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Gerade lang laufende Aktiva werden heute oftmals verbrieft. Es gibt den von Dir angesprochenen Effekt (Banken tragen ein Risiko aufgrund von Fristeninkongruenz) durchaus, aber es ist nur einer unter vielen.Bei der ganzen Debatte darf man eines nicht vergessen: Wiedermal die Banken. Eine starke Zinserhöhung könnte diese ins Wanken bringen. Mit dem "billigen" Geld haben sie Festzinshypotheken/Kredite im grossen Stil vergeben. Ich kenne den deutschen Markt nicht, 10-Jahres Laufzeiten bei einer Hypothek sind bei uns Usus. Bei einer saftigen Zinserhöhung würde das Eigenkapital der Banken draufgehen.
Generell ist ein höheres Zinsniveau gut für die Banken. Grob gesagt benötigen Banken eine Marge von etwa einem Prozent (wenn sie Aktiva hervorragender Bonität akquirieren). Diese Marge zu erreichen war im Nullzins-/Negativzinsumfeld zuweilen schwierig. Das war auch einer der Gründe, warum in den Niedrigzinsjahren Akteure stark an Bedeutung zugenommen haben, die nicht als Geschäftsbank firmieren (non-bank lending usw.).
Insgesamt ist der überraschend schnelle Zinsanstieg zwar eine Herausforderung für das Risikomanagement auch der Geschäftsbanken, aber es droht m.M.n. keine Bankenkrise in Deutschland.
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