Genau das halte ich für das eigentliche Problem. Dass man bestimmte Maßnahmen offenbar nicht mehr sachlich diskutieren, oder zumindest mal als "gegeben" akzeptieren kann, sondern dann nur noch Polemik kommt.
Ist jedoch eine logische Konsequenz der staatlichen Vorgehensweise und deren fehlender Aufarbeitung.
Vorgaben zum Maskentragen erfolgten nicht nach Schutzwirkung, sondern nach Verfügbarkeit der jeweiligen Maskenmodelle. Denn natürlich bieten FFP2-Masken einen hohen Schutz und ebenso natürlich schützen OP- oder Stoffmasken nicht im relevanten Umfang.
Beim Impfangebot war es ähnlich. Es war bekannt, dass unsere Impfstoffe 3-fach-Impfstoffe sind. Dennoch wurde von einer 2-fach Impfung geredet und das sich daraus ableitende zwingende Boostern lange als nicht erforderlich/empfehlenswert bezeichnet, weil nicht genügend Impfstoff für alle zum Bosstern da war, auch weil man das ausreichende Bestellen verpasst hatte.
Homeoffice-Pflicht wurde bei einem Vielfachen der Inzidenz abgeschafft zur der sie eingeführt wurde. Bei einer Inzidenz von unter 10 gab es den ersten Lockdown, bei einer von deutlich über 1.000 wurde auch leichtere Corona-Maßnahmen abgeschafft. Und nein, der Wildtyp war im März 2020 nicht über 100 Mal gefährlicher als Omicron heute. Bei niedrigen Inzidenzen wurden Menschen verfolgt und bestraft, die alleine im Wald spazieren gingen, während sich viele Menschen entsprechend dem Leitmotiv „Bleib‘ zuhause“ zuhause trafen und fleißig ansteckten.
Kurzum: Die „gegebenen Maßnahmen“ waren mehrheitlich falsch - und das war den meisten Experten und Entscheidern bekannt. Die Schwurbler lagen sachlich ohnehin falsch, hatten aber den richtigen Instinkt, dass der Staat Unsinn verzapft und Politiker/Experten sie anlügen.
Daraus ist das Phänomen entstanden, dass deutlich über 80% der Bevölkerung in Sachen Corona vor allem falsch lagen und weitgehend immer noch falsch liegen. Wer an die staatlichen Maßnahmen glaubte, sitzt ebenso im Glashaus wie derjenige, der die staatlichen Maßnahmen grundsätzlich ablehnte. Die meisten Menschen sitzen aber nicht gerne im Glashaus, weil sie gerne Steine werfen.
Die überwältigende Mehrheit unserer Bevölkerung leidet daher unter erheblicher kognitiver Dissonanz. Deshalb fällt es den meisten schwer, das Stammhirn aus den Diskussionen rauszuhalten.