekt liegt bei ca. 0,25% der Emissionen und die mit Abstand meisten Verkehrstoten lassen ihr Leben auf Landstrassen, in Städten und auf bereits limitierten Autobahnteilstrecken, mithin also auf Strecken auf denen bereits ein Tempolimit gilt.

Ich bin zwar der Meinung, es gäbe eine automatische Limitierung des Tempos alleine durch die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, hätte aber nichts gegen automatische Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) oder ein Tempolimit von 180km/h oder 200km/h.
 

Heinzkarl

Erfahrenes Mitglied
07.03.2019
319
256
Zuerst mal muss ich gar nichts liefern, denn ich bin mit dem aktuellen Zustand der auf deutschen Autobahnen herrscht sehr zufrieden. Sei es Tempolimits, Raser, Ausbaustufen oder gegenseitige Rücksichtnahme. Einzig im Ruhrpott empfinde ich das Verkehrsaufkommen überproportional zum Ausbaustatus erhöht.
Der der etwas verändern möchte hat eben zu liefern, sonst ändert sich nichts.
Ansonsten bleibe ich dabei, dafür das Raser, Drängler etc. angeblich so ein großes Problem darstellen sollen, halte ich diese 6 Unfälle am Tag in Gesamtdeutschland tatsächlich für vernachlässigbar. Wenn es eben nicht so wäre das Leute die schnell fahren auch größtenteils aufmerksamer unterwegs sind, hätten wir wohl eine wesentlich höhere Unfallstatistik.
Zudem störe ich mich auch etwas an dieser ganzen Dränglerdiskussion, denn eine Unterschreitung des Mindestabstands zum Zwecke der Angleichung der Geschwindigkeit an den Vordermann ist durchaus erlaubt und erwünscht.
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
lej, sxf, txl
Nein leider sind das die Argumente (Nebelkerzen) die „Gegner“ eines Tempolimits hören wollen, weil in derer Welt, kann man diese recht einfach entkräften. (Siehe oben)

aber es geht nicht nur um die Umwelt und die Toten. Es geht um die Abwägung der wirtschaftlichen und menschlichen ( auch diese sind im Endeffekt wirtschaftliche ) Folgen, im Vergleich zu den Beeinträchtigungen. Leider stehen die skizzierten Beeinträchtigungen ( ich bin 10 Minuten später, ich kann mein Auto doch besser beherrschen also was soll schon passieren ) nicht in Relation zum „Erfolg“ eines Limits. Selbst ein ADAC sieht ein, es könnte sich lohnen.

Aber es braucht noch Überzeugungsarbeit, für einen großen Teil der Bevölkerung, das es vielleicht doch sinnvoll wäre.
 
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Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.693
6.806
DUS
Jetzt kann man natürlich nicht unsere Autobahn und den Zustand/Komfort in Deutschland mit anderen vergleichen.
Stimmt! So ziemlich überall in Westeuropa ist es besser...
Bei deutschen Autobahnen von Komfort zu reden...:no:
Man muss natürlich auch als Deutschland ein Angebot machen, das man eben wirklich mit konstant 230km/h von Berlin nach München reisen kann, dann aber halt mit der Bahn. Vorort müssen dann die Öffentlichen Verkehrsmittel reichen um an die gewünschte Adresse zu kommen, sollte das nicht passen, muss es ein Angebot für die letzten 10-50km geben, auch wenn das dann Carsharing oder Co. heisst.

Absolut ja, ohne wenn und aber.
Ein Traum ...30 Minuten bis Essen/ D´Dorf/ DO HBF von da nonstop Verbindungen nach HAM MUC NUE LEJ BER younameit. Leihwagen für die letzten 50 bis 100 km (ich habe berufsbedingt eher plattes Land)

Jeder Erstsemester Verkehrswesen ist mittlerweile in der Lage sinnige Konzepte zu erarbeiten.
Nur ist das politisch genau so wenig gewollt wie vernünftige Kanalverkehrswege statt LKW auf den Autobahnen...
Aktuell würde ich per Bahn bis Leipzig ca. 10 Stunden brauchen ... äh nein danke.

Also fahre ich schnell (nicht mehr so schnell wie früher) ... nixfürungut, obwohl ich das nicht mehr will, weil mir meine innerdeutschen Flugstrecken weggenommen worden sind und es keine Alternativen gibt.
AllesfürnArschgeradeirgendwie
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Es geht um die Abwägung der wirtschaftlichen und menschlichen ( auch diese sind im Endeffekt wirtschaftliche ) Folgen, im Vergleich zu den Beeinträchtigungen.
Wenn es der Politik tatsächlich um diese Abwägung gehen würde, dann ...
a) würde die Tabaksteuer verhundertfacht werden (jährlich sterben 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums)
b) würden KKH verpflichtet MRSA-Tests durchzuführen und bessere Hygieneprogramme zu etablieren (bis zu 20.000 Tote jährlich durch nosokomiale Infektionen)
c) würde die Alkoholsteuer verhundertfacht werden (jährlich 74.000 Tote durch die Folgen des Alkoholkonsums)

... aber lieber kümmert man sich um die ca. 400 Verkehrstoten, die "eingespart" werden könnten.
 
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Tiversin

Erfahrenes Mitglied
06.07.2016
2.693
6.806
DUS
Wenn es der Politik tatsächlich um diese Abwägung gehen würde, dann ...
a) würde die Tabaksteuer verhundertfacht werden (jährlich sterben 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums)
b) würden KKH verpflichtet MRSA-Tests durchzuführen und bessere Hygieneprogramme zu etablieren (bis zu 20.000 Tote jährlich durch nosokomiale Infektionen)
c) würde die Alkoholsteuer verhundertfacht werden (jährlich 74.000 Tote durch die Folgen des Alkoholkonsums)

... aber lieber kümmert man sich um die ca. 400 Verkehrstoten, die "eingespart" werden könnten.
Die kosten nicht so viel Geld, bzw. und sehr zynisch: a bis c entlasten unser System ganz ordentlich ...
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
639
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Genau bei deinen 3 Punkten, wird ja schon wirtschaftlich gesteuert. Gerade Punkt 1 und 3 ist eine wirtschaftliche Abwägung. Das schädliche Produkt erzeugt einen Schaden für die Allgemeinwirtschaft und muss ausgeglichen werden. Dafür gibt es die Steuer. ( und nein die KfZ und Mineralöl Steuer kann man damit schlecht vergleichen )

Auch wenn es pro Jahr nur 400 Tote und Tausende Schwerverletzte durch das fehlende Tempolimit gibt, ist es da wirklich eine Alternative kein Tempolimit zu haben/fordern?

Leider sind bei diesem Thema sehr viele Emotionen vorhanden. Man kann empfehlen hier ein wenig Abstand von den Emotionen zu nehmen und die reinen Zahlen auf sich wirken zu lassen. Dann kann man vielleicht schon zu dem Entschluss kommen, das uns ein Tempolimit nicht wirklich stört, oder?
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.258
Gibt es nicht auch jedes Jahr viele tödlich verunglückte Radfahrer? Man könnte diese Zahlen senken, wenn man eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Radler einführt. Zum Beispiel Schrittgeschwindigkeit. Das würde viele Leben retten!

Gibt es nicht auch jedes Jahr viele tödlich verunglückte Fussgänger? Man könnte diese Zahlen senken, wenn man eine Helmpflicht für Fussgänger einführt. Das würde viele Leben retten!

Und atmet der Hipster mit Lastenfahrrad durch die körperliche Anstrengung nicht mehr CO2 aus, als wenn er zuhause bleiben würde? Außerdem hat er einen höheren Kalorien- und damit Ressourcenverbrauch. Würde er auf dem Sofa bleiben, würden weltweit weniger Menschen hungern, verdursten und der Klimawandel verlangsamt. Das würde viele Leben retten!


Irgendwie ist alles eine Frage des persönlichen Standpunktes. Bei manchen hier vermisse ich leider sehr die Fähigkeit diesen mal zu verlassen!
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Jedes Aufstehen morgens ist ein Abwägung der Risiken (normales Lebensrisiko)
Wenn jmd Angst vor Flugzeugabstürzen hat, dann sollte er kein Flugzeug besteigen.
Wenn jmd Angst vor Reisebussen hat, dann sollte er keinen Reisebus besteigen.
Wenn jmd Angst vor zu schnellen Verkehrsteilnehmern hat, dann sollte er die Autobahn meiden. (Gibt so schöne Landstrasse und wir haben ja von anderen Diskussionsteilnehmern gelernt: Alles nur eine Frage des Zeitmanagements)

Ich kenne Mitmenschen aus jeder der genannten Gruppen und die neiden es den Anderen noch nicht einmal ;)
 

br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
3.350
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lej, sxf, txl
Genau, zum Schluss kommt wieder das allgemeine Lebensrisiko und der böse Neid, das man sich entweder auch keinen Boliden leisten kann oder eben keinem gönnt schnell zu fahren. ( die gute alte Nebelkerze oder gutes „What About Thismus“)

Aber es ist doch so, aktuell oder in der Historie, war es ja auch so wie du es beschrieben hast. Die Mehrheit war immer gegen ein Tempolimit, also konnte die Minderheit sich unterordnen und man hat der Mehrheit ihr Recht gelassen. Aktuell und in Zukunft wächst in der Bevölkerung die Erkenntnis, das ein Fahren ohne Tempolimit Sinnfrei ist. So muss man sich dann in Zukunft, nach eben dieser Mehrheit orientieren. Hier mal eine Befragung. Es gibt sicherlich genügend Befragungen, die ein etwas verändertes Ergebnis zeigen, allerdings wächst seit Jahren die Akzeptanz für dieses Thema.

Zumal man eben doch 2-3 Gründe für das Tempolimit finden kann ( wenn man den will ) aber eben eigentlich keine mehr so wirklich nachhaltigen gegen ein Tempolimit. Aber sicherlich kommt man jetzt wieder mit der „Beweisumkehrpflicht“, muss man dann aber zum Glück nicht mehr machen, wenn es doch die Mehrheit fordert.

Auch wenn man mit einem Limit nur minimal CO2 spart und sagen wir vielleicht noch 25-35% an Sprit. So ist es eben doch eine Verbesserung zum heutigen Status Quo. Vielleicht brauchen wir in Zukunft auch diese minimale Einsparung, wir haben es aber eben als einziges Land in der EU und zivilisierten Welt nicht gemacht. Müssen wir uns das wirklich vorwerfen lassen? Wenn wir doch Weltmarktführer beim Thema Klimaschutz werden wollen?

Die Zukunft wird wohl auch das Thema erledigen. Auch die CDU/CSU wird hoffentlich einlenken müssen und ihre etwas gestriges Gesinnung revidieren, so wie schon in vielen anderen Themen. Dafür haben die natürlich auch viele andere positive Grundsätze!!!
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
6.313
4.901
FRA
Ja, so Studien und Befragungen kann man auch heranziehen wie man will.

  • Demnach ist nicht einmal eines von 50 Autos (weniger als zwei Prozent) schneller als 160 km/h.
  • Nur jeder 16. Autofahrer (6,2 Prozent) fährt zwischen 140 und 150 km/h.
  • Etwa jeder Zehnte (12 Prozent) ist mit 130 bis 140 km/h unterwegs.
  • Mehr als drei von vier Autos (etwa 77 Prozent) wiederum sind auch auf unbegrenzter Strecke weniger als 130 km/h schnell.

Demzufolge benötigt es keine generelle Regel, denn fast 90% fahren eh schon ohne generelles Tempolimit nur max. 130km/h-140km/h.